Re #24 #25 Moin. Ist doch kein Problem, nach immer nur geradeaus kommt man nach spätestens 40.000 km auch wieder am Ausgangspunkt an. Die Frage der Einspeisungen könnte schwierig werden. *grins*
Gleise und insbesondere Weichen sind ein weites Feld! Ich finde, es ist ein Unterschied, ob man allein zu Hause oder mit ein paar Freunden spielt, rangieren will, Lokwechsel machen will etc. oder ob man bei einer Veranstaltung "Fahrbetrieb" zeigen will/muss. Der Fahrbetrieb sollte meiner Meinung eine nicht gerade unfallträchtige Gleisführung haben. Wenn man mehrere Züge am laufen hat und jede Minute eine Entgleisung, nein danke. Man will ja auch ein wenig mit den Besuchern fachsimpeln und nicht ständig die Züge wieder aufgleisen.
Nächster Punkt: wo sind die Weichen im Gleisplan? Eine Sache werde ich nie wieder machen: Den Kurventeil der Weiche in die Hauptstrecke legen. Die Radgeometrie sorgt ja dafür, dass das äußere Rad im Bogen auf seinem größten Radius befahren wird, das innere Rad auf seinem kleinsten. Das bedeutet wiederum, dass der Spurkranz des inneren Rades relativ weit weg vom Schienenkopf ist und deshalb schon mal gerne mit dem Radlenker der Weiche kollidiert. Dann noch: aus welcher Richtung wird die Weiche angefahren? Kann man sie aufschneiden?
Und schließlich: Welche Antriebsart? Wahrscheinlich die wenigsten Probleme hat der Uhrwerkbetrieb. Ich muss nicht auf die Kontakte achten. Dafür kann ich im elektrischen Betrieb die Geschwindigkeit von außen regulieren und durch Signale eine gewisse Betriebssicherheit herstellen, habe aber den ganzen Aufwand der Verdrahtung. Ob sich das immer für eineinhalb Tage Veranstaltung lohnt? (Bei meiner ersten öffentlichen Anlage habe ich alles zu Hause getestet, habe extra Kabelbäume angefertigt und beschriftet. Mit dem Ergebnis, dass ich doch etwas falsch angeschlossen habe und etwa eine Stunde zur Fehlersuche gebraucht habe. Passiert mir nie wieder.)
Kritisch ist der Echtdampfbetrieb: Da habe ich genug zu tun, die Lok zum Laufen zu bringen und die Geschwindigkeit ständig zu beobachten, Wagen abhängen, Wagen anhängen usw. Beobachten, ob die Lok stehenbleibt, sofort schauen, ist sie trockengefahren ist (kein Wasser mehr im Kessel), sofort das Feuer ausmachen, sonst gehen die Lötstellen auf und die Lok zerfällt in ihre Einzelteile. Wenn ich dann noch einen verwinkelten Gleisplan habe, wo ich ständig schauen muss, ob die Weichen richtig stehen und die Lok irgendwo kritische Stellen befährt, vielleicht entgleist, umfällt, Spiritus läuft aus, entzündet sich...... Den Nervenkitzel spare ich mir. Eigentlich will ich ja auch Spaß haben bei der Sache. Deshalb bin ich bei öffentlichen Veranstaltungen gerne ein "Minimalovalist", gerne mit stabilen Vollprofilgleisen. Ein paar Uhrwerk-Blechgleise habe ich noch, verwende sie aber nur zu Hause.
#24 ca 10 Meter langen Fensterfront nur ein gerades Gleis auf dem Fensterbrett hatte, auf welchem er hin und her fuhr. # 25 Schoenners [i]Geradeauszug Ist es nicht so, dass wir unsere Stücke nicht nur von der Seitenansicht, sondern auch von Front- u. Rückseite betrachten wollen? Dafür bieten sich leichte S-Kurven geradezu an. Auch an einer 10 m Fensterfront ist das für mich sehr gut vorstellbar. Eine Schrägansicht macht einfach vielmehr her.
ich finde das sehr spannend. #8 "...wie die Eisenbahn im Gleis bleibt und wie Weichen und Kreuzungen überfahren werden, auch was Rad und Achsengeometrie ist."
Ich würde mich freuen, wenn Du das genauer erklärst.
Natürlich weiß ich, was ein Spurkranz ist und warum er erfunden wurde. Eine Erklärung der Zusammenhänge fände ich schön.
Heinz, einen Teil dazu habe ich in meinen Beiträgen #16 und #18 erklärt, nämlich die Funktion der Unterbleche und das Hochheben der Waggonräder mit dem Lauf an den Flanken der hier engeren Gleise.
Zwar liege ich immer flach auf dem Boden und bewege den Zug händisch, um alles genau zu sehen, aber ich glaube, Karl liegt zwischen den Schienen und beobachtet das noch genauer. Jedenfalls sind seine Hinweise interessant.
Karl schreibt, dass beim Befahren in Kurven der Weichen das innere Rad gerne mit dem Radlenker der Weichen kollidiert. Stimmt, wenn der Spielraum der Räder auf den Achsen recht weit ist.
Das war beispielsweise auch der Grund, warum BING und danach Kraus-Fandor bei den großen mit Drehgestellen ausgestattenen Waggons diesen Spielraum ziemlich klein hielten. Damit nun diese kurzen Achsenden nicht aus den Achshalterungen der Drehgestellwangen herausfielen (länger konnte man sie nicht machen, weil ja von außen die Achslagerkappen montiert waren), gingen beide Firmen hin und montierten nach der Montage durch Festpressen an den Achsenden winzige Unterlegsscheibchen, die verhinderten, dass die Achsenden aus den Achslöchern rutschten.
Bei Kraus-Fandor war das später ein großes Problem, wenn die Gussräder durch Gusspest zerbrachen und der unbedarfte Spieler diese Räder nicht austauschen konnte, weil er durch die verdeckenden Achslagerkappen nicht den Grund sah, warum man diese Achsen nicht entfernen konnte. Dann wurde Gewalt angewendet, und das Blech verbog sich. Dadurch war dieser Waggon für den Spieler wertlos und wurde später einfach so entsorgt.
Eine Lösung dieses Problems sind die Kugellagerradsätze von Herrn Becker aus Flensburg. Ist ja nicht billig, wenn man etliche Waggons damit ausrüstet, aber die Laufsicherheit wird extrem erhöht, weil das einzelne Rad nun nicht mehr machen kann, was es will, sondern immer schön auf gleichen Abstand bleibt. Und zudem rollen so ausgerüstete Waggons schon an, wenn man dagegen pustet.
Vllt sollte man im Hinblick auf die Eingangsfrage für alle Einsteiger usw. noch darauf hinweisen, dass, um solche Probleme, wie Karl sie geschildert hat, zu vermeiden, der innere Abstand eines Radsatzes, vor allem bei den Loks ist das wichtig, 27 mm betragen sollte.
@ kablech: ich bitte ebenfalls um eine genauere Darstellung. Ggf in einem seperaten Beitrag.
Warum? Ich möchte von Euch "alten Hasen" etwas lernen. Ich zähle mich zu den wenigen die die Blechbahnen in Zukunft auf Veranstalltungen in Betrieb zeigen wollen....
Vielen Dank und schöne Grüße
Knolle
Spur 0 von DOLL und Fleischmann Einige Angebote findet Ihr auch bei Hood.de .
#27 und #34 Nochmals z. T. bildlich dargestellt und beschrieben in: Becher, Udo: Auf kleinen Spuren, Berlin, 1971, fester Einband, 256 Seiten. Thema: Über die Anfänge der Spielzeug-Eisenbahn
Freunde Zu diesem Thema müßte eigenlich noch ein neues Faß aufgemacht werden: Schleifer bzw, Stromabnehmer Ausführung, Zustand und richtige Einstellung Auch ein vieldiskutiertes Thema ohne Ende.
Schönes Wochenende Wolfgang
PS: Schleifer sind wohl weltweit die meisten hin und hergebogenen Artikel!
Zur Prüfung von Gleisen müßte man dann auch eine Norm aufstellen - die Überhöhung des Mittelleiters über den Außenschienen. Das aber auch in einer Strecke und nicht nur punktgenau.
Vorschlag: Ein flaches, planliegendes und festes Material (Hartholz könnte reichen) mit einer Länge von 10 cm (Mittel zwischen Achsstand eines B- und eines C-Triebwerkes in Spur 0). In dieses Holz wird mittig eine Nut gefräst mit einer Tiefe von XXX mm (dieser Standard müßte festgelegt werden, z.B. 1 mm). Die Nuttiefe wäre die zulässige Überhöhung des Mittelleiters. Nennen wir diese Seite die rote Seite.
Wenn man nun dieses Prüfstück auflegt und es klappert mit Drehpunkt Mittelleiter (Wackeln über die Mittellinie), dann ist der Mittelleiter zu hoch. Liegt das Prüfstück aber an den Seiten auf und wackelt über die Seiten (Auflage in minimal drei Punkten), dann ist der Mittelleiter nicht zu hoch.
Damit hat man die Höhenüberschreitung gemessen, aber nicht die Höhenunterschreitung.
Tolerenzen haben daher immer zwei Grenzen, man muss also diese Prüfung mit einem anderen Maß wiederholen. D.h. die Nut wird in einem anderen Prüfstück nochmals eingefräst, aber mit weniger Tiefe, also YYY mm (z.B. 0,5 mm). Nennen wir diese Seite die grüne Seite.
Der Prüfvorgang wäre so: Zuerst die grüne Seite auflegen. Wenn es über die Mitte wackelt - weiter mit der roten Seite prüfen. Wenn es nicht über die Mitte wackelt - der Mittelleiter liegt zu tief und müßte hochgebogen werden.
Dann die rote Seite auflegen: Wenn es über die Mitte wackelt - Mittelleiter zu hoch oder Seitenschienen zu niedrig - Schrott oder Reparatur. Wenn es nicht über die Mitte wackelt - Mittelleiter genau richtig.
Die Nut müßte so breit gefräst werden, dass das Prüfstück auch in Bögen verwendet werden kann.
Soweit meine Idee einer Mittellleiterprüfvorrichtung. Für denjenigem, der es wissenschaftlich will. Der praktische Spielbahner peilt die Gleise übers Auge, so wie der Tischler die Geradheit von Leisten prüft. Dann sieht man sofort welches Gleis Schrott ist und welches nicht. Mit der Zeit sieht man das. Außerdem, wenn die Spielbahnen perfekt wären könnte das ja jeder. Wollen wir das....?
Ich nehme an, ihr wollt das mit dem Eisenbahnrad und den Weichen genauer wissen. Ich bin kein guter Zeichner, aber ich hab es mal probiert:
Bild 1 zeigt ein Eisenbahnrad, stark übertrieben. Links der Spurkranz, rechts die Lauffläche. Das Rad kann weiter innen Richtung Spurkranz ablaufen auf der blauen Linie, aber auch weiter außen, auf der roten Linie. Wie man sich denken kann, legt das Rad, wenn es auf der blauen Linie fährt, einen weiteren Weg auf der Schiene zurück als wenn es auf der roten Linie fährt. Das ist so gewollt, man vermeidet damit Schlupf zwischen Rad und Schiene, vermeidet Materialverschleiß und sorgt für Laufruhe des Fahrzeugs. Auch heute noch sind die meisten Radsätze bei der Bahn als starre Sätze ausgeführt mit fest auf der Achse sitzenden Rädern. Kann man sehen bei Museumsbahnen, aber auch bei modernen Eisenbahnwerkstätten und Bahnbetriebswerken. Auch viele Modellbahnen verwenden solche Radsätze.
Fährt nun ein Zug in eine Kurve, drückt die Fliehkraft den ganzen Zug Richtung äußere Schiene. Natürlich damit auch den kompletten Radsatz, wie Bild 2 zeigt. Das führt dazu, dass die äußeren Spurkränze die Führung im Gleis übernehmen und die äußeren Räder auf der blauen Linie laufen, also das äußere Rad beim Abrollen einen größeren Weg zurücklegt. Umgekehrt ist es beim inneren Rad, dort rückt der Spurkranz von der Schiene weg, das Rad läuft auf der roten Linie und legt einen kürzeren Weg zurück. Gleichzeitig erhält der ganze Zug eine minimale Neigung. (Ganz schön schlau, diese Eisenbahningenieure. Und das vor weit mehr als 100 Jahren).
Jetzt kommt die Weiche ins Spiel. Das Herzstück habe ich orange gekennzeichnet. Im Herzstück gibt es eine Lücke, um zu vermeiden, dass das darüberfahrende Rad irgendwelche ungewollten Bewegungen macht , sorgt der Radlenker (grün) dafür, dass das innere Rad (und damit der gesamte Radsatz) auf seiner Innenseite(!) geführt wird. Stimmt jetzt das innere Maß der Radabstände im Radsatz nicht (Udo hat es richtig gesagt, es sollte 27 mm betragen), stößt das Rad an den Radlenker und das führt meist zu Entgleisungen.
Ich hoffe, ich habe es jetzt einigermaßen verständlich erklärt. Und bitte jetzt nicht bei der richtigen Eisenbahn auf den Rädern die roten und blauen Linien suchen Viele Grüße Karl
Moin. Aber nicht nur das Maß an den Radlenkern ist entscheidend. Die Spurkränze sind bei den verschiedenen Herstellern in unterschiedlicher Materialstärke ausgeführt. Das führt dann auch wieder zum Klemmen/Auflaufen der Spurkränze auf die Radlenker. Da ist also eine gewisse Toleranz beim Maß der Radlenker nötig, um noch sicher zu führen und trotzdem verschiedene Hersteller durchzulassen. Radikal wäre, mit einer Drehbank alle seine Radsätze auf ein Einheitsmaß zu bringen. Für die Betriebssicherheit sicherlich förderlich, für den Werterhalt der Modelle sicher nicht. Auch sind die alten Wagenräder gerne mal aus Bakelit - und das Zeug zu bearbeiten ist ein Thema für sich (habe ich gerade gemacht - fürchterlich). Bei lose laufenden Blechrädern läßt sich noch an den gepreßten Nasen der Achsen was machen - mache ich, um Bub-Wagen auf Stadtilm/MSW bzw. American Flyer fahren zu können. Fällt zwar nicht auf, dürfte aber auch als wertmindernd einzustufen sein. Ist mir aber Wurst, ich sammle um damit zu "spielen" (Bitte jetzt keine neue Diskussion darüber, dürfte hinreichend debattiert sein). Oder man findet halt experimentell heraus, welche Hersteller sich problemlos kombinieren lassen und verkneift sich andere Paarungen. Am Ende also Bearbeiten oder Verzicht üben - seht Ihr einen dritten Weg?
ich finde, Du hast mit Deiner Zeichnung das Wichtigste sehr gut hervorgehoben, vielen Dank.
Toll wäre jetzt noch ein drittes Bild, bei dem das Rad von der Weichenspitze zum Herzstück rollt. Damit könnte kann man die Funktion der Radlenker anschaulich erklären.
Zu den schlauen Eisenbahningenieuren möchte ich noch etwas ergänzen. Karl hat auf die Querneigung der Laufflächen eines Eisenbahnrades hingewiesen und dass zwischen der roten und blauen Linie unterschiedliche Abrollwege entstehen. Da die beiden Räder fest auf der Achse sitzen, entstehen gegenläufige Wirkungen: - Wenn der Radsatz etwas zu weit nach links läuft, erzeugen die unterschiedlichen Abrollwege auf beiden Seiten eine leichte Korrektur der Radsatzlage nach rechts. - Läuft der Radsatz zu weit nach rechts, entsteht eine Korrektur nach links.
Im Ergebnis entsteht der sogenannte Sinus-Lauf, bis der Radsatz seine ideale Lage zwischen den beiden Schienen gefunden hat. Es war viel Betriebserfahrung erforderlich, die optimalen Neigungen von Schienenköpfen und Radlaufflächen zu finden. Im Idealzustand berühren die Spurkränze die Schienenköpfe auf gerader Strecke nicht.
Mod-Edit: Da dieses Thema viele wichtige Informationen enthält, habe ich den Titel eben noch etwas ergänzt, damit das Thema schneller gefunden werden kann.
Der Effekt, den Karl aufmalt, ist genau so gewünscht. Das ist die Funktion von Radlenkern. Im Bereich des Herzstückes wird eben der Radsatz nicht vom Spurkranz auf der Herzstückseite geführt, sondern von der inneren Seite des Rades am Radlenker. Es kommt nun auf die Einlaufgeometrie des Radlenkers an, ob der Radsatz aufläuft oder nicht. Zudem spielt auch die Fahrgeschwindigkeit, die Geometrie des Spurkranzes (Spitz, gerundet) und die Massenträgheit des Radsatzes/Drehgestells bzw. des Wagens eine Rolle.
wer es ganz genau wissen will, was Baurat Johannes Klingel aus Karlsruhe schon 1883 herausgefunden und in Formeln verpackt hat, kann das hier nachlesen:
Dieses Problem hatte ich bei den Probeläufen der BR 05 002 mit dem Vorläufer; der wackelte wie ein Lämmerschwanz. Durch zwei dort angebrachte normale Haushaltsgummis habe ich das Problem in den Griff bekommen. Die Gummis wurden eingebaut, um die vorderen Klappen nach dem Öffnen wieder zu schließen, aber sie haben ungewollt auch zum Beruhigen der Schwenkbewegung beigetragen. Die Gummis drücken auf dem Verlegungsweg zu den "Katzenklappen" leicht auf den Vorläufer und beruhigen diesen. Mit und ohne Gummis zu fahren ist ein riesiger Unterschied.
gibt es Gleisfiguren die man tunlichst vermeiden sollte? Die "S-Kurve" ohne zwischen Gerade ist bekannt. Was gibt es sonst noch? Wie Betriebssicher sind die einzelnen Hersteller?
Schöne Grüße
Knolle
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#46 Die "S-Kurve" ohne zwischen Gerade ist bekannt. Nö, isse nicht. Habe S-Kurven in meiner Vitrine verbaut – ohne Gerade dazwischen, kein Problem...oder doch?