Bei der Patentrecherche bin ich auf ein ungewöhnliches Modell gestoßen. Ein Tunnel der Firma Emil Pfeiffer in Wien von 1923, wo zwischen den Portalen eine Art Ziehharmonika eingesetzt ist. Ist sowas tatsächlich mal gebaut worden ?
Diesen Tunnel habe ich noch nie gesehen, Arne! Das will aber nicht heißen, daß es ihn nicht bei irgendeinem Sammler ganz im Verborgenen gibt....
Ich habe zwar eine sehr umfangreiche Tunnelsammlung, aber es gibt immer noch Stücke, die ich zwar kenne aber nicht besitze. Und es gibt sicherlich viele, die ich bisher nicht kenne!
Im deutschen eBay gibt es im Moment ein paar Tunnel, die ich Hausser zuschreiben würde - sehr interessant! Aber ich habe gerade mal wieder Ebbe in der Kasse.
Sehr ideenreich dieser E.Pfeiffer- Harmonika-Tunnel ! Aber ein Erfolgsmodell war er aufgrund seiner heutigen Seltenheit wohl nicht. Selbst Kleinfritzchen konnte sich so einen Tunnel nicht vorstellen.
Oder doch ??
JA , kann er !Aber ein PATENT möchte er nicht anmelden...
Ein grosser Vorteil ist die Lagerung, da äusserst platzsparend. Claudia weiß es am besten !
Wünsche allen einen winterlichen Sonntag mit einem Spaziergang durch die weisse Landschaft !
Einen Kamera-Balg zu verbauen ist ja eine originelle Idee. Ja - das Platzproblem.... Bei mir stecken die meisten meiner vielen Tunnel (100+?) in Stapelkästen. Das ist eigentlich schade, weil sie hübsch und interessant anzusehen sind.
Zitat von cmnhorsebreeder im Beitrag #2Diesen Tunnel habe ich noch nie gesehen
ich auch noch nicht! Ich denke auch nicht, dass dieser Tunnel am Markt tatsächlich angeboten wurde. Vielleicht gab es Handmuster. Man muss sich die Geschichte der Firma Emil Pfeiffer nochmals vor Augen führen, dann kann man zu der genannten Vermutung kommen. Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie war der von 50 auf 5 Millionen Einwohner geschrumpfte zollfreie Inlandsmarkt, ferner die Verarmung der finanzstarken Oberschicht und die gravierende Inflation der Hauptgrund für den wirtschaftlichen Niedergang der einst florierenden Firma. Dazu gab es ein Zerwürfnis der beiden Söhne Adolf und Hubert Pfeiffer, denn Emil Pfeiffer war bereits während des ersten Weltkrieges verstorben. Man war gezwungen, die lukrative Figuren-Sparte an den deutschen Mitbewerber Otto Hausser zu verkaufen. Das war 1925. Hausser nannte die Figurensparte zunächst Emil Pfeiffers Nachfolger und die Wiener Firma stellte weiterhin Puppen her und firmierte unter Emil Pfeiffers Söhne. Da die Puppen vor der Jahrhundertwende ein traditionelles Standbein darstellten, versuchten die Brüder nun, diese Tradition fortzusetzen. Hausser passte die ähnliche Firmierung aber nicht und es gab einen Rechtsstreit den Hausser aber verlor. Die Brüder trennten sich 1927 und Hubert, der Jüngere, führte die Firma alleine weiter, verkaufte diese jedoch 2 Jahre später an Dr. Carl Jellek. Diese Daten habe ich einer Broschüre entnommen, die anlässlich eine Ausstellung in Wien im Jahre 1999 im Kaiserlichen Hofmobiliendepot aufgelegt wurde, und zwar unter dem Titel: "KAISER, KATZE, KAKADU.... Spielzeug aus der Pfeiffer Fabrik. Was den Tunnel anbelangt, sehen wir als Datum der Veröffentlichung der Patentschrift den 20.12.1923. Vermutlich hat Hausser auch dieses Patent von E. Pfeiffer übernommen. Man müsste also diese Linie verfolgen, sofern Hausser diesen "Harmonika"-Tunnel überhaupt produziert hat. Tunnel aus Masse von Hausser sind durchaus bekannt und wurden bereits in den 20-iger Jahren produziert, allerdings ohne Faltenbalg. Viele Grüße Wolfgang
Dankeschön Wolfgang. Was die historischen Modellbahnen betrifft, habe ich wohl nur wenige. Ich freue mich aber über die vielen Raritäten und handwerklichen Eigenkonstruktionen, die ich hier zu sehen bekomme und bestaunen darf.