Wieder Danke! Es sieht nicht so aus, als hätte mein Übergangssteg irgendwelche Kugeln gehabt. Vielleicht ist der französische Übergangssteg ein älteres Modell? Laut Schiffmann wäre das Bub Modell ähnlich mit Carette 981/00.
Ich habe mir Dein Foto noch einmal genau angesehen. Es lohnt wohl nicht, die vielen Roststellen auszubessern.
In diesem Fall würde ich das ganze Stück sandstrahlen und neu lackieren. Bin ja sonst strikt gegen solche Maßnahmen, aber in diesem Fall denke ich anders...😃
der Übergang mit den Kugeln dürfte schwerlich von BING sein, denn der mittlere Bereich des Geländes ist aufwändig mit Rot bemalt worden. Das war für BING zu teuer.
So viele Roststellen sehe ich da nicht. Zuerst sollte man einmal alle rostigen Stellen vom Rost säubern. Dann kann man entscheiden: Entweder mit einem öligen Lappen diese Stellen abwischen, damit sie dunkler aussehen oder, wie von Claudia vorgeschlagen, komplett neu lackieren.
Noch eine kleine Ergänzung: Die Abbildung von Domenik ist aus dem 1927er Bub Katalog. Es gab den Übergangssteg Nr. 518 nicht in den Nachkriegsjahren vorher. Es muss ihn also vor dem 1.WK als 1te Version mit Kugeln gegeben haben und ab 1927 wieder in einer Neuauflage ohne Kugeln. Daraus kann man schlußfolgern, dass Bub nach dem 1.WK erhebliche Anlaufschwierigkeiten bzw. Nachfragemangel hatte, wenn so ein etabliertes Zubehörteil wie ein Übergangssteg erst 1927 wieder neu aufgelegt wird.
Da der Übergang ca. 95 % seiner Farbe verloren hatte, habe ich mich entscheiden ihn farblich zu restaurieren, nachdem ich den fehlenden Fuß einer der Treppen wieder aus Blech gemacht hatte.
Zitat von Hans van Dissel im Beitrag #5Laut Schiffmann wäre das Bub Modell ähnlich mit Carette 981/00.
Das ist sehr oft nicht genau nachvollziehbar ob ein Zubehör-Artikel von Bub oder Carette gefertigt wurde. Dieser Übergang wurde offenbar von beiden angeboten. Es gab dann evtl. später die Abweichung durch die nicht mehr angebrachten Kugeln bei Bub. Ich habe einen ähnlichen Fall, bei dem eine genaue Zuordnung nicht möglich ist. Ein Bahnübergang der von beiden Herstellern angeboten wurde, bei Bub im Katalog von ca. 1902 auf Seite 43 unter der Nr. 83 und bei Carette lt. Schiffmann unter der Nr. 974/10, Bauzeit von 1902 - 1911.
Die beiden Schilder wurden offenbar irgendwann ausgetauscht, denn die original Schilder lt. Katalog sind oval abgebildet. Ich schlage vor, dass wir hier ein neues Thema beginnen, und zwar mit dem fragenden Titel: " Carette oder BUB?" Was haltet Ihr davon? Viele Grüße Wolfgang
@Wolko: bei dem Übergangssteg ist eine genaue Zuordnung möglich. Er ist von Bub und Carette hat ihn vertrieben. Dasselbe gilt für den Bahnübergang. Auch dieser läßt sich eindeutig zuordnen: Er ist von Issmayer und Carette hat ihn vertrieben. Es gibt zwar einen sehr ähnlichen von Bub, aber dieser hier ist von Issmayer. Beide tauchen in Carette Katalogen auf und da beide sehr ähnlich sind, kann man sie sehr leicht verwechseln. Man kann sie in erster Linie anhand der unterschiedlichen Geländerpfosten unterscheiden. Auch die Gussgewichte der Schranken sind unterschiedlich. Aber das ist im Katalog leider nicht wirklich gut zu erkennen. Am Original sind die Unterschiede aber gut differenzierbar.
PS: die Frage nach Bub oder Carette läßt sich sehr einfach beantworten: Alles was in den Carette Katalogen im unteren Preissegment angeboten wurde, ist nicht von Carette sondern zugeliefert. Bei den Loks und dem Rollmaterial ist es noch einfacher: Alles was keine Carette-Kupplung hat, ist zugeliefert. Mir ist bisher auch keine Ausnahme von dieser Regel über den Weg gelaufen.
Zitat von snroettg im Beitrag #14Er ist von Issmayer und Carette
Hallo Stephan, danke Dir für die Information. Allerdings habe ich meine Zweifel hinsichtlich der Herstellung durch Issmayer. Er ist handlackiert und das Blech ist mit 0,5 mm für das kleine Teil ziemlich stabil. Die Abmessung ist: 30 x 12 cm. Im Bub Katalog sind andere Maße angegeben, und zwar Nr. 83, Länge 28, Breite 16 cm. Derselbe kleiner, Nr. 379, Länge 20, Breite 10 cm. Details auf meiner Katalog-Kopie nur schwer erkennbar. Im Schiffmann sind keine Maßangaben erhältlich. Das Bild zeigt eine etwas abweichende Darstellung hinsichtlich der Pfosten sowie der Gewichte, ferner bei den Auflagern für die Schranken. Von diesen Gewichten habe ich noch ein Detail-Bild gemacht. Bitte anklicken, die erneut auf dem Kopf stehend.
Von Issmayer sind andere Schranken bekannt, und zwar im einzig bekannten eigenen Katalog von 1924 die Nr. 53 auf Katalog-Seite 26 mit Bild. Nachfolgend eine Teilaufnahme
Hier ist das typische Issmayer-Geländer zu sehen. Issmayer ist mir geläufig als Hersteller von bedrucktem Blech, und zwar relativ dünnwandig. Die Lithographie wurde bereits einige Jahre vor 1900 praktiziert. Handlackierung gab es nur z.B. bei Säulen aus Guss, z.B. für Hallen. Die im Katalog von Gamage 1902 gezeigte Barriere im Zusammenhang mit der kompletten Anlage zeigt zwar abweichend ein anderes Teil als die Issmayer Nr. 53 jedoch stellt sich die Frage: wer hat dieses Klischee zur Verfügung gestellt? Carette oder Bub? Wir müssen auch bedenken, dass die gleichen Klischees über mehrere Jahre verwendet wurden, die Teile aber im Laufe der Jahre durchaus Detail-Veränderungen erfahren haben. Von Carette habe ich keine Kataloge, nur den Schiffmann. Viele Grüße Wolfgang
Zitat von WolKo im Beitrag #12 Ich habe einen ähnlichen Fall, bei dem eine genaue Zuordnung nicht möglich ist. Ein Bahnübergang der von beiden Herstellern angeboten wurde, bei Bub im Katalog von ca. 1902 auf Seite 43 unter der Nr. 83 und bei Carette lt. Schiffmann unter der Nr. 974/10, Bauzeit von 1902 - 1911.
Die beiden Schilder wurden offenbar irgendwann ausgetauscht, denn die original Schilder lt. Katalog sind oval abgebildet. Ich schlage vor, dass wir hier ein neues Thema beginnen, und zwar mit dem fragenden Titel: " Carette oder BUB?" Was haltet Ihr davon? Viele Grüße Wolfgang
Hallo Wolfgang, Hersteller Bub, verkauft bei Carette. Die Schilder halte ich für orginal, sind so im Carette Katalog 1911 abgebildet.
Das Bild scheint aber den größeren zu zeigen, da er drei Säulen pro Geländer hat. Es wurde wie üblich wieder das Carette Logo in die Bub Druckvorlage gemacht. Es ist eigentlich immer auf den schwarzen Flächen, das war wohl am einfachsten einzukratzen.
"am einfachsten einzukratzen", das ist gut. Veränderungen bei Druckvorlagen wurden mit der Hand in Schreibmanier vorgenommen. Davon wurde ein Negativ gemacht, dass dann positiv druckte.
Es war auch gang und gäbe, schwarz-weiße Fotovorlagen für den Druck aufzuhübschen. Dazu wurden mit schwarzer und weißer Tusche die Kanten nachgezeichnet, um den Kontrast zu verstärken.
BTW: Der Übergang von Bub auf Wolfgangs Foto hat andere Geländerstützen ohne einen runden Knubbel oben drauf und ohne Querträgeransätze:
Andererseits ist das Gleis auf dem Foto eindeutig von Bub. Das muss aber nichts bedeuteten - das Gleis wird ja dazugelegt.
Auf jeden Fall ist der Bahnübergang nicht von Carette. Ob Issmayer oder Bub ist nicht so ganz klar, ich tendiere weiterhin wegen den Geländersäulen zu Issmayer, da die Säulen nicht Bub-typisch sind. Die unterschiedlichen Maße deuten auch eher auf Issmayer hin. Aber das muss auch nichts bedeuten. Zwischen dem Katalogabbild mit den Maßen und dem Foto dürften 10 Jahre liegen.
Gegen Bub sprechen insbesondere die Schrankenhalter. Bei Bub sind sie immer ein gebogenes Stück U-Blech und keine Säule mit Ablage.
Solange diese Widersprüche nicht geklärt sind, ist die beste mögliche Einordnung "Wahrscheinlich-Nicht-Bub".
Hallo Arne, danke Dir für das Bild aus dem Carette-Katalog von 1911. Das kommt der Sache schon näher, speziell die Bemalung ist identisch mit meinem Original. Die Fläche mit dem Carette-Schriftzug wurde wohl vom Graphiker überarbeitet, d.h. geschlossen. Auch die Säulen mit der Kugel sind authentisch und mit anderen Carette-Zubehör-Artikel vergleichbar. Lediglich die Aufhängung und die Auflager der Schranken sind anders, möglicherweise wird im Katalog die größere Variante abgebildet, wie Du schon angemerkt hast. Stefan: das Gleis wurde von mir dazu gelegt. Wenn Du schreibst: "nicht Carette" dann bezieht sich diese Aussage evtl. auf die Herstellung. Der Vertrieb ist schon eher Carette zuzuordnen. Vielleicht auch die Fertigung? Du schreibst weiter: "Wahrscheinlich nicht Bub". Aufgrund der Darstellung und der Maßangaben im Bub-Katalog ist diese Feststellung auch naheliegend. Aber was ist es dann? Hat Bub andere Abmessung für Carette gefertigt? Vielleicht nach Kundenwunsch? Den Issmayer Bahnübergang gemäß meinem Teilbild in Beitrag #16 werde ich noch näher begutachten und auch die Abmessungen prüfen. Ich komme nächste Woche darauf zurück. Aber, wie schon gesagt: handlackierte, aufwändige Fertigung und Issmayer - das passt eher nicht. Viele Grüße Wolfgang
Du sagst "handlackierte, aufwändige Fertigung und Issmayer - das passt eher nicht."
Issmayer hat über 100 Jahre Blechspielzeug hergestellt auch zu frühen Zeiten, wo es noch keine Lithographie gab. Die Firma hieß zu anfangs "Fabrik plastischer Spielwaaren". Da wurden die Modelle aufwendigst von Mädchenhänden lackiert. Issmayer hatte einen außerordentlich guten Ruf diesbezüglich und es waren teilweise mehr Frauen für die Lackierarbeiten beschäftigt als Flaschner bzw. Männer.
Auch kann man Fertigungstechniken nicht pauschalisieren. Jedes einzelne Teil hat über die Jahrzehnte hinweg passende Produktionstechniken gehabt, die sich kontinuierlich gewandelt haben und die die jeweils rationellste Herstellungsweise für das einzelne Teil dargestellt haben. Man muss daher jedes Teil in der Frühzeit getrennt betrachten. Loks müssen anders hergestellt werden und haben andere Anforderungen als Übergänge oder Bahnhöfe.
In Bezug auf das vermutliche Produktionsjahr um 1910 war Handlackierung noch gang und gäbe bei Figuren und allerlei Spielsachen, die nicht flächig waren oder gelötet werden mussten und sich daher nicht lithographieren ließen.
Desweiteren macht es keinen großen Sinn ein Billigteil wie die Bodenplatte eines Hauses oder eines Übergangs zu lithographieren. Fast alle Hersteller mit Ausnahme von z.B. Kraus oder Krauss lackieren und betupfen die Bodenplatten nur.
Ich entdecke in Bezug auf den Übergang also keinen Widerspruch, wieso er nicht von Issmayer sein könnte. Im Gegenteil: Der Übergang hat eine Vielzahl von hochwertigen Gussteilen, die gut zu Issmayer passen würden. Viele andere Hersteller haben bei vergleichbaren Stücken nur Blech verbaut.
Zurück zur ersten Frage: Das Teil wurde von Carette vertrieben, aber nicht von Carette hergestellt. Das ist sicher, denn die Geländerpfosten, die natürlich auch Carette hatte, sehen anders aus.
Als konkrete Hersteller kommen daher Issmayer und Bub in Frage. Aufgrund der beschriebenen Detailabweichungen bei den Pfosten und der Schrankenaufhängung ist es wahrscheinlich, dass Bub nicht der Hersteller war. Der letzte schlüssige, überprüfbare und belastbare Beweis ist aber noch nicht gefunden.
PS: Hier zum Vergleich ein früher Bub Übergang mit Schranken:
passend zu Franks Übergang mit dem typischen Issmayer Zickzackzaun, hier noch die Variante von Issmayer mit Drahtzaun. Die Gewichte der Schranke sind dieselben wie die Gewichte auf Franks Fotos:
Der Übergang ist leider farblich überarbeitet worden.
Meine Vermutung ist nun, dass dieser Übergang in der Zeit bis ca. 1905 produziert wurde. Danach wurde er irgendwann durch den Übergang auf Wolfgangs Bildern abgelöst, so dass er schließlich 1911 im Carette Katalog landet, aus dem Arne die Abbildung gezeigt hat.
Ist wie gesagt eine Vermutung, aber der obige Übergang hat eine starke Ähnlichkeit und ist definitiv nicht von Bub sondern von Issmayer