Die kleine Tenderlok der BR 89 von Märklin ist alles andere als eine Rarität. Allerdings hat man ihr werkseitig - wie auch vielen anderen Dampfloks - über etliche Jahrzehnte keine Rückleuchten spendiert. Das ist schade, denn eine Dampflok muss doch auch im Dunkeln vernünftig Kopf machen können.
Dass es aus Platzgründen nicht möglich sei, ist eine dümmliche Ausrede, denn es geht erstaunlich einfach. Man braucht dafür nur einen Abschnitt 3 mm Lichtleiter, ein 16 V Kabelbirnchen und einen Lötkolben. Dass ein 3 mm Bohrer und ein langsam drehender Akkuschrauber im Bastlerhaushalt vorzufinden ist, setze ich jetzt mal voraus.
Wenn man die Rückleuchten der 3000 mit 3 mm aufbohrt, bleibt ein dekorativer, silberner Rand. Den Lichtleiter sägt man mit einer Feinsäge zu und poliert die Enden. Dazu kann man die Stücke in den Akkuschrauber einspannen und gegen ein Schleifmittel und danach gegen ein Poliermittel (Radiergummi) halten.
Anschließend muss der Lichtleiter gebogen werden. Ein Glückspilz, wer dafür ein regulierbares Heißluftgebläse hat. Es geht aber auch mit Geduld und dem Lötkolben, den man lange in die Nähe hält.
Die Kabelbirne braucht einen Masseanschluss und einen Phaseanschluss. Wenn sie immer leuchten soll, greift man die Phase dort ab, wo das Schleiferkabel angelötet ist. Wenn die Lampen nun auch noch gleich fahrtrichtungsabhängig leuchten sollen, löten man ihren Phaseanschluss an den Umschaltkontakt des Fahrtrichtungsumschalters. Murphy will, dass man immer erst den falschen erwischt. Das ist etwas heikel, weil man an diesen Lötstellen nur ganz kurz löten darf, weil sonst der Kunststoffträger weich wird. Profis wissen das. Der Laie lernt durch Schaden.
Wenn man sich daran stört, dass die hintere Lampe in den Führerstand leuchtet, kann man hier einen Vorhang aus Filz oder Moosgummi ins Gehäuse kleben.
Moin. Und wenn Du statt mit Lichtleiter zu arbeiten einfach ein paar Reiskornlämpchen ins Gehäuse setzt? Das würde sogar noch weniger Platz beanspruchen. Bei den Lichtleitern habe ich mal gelernt, daß man die an der Lichteintrittseite anschrägen soll. Durch die dann größere Fläche ist die Lichtausbeute am anderen Ende höher und man könnte dann auch mit kleineren Querschnitten arbeiten. LG Steffen
Moin Steffen, Das ungemein Praktische an den meisten Märklingehäusen ist, dass man nur eine Schraube zu lösen braucht und die Lok geht auf. Wenn ich drei Lämpchen verbaue, muss ich beim Aufsetzen des Gehäuses sehr herumfriemeln. Das spare ich mir bei meiner Variante. Es ist auch gar nicht nötig, die Lichtausbeute zu verbessern, denn sie ist bei einem so breiten Lichtleiter hervorragend. Mehrere Birnchen würden deutlich mehr Strom ziehen, wären aufwändig zu verlöten und an der Austrittsöffnung wäre das Erscheinungsbild nicht vergleichbar mit der Vorderseite der Lok.
So gesehen erkenne ich keine Vorteile in deinen dennoch geschätzten Vorschlägen.
Moin. Die Einwände laß ich gelten. Deine Beschreibung beim Biegen der Lichtleiter klang, als ob das knifflig wäre - da wollte ich eine Alternative vorschlagen. Ciao Steffen
Zitat von Heizer im Beitrag #6Kann ein Lichtleiter in Form einer Stange einen Personenwagen gleichmäßig ausleuchten?
Viele Grüße Heizer
Moin. Das dürfte nichts werden. Das Licht strahlt (mehr oder weniger) gerade aus dem Ende des Lichtleiters heraus. Für gleichmäßiges Ausleuchten könntest Du vlt die Ummantelung entfernen und die einzelnen Fasern auffächern, so daß sich die Lichtstrahlen besser verteilen. Ob sich mit Spiegelfolie unterm Dach und mehreren Lichtaustritten aus unterschiedlich gekürzten Fasern, die gebogen werden und nach oben leuchten, ein gleichmäßiges Licht ergibt, könnte man vlt ausprobieren.
Eine CM800 mit Steckbirnen habe ich hinten mit ebensolchen ausgerüstet, wobei es mit Platz und Masseschluss etwas diffiziler ist. Muss die Lok mal raussuchen und fotografieren. Grüße von elaphos