Ich hatte ja vor längerer Zeit mal eine uralt Bub Lok aus dem Netz gefischt und restauriert. Motor läuft bei 18V= ziemlich schnell und bei 4V= zuckt sich nichts, wobei ich eigentlich dachte es wäre eine Starkstromlok. Nun bekam ich die gleiche Lok, nur als amerikanische Ausführung mit Kuhfänger in grün/schwarz. Diese läuft mit 30Volt= eigentlich gut. Nun hab ich beide Motoren mal ausgebaut und verglichen, ich finde da keinen Unterschied. Was mach ich falsch??? Beide Motoren sind gleich verkabelt. Beide haben eine Lampe im Kessel mit Schalter dahinter. Da sind die Fassungen auf Masse(Lokgehäuse) und der Pluspol der Lampe, an den Schleifer. Links der Motor der restaurierten und rechts der anderen mit Kuhfänger
Sowohl die Feldspulen als auch die Anker sind anders gewickelt. Der restaurierte Motor hat deutlich dickere (und wohl auch kürzere) Drähte, so dass er mit geringerer Spannung läuft als der andere mit dünneren (und offensichtlich längeren) Drähten. Grüße von elaphos
Freunde Ich glaube hier wird wieder mal verwechselt was ein Starkstrom und ein Schwachstrommotor ist. Nochmal: Der als "Starkstrommotor" bezeichnete Motor ist ein Motor der bei unserer Spielzeugeisenbahn orginal mit einem Lampenvorwiderstand gefahren wurde. Die Fahrspannung dieser Loks war ca. 25 bis 45 Volt (hier kann mann sich nicht so ganz genau festlegen). Da diese Motoren mit einer höheren Spannung betrieben wurden als später die 20 Volt Lokomotiven müßten sie eigentlich "Schwachstromlokomotiven heißen, weil um die gleiche Leistung bei höherer Spannung zu erbringen der Strom wesentlich kleiner wird. Der völlig falsche Begriff Starkstrommotor hat sich leider eingebürgert und jeder Kenner der Materie was sofort was gemeint ist. Dann gibt es noch die Schwachstromversion welche für Batterie oder irgendwelche Elemente geeignet warn. Diese erkennt mann daran,daß sie wenig Windungen mit relativ dickem Draht haben. Diese Motore laufen mit geringer Spannung z.B. 4 Volt,brauchen aber um die gleiche Leistung zu bringen einen relativ hohen Strom. Eigentlich sind das die richten "Starkstromlokomotiven". Die beiden Motore,welche ich hier von Detlef sehe würde ich links als Kleinspannungsmotor und rechts als "Starkstrommotor" einschätzen. Bei dem linken Motor ist die Feldwicklung erneuert und ist meiner Meinung nach falsch dimensioniert.
Ich danke euch für eure Antworten. #Wolfgang, ja ich weis das der "Starkstrommotor" mit Lampenwiderstand betrieben wurde, der rechte Motor läuft auch mit 25-30 Volt= ganz okay. Bei den anderen denke ich mittlerweile auch das da ein Vorgänger die Feldspule "neu" gewickelt hat und ich werde da nichts dran ändern. Läuft bei 10-14 Volt= erstmal befriedigend. Mal sehen wie er auf einem Gleisoval und dann auch noch mit Glühlampe läuft, denke da ist auch noch was an Widerstand. Neu wickeln wäre dann die letzte Möglichkeit, die ich mir eigentlich ersparen möchte. Rutscht alle gut ins neue Jahr und bleibt gesund. Gruß Guido
ich finde das Thema Spule (wickeln) sehr interessant. Leider konnte ich noch keine Formel finden*, mit der das Verhältnis Spannung, Leistung und Drahtdurchmesser bemessen wird. Es gibt noch weitere Parameter wie Feldstärke, Induktion und so weiter.
Es ist zu sehen, wir haben es hier mit vielen Unbekannten zu tun.
Spannung und Leistung dürften bekannt und/oder zu ermitteln sein.
Kennt jemand eine Formel oder noch besser eine praktische Handhabung, wie zum Beispiel eine Faustformel?
Ich habe schon einen Eigenbau gesehen, der offenbar selbst entwickelt wurde. Es handelte sich hierbei um Umbauten von Weichen. Die Elektromagneten wurden offenbar selbst hergestellt. Die Träger waren aus dickem Papier, die Spule aus Stoff isoliertem Draht, der Kern aus Eisen, der in einer Kupferröhre lief.
*Natürlich gibt es Veröffentlichungen von komplexen Formeln. Nur wie sah das vor hundert Jahren aus? Wie viele Elektro-Physiker waren bei Bing oder Märklin angestellt?
Oder einfach gefragt: Hat jemand schon mal eine Spule gewickelt?
Hallo Heinz, in einem alten Buch zum Thema Selbstbau von Fahrzeugen werden folgende Werte angegeben. Für einen dreipoligen Motor mit 20V. Feldwicklung 300-350 Windungen mit Kupferdraht 0,6mm Durchmesser und die 3 Ankerwicklungen 80-90 Windungen mit Kupferdraht 0,3mm Durchmesser.
Eine Spule habe ich schon als Kind gewickelt, aus dem "Cosmos Elektromann" Baukasten.
vielen Dank, das Leben (die Technik) kann so einfach sein ;O)
Das werde ich vielleicht mal ausprobieren. Derzeit habe ich eine Lok, die nicht fährt. Damit ist es dann spannend und ich muss mich nicht ärgern über den Kauf.
Hallo Heinz, Siehe oben, Du hast einen Motor, der nicht läuft. Nun möchtest Du gern wissen, warum nicht. Also musst Du prüfen, wo die Regeln der Elektrotechnik nicht eingehalten werden. Dazu benutzt man ein Messgerät, das Spannung, Strom und Widerstand messen kann. Hier mache ich zunächst Schluss mit der Erklärung und bitte Dich, mir zu sagen, welche von den Regeln Du kennst. Dann will ich Dir gerne weitere Tipps geben, wie Du den oder die Fehler findest und wenn´s gar nicht anders geht, will ich auch die Reparatur ausführen. Letzteres ist die Notlösung und keineswegs mein Ziel. Da man Elektrizität nur in ihrer Wirkung sehen kann, ist es notwendig, den Zusammenhang zwischen den oben genannten Größen zu kennen. Aber hier höre ich jetzt wirklich mit dem Oberlehrer auf und erwarte Deine Antwort. Herzliche Grüße und guten Rutsch wünscht Horst
vielen Dank für Dein Angebot, mir weiter zu helfen. Mit den Grundregeln der Elektrik und Elektronik bin ich vertraut. Vor langer Zeit habe ich sogar Sensoren für LEGO-Roboter hergestellt. Auch Platinen für meine selbst gebaute High-End-Lautsprecher habe ich entworfen und hergestellt.
Bei der besagten Lok konnte ich bislang nur feststellen, dass ein Kurzschluss vorhanden ist. Ich möchte die Lok gerne zurück geben, doch der Verkäufer reagiert nicht. Falls ich sie behalte, werde ich mich an die Reparatur machen und davon berichten.
Hallo zusammen, insbesondere zu #5: Stark- oder Schwachstrom bezieht sich entgegen dem Klang der Bezeichnung nicht auf die in Ampere gemessene Stromstärke sondern tatsächlich auf die Spannung, so wurde früher bei Zweileiter-Gleichstrom von Starkstrom ab 120V gesprochen, bei Wechselstrom schon ab 50V. Bis vor etwa 20 Jahren waren Starkstromanlagen solche, die bis 10000V Spannung führten, wenn es sich nicht um Kleinspannung bzw. umgangssprachlich Schwachstrom, also wie vorher gesagt 50V bei Wechsel- oder 120V bei Gleichstrom, handelte. Heute wird der Begriff Starkstrom hauptsächlich für hochbelastbare Drehstromanlagen verwendet. Da unsere Fahrzeuge ja älter als 20 Jahre sind, können wir die, die mit direkter Netzspannung über Vorwiderstände laufen, guten Gewissens als Starkstromfahrzeuge bezeichnen.
Noch etwas zu den beiden Motoren: nicht nur die Feldspulen sind anders gewickelt, auch die Ankerwicklungen unterscheiden sich. Auch hier ist der mit der originalen Feldspulenwicklung mit deutlich dünnerem Draht gewickelt, also ist hier nicht nur die Feldspule, sondern auch der Anker für eine höhere Spannung ausgelegt.
Hallo, die Bezeichnungen Stark- und Schwachstrommotor sind trotzdem irreführend. Besser wäre Hoch- und Niederspannungsmotor.
Die Motoren für die hohe Spannung haben Wicklungen aus langen und dünnen Drähten also eine hohen Innenwiederstand. Die Motoren für die niedrige Spannung haben Wicklungen aus kurzen und dicken Drähten also eine niedrigen Innenwiederstand.
Wenn man jetzt das Ohmsche Gesetz nimmt (Strom = Spannung geteilt durch Wiederstand), sollte der Strom (Ampere) bei allen Motoren ähnlich sein.
Nein, da die Leistung für den Antrieb bei den etwa gleich schweren Loks in etwa gleich ist, muss die Watt-Zahl etwa gleich sein, bei niedriger Spannung also ein höherer Strom (= höhere Amperezahl) fließen. Der Widerstand ist bei Loks mit geringerer Spannung niedriger und zwar so weit niedriger, dass sich annähernd etwa die gleiche Leistung = Watt ergibt. Im Einzelfall kann die Leistung natürlich je nach Herstellerkonzept variieren, so dass z.B. eine Batterielok mit schwacher Leistung annähernd auf dieselbe Amperezahl kommt wie eine starke 20V-Lok. Bei gleicher Leistung (gemessen in Watt) muss jedenfalls eine Lok mit geringerer Spannung einen höheren Amperewert haben. Grüße von elaphos
Dabei muss aber die Leistung der jeweiligen Vorwiderstände mit berücksichtigt werden. Bei "Starkstrom" die der Lampen und des Regelwiderstandes. Bei "Schwachstrom" und Trafobetrieb nur der des Regelwiderstandes.
diese Frage wurde auch schon beim Stammtisch in Nürnberg gestellt.
Ich denke auch, die elektrische Leistung sollte bei den beiden Loks mit ähnlicher Masse gleich sein. Man benötigt ja etwa die gleiche Leistung, um die Loks zu bewegen, wie in #16 von elaphos beschrieben.
Gemessen muss die Leistungsaufnahme der Lok werden.
Man kann sich gut merken: Je niedriger die Spannung (bei gleicher Leistung), desto dicker die Leitung. Man denke da an ein Starthilfekabel mit 25 mm2. Bei 12 Volt kann man hier ca. 2000 Watt "durchschicken". Bei 220 Volt kommt man locker über 7000 Watt.
Hallo Heinz, Hallo Ypsi, zunächst Euch beiden alles Gute und viele bunte Eisenbahnen im neuen Jahr 2020. Einen Einwand zur obigen Äusserung hab ich. Für die Ermittlung der Aufnahmeleistung einer Lok und damit eines Elektromotors ist ausschließlich die Frage interessant, welche Spannung liegt an den Klemmen an (oder auch den stromführenden Schienen) und welcher Strom fließt durch den Motor. Elektische Leistung eines Verbrauchers ist nun mal Strom mal Spannung. Ob davor oder dahinter oder parallel noch andere Verbraucher geschaltet sind, ist völlig unerheblich. Da ist es eher wichtig, wie die eingebrachte Elektrische Leistung in mechanische Wirkleistung umgesetzt wird. Zur Beantwortung dieser Frage ist es erforderlich, auch mechanische Größen, wie etwa den Luftspalt zwischen Anker und Feld zu betrachten, denn dort wird das Magnetfeld verbraten, sprich geschwächt. Ihr seht, Elektrizität und Motoren sind nicht ganz einfach. Herzliche Grüße Horst
Ja, völlig richtig Die Eingangsleistung eines (Elektro)motors gemessen in Watt (=Spannung mal Stromstärke) ist durch die Verluste unter anderem zwischen Magnetfeld und Anker (aber auch z.B. Reibungs- Streuspannungs- und Widerstandsverluste) höher als die Ausgangsleistung. Die Differenz zwischen Eingangs- und Ausgangsleistung drückt den Wirkungsgrad aus. Ein Motor mit Hoher Eingangsleistung, aber großer Verlustleistung, kann schwächer sein als ein verlustärmerer Motor mit geringerer Eingangsleistung. Grüße von elaphos
Hallo Guido, ich habe u.a. in Spur 1 eine B-Lok von Bing . Laut Hersteller ist sie eine Starkstromlok und auch so ausgewiesen. Diese Lok mit Wagen fahre ich mit einem Gleichspannungs-Laborgerät mit folgenden Parametern: Gleichspannung: 15 -17 Volt. Dies habe ich mit großem Erstaunen festgestellt. Stromstärke: 0.3 - 0.4 A Die Wicklungen deines zweiten Motors sind, wie bereits festgestellt, im Originalzustand. Die Wicklungen des Motors meiner Bing-Lok sehen vom Drahtdurchmesser her gesehen, genauso dünn aus, wie bei deinem zweiten Motor. Diesen fährst du ja auch bei 30 V. Ich denke, dass dieser Motor zu einer Starkstromlok gehört, durch dessen Wicklungen ein relativ geringer Strom fließt. Weiterhin viel Spaß! Max