Hallo, von einem Sammlerfreund habe ich 4 Bub Rheingoldwagen Nr 4611 bekommen. Gebaut wurden sie 1933-1936. Der Zustand ist aussergewöhnlich gut, nur die Dächer sind überlackiert worden, sie müssten eigentlich grau sein.
Das kuriose an den Wagen ist, sie haben alle unterschiedliche Stirnseiten.
Der vermutlich älteste hat noch das Windmühlen-Logo. Diese Logo gab es laut Literatur nur bis 1930, aber wie der Wagen zeigt wohl noch länger.
Hier mit dem KB Logo.
Dieser hat kein Log und auch sonst keine Kenzeichnung.
Und dieser ist auch nicht gemarkt, aber hier ist die Tür plastisch geprägt.
Es ist verwunderlich, das in einer solch kurzen Bauzeit so viele Varianten gemacht wurden.
Leute, ja, ich bin auch der Meinung, dass die von Reinhard Schiffmann angegebene Bauzeit zu knapp ist, vielleicht schon vor 1933 und noch nach 1936. Können wir das mit Katalogfunden revidieren? Schöne Grüße Botho
Habe gerade mal nachgesehen, nach 1936 ist er nicht mehr zu finden, in den Katalogen 1937 und 1939 fehlt er. Davor ist eine Lücke, im Katalog 1928 ist er noch nicht, hat jemand die Kataloge 1929-1932?
Hallo Patrick, danke für die Bilder. Ich glaube nicht, das der Rheingoldzug aus dem Katalog 1931 diese Wagen hat, die auf der Abbildung haben mehr Fenster.
Ich finde diese Wagen super schön, auch wenn die Dächer falsch lackiert oder schlecht erhalten sind. Selbst hab ich nur einen dieser Wagen, mit altem Mühlenlogo, ohne Loch in der Stirnwandtür und der, ich sage mal Bing-Kupplung. Jetzt habt ihr beiden mich motiviert, mir noch wenigstens 1-2 solche Wägelchen zu suchen. Gruß Guido
Patrick, ne schwarze Lok hab ich und die würde auch bestimmt mit 8 Wagen zurecht kommen, da elektrisch.
Der original RHEINGOLD fuhr ab 1928. Er war damals ein Schienenstar. Die Züge wurden anfangs von Länderbahnloks wie die bayr. S 3/6 und die bad. IV H gezogen. Später kamen immer häufiger die Reichsbahnloks BR 01 zum Einsatz. Also bemühten sich die Hersteller, den RHEINGOLD schnellstens als Spielzeug auf den Markt zu bringen. Dass er bereits im BUB-Katalog 1931 mit 6 Wagen abgebildet ist (obwohl der dazugehörende Text 8 Wagen nennt) liegt möglicherweise daran, dass das Marketing schneller als die Mustermacher war. Erst im BUB-Katalog von Anfang 1933 taucht der Wagen in der bekannten Ausführung mit den 5 breiten Fenstern auf. Ausführungen wie im Katalog 1931 mit 9 schmalen Fenstern sind mir bisher nicht untergekommen. Zu diesen Sitzwagen in Rheingoldlackierung gibt es leider keinen passend lackierten Packwagen. Beim Spielen fahre ich meinen BUB-Rheingold mit 6 Sitzwagen und einem grünen Packwagen.
Als Zuglok bietet sich die BUB-Lok 2220 (in elektr. Ausführung) als stark vereinfachte Ausführung einer bayr. S 3/6
Hier ist als Zuglok eine BUB-Lok 4600 (in Uhrwerkausführung) als stark vereinfachte Reichsbahnlok wie BR 01 im Einsatz
Als Zuglok eine BUB-Lok 9670 (in elektr. Ausführung) als stark vereinfachte Reichsbahnlok wie BR 01
Im Katalog und in der Preisliste von 1929 ist kein Rheingoldwagen verzeichnet. Das Loch in der Stirnseite dürfte für die Wagenbeleuchtung sein , Katalognummer 2625/18. Dieses Loch in der Stirnseite habe ich bei mehreren Personenwagen aus den 30er Jahren. Außerdem gab es ja auch von Karl Bub eine Zugschlusslampe.
Hier noch ein Foto vom Rheingoldwagen von 1931. Leider ist hier das Dach und das Wagenunterteil nachlackiert. Der Wagenoberteil hat außerdem etwas zu viel Sonne abbekommen. Das schöne an diesen Wagen sind die Zuglaufschilder Amsterdam , Cöln , Luzern.
Kollegin, Kollegen, auf einem Treffen in Wittenberg -vor Jahren- hörte ich von der Möglichkeit, verblasste Lithos der Rheingold-Wagen, wie oben zu sehen, aufzufrischen. Wie? Leider weiß ich das nicht mehr. Kann jemand was dazu sagen? Schöne Grüße aus Südhessen Botho
Hat sich durch neuere Erkenntnisse erledigt. Davon habe ich im maetrix an derer Stelle berichtet. Siehe Ypsi/Willi Walter/verblasste Lok. bgw.
KB-Fans - nun habe ich einen 4611-Rheingold-Wagen bekommen, also mit 5 großen Fenstern. Dieser hat beidseitig das Mühlenwappen und gestanzte(!) Löcher für die Beleuchtung. Das Mühlenwappen gehört wohl zur Zeit der Bing-ähnlichen Kupplung. Dann Kupplungs- und Wappenwechsel. Das Dach ist hellgrau lackiert und sichtlich original. Die Länge des Chassis ist nicht ganz 16 cm -im Katalog ist von 18 cm die Rede, siehe weiter oben. Blut geleckt? Mal sehen... Ehrlich -einen KB-Rheingoldzug mit drei Rhg-Wagen, einem Packwagen und einer Maffei-Lok davor, könnte ich mir im Regal gut vorstellen. Beste Grüße aus Südhessen Botho
PS Wenn ich mir die Katalogbilder von Frank anschaue, wird's wohl nix mit der S3/6-ähnlichen-Lok davor. bgw
zu dem von Botho erwähnten Kupplungs- und Wappenwechsel:
Die Bildmarke "KB" wird am 24.06.1933 angemeldet und am 3.11.1933 eingetragen. (vergl. Bodo Schenck, Die wahren Waarenzeichen, Vortrag am 12. Tinplate Forum 1998, S. 4)
Die Bub Universalkupplung wird am 22.09.1934 unter der Nummer 625 064 patentiert.
Der vermutlich älteste hat noch das Windmühlen-Logo. Dieses Logo gab es laut Literatur nur bis 1930, aber wie der Wagen zeigt wohl noch länger.
Hallo Arne, könntest Du bitte die Rheingold-Wagen nochmals untersuchen? Das Loch in der Stirnwand vom Wagen mit dem Mühlenlogo - ist das gestanzt oder gebohrt? Schau bitte mal von innen ob am Loch Grate sind. Ein Bild von innen würde mich freuen. Sind die Löcher an beiden Stirnseiten zu finden? im Beitrag #17 schrieb Botho allerdings konkret, dass es sich um gestanzte Löcher handelt.
im Zug von @Nürnberger im #14 sieht mal den Wagen mit Mühlenlogo mit und ohne Stirnwand-Loch, allerdings den ganzen Zug durchgängig mit Bimngkupplungen. Das bestärkt mich, dass es sich um Nachrüstungen handelt - oder letztlich um dein einen Wagen, den ihr nur zusammen zum Zug gekupperlt hattet.
Dann schaue bei dem Wagen bitte nach der Kupplung.
Bis jetzt sind die Rheingold-Wagen nur mit einfacher Haken-Öse-Kupplung oder der Universalkupplung ab 1934 bekannt. Haken-Faller-Kupplungen so wie an dem Wagen sind nicht belegt und ich halte die für eine Nachrüstung durch einen Sammler. Kannst du das bestätigen?
Außerdem bitte ich um eine ganz kritische Betrachtung der Seitenwände. Sind die alle gleich? Das sieht ja so aus und Unterschiede wurden noch nie beschrieben. Wenn das so ist wurden nur die Blechteile der Stirnseiten verschieden lithografiert.
Nach der Franzosenzeit (1794–1815), in der die Stadt als Cologne firmierte, gab es unter Kölnern die meiste Sympathie für die Schreibweise Köln (mit K). Der preußische König verlangte von 1857 bis 1919 die Version Cöln mit „C“. Seitdem wird Köln wieder als Stadt mit „K“ geschrieben.
In Berlin gibt es weitere Beispiele für das Ringen um C oder K.
Die Schreibweisen für das Tor änderten sich mit der Zeit mehrfach, unter anderem von Cottbusserthor über Cottbusser Thor, Cottbuser Tor, Kottbuser Tor, Cottbuser Tor (Stadtplan von 1921), Kottbuser Tor (Stadtplan von 1926) zu Kottbusser Tor im Jahr 1930. Seitdem wurde die Schreibweise nicht mehr verändert, obwohl sich die namensgebende Stadt mit „C“ schreibt.
Wie auch an anderer Stelle vermute ich aber, dass die Namen und Schreibweisen keinen sicheren Nachweis liefern, wann eine Version entstanden ist. Die Änderung kann oft noch einige Jahre später erfolgt sein.
Das denke ich auch. Hier war wohl ein Lithograf noch etwas vorgestrig.
Mich interessiert aktuell mehr wie sich die Beschriftung der Rheingoldwagen veränderte. Bub ja zunächst beim neunfenstrigen Wagen (evtl. ab 1930, sicher 1931/1932) kein Logo (Adler) oder den Schriftzug verwendet. Bei den fünffenstrigen Wagen (1933-1936/37) wurde der stilisierte Adler verwendet. Die Katalogabbildungen mit retuschiertem Rheingold-Scriftzug waren ja nur Kundenverdummung, denn solche Wagen gab es bei Bub nicht.
Zur Verwendung Adler vs. Schriftzug. Ähnlich ist es ja auch bei Märklin gewesen. Ich besitze violette Wagen von Märklin ohne Adler, mit Adler, mit durch "Rheingold" überlackiertem Adler und reine "Rheingold"-Wagen.
Wie entwickelte sich die Beschriftung beim Original?
"Die Wagen waren bei Lieferung im unteren Teil und am Wagenkopf (die PWPost4ü zur Gänze) in hellviolett gehalten, die Fensterbereiche crèmefarben. Die Anschriften "MITROPA", "DEUTSCHE REICHSBAHN" und die Klassenziffern sowie die Zierbemalung waren messingfarben bzw. aus Messing. 1932 wurden die Wagen umlackiert, statt hellviolett war die Grundfarbe nun pflaumenblau . Zudem wurde ab 1929 an den Salonwagen unter den Fenstern bei den Einstiegstüren mit Messingbuchstaben die Anschriften "RHEINGOLD" angebracht. Die Wagennummern wurden auf 10 5xx, 10 7xx und 105 00x geändert."
Wikipedia schreibt, dass ab 1930 die Wagen den Schriftzug trugen.
Nach diesen Angaben scheint klar zu sein, dass Bub in der Entwicklung etwas zum Vorbild hinterher hing. Die ersten Wagen folgen einer Fantasie oder Halbinformation, die zweiten der Ausführung von 1930, obwohl diese erst 1932 in den Katalog kamen.
Hallo Arne, könntest Du bitte die Rheingold-Wagen nochmals untersuchen? Das Loch in der Stirnwand vom Wagen mit dem Mühlenlogo - ist das gestanzt oder gebohrt? Schau bitte mal von innen ob am Loch Grate sind. Ein Bild von innen würde mich freuen. Sind die Löcher an beiden Stirnseiten zu finden? im Beitrag #17 schrieb Botho allerdings konkret, dass es sich um gestanzte Löcher handelt.
Hallo Ypsilon,
nach eingehender Untersuchung bin ich sicher, das die Löcher gestanzt sind, es sind keine gebohrten Löcher.
Es muss auch schon vor der Fertigstellung des Wagens erfolgt sein.
Bei diesen Wagen ist die Stirnwand oben zweifach in den Wagen reingekantet, wie ein kleines Dach.
Die innere Kantung geht aber so weit nach unten, das sie das gestanzte Loch halb verdeckt. Deshalb müssen die Löcher vor dem Kanten gemacht worden sein, danach würde das Werkzeug innen nicht mehr passen.