Ja, ein Freund von mir und ich selbst auch hatten mal einige Teile davon. Und die Geschichte war auch irgendwie recherchiert. Ist aber schon länger her. Leider sahen die Sachen alle so aus wie bei Hans. Schade dass er hier nicht postet.
Arne, auf die Schnelle: Henkes & Herrmann, Kleinbetrieb in den späten Vierzigern. Aus Einhausen, liegt zwischen Lorsch und Worms rechts im Wald. War mal dort auf dem Weg zur Lösch-Auktion, aber keine Relikte gefunden. Die H&H-Bahn wurde in einem Sammler-Heft vor Jahren beschrieben -nur wo? Antik-Spielzeug-Revue vermutlich. Bleib gesund -alle! Botho
Ich hatte folgendes auch ins FAM gepostet, mit dieselbe Bilder wie im Classic 0 Gauge Forum :
Vor einigen Jahren kaufte ich bei eBay Deutschland eine elektrische Lok und einen Personenwagon von einer Marke, von der ich noch nie gehört hatte: Henkes & Herrmann aus Lorsch-Einhausen. Alles, was ich darüber weiß, ist das, was mir der Verkäufer sagte: H & H startete kurz nach dem Krieg, 1946, mit einem elektrischen Zwei-Schienen-Spur 0-System, das aus dieser elektrischen Lok und einem Wagon bestand. Es sollte bekannt gewesen sein unter den Namen Edelweissbahn. Die Karosserie von Lok und Wagen bestand aus Weißblech, und das Fahrgestell des Wagens bestand aus Aluminiumguss, was den Verwüstungen der Zeit gut standgehalten hat. Das Fahrgestell der Lok und ihre Räder bestanden jedoch aus Mazac von sehr schlechter Qualität, der bald unter Zinkpest litt, und das Fahrgestell meiner Lok war sehr stark verzerrt und kaputt. Um 1949 stellte H & H auf einen gusseisernen Rahmen und JEP-Komponenten für den Elektromotor um, nachdem zuvor ein eigener Elektromotor verwendet worden war. Der Umsatz muss minimal gewesen sein, da ihr System nicht mit dem Drei-Schienen-System von Märklin und dergleichen kompatibel und für das Zwei-Schienen-System von Fleischmann viel zu grob war und DC anstelle von AC verwendete. Die Grobheit des H & H-Angebots kann auch nicht geholfen haben… Anscheinend ging die Firma um 1952 unter.
Vor einiger Zeit habe ich beschlossen, etwas gegen die Lok zu unternehmen, und habe eine Nachbildung des Fahrgestells aus Holz angefertigt, aus der ein neues Fahrgestell gegossen werden kann. Für das Gussmaterial hätte ich Weißmetall verwenden können, aber ich hatte etwas Blei herumliegen und ich konnte Hochtemperatur-Silikonharz kaufen, also beschloss ich, es auszuprobieren. Ich habe die Form gemacht und beim zweiten Versuch des Gießens ein passables Ergebnis erzielt. Nachdem ich den Guss gereinigt, gebohrt und die notwendigen Löcher für die Montage von Karosserie und Motor gebohrt hatte, mischte ich etwas Farbe, um sie an das Grün der Lokkarosserie anzupassen. Ich konnte nicht ein Muster der Räder erstellen, um sie auch zu gießen, aber zum Glück gibt es Märklin-Replik-Räder mit dem gleichen Durchmesser. Deshalb habe ich mich für diese entschieden (obwohl sie für H & H tatsächlich von viel zu hoher Qualität sind). Ich habe auch einen Mittelschienen Schleifer eingebaut, damit die Lok auf meiner Bahn fahren kann. Ich glaube nicht, dass ich es viel benutzen werde, da der Motor sehr klumpig läuft. Aber in gewissem Sinne entspricht dies der Gesamtqualität (wenn das das Wort ist) von Henkes & Herrmann. Ich bin nicht überrascht, dass es ein kommerzieller Misserfolg war ...
P.S. Laut dem Lexikon Blech Spielzeug hat H & H in den dreißiger Jahren einer einfachen Blecheisenbahn in Spur 0 hergestellt, aber es gibt keine zusätzlichen Details.
Ich würde mich freuen, wenn jemand mehr über H & H erzählen könnte! Hans
Hans, ja, es ist wohl ausschließlich eine frühe Nachkriegsmanufaktur gewesen, die Produktion sei bald nach der Währungsreform (Juni 1948) eingestellt worden. Denn nach Märklins Rückkehr an den deutschen Markt "wollte niemand mehr das Bastelzeug kaufen". Das sagte mir damals ein älterer Herr in Einhausen. Bleib gesund -alle! Botho Hans -was ist eigentlich mit Reinhardt? Meine Wagen und der TW sind dank Ebi wieder gesund.
Hallo Botho, Meine Reinhardt-Wagen sehen immer noch so aus wie vor Jahren ... Auch ein Problem mit der Zinkpest. Ich habe nie mehr Informationen über die Marke selbst gefunden. MfG, Hans
Das ist unklar. Die Lok war wohl in dem Konvolut dabei, aber mehr weiß ich auch nicht. Die Kisten gehörtem meinem Freund Klaus Blechschmidt. Er hat das alles auf dem Tinplateforum vor einigen Jahren weiter gegeben. Die Bilder und schriftlichen Dokumente hat er bestimmt noch. Bitte einfach direkt fragen, Klaus ist nicht im Forum. https://www.atelier-blechschmidt.de/
Vielen Dank für Ihren Hinweis auf Klaus Blechschmidt. Ich habe ihm eine E-Mail geschickt und er versprach, nach Ostern einige Fotos und Informationen zu senden. Ich bin gespannt!
Dank Ypsilon hatte ich Kontakt zu Klaus Blechschmidt und habe seine Sammlung H & H übernommen. Die Fahrgestelle und die Räder hatten stark unter der Zinkpest gelitten, und Klaus hatte bereits einige Räder aus Aluminium drehen lassen, die Restaurierung jedoch nie vorangetrieben. In der Zwischenzeit habe ich wieder 10 Wagen auf den Rädern (ich hatte auch zufällig einige Aluminiumräder mit dem richtigen Durchmesser in meiner Bastelkiste gefunden) und eine Form für das Lokomotiv-Fahrgestell angefertigt. Wenn ich das Zinn und den Gießofen habe, die ich bestellt habe, kann ich versuchen, ein neues Chassis zu gießen. Klaus 'Sammlung umfasste drei Lokomotivengehäuse und drei Motoren, von denen einer noch gute Räder hatte. Ich muss auch ein neues Fahrgestell für drei Wagen gießen. Klaus hat mir auch die Notizen geschickt, die er über H & H gemacht hatte. Er hatte zu der Zeit Kontakt zu den Kindern von Henkes und Herrmann und aus ihren Erinnerungen (sie waren natürlich noch jung, als die H & H-Züge gebaut wurden) kann man schließen, dass die Fabrik nur für kurze Zeit existierte: von ungefähr 1946 bis ungefähr 1949 und neben die Blecheisenbahn auch Kinder Dreiräder und Kinder Holländer machte. Das Ende wäre gekommen, wenn man 200 Eisenbahnen nach Berlin lieferen sollte (ca. 1947/1948/1949?), die zu spät geliefert wurden und das “brach der Firma das Genick“. Anscheinden sollte Märklin auch H&H verklagt haben wegen eine Patentverletzung.
Basierend auf den Lokomotiven, die ich jetzt habe und die ich vor einigen Jahren im Internet gefunden habe, gab es anscheinend vier Varianten: 1) die erste Version (die ich bereits hatte) mit einem rechteckigen Mazac-Chassis und einem einfach aufgebauten Motor mit Mazac Speichenräder und einem Gehäuse mit rundem Dach, der seitlich mit vier Schrauben befestigt ist 2) die zweite Version mit einem Mazac-Chassis mit abgeschrägten Ecken, einem Gehäuse mit rundem Dach und vier seitlichen Schrauben und einem professionelleren (von Jep gekauften?) Motor und Mazac-Speichenrädern 3) die dritte Version mit einem Mazac-Chassis mit abgeschrägten Kopfenden, Gehäuse oben mit 4 Schrauben befestigt, Griffe an den Türen, Profildach mit zwei Stromabnehmern, professioneller (Jep?) Motor, Scheibenräder mit Aluminium- oder Mazackern und Metallmantel 4) Vierte Version: Gusseisen-Chassis mit abgeschrägten Enden, Gehäuse oben mit 4 Schrauben befestigt, Griffe an den Türen, Profildach mit zwei Stromabnehmern, gekaufter (Jep?) Motor, Scheibenräder mit Aluminium- oder Mazackern und Metallmantel
Für die Wagen gab es auch mehrere Versionen: 1) Mazac-Chassis mit geschlossener Bodenplatte, LüP 183 mm, einfache Drahthalterungen an den Kopfenden 2) Mazac-Chassis mit offener Bodenplatte, LüP 175 mm, einfache Drahthalterungen an den Kopfenden 3) Mazac-Chassis mit offener Bodenplatte, LüP 175 mm, gepresste Metalltore an den Kopfenden 4) Geschlossenes Aluminiumgehäuse, LüP 172 mm, einfache Drahthalterungen an den Kopfenden Die Wagen wurden in vielen verschiedenen Farbkombinationen geliefert; ich habe 10 Farbvarianten, aber es kann mehr geben!
Mir ist nicht bekannt, ob es jemals einen Katalog von H & H gegeben hat und ob die Marke jemals in der Modellpresse erwähnt wurde. Wenn jemand etwas darüber weiß (oder überhaupt über H & H), würde ich es gerne hören! Hans [[File:3 - H&H Chassis Form, Motor + Gehäuse.jpg|none|fullsize]]
Hans van Dissel
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Hallo alle, Die blaue Lokomotive kann ein H & H Versuchsmodell sein. Die Konstruktion aus Kupferplatte, Aluminium und Holz sieht auf den ersten Blick amateurhaft aus, aber die Puffer und der Schornstein sind speziell gefertigte Mazac-Gussteile, was auf eine professionelle Produktion hinweist. Die Lokomotive ist mit zwei gekoppelten H & H-Motoren ausgestattet, die - leider - auch zerbrosselte frühe Speichenräder haben. Schade, dass anscheinend nichts (Betriebsunterlagen usw) über H & H gerettet wurde! Übrigens finde ich den Beitrag über Anke auch sehr interessant! Eine Marke, von der ich noch nie gehört hatte! Ich hätte auch gerne etwas davon… Hans
Hallo alle, Ich habe jetzt zwei meiner H & H-Lokomotiven wieder auf den Rädern. Ich musste dafür ein neues Chassis gießen, für das ich zuerst ein Modell aus Holz gemacht habe. Ich konnte mit Hochtemperatur-Silikonharz eine Form herstellen und anstelle des Bleis, das ich für meine erste H & H-Lokomotive verwendet habe, habe ich jetzt Zinn verwendet. Ich habe auch einen Schmelzofen gekauft, weil ich mehrere Chassis gießen möchte, auch für einzelne Wagen. (Ich habe das Blei für meine erste Lokomotive mit einer Pfanne auf dem Gasherd geschmolzen). Da nur noch die Kopfenden des Original-Chassis übrig waren, habe ich ein Foto einer H & H-Lokomotive eines freundlichen englischen Sammlers verwendet, um die Seiten zu konstruieren. Ich denke, meine Kopie kommt dem Original ziemlich nahe. Die beiden Lokomotiven, die ich jetzt gebaut habe, sind vom zweiten und dritten Typ, das heißt mit einem Gehäuse mit rundem Dach, dem mit vier seitlichen Schrauben am Chassis befestigt ist und einem Gehäuse mit einem Befestigung von innen mit 4 Schrauben, und mit Griffe an den Türen und ein Profildach. Das Chassis von beiden ist vom Modell abgeschrägten Ecken, daher musste ich dafür nur eine Form herstellen. Alle drei Motoren in der gekauften Kollektion funktionierten gut und einer hatte auch Aluminium Scheibenräder mit Metallmantel; für den anderen Motor konnte ich vier neue Stahlräder verwenden, die mit den Teilen geliefert wurden. Für die dritte Lokomotive muss ich Räder finden und auch ein Fahrgestell gießen. Was die Gehäuse betrifft, habe ich eine andere Entwicklungsvariante gefunden: Eine der Gehäuse mit Profildach war innen mit Lötstreifen versehen, mit denen Fensterscheiben festgehalten werden konnte. Es ist möglich dass diese Variante das Ende der H & H-Entwicklung markiert und daher tatsächlich zum Gusseisen-Chassis mit abgeschrägten Enden gehört, aber ich habe diese Variante verwendet, um die Lokomotive des dritten Typs zu bauen. Noch ein paar Worte zu H & H: Ich habe mich an das Stadtarchiv Lorsch gewandt, wo sie mir freundlicherweise Scans von Ernst Henkes Gewerbeanmeldungen geschickt haben. Dies zeigt, dass Henkes zweimal registriert und abgemeldet wurde. Zunächst mit dem Anfang des Gewerbes am 14. Juni 1949 als Großhandel Techn. Spielzeug und Gebrauchsartikel und die Niederlegung des Gewerbes am 31. August 1949 - das war also offiziell eine kurze Existenz! Danach registrierte Ernst Henkes am 10. September 1954 eine weitere Firma: Miniatür-Technik, Herstellung von Spielwaren, die am 1. Februar 1955 wieder niedergelegt wurde. Also auch eine kurze Existenz. Man sprach auch mit Henry Henkes, Sohn von Ernst, und er erinnerte sich, dass die Blecheisenbahnen von 1946-1952 produziert wurden. Ich weiß nicht, wie das mit den Gewerbeanmeldungen zusammenhängt. Obwohl Peter Herrmann nicht in den Gewerbeanmeldungen zu finden ist, bestätigte Henry Henkes, dass Herrmann der Partner war: Henkes war der Produzent und Herrmann war der Kaufmann. Nach der Insolvenz 1952 hatte Ernst Henkes in der Rödchesgasse in Lorsch wieder aufgenommen, wo er eine Halle mit der Werkstatt im Keller und der Wohnung hatte. In der kleinen Werkstatt hat er dann noch weiter produziert , aber keine Eisenbahnen mehr sondern noch andere Blechspielzeuge wie eine fliegende Untertasse mit herauskatapultierende kleine Fallschirmpuppe oder ein Eishockey-Spiel . Diese Produktion lief noch bis ein Jahr vor dem Tod von Henkes im Jahr 1957. In Einhausen hatte er ca.10-14 Angestellte für Lackierarbeiten. Ich weiß nicht, wie diese Erinnerungen in Bezug auf die Daten auf die wenigen offiziellen Dokumente (die Gewerbeanmeldungen) bezogen sind. Vielleicht war es damals nicht ungewöhnlich, dass Menschen bereits im Geschäft tätig waren, sich aber nicht sofort offiziell registrieren mussten? Hans
Hallo, Danke für die Komplimente! Arne: ja, die Gewinde habe ich in das Zinn geschnitten - bohren mit 2,6 mm und dan auf 3 mm geschnitten. Die Schrauben habe ich vorsichtig angezogen - fest ist fest! Hans
Nachdem ich zwei meiner Henkes & Herrmann-Lokomotiven und einige Wagen wieder in Betrieb genommen hatte, wollte ich sie wieder fahren lassen. H & H läuft mit Zweileiterbetrieb, aber ich habe keine H & H-Schienen ... Zum Glück habe ich ein Oval des ungarischen PéVé, das das gleiche System verwendet hat, und ich habe ein Video auf meine Facebook-Seite gestellt. Der ursprüngliche Transformator funktionierte auch, nachdem ich die Verbindungskabel erneuert hatte, obwohl es keine Feineinstellung gibt. Es ist "aus" oder "volle Leistung", aber die H & H-Lokomotiven haben es getan! Das Video ist zu sehen unter: https://www.facebook.com/hans.vandissel/...71325916223773/ Hier ein paar Bilder der beiden H & H-Lokomotiven auf der Strecke (auf dem Boden meines Büros ...)
Schöne Bahn. Und im Hintergrund steht auch noch was interessantes. Jetzt muß ich das nur noch meiner Cheffin zeigen, ob ich mein Büro auch so ausgestalten darf *grins*