So ein Henschel Wegmann Zug wäre auch mal was. In Spur 0, und einigermaßen dem Original entsprechend, nicht zu bekommen. Ein Bekannter hatte die 2C2 Lok aber keine Wagen. Ich bekam in Wittenberg ein Lokgehäuse aus Resine. Eigentlich ist das ja Stilbruch, aber was soll`s. Da ich üblicherweise immer auf mehreren Hochzeiten tanze, wollte ich das Projekt angehen. Bilder vom Aufbau der Lok konnte ich reichlich machen, weil ich des Bekannten Modell zur Verfügung hatte. Da ging schon das erste große Problem los. Die Treibräder haben ca. 50 mm Durchmesser und 24 Speichen. Sowas hat keiner und ich stellte das hintenan. Kommt Zeit kommt Rat. Also beschäftigten mich die Wagen. Verwertbare Informationen gab es in der Literatur. Maßstabgerecht wurden so die Seitenwände gezeichnet und aus 0,5 mm Blech gelasert. Die Ausschnitte wurden von innen mit entsprechenden Rahmen hinterlegt, um etwas dicker zu erscheinen. Natürlich häte ich auch 1,5 mm Blech nehmen können, aber bei einem Wagen mit 480 mm Länge kommt ohnehin Gewicht zusammen. Der ganze Zug ist später mal 2,30 Meter lang und die wollen bewegt werden. Von den Drehgestellen ist im Original weniger als die Hälfte zu sehen. Sie sind durch die Schürzen verdeckt und können so im Modell fast nicht ausschwenken. Bei kleineren Maßstäben hat man die Schürzen an den Drehgestellen durchtrennt und beweglich gestaltet. Das führt zu Verhakungen und das wollte ich nicht. Ich mußte also was anderes probieren. Das so ein Zug auf kleinerem Durchmesser als 2000 mm laufen könnte ist illusorisch. Aber 2m sollten es schon sein. Bei diesem Durchmesser können die Wagen mit minimalem Abstand von 20 mm gekuppelt werden. Bei Einfahrt in den Radius verändern sich die Abstände zwischen den Wagen und im Maximum habe ich außen 35 mm Abstand zwischen den Wagen, während sie innen fast zusammen stoßen. Mit Faltenbalgen läßt sich das nicht kaschieren, weil sich die Wagen auch seitlich verschieben. Es muß also was anderes sein. Mir schwebt da so einiges vor, aber das muß noch reifen. Jetzt werd ich mich erstmal dem Innenleben der Lok widmen und dann - ja, da ist schon wieder ein neues Projekt.....
Eberhard, eine Blechstärke von 0,5 mm ist mehr als ausreichend. Nach dem Verbau ist alles bombenfest und stabil.
Ja, der Kupplungsabstand ist ein großes Problem beim Kurvenfahren. Bei meiner BR 05 002 habe ich das so gelöst, dass die Aufhängung der Kupplung kurz vor der Mitte des Tenders anfängt. In der Kurve stoßen Lok und Tender fast zusammen, aber auf gerade Strecke beträgt der Abstand zwischen Lok und Tender nur etwa 15 mm.
Wegen der Treibräder musst du mal beim Horst Zwintzscher aus Soest nachfragen. Der stellt schon einige außergewöhnliche Stücke her. Wenn ich daran denke, werde ich ihn am Montag auf dem Stammtisch in Witten diesbezüglich fragen.
Das Problem mit den Schürzen, die bei der Kurvenfahrt ausschwenken müssen, hatte ich beim Vorläufer der BR 05 auch. Das hat manchmal wirklich richtig gehakt, bis ich eine Einstellung gefunden habe, die zufriedenstellt. Das Problem war ja, dass diese Schürzen nach unten und zusätzlich nach vorne gewölbt sind. Aber jetzt klappt das und sie liegen bei Normalfahrt dicht an. Geöffnet werden die nicht vom sich drehenden Fahrgestell oder von den Rädern, sondern mit dem Fahrgestellt bewegt sich ein "Aufstosser" gegen die Schürzen und öffnet die nach außen. Zurückgeholt werden die durch einen simplen Haushaltsgummi.
Faltenbälge: Schaumstoff in Scheibchen ? Nach außen hin nicht glatt, sondern schräg geschnitten. Da musst du mal rumprobieren, was geht.
danke für Dein Statement. Wegen der Räder bin ich in England bei Slaters bzw Gibson hängen geblieben. Die sind ähnlich wie die geforderten. Meine Verstrickungen in der Moba-Scene sind leider nicht so dicht, dass es mir problemlos möglich wäre Besonderheiten zu bekommen. So gesehen bin ich für jeden Kontakt dankbar. Was die Verbindung der Wagen betrifft, hab ich Deine Idee mit dem Schaumstoff schon gehabt und mal einen Klotz mit dem Lötkolben umgestaltet. Das wird aber zu ungenau. Zwischenzeitlich erfuhr ich aber, dass man auch dieses Material lasern bzw CNC fräsen kann. Mal sehen, die Ideen sind da.
Zum Faltenbalg: Um eine extreme Beweglichkeit zu erreichen, also sowohl biegsam als auch seitenverschiebbar, könnte ich mir vorstellen, in den Vertiefungen noch gerade Schnitte bis fast zur Mitte hin hinzuzufügen. Der Schaumstoff darf aber nicht zu hart sein, damit er nicht verhakt.
Man könnte solche Faltenbälge auch aus etwas dickerem Papier herstellen. Ich habe zu Hause ein Muster, wie man so etwas herstellt. Das sind zwei gleiche besonders geschnittene Streifen, so miteinander verflochten werden so ähnlich wie ein Zopf. Hatte ich mal in den 70-er Jahren aus der DDR erhalten. Wenn ich wieder zu Hause bin, suche ich die mal raus und mache ein Bild.
Udo, ich denke wenn man dieses weiche Schaumgummiteil so ausarbeitet, also innen hohl, so dass die Faltenatrappe nur noch minimal dick ist, man sie auf einer Stirnseite des Wagens befestigt und in die andere Stirnseite lose entsprechend tief hineinragen läßt, könnte das funktionieren.
Die aus Papier und Stoff gefertigten Balge arbeiten eben nicht in alle Richtungen und sind somit nicht flexibel genug. Die Technik dazu kenne ich.
ich habe am Montag mit Horst Zwintzscher (@soester) beim Stammtisch in Witten dein Problem angesprochen. 50-er Räder hat er nicht, aber 47-Räder mit 18 Speichen. Im Hinblick, dass man nach Fertigstellung sowieso nur unten einen winzigen Teil der Räder sieht, ist das ja im Prinzip egal. Er kann auch größere machen, aber er hat mir erklärt, dass der Durchmesser von 47 mm aus bestimmten Gründen maßstabgerechter sei.
Den Horst kannst du hier bei Maetrix erreichen unter soester
danke für Dein Engagement. Die von Dir vorgeschlagenen Räder hab ich schon. Sie dienen momentan um das Fahrgestell auf den Weg zu bringen. Ich werd mich mit Herrn Zwintzscher mal kurzschließen, um zu sehen, was mit vertretbarem Aufwand möglich ist. Anbei auch nochmal ein Bild, wie das Rad sein sollte und was ich im Moment hab.
Nachdem ich die passenden Räder für den Antrieb und für Vor- und Nachläufer von einem Bekannten gefertigt bekommen hab, konnte ich das Fahrwerk komplettieren. Der Motor stammt aus einem Akkuschrauber und hat ausreichend Kraft. Auf eine Steuerung hab ich bis auf die Kuppelstange verzichtet, weil sie nicht zu sehen ist. Das Fahrwerk ist knapp 40 cm lang und das Gehäuse läßt für Vor- und Nachläufer gerade soviel Platz, um den 2 m Kreis zu befahren.
Das Problem der Faltenbalge ist ebenfalls gelöst. Die Wagen haben auf der Geraden einen Abstand von 20 mm. Jede Stirnseite bekommt eine 10 mm Atrappe aus Schaumgummi die noch mit einer Folie beklebt ist. Dadurch können beide Wagen in den Kurven ohne Hemmungen aneinander gleiten.
Dann kam die Lackiererei. Dank Tamiya Masking Tape ging das relativ zufriedenstellend. Ich hatte zwischenzeitlich mal Revell probieren müssen, aber das ist Paketklebeband. Es erschließt sich mir nicht, warum der Hersteller solche ausgefransten Kanten anbietet.
Jetzt warte ich noch auf die Decals. Die Vorarbeit für den Hersteller war sehr mühsam. Glücklicherweise bekam ich von einem Bekannten den H0 Zug und konnte so jedes Decal fotografieren, ausmessen und der Spur 0 anpassen.
Eine Frage habe ich und einen Tipp. Frage: Wie hast Du die runden Dächer der beiden Endwagen hinbekommen. Das sieht so sauber aus und daran sind ja schon manche Profis gescheitert? Tipp: Ich bin bei den Faltenbalgen aus Schaumstoff doch eher skeptisch, da sich der Schaumstoff mit der Zeit überall reinfressen kann. Auf diese Weise ist schon manches teure Modell draufgegangen. Ich würde mir da etwas anderes suchen. Aber ansonsten eine super tolle Arbeit, bin gespannt wie es dann am Ende aussieht. Stephan
Stephan, wahrscheinlich vermutest Du in den Dächern Blech und nicht Buchenholz. Wobei bei Blech mit genügend Karosseriezinn das gleiche Resultat möglich ist. Was die Faltenbalge betrifft war bislang kein Material in der Lage den Wagenversatz ( siehe Bilder am Anfang) aufzunehmen. Bei den Serienherstellern scheint das Problem auch nicht lösbar zu sein. Aber es ist alles nicht endgültig. Ich bin für zielführende Ideen immer aufnahmebereit.
Stephan hat Recht: An gewölbten Dächern sind auch schon Profis gescheitert. Da habe ich mir gesagt: Das musst du lernen. Und so habe ich mich kundig gemacht und jetzt weiß icht, wie man so etwas, auch nicht nur normal gerundet, sondern auch "eckig" rund, also mit Gegenrundungen usw. hinbekommt, und zwar so, dass das richtig gut aussieht. Allerdings - ich bin immer noch am Üben. Es ist eigentlich ganz einfach, aber ganz so einfach auch nicht. Wenn ich "ausgeübt" habe, werde ich dazu einen Bericht mit Bildern bringen.
Buchenholz ist eine gute Idee. Durch die Feinheit der Poren lässt es sich total glatt schleifen, und nach dem Lackieren sieht es aus wie Blech. Ich bin auch davon ausgegangen, dass die Dächer aus Metall sind und habe gedacht, da war ein Kenner am Werk. Also, Eberhard, ein Kenner bist du schon, so habe ich das nicht gemeint.
Zum Schaumstoff: Da würde ich mich sachkundig machen, was die Qualität angeht und einen Hersteller oder sogar den Fachverband kontaktieren und dieses Problem, das Problem der Veränderung bei der Alterung, schildern.
Jeder kennt ja das Problem, dass transparente Klebestreifen nach Jahren gelblich werden, austrockenen und abfallen. Das muss aber nicht sein. Die Bundeswehr hat Anfang der 60-er Jahre die Manöver-Landkarten mit einer Kunststofffolie versehen (die wurden sogar in die DDR geliefert ), damit sie im Regen nicht durchnässt werden. Reste dieser Folie hat mein Vater bekommen, und ich habe damit einen Aktenordner mit aufgeklebten Bieretiketten umhüllt. Die Folie sieht aus wie gestern aufgeklebt. Und so denke ich, dass es auch Schaumstoff in verschiedenen Qualitäten gibt, eben solche, die im Prinzip nicht oder kaum altern.
Udo, Du hast an der Nase Deiner 05er schon sehr schön gezeigt, wie man`s machen muß. Meine Kanzelwagen haben das Gleiche, wenn auch geringere Prozedre erlebt.
Eberhard, die Nase der 05 ist schön geworden, ja, aber das war höllisch viel Arbeit. Mit der für mich neuen Methode geht alles besser und schneller und perfekt. Aber der Bericht braucht noch seine Zeit.
Auf jeden Fall sehen deine Objekte gut aus, auch in Bezug zur Lackierung.
Ich habe mir gerade gedacht, dass du ja die Lok noch in Arbeit hast. Um nicht zuviel vergebliche Mühe zu haben, schicke ich dir heute im Laufe des Tages vorab die Hinweise, wie man diese gebogene Form in Blech ganz gut hinbekommen kann. Der eigentlich Artikel mit Bildern dazu kommt mal später.
Hallo Eberhard, auch wenn die Wagendächer "nur" aus Holz sind, sind sie mehr als top geworden. (Und mit Holz kenne ich mich besser aus, wie mit Blech) Stephan
Wie ich finde, ist viel effizienter ein 50 cm langes Dach aus Hartholz zu fertigen. Es ist in meinem Fall als tragendes Element für den Wagen gedacht, wird immer verwindungssicherer als ein Pendant aus Blech mit allen möglichen Spanten und Versteifungen sein und gibt somit dem ganzen Gebilde entsprechend Stabilität.
Ypsilon hat gezeigt, wie man sehr schöne Wagen und Zubehör aus Holz herstellen kann.
Auch wenn mein Fokus nicht sehr auf Holzspielzeug gerichtet ist, habe ich schon welches gebaut. Schön zu sehen, wie Freude und Lachen, Kinder und Erwachsenen erreichen.
Warum es nicht mischen? Holz und Metall?
Ich, für mich, bleibe ich bei den Blecheisenbahnen.
Moin. Guckt Euch doch mal die schönen Modelle der österreichischen Firma Göls an, welche die vor über 60 Jahren gebaut haben. Lok- / Wagenkästen aus Metall und Dächer mit komplizierten Formen aus Holz. Öffnungen reingefräst und Lüftergitter bzw. andere Kleinteile aus Metall an- & eingesetzt. Wenns dann lackiert ist, sieht keiner mehr den Unterschied der Materialien.