Der Lampenmast befand sich in einem Konvolut Signale und da ich ihn sehr schön finde sollte eine gescheite Lampe dran gebastelt werden, und zwar mit Kettenzug, so meine Vorstellung...
Das Lampengehäuse wollte ich aus einem Spitzkolben basteln, die bekommt man unter Laborbedarf und gefallen mir eigentlich gut, eine leichte Gelbfärbung täte auch gut...
Aber ich war heute in einem kleinen Shop, "Antiquitäten" der 50er Jahre, und da sah ich Weihnachtskugeln aus hauchdünnem Glas, innen versilbert was aber mit Nitro auszuwaschen geht, sieben Drähte von oben nach unten gelegt, einen alten Schirm drauf und die LED hineingelegt, weil die Öffnung zu eng war....
Da sollte noch das Stoffkabel hin, der Kettenzug mit einem Umlenker unter dem Bogen oben damit man die Lampe unten am Mast bewegen kann, etwas Farbe und der Gedanke wäre erstmal aufs Papier, Frage... ist das jetzt zu kitschig...?
Oder wäre besser der Spitzkolben mit einer normalen Birne...?
Oder ich kann auch das Ganze abgeben wer Bock hat die Lampe fertigzubauen...?
Die Weihnachtskugel ist gebrochen, das Glas war dünn wie Papier, so habe ich aus dem Netz einen Rundkolben bestellt, der sollte gut dazu passen, 5 ml Kolben hat einen Durchmesser 3 cm und ist 54 mm hoch, ich glaube das ist perfekt...
an dem Mast soll einiges angelötet werden und eine Fussplatte muss unten angelötet werden damit die Lampe nicht kippt....
Mit Silikon kann man unten am Kolben eine kleine Rosette ankleben, die macht sich eigentlich gut im Gesamtbild, noch ein schicker Schirm dazu und dann müsste die Lampe gut aussehen, Mat.- Kosten für alles etwa 30 Euro,
wie bereits erwähnt, beschäftige ich mich gerade mit der Entwicklung der Bogenlampen-Kandelaber.
Nach dem ersten größeren Einsatz elektrischer Straßenlampen am Potsdamer Platz und in der Leipziger Straße ab September 1882 wurde Ende 1887 ein Wettbewerb ausgelobt, die Berliner Prachtstraße Unter den Linden vom Brandenburger Tor bis zum Stadtschloss mit 104 Bogenlampen-Kandelabern auszustatten.
Schupmann-Kandelaber von 1888 (links die Variante für den Straßenrand, rechts die Variante für die Mittelpromenade bestehend aus je zwei Kandelabern mit dazwischen aufgehängter Bogenlampe)
Bild aus einer Dokumentation von Ludwig Schupmann aus dem Jahr 1888 (inzwischen gemeinfrei - public domain)
Ludwig Schupmann gewann diesen Wettbewerb und wurde 1888 mit der Ausführung beauftragt. Sein Entwurf ist noch sehr mit Zierrat versehen, die bei späteren Entwürfen ab ca. 1905 durch elegantere funktionsbedingte Formgestaltung ersetzt werden. Schupmann berücksichtigt aber bereits, dass der in 8 m Höhe angebrachte Kohlebogenbrenner für die regelmäßige Wartung gut erreicht sein muss. Bei älteren kleineren Lampen wurden noch Leitern angelegt. Bei den hohen Lampen konnte dies jedoch nicht mehr sicher bewerkstelligt werden. Deshalb wurde der Kandelaber so gebaut, dass man den Kohlebogenbrenner herunterlassen kann.
Der Kohlebogenbrenner von 1888 war noch relativ kompakt gebaut und endete in einer Weißglaskugel, um das sehr helle Licht gut zu verteilen. Die Brenner wurden in den folgenden Jahren bis ca. 1905 weiter perfektioniert und erreichten eine Höhe, die das drei- oder vierfache des Kugeldurchmessers betrug.
Die originalen Schupmann-Kandelaber wurden 1935 demontiert. Nach 1990 wurden nach den alten Plänen neue Kandelaber im alten Stil mit modernen Leuchtkörpern angefertigt, um den Pariser Platz und die Prachtstraße Unter den Linden wieder mit diesen Lampen auszustatten.
Wer mehr über Ludwig Schupmann und die Schupmann-Kandelaber erfahren will, kann in der Wikipedia weiterlesen.
das Bogenlampenlicht war gegenüber den alten Gasleuchten gleißend hell. Ich dachte auch erst, dass ein gemütliches gelbliches Licht passen würde. Aber tatsächlich war dies ein Quantensprung. Deshalb musste die Glaskugel aus Weißglas bestehen, um das grelle Licht zu verteilen.
Etwas später, um 1900 wurden Mineralsalze den Kohlestiften beigefügt, die die Lichtausbeute noch weiter erhöhten, dafür aber auch Farbanteile ausstrahlten.
Will man die Stromleitung im Innern des Mastes hochführen, wird in der Mitte des Ganzen ein Messingröhrchen 4 mm Durchmesser eingefügt, dass an beiden Ende ein Gewinde aufgeschnitten bekommt, so dass man mit Hilfe zweier Muttern die ganzen Einzelteile schön kompakt zusammen klemmen kann. Muss man mal ausprobieren.
wunderschöne Lampen, dann werde ich das Lampengehäuse ein wenig abändern, ansonsten ist der Mast so wie ich ihn bekommen habe, aber man kann viel daran arbeiten....
der Brenner sieht gut aus, allerdings wird er nicht senkrecht unter dem Haken hängen, sondern genau in der Mitte von Haken und Umlenkrolle. Du könntest die Rolle aber weiter außen anbringen.
Bezüglich der Glasfarbe empfehle ich Weiß. Das passt besser zu dieser damals modernsten Beleuchtungs- Technologie. Wir wollen mit derartigen Modellen doch auch etwas zu den Hintergründen erzählen.
Erste elektrische Straßenbeleuchtung in Berlin (1882)
Gemälde von Carl Salzmann, 1884 [Bild inzwischen gemeinfrei, public domain}
Der Maler Carl Salzmann hat mit seinem Bild von 1884 versucht, die für die damalige Zeit enorme Helligkeit der neuen elektrischen Bogenlampen einzufangen. Vereinzelt stehen noch die alten Gaslaternen auf dem Potsdamer Platz.
Rechts ist eins der Schinkelschen Torhäuser von 1824 zu sehen.
das stimmt, der Brenner wird sich anders als in der Skizze einpendeln, die Umlenkrolle muss ich weiter aussen anbringen damit der Schirm nicht zu nahe an den Mast kommt....
Das sind wirklich tolle Laternen, ich habe in meinen Bücher über Köln (etwa 1900) ein paar Laternen gefunden, entlang der Ringe standen diese Laternen...
nun heisst das aber dass ich den Mast wesentlich höher ausbilden muss, denn sonst wirkt das nicht, dann muss ich mich mit Udo darüber unterhalten, er ist ja Spezi in Sachen Stützen....
(Udo, bringst du das Cabo Signal mit für Jörg....?)
Straßenbahnfahrleitung: - ca. 4,50 - 5,00 m auf freier Strecke - ca. 4,00 m unter Brücken
Lichtpunkthöhe Bogenlampenkandelaber - 5 bis 6 m frühe Bogenlampenkandelaber ab 1882 - 8 m Schupmann-Kandelaber, 1888 - bis 20 m ausgewählte Bogenlampenkandelaber für besondere Plätze mit Intensivflammenbogenbrennern, ab 1905-1915
Dein Bild zeigt m.E. eine Platzleuchte mit einer Lichtpunkthöhe von ca. 10-12 m.
Der Umfang der Verzierung, die Größe des Brenners und die Lichtpunkthöhe deuten auf die Zeit um 1895 - 1900 hin.
Ab 1900 fing es mit den ersten Intensivflammenbogenbrennern an, die 1905 technisch ausgereift waren.
Edit: 10-12 m passt besser, ab 1915 gab es andere Prioritäten ...
...und ich wollte es nicht tun, basteln, und doch juckte es in den Fingern, eine Stunde im Haus gesucht und gefunden, kaputter Aussenthermometer, der Schirm eines Läutewerks, Bing, auch komplett kaputt, Teile von meiner alten Dampfmaschine, Porzelanisolatoren, U- Scheiben, zwei Blechräder von Hornby, Möbelbeschläge und so weiter, die Holzkugel hat etwa die Grösse des Rundkolbens, der ja hoffentlich bald kommen soll....
Aber mir gefällt es schon ganz gut, fest steht wirklich dass der Mast wesentlich höher sein muss, und alles wird natürlich exakt gerade, hier... schief....
Theoretisch könnte ich auch direkt eine Birne einbauen mit 30mm, aber ich hätte gerne den Rundkolben wo man die Birne noch innen sehen kann, das müsste ganz gut aussehen...
Die gesamte Lampe wird dann schwarz, vielleicht ein paar Goldstreifen, dünn, der Mast beige oder olivgrün oder grau oder....