Den Märklin Schalter 13721 gab es nach den Katalogen vom D5 von 1928 bis D16 von 1939/40 als Garnitur mit Gleisanschlüssen unter Nr. 13721G. In früheren Katalogen und im Nachkriegskatalog von 1947 habe ich ihn nicht mehr gefunden. In allen Katalogabbildungen sah er ziemlich genau so aus:
Jetzt fand ich bei ebay ein Exemplar, das etwas anders gestaltet war:
Zuerst dachte ich, da hätte ein Basler möglicherweise zur Kontaktsicherheit die alten originalen Schalter gegen "bessere" vertauscht. Aber dann wären die früheren sechs Löcher der Schrauben zur Befestigung der alten Schalter übrig geblieben. Diese fehlen jedoch, es finden sich keinerlei Spuren eines eventuellen Verschlusses. Der Lack innen ist völlig einwandfrei, eindeutig original. Die beiden Gehäuse sind bis auf etwas anders gesetzte Befestigungslöcher an den seitlichen Laschen völlig gleich. Auch die Öffnungen der den Katalogen entsprechenden Kippschalter sind genau so rund wie die für die eingeschraubten Kippschalter, obwohl für diese eher längliche Öffnungen passender wären. Vorstellbar ist in meinen Augen nur, dass es sich entweder bei diesem Schalter um einen Ursprungstyp handelt, wobei in der Serie die runden Löcher für die Schalter beibehalten wurde, oder dass nach 1939/40 Restbestände noch mit vorhandenen anderen Schaltern versehen wurden, wobei die für die neuen Schalter unnötigen Schraubenlöcher nicht mehr gestanzt wurden. Also entweder Vor- oder Nachserie - oder auch Einzelstück vor oder nach der Serienproduktion.
Hier noch mal die beiden Schalter nebeneinander:
Dafür, dass diese besondere Schalteinheit original von Märklin stammt, besteht für mich wegen der sonstigen völligen Gleichheit der beiden Gehäuse kein Zweifel, obwohl der auf dem anderen innen vorhandenen Stempel fehlt. Dies könnte wiederum für einen eventuellen Prototyp oder ein Produkt aus Mangelzeiten sprechen.
Aus einer Notzeit kann das nicht stammen, diese Form der Schalter kam erst viel später. Die gleichen habe ich oft in meiner Jugend beim basteln verwendet, die stammen von der Firma Marquardt und diese Form gab es in den 60er-70er Jahren.
Ich halte das ganze für einen gelungenen Eigenbau.
Ja, habe ich zuerst auch gedacht, aber die Formen stimmen eigentlich zu genau überein, selbst die Lackierung scheint die gleiche zu sein und die Faltungen erscheinen unter der Lupe akkurater und sauberer als bei dem "Märklin" gemarkten Teil. Auch die Steckbuchsen und Isolierungsscheiben sind genau gleich. Damit, dass die Schalter nach neuerem Datum aussehen, stimme ich mit Dir überein. Grüße von elaphos
ich würde auch auf einen gelungenen Eigenbau tippen. Bei Märklin hätte man bestimmt auch keinen rot/weissen Schaltdraht verwendet. Auch die Lötstellen sehen eher nach Hobby aus.
Es ist auch möglich, dass ursprünglich von Märklin andere Schalter eingebaut waren und diese aus irgend einem Grund (Funktionsstörung?) ausgetauscht wurden. An einen Eigenbau des Gehäuses glaube ich eigentlich nicht. Grüße, elaphos
Zitat von elaphos im Beitrag #1 Jetzt fand ich bei ebay ein Exemplar, das etwas anders gestaltet war:
Hallo elaphos,
bei Dir ist der also gelandet ;-)
Ich hatte die Auktion bei Hans-Willi Walter auch beobachtet, aber dann aufgrund meine Skepsis zur Ausführung der doch relativ modernen Schalter - ich bin kein Märklin Spur 0 Experte (!) - von einem Gebot abgesehen. Interessant ist, dass jemand ein Gebot über EUR 56 abgegeben hatte, das dann aber ca. einen Tag vor Auktionsende zurückgezogen wurde. Eventuell ist dem Bieter aufgefallen, dass der Schalter modifiziert sein könnte. So bist Du ja sehr günstig zu dem Schalter gekommen.
Ich hätte den Schalter auf meiner Märklin Spur 00 Bahn als außergewöhnliches Exemplar verwendet.