Zubehör, Figuren und anderes » [unbekannt] - Tunnel Spur 0 aus UK

Hallo miteinander,

ein Mitbringsel aus dem Mutterland der Eisenbahn ist dieser Tunnel, welcher sich wie eine Ziehharmonika auseinanderziehen lässt.
Maximale Länge sind ca. 70 cm, im entspannten Ruhezustand bleibt er bei ca. 50 cm stehen.



Das Tunnelportal hat eine Gesamthöhe von ca. 21 cm bei einer Breite von 25 cm.
Die Durchfahrtshöhe beträgt 16,5 cm.



Ein Blick auf das Innere vom Portal.
Die Bespannung ist aus Stoff, verstärkt mit dünnem Draht.



Der Verkäufer konnte keine Angaben zum Hersteller machen,
aber vielleicht hat einer von Euch schon einmal solch einen Tunnel gesehen
und kann mir weiterhelfen.

Beste Grüße zum Ostersonntag

Axel

Hallo Axel,

das Thema Ziehharmonika-Tunnel hatten wir schon mal hier:
[Emil Pfeiffer] Patent für einen ungewöhnlichen Tunnel

Vielleicht hilft dir das weiter.

Viele Grüße
Christian

Hallo Christian,

das ist doch schon mal ein sehr guter Hinweis.
Vielen Dank dafür.

Beste Grüße

Axel

Hallo Axel,
gratuliere! Das ist ein toller Fund! Erstmalig sehen wir hier einen Tunnel in Anlehnung an die Patentschrift der Firma Emil Pfeiffer, Wien.
Die Portale sehen durch den Farbabrieb nach Presspappe aus oder ist es ein anderes Material? Schade, dass keine Markierung erkennbar ist. Vielleicht wollte der Hersteller bewusst anonym bleiben.
Viele Grüße
Wolfgang

Hallo Wolfgang , @ all

ich habe noch ein paar Nahaufnahmen gemacht.

Wie schon richtig vermutet ist das Portal wohl aus Presspappe, im Inneren sieht man auch noch die Struktur.



Die "Bemalung" von außen ist teilweise mit bunten Akzenten versehen.



Innen ist es wahrscheinlich die ursprüngliche Farbe "grau-schwarz" bzw. "basalt".
Bei dem Material für den Faltenbalg würde ich mich eher auf eine Art von Papier festlegen, vielleicht mehrlagig verklebtes dünnes Seidenpapier.
In dem Bereich habe ich absolut keine Erfahrung.



Die Portale haben als Standfüße "Holzplatten", welche im zusammengeschobenen Zustand mit einem U-Profil festgeklemmt werden.
Die Metallprofile haben noch Rester von einer transluzenten Farbe.



Auch nach nochmaliger intensiver Prüfung habe ich keine Hinweise auf den Hersteller gefunden.

Beste Grüße

Axel

Zitat von axama im Beitrag #5

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Die "Bemalung" von außen ist teilweise mit bunten Akzenten versehen.

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Hallo Axel,

den Zieharninika-Tunnel finde ich top interessant. Tunnelexpertin Claudia sicher auch....VG Fritz

Ich habe mich ein wenig belesen. Deutsche Reichs-Patente in dieser Zeit, also Mitte der zwanziger Jahre, hatten eine Gültikeit von 20 Jahren. Und wenn ich recht informiert bin, waren sie auch nur auf das Gebiet des Deutschen Reiches beschränkt.

Kann es daher sein, dass jemand in Großbritannien in dieser Zeit Kenntnis von Emil Pfeiffers Patentschrift bekommen hat und die Idee einfach kopiert hat? Eine Nachfrage bei der Train Collector Society wäre vielleicht hilfreich.

Beste Grüße, Torsten

Hallo,

wenn man so einen Faltenbalg-Tunnel in GB kauft, heißt das doch nicht, dass der Tunnel in GB hergestellt worden ist. Das dazugehörende Patent ist ein deutsches Patent für die Firma Emil Pfeiffer in Wien. Ein Musterstück ist es nicht, wenn bisher schon zwei Stück aufgetaucht sind.

Schönen Gruß
Udo

Hallo Udo,
ist denn der Tunnel, den Claudia vor einiger Zeit im Ebay gesehen hatte der Gleiche wie ich ihn in Uk gefunden habe oder nur die gleiche Art?
Beste Grüße
Axel

Hallo Torsten

das Tunnel wurde auch in Grossbritannien (GB000000207137A), Kanada (CA000000247932A) und Frankreich (FR000000572015A) patentiert.

Wolfgang hat hier mal ausführlich zu Pfeiffer geschrieben, soweit ich mich erinnern kann, musste Pfeiffer 1925 den Teil Massefiguren an Hausser verkaufen und hat sich in Wien dann auf Puppen beschränkt.
Inwiefern Hausser nur die Marke Tipple-Topple übernommen hat oder die Fabrikation in Thüringen (Sonneberg?) mit dem gesamten Sortiment, weiss ich nicht.
Allenfalls müsste man daher auch Hausser als Produzent in Betracht ziehen.


Ev. bin ich mal über ein Inserat mit Abbildung dieses Tunnels gestolpert, kann es aber gerade nicht finden.

Gruss Domenik

Hallo ,

nur mal zur Info :

Die Firma HAUSSER kommt aus Ludwigsburg und ist 1936 nach Neustadt/Coburg in FRANKEN , umgezogen ... Das hat mit Thüringen oder Sonneberg rein gar nichts zu tun .

Hallo Weichenlaterne

Danke für die Präzisierung!

Die Firma Emil Pfeiffer hatte zumindest am 14.10.1923, beim 50-Jahre Jubiläum zwei Fabriken, eine in Wien und eine in Thüringen.

Was Hausser übernommen hat, weiss ich nicht.
Wurden vor 1925 überhaupt Massefiguren produziert oder nur Brettspiel?

Gruss Domenik

Die Firma HAUSSER wurde im Jahr 1912 gegründet ... Figuren gab es schon während des 1.Weltkriegs .

OK, gebe zu ich war zu faul das zu recherchieren.

Otto und Max Hausser haben 1904 das Geschäft „Müller und Freyer“ übernommen, welche 1867 die Nachfolge von A. Ruthardt antraten.
Massefiguren werden Hausser ab 1904 zugeschrieben.
Ab 1911 hat Otto Hauser auch Patente in dem Bereich.
Den Markennamen Elastolin hat Julius Stockhausen aus Crefeld 1910 geschützt. In diesem Jahr finde ich auch erste Soldaten aus Elastolin (gepresstem Holz).
Am 1.1.1912 wurde „O.M. Hausser“ gegründet, vorher lief die Firma als „Müller und Freyer“.

Elastolin konnte ich bei Hausser als Marke nur 1929 in einem Logo in Verbindung mit einem Häuschen finden, als Markenbegriff erst 1953, nach Durolin von 1940.

Gruss Domenik

Hallo Claudia,

ich kann Deinen Ärger verstehen, aber als ich vor Kurzem den Tunnel auf dem Händlertisch sehen lag,
war mir nicht bewusst, das ich damit ein wahrscheinlich seltenes Stück kaufen konnte.
Für mich war es eher ein Kuriosum, was mir einfach nur gefallen hat.
Mittlerweile sehe ich es natürlich anders.

Ich möchte mich auf diesem Wege nochmals bei allen bedanken, welche mir helfen und es hoffentlich weiter tun, weitere Details über diesen Tunnel herauszufinden.

Beste Grüße

Axel

Zitat von axama im Beitrag #18

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war mir nicht bewusst, das ich damit ein wahrscheinlich seltenes Stück kaufen konnte.
Für mich war es eher ein Kuriosum, was mir einfach nur gefallen hat.

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Zitat von sammelwahn im Beitrag #19

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So entstehen ungewöhnliche Sammlungen.

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Hallo Axel
Du hast doch jetzt schon eine tolle und sehr schöne Sammlung.
Gruß Frank

Im Katalog Juli 2014 vom Auktionshaus Lankes habe ich den wiederholt erwähnten Masse-Tunnel von Hausser/Elastolin gefunden:



Damit alle interessierten Forumsteilnehmer sehen, wie das Ding aussehen soll.
Viele Grüße
Wolfgang

Zitat von cmnhorsebreeder im Beitrag #23

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Ich habe ihn NICHT gekauft

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Um wieder auf das ursprügliche Thema zurück zu kommen:



Als Mitglied der britischen Train Collector Society (TCS) habe ich in der Facbook-Gruppe des TCS nachgefragt, ob jemand etwas zu dem Falt-Tunnel sagen kann.

Es kamen dann auch zwei Antworten. Mark Carne, einer der Administratoren, hat dazu geschrieben: "...Nun, er erscheint in drei Katalogen von Bassett Lowke, die ich besitze: November 1924, November 1925 und November 1926. Im nächsten Katalog in meiner Sammlung, November 1928, ist er nicht (mehr) enthalten..."

Also ein Bassett-Lowke Produkt aus den 1920er Jahren. Die Firma aus Northampton hat jedoch nicht alles in den eigenen Werkstätten selber gefertigt, besonders die Zubehörteile stammen von verschiedenen Zulieferern.

Es kam dann auch die Frage auf, wer den Tunnel gebaut haben könnte.

Nicholas Oddy führt dazu aus: "....Ich habe ein Exemplar, das mit dem in den BL-Katalogen abgebildeten identisch ist, mit grünem gewelltem Faltenbalg. Das (in Facebook) abgebildete Exemplar unterscheidet sich von den anderen dadurch, dass es eine (Art) Felsenlandschaft auf einem flachen, nicht gewellten Faltenbalg abbildet.
Gleiche geprägte Tunnelportale. Aber meiner hat ein Etikett, das Weltpatente beansprucht. Interessanterweise ist es mit dem Stempel „Made in Austria“ versehen... es sieht also so aus, als ob Pfeiffer unser Mann ist, oder zumindest seine Firma..." Zitat Ende.

Demnach scheinen zwei unterschiedliche Varianten gegeben zu haben, einmal mit glatten, bedruckten Faltenbalg und zum zweiten mit geriffelten unbedruckten Faltenbalg.

Danke für die Aufmerksamkeit, beste Grüße

Torsten

*Bemerkungen in Klammern dienen der besseren Verständlichkeit.