Die wenig rühmliche Redewendung vom offenen Polen wollen wir hier mal etwas anders interpretieren: Offen sein für polnische Bahnen, war das Gebot der Stunde, als ich vor etwa neun Jahren begann, Bilder polnischer Loks und Wagen zu sammeln. Dabei fiel mir die Oi auf, die ich aus einer ziemlich abgeranzten BR 24 bauen wollte.
Nun ist es soweit. Sie ist zumindest fertig lackiert. Nur die Anschriften erfordern noch etwas Nacharbeit.
Der Zug existiert schon etwas länger. Er ist beleuchtet und hat eine Inneneinrichtung aus bedrucktem Papier - ein kleines Origami-Schaustück.
sehr schön, polnische Loks findet man in der Altmetall-Ecke eher selten. Du hast den Charakter der PKP-Loks z.B. mit den weißen Radreifen gut getroffen.
ich möchte anregen, den Titel Deines Beitrages zu ändern. Ich finde, das kann doch zu leicht missverstanden werden und, wie bei mir, unangenehme Erinnerungen evozieren.
Mit einem neuen Start, kann ich mich bestimmt an Deinem Beitrag erfreuen.
Hallo Heinz Ich habe absolut keine Lust hier eine politische Diskussion in Gang zu setzen. Ich weiß genau wie das endet. Aber diese politische Korrektheit bei allem und jedem, und mag der Anlaß noch so gering sein geht mir auf den Senkel. Ich will hier niemanden zu Nahe treten oder gar beleidigen und klinke mich jetzt hier aus.
Aber ich bin offen für eine Diskussion. Gerne auch mit weniger Ausrufezeichen (!).
Herzliche Grüße Heinz
Hallo Heinz,
Wenn man nie da ran geht, wo‘s weh tut, fixiert man nur den Schmerz, statt ihn zu überwinden.
Mir ist die historische Bedeutung des Ausspruchs voll bewusst. Deshalb liefere ich ja eine andere Interpretation und benutze das böse Wort nur als eye-catcher. Was müsste die Bildzeitung alles zurückrufen, wenn jede Überschrift wörtlich genommen würde? Die dürfen das und ich nicht?
Ferner stehe ich unserem Nachbarland durchaus persönlich sehr nahe. Mein Großvater stammt aus der Gegend von Posen. Mir gefallen Land und Leute, wovon ich mich im Job kontinuierlich aus erster Hand überzeugen kann.
Es gibt eine empfehlenswerte Reaktion auf Provokation und die heißt Humor. Humor heißt nicht, über alles zu lachen, sondern den Geist elastisch zu halten und ihn so belastbar zu gestalten. Mit einem Schmunzeln kann man die Welt verändern, mit Kämpfen nicht. Denn im Kopf entsteht das Bild von der Welt, nicht an den Knöcheln der Fäuste.
Lässt sich einrichten, obwohl‘s kein Primex ist. Ich könnte es glatt wagen, noch ein paar weitere Eigenbauten mitzunehmen. Zumindest oberflächlich lässt sich behaupten, dass Primex-Modelle eine Steilvorlage für Eigenbauten sind, weil sie seinerzeit leicht verfügbar waren und dem erwachsen gewordenen Märklinisten ob ihrer Einfachheit nur wenig nützen - außer man ist Primexsammler geworden.
Ja, Polen ist offen! Mein Arzt kam nämlich gerade hochbeglückt aus dem Riesengebirge zurück, mit der uneingeschränkten Empfehlung dieser Reise. Schöne Wochenendgrüße aus Südhessen Botho
Ja, man kann schon mal an die schlimme Vergangenheit Deutschlands erinnert werden: Die FIA (Welt-Motorsport) schreibt seit vielen Jahren eine internationale Kartklasse "KZ2" mit Weltmeisterschaft aus. Gegen diesen Namen haben wir Deutsche damals via DMSB interveniert -und der Rest der Welt hat nur über unsere Bedenken gelacht: "Wie lange wollt ihr denn noch..." Tatsächlich, so war das Echo weltweit. bgw
Historische Modellbahnen können kaum von der Zeitgeschichte getrennt werden. Die Geschichte des TRIX-Firmengründers Stephan Bing ist nur ein Beispiel. Auch in unserer Historischen Modellbahnausstellungen Berlin 2019 geht es nicht nur um die Eröffnung des Tunnelbahnhofs der S-Bahn, es werden auch die Veränderungen am Potsdamer Platz zwischen 1920 und 1939 und darüber hinaus beleuchtet.
Wenn dies verantwortungsbewusst geschieht, können Gedanken zur Zeitgeschichte, die mit der Modellbahn verbunden sind, in unserem Forum ausgetauscht werden. Insofern soll die differenzierte Betrachtung, die Anselm eröffnet und mit einer bemerkenswerten Kommentierung ergänzt hat, nicht abgewürgt werden.
Wir wollen aber nicht, und das ist hier erfreulicherweise bislang nicht eingetreten, dass an diesen Themen ein Streit im Forum ausbricht.
Insbesondere weisen wir vorsorglich darauf hin, dass persönliche Angriffe auf andere Forumsmitglieder nicht akzeptiert werden. Dies gilt auch für PN - Persönliche Nachrichten.
Noch ein Wort: die Beanstandung von Beiträgen ist Aufgabe der Moderatoren. Wer etwas für beanstandenswert hält kann das einem Moderator mitteilen, aber nicht im Forum maßregeln. Die Verherrlichung oder auch nur Verharmlosung von nationalsozialistischem Gedankengut werden wir natürlich nicht dulden.
Hat sich schon mal jemand gefragt, wie die superfeinen Linien auf die Lok gekommen sind? Das wäre meiner Ansicht nach viel interessanter, als sich über Sprechverbote auseinanderzusetzen. Ok, ich hab‘s provoziert. Es erscheint mir dennoch rückständig, so mit Geschichte umzugehen. Meine Empfehlung ist und bleibt Humor. Der Blick ins Ausland kann hier heilsam sein. Ich bin sehr dankbar dafür, viel mit Kollegen in aller Welt in Kontakt zu sein. Was Botho schreibt, kann ich nur bestätigen. Mit unserem Philistertum gehen wir den Nachbarn gehörig auf die Nerven und bringen uns selbst zugleich kein bisschen voran - bemitleidenswert oder auch nicht.
Ja, das habe ich mich auch gefragt: Wie bekommen die diese feinen Linien hin, sowohl auf Waggons als auch auf die Dampflokkessel ?
Es gibt bei YT einen uralten Film von Märklin, wohl aus den 30-er Jahren, da wird zumindest die Linierung von Waggons gezeigt. Den Film finde ich im Moment nicht mehr, aber ich kann es erklären: Vor der Arbeiterin stand etwas höher als Schreibtischhöhe ein Holzklotz, ein Balken. Von oben gesehen diente er zum Auflegen der Hand bzw. dem Arm. Nach hinten hin hatte der Klotz um 90° verdreht ein aufgeschraubtes Gleis. Die Arbeiterin setze mit der linken Hand hier in diesem Beispiel einen Kühlwagen auf dieses Gleis, rollte ihn etwas hin und her, damit man das richtige Gefühl bekam, dann ganz nach rechts. In der rechten Hand hatte sie einen feinen Pinsel, setzte erst einmal ganz kurz den Pinsel auf die Stelle, markierte die Stelle an der der Strich anfängt, und zog dann mit der linken Hand den Waggon nach links. Der Pinsel erzeugte dadurch eine schnurgrade Linie.
Bei den Kesselringen ging es einer Erzählung eines Beschäftigten bei Märklin nach ähnlich, nur, dass die Lok senkrecht in eine Drehvorrichtung eingeklemmt war. Die Vorrichtung wurde bei aufgesetztem Pinsel gedreht. Im Bereich von Galeriestangen oder ähnlichem wurde abgesetzt und von der anderen Seite weitergemalt. Dazu gehörte natürlich jede Menge Erfahrung.
# B12 Jörg: Da irrst du dich. Ich habe unsere Familien-Geschichte schon mal beim Frankfurter Blechbahnstammtisch erzählt. Aber ich sehe alles ziemlich locker.
Schöne Fragen! Vielen Dank dafür. Auf die rotbraune Farbe auf Donnerbüchsen kam ich wegen eines Plakats, das in Lodz Wochenendfahrten mit einem Dampfbähnle anpries. Die Lok dort war allerdings eher eine KLVM. So eine werde ich auch noch "polnisieren". Die Beschriftung der Wagen ist reine Willkür und rein gar nicht recherchiert. Auf dem Plakat war nicht genug zu erkennen.
Einen längeren polnischen D-Zug aus Vierachsern in einem militärisch anmutenden Dunkelgrün habe ich auch noch in der Mache. Sie werden den PKP-Wagen nachempfunden, die Roco in Edelplaste am Start hatte. Allerdings müssen sie für meinen Geschmack aus Blech sein. Also wird es da auch Kompromisse hageln. Gut daran ist, dass sich kein Schwein mit der PKP auskennt und wohl kaum einer kompetente Kritik an meinem Spielzeug äußern kann. Diesen Komfort werde ich schamlos ausnutzen. Und sonst kann ich immer noch auf jamaikanische Bahnen ausweichen :) An Exoten herrscht kein Mangel.
So ist gestern auch noch ein Derivat entstanden, das Märklin so noch nicht im Angebot hatte:
Ich finde das als Farbkombi richtig gelungen - schöner jedenfalls, als auf einem rein weißen Wagen. Mit Polen hat das höchstens was zu tun, wenn ich behaupte, dass der Wagen Billigfisch aus Danzig abzuholen hatte.
Die dünnen Linien an den Kanten auf der Oi2 (Lok) habe ich tatsächlich ohne weitere Hilfsmittel von Hand gezogen. Jedoch nicht der Länge nach, sondern mit leicht verdünnter Humbrol-Farbe und einem gut ausgestrichenen Nuller Pinsel quer zum Linienverlauf. Wenn flüssige Farbe auf dem Pinsel gewesen wäre, dann wäre sie an der Kante abgestreift worden und hätte Tropfen gebildet. So ging es aber sogar mit mehrfachem Strich über die selbe Stelle Zentimeter für Zentimeter. Schablonieren gelang mir in einem anderen Fall zuvor keineswegs so gut. Bei Linien auf einer offenen Fläche würde ich künftig auch eher an Decals denken, statt zu schablonieren. Das mit der Schablone sieht beim Lackieren noch gut aus, aber nach dem Abziehen bemerkt man erst Mängel an der präzisen Anbringung.
Einen Schlepppinsel mit ca. 6 cm langen Haaren, wie er in einem Märklin-Film auf einem V200 Gehäuse für den erhabenen Silberstreifen zur Anwendung kommt, habe ich mir zwar auf der Zinnbörse in Kulmbach gekauft, aber noch nicht den Mumm gehabt, ihn auszuprobieren. Mich hat aber an diesem Beispiel überzeugt, dass man das Objekt senkrecht nauch unten am Pinsel vorbeiführt.
die passenden Blechpersonenwagen für Deine Lok wären doch Donnerbüchsen von Märklin. Und wie polnische Modellbahnen aussehen kann ich Dir am Wochenende in Berlin zeigen.
Sehr schön, dass auch jemand anders Freude an den polnischen Bahnen hat! Bei mir ist der Spass eher im exakteren Bereich zuhause. Rote Personenwagen (wagony PKP z kolorystika czerwonego) habe ich nicht gefunden, das soll dir den Spass an deinem Zug aber auf keinen Fall verderben, ich finde er sieht toll aus! Und was bei dir fährt, ist ja deine Sache
Ich bin aber auf eine Seite im Forum der polnischen Modellbauenden gestossen, bei der die Farbegebungen (kolorystika) diskutiert werden, für viele Varianten (zugegeben vor allem neuere) inklusive RAL-Angaben: forum. modelarstwo. info/threads/kolory-stosowane-na-pkp-wed%C5%82ug-palety-ral.14819/ (Falls es mit der Sprache nicht so klappen will, hilft deepl.com sehr viel)
und von Hataka gibt es Farbsets für die Farbgebung der PKP-Dieselloks ab den sechzigern: hataka-hobby. com/products/polish-railways-locomotives-paint-set-vol-2/
Grüsse
Ursin
****** alle meine Bilder und Texte verfügbar nach cc-by-nc-sa
Wie schon lange versprochen hier zwei Bilder der Märklin P8, die ganz wie beim Vorbild zu einer Ok1 wurde (Der Tender ist von Liliput, die Schilder von einem polnischen Hersteller)
Grüsse
Ursin
****** alle meine Bilder und Texte verfügbar nach cc-by-nc-sa
das scheint mir eine Liliput P8 zu sein. Märklin hatte auch bei der DR Version immer ein A-Spitzenlicht und einen dreidomigen Kessel. Nichtsdestotrotz gefallen mir solche Exoten. Bei den Fleischmann Euro Dampfern mit schwarzen Radsätzen gab es auch Abziehbilder für polnische TY ua.