habe beim durchblättern des 1898er Katalogs die "sehr originelle Neuheit" der Centralweichen-Anlage gesehen. Was mir nicht so ganz klar ist: es dürfte nach dem Prinzip Push-pull funktionieren. Es wird von Drahtspiralen und Rohre geschrieben. Aber wie das funktionieren soll?
habe beim durchblättern des 1898er Katalogs die "sehr originelle Neuheit" der Centralweichen-Anlage gesehen.
Was mir nicht so ganz klar ist: es dürfte nach dem Prinzip Push-pull funktionieren. Es wird von Drahtspiralen und Rohre geschrieben. Aber wie das funktionieren soll?
Ich denke das ist das Prinzip Bowdenzug. Der war damals frisch erfunden und der "letzte Schrei". Die Hebel im Haus gehen nur hin und her, ich sehe keine Umwandling in eine Drehbewegung. System aus Spiralen - die verdickten Bögen werden Rohre mit geweiteten Enden gewesen sein. In die kommen die Spiralen - die langen Stücke. Innen wird ein Draht liegen, der je nach Länge dann eingefädelt und an der Weiche umgebogen oder geklemmt wird. Gesehen habe ich solche Sachen noch nie. Wird eine ziemliche Fummelei und Verwirrung gegeben haben. Ein Druckluftsystem wird besser funktioniert haben, wenn man mal die Funktionen miteinander vergleichen würde.
Das von Arne gezeigte System könnte von Bassett Lowke stammen?
Hornby-Meccano brachte 1926 das Hornby Control System auf den Markt. 1927 als Box HoCoSy No. 1 beworben. Mit diesem war es möglich, die Bahn " mit Fernsteuerung" zu betreiben. Über den "Sechshebelrahmen" wurden Weichen und Signale mittels Bowdenzug und Umlenkelementen bewegt. Mit einer zusätzlichen sog. Steuerschiene konnten Loks gebremst/gestartet werden. Der Sechshebelrahmen konnte in ein Stellwerk (Signal Cabins No. 2 - diese waren mit Klappdach zur Hebelbedienung ausgestattet) integriert werden. Beworben wurde dieser Austattungszusatz bereits 1924, 2 Jahre vor der System-Einführung! Weitere Infos enthält das Buch - The Hornby Gauge O System / Vol. 5 von Chris and Julie Graebe. Ein Muss für Hornby-Fans!😎
Sieht man an den Weichen wie es funktioniert? Bowdenzüge können nur begrenzt Druck übertragen. Da wird dann oft mit einer Zugfeder gearbeitet (siehe Fahrradbremse, Kupplungszug) Da gibt es dann eher dünne Drähte in den Hüllen, was aber wiederum bei der Version von Bing mit den rechtwinkligen Bögen schwergängig macht.
Das ist die Seite 150 aus dem Nachtragskatalog von 1899 (nicht aus dem Hauptkatalog 1898).
Der Titel des im Text genannten Gebrauchsmusters 124 804 aus dem Jahre 1899 lautet:
"Stellvorrichtung für Weichen von Spielzeugbahnen mit durch eine biegsame Leitung hindurch geführtem, jede Längsbewegung auf die Weiche übertragenden Draht."
Diese Konstruktion löst die aus dem Katalog von 1898 bekannte (und ebenfalls geschützte) von 1897 ab.
Bing reagiert damit auf die von Märklin schon 1896 vorgestellte Lösung.
Ab 1898 bietet Märklin bereits Weichen mit einem elektromagnetischen Doppelspulenantrieb an.