Hallo, in der Literatur findet man immer wieder mal Hinweise auf verwendete Kataloge.
Im Buch "Auf kleinen Spuren" von Udo Becher ist die folgende Seite zu finden. Laut Text aus einem Katalog von 1925. Hat irgendjemand eine Idee, wo man davon eine Kopie auftreiben könnte? Desweiteren würde mich auch der Katalog von 1900 interessieren.
ich habe eben mal kurz in meinen Ordnern gekramt. das hier gefunden, wovon ich gar nicht wußte, das ich das habe. Ist zwar eine schlechte Kopie aber besser als nichts..Ob 1900 oder etwas später ??
Falls Du Arne Interesse hast, gib mir mal eine PN mit Adresse, ich schicke Dir dann die Eisenbahnsektion daraus mal zu.
zumindest der Entwurf des Kataloges stammt von vor 1901, denn ab da wurde "illustriert" mit "e" geschrieben. In Bezug auf die Schreibweise " Catalog" bzw. "Katalog" kann man eine Jahreszahl nicht festmachen, weil es damals jahrelang erbitterte Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf die Schreibweisen mit C und K gab. Cöln und Köln, Coburg und Koburg, Coblenz und Koblenz, Camburg und Kamburg, Cantor und Kantor, colossal und kolossal usw. usw. Da gab es regelrechte Grabenkämpfe wegen dieser zwei Buchstaben.
An einer Kopie des gesamten Kataloges hätte ich gegen Erstattung der Kosten auch Interesse.
Ja, das ist erstaunlich mit dem C und K und diesen Streitereien. Was aber ganz und gar erstaunlich ist, dass trotz der Rechtsschreibreform von 1901 der Bahnhof selber unter der Bezeichnung "Kottbuser Thor" eröffnet wurde, also "Thor" mit dem "begleitenden" h, das eigentlich schon 1876 abgeschafft werden sollte. Kommentar damals dazu: ...den falschen Hauchlaut als ewige Last mit sich herumzuschleppen; nehmen, stehlen, kehren und ähnliche Wörter bleiben in jenem Stallwinkel liegen, wohin die reinigenden Fluten des Alpheios nicht dringen sollen.“
Aber iwie ist das "h" im "Thor" dann doch noch verschwunden (und das K geblieben). Wir haben aber immer noch die Theorie. Gut, das ist ein Fremdwort und sollte auch seinerzeit nicht abgeschafft werden, obwohl die Niederländer es beispielsweise doch getan haben.
Für mich interessant ist die frühe Darstellung der Hochbahn in diesem frühen Katalog von BUB. Ich kann zwar meinen Beitrag im FAM im Moment nicht lesen, aber ich habe seinerzeit im Zusammenhang mit dem Bau der Hochbahn nach BING auch andere Hochbahnen vorgestellt, auch die von BUB, aber meiner Erinnerung nach nicht so früh. Auch sehr interessant.
ich bringe nach Berlin einige Kopien mit.. ihr wisst ja, in welchem Raum Ihr mich findet (Spur 0 Kibri Anlage) . Die Kollegen, die nicht nach Berlin kommen, geben mir bitte eine PN mit Adresse. zwecks Zusendung.....
Die Entwicklung des Hochdeutschen zu verfolgen, ist spannend! Ich habe mich viele Jahre damit befasst. Vom Althochdeutschen über Mittelhochdeutsch bis zum modernen Hochdeutsch ab etwa 1895 hat es viele Sprünge gegeben. Von all den deutschen Dialekten einmal abgesehen... Selbst in unserer Zeit haben wir "Reformen" unseres Schriftdeutsches über uns ergehen lassen müssen. Aber Sprache lebt! Ich selber verweigere mich der letzten Rechtschreibreform unter dem Hinweis auf Unsinnigkeiten, die dem seligen Herrn Duden 1901 wohl die Haare zu Berge hätten stehen lassen, als er sich sehr detailliert der Sinnhaftigkeit einer deutschen Rechtschreibung gewidmet hat.
Im Übrigen ist dieses Forum ein fabelhaftes Beispiel dafür, daß Sprache lebt: viele von uns gehen doch recht kreativ und individuell mit den Stolpersteinen der deutschen Grammatik und Orthographie um!
Nebenbei bemerkt: das Holländische hat die "Zweite germanische Lautverschiebung" nicht mitgemacht und sich im Mittelalter vom Hochdeutschen abgetrennt, wie auch einige norddeutsche Dialekte. Wer also z.B. "Hamburger Platt" spricht, kommt phonetisch in Holland gut klar! Nur die Orthographie folgt etwas anderen Regeln....
naja, Althochdeutsch ist eine andere Sache mit dem anhängenden en- und et-Geschlecht. Wird heute noch in Schweden usw. praktiziert.
Wer Hamburger Platt spricht, versteht in den Niederlanden die Nachrichten im TV. Da wird nämlich Hochholländisch gesprochen. Das war's. In den restlichen Landesteilen spricht man durchaus Dialiekt mit dem Problem, dass ein Venloer einen Amsterdamer überhaupt nicht versteht und dieser erst auf Hochholländisch umschwenken muss.
Ja, auf dem Katalog haben mich noch weitere Schreibweisen erstaunt. Neben diesem "Illustrirt" auch noch "Catalog" und "Specialität". Ich denke, das es durchaus möglich gewesen sein kann, dass es von diesem Katalog schon einen oder sogar mehrere Vorgänger gegeben haben könnte und die Schreibweise beibehalten wurde. Schließlich hatte BUB schon 1888 Turmbahnen und Eisenbahnen hergestellt, wobei zu erwähnen ist, dass diese Firma als Erste gezapfte Schienen auf Schwellen setzte und die Gehäuse von Waggons und Loks nicht mehr lötete, sondern verzapfte. Das war natürlich preislich ein Vorteil für diesen Hersteller und natürlich für den Spielwarenhändler. Man machte also alles, um auch über den Preis im Geschäft zu bleiben. Dazu gehörten die Kataloge, in dem ja nicht nur der Händler, sondern beim Händler selber auch etlichliche Kunden blätterten. Deshalb fehlen in den Katalogen oft Preisangaben, die auf separaten Listen aufgeführt wurden.
Die auf dem Titel des Kataloges sichtbare Mühlenschutzmarke hat BUB erst 1899 schützen lassen. Aber durchaus möglich, dass diese Schutzmarke schon lange vorher ohne diesen eingetragenen Schutz verwendet wurde.
Man muss ja bedenken, dass seinerzeit und davor die Vertreter der Spielwarenindustrie mit riesigen Koffern beim Einzelhandel auftauchten, vorher schon per AVIS (das sind seit etwa 1820 verschickte postkartenähnliche Vertreterbesuch-Ankündigungen, oft mit übergroßer Abbildung der Fabrikgebäude, Zustellung vor Erfindung der Briefmarke schon vorab bezahlt), der Händler sich aber vorab selber durch reine Listenaufstellung oder aber auch durch bebilderte Kataloge sachkundig gemacht hatte. Auf solche bebilderten und kostenlose Kataloge wurden schon vor 1900 in Werbeanzeigen der Hersteller hingewiesen. Im Bereich der Eisenbahn gibt es ja das Musterbuch von Heinrich Markus Büchner aus dem Jahr 1837, der seine ab Frühjahr 1836 gebauten Eisenbahnen mit Uhrwerk bildlich im Katalog anbot (den aber aufgrund des Wertes nur der Vertreter verwendete).
Alte Kataloge und überhaupt alte Druckerzeugnisse sind hochinteressant, Udo!
Weißt Du, warum Bub eine Mühle als Warenzeichen verwendete? Ich habe keine Ahnung.... Oft gibt es zu den Zeichen ja eine dingliche Verbindung. War hier jemand Müller? Wurde auch Mühlentechnik hergestellt? Logierte man in der Mühlenstraße, auf dem Mühlenberg?? Wer kann dieses Rätsel lösen?
Ich könnte Monika Stadter fragen, die Tochter von Heinz Huck. Zu ihr habe ich eine freundliche Verbindung.
Als Bub-Sammler bin ich ebenfalls an BUB-Katalogen vor 1927 interessiert. Es soll auch einen 1924 Katalog geben. Wer weiß etwas dazu? Michael, ich rufe Dich mal an Manfred