sorry, dass ich mich nochmal zuschalte - das Thema interessiert mich aber, da ich auch eine Royal Scot und eine School-Class von B/L bzw. ACE habe - und die haben auch keinen Auslauf - und lassen sich auch nicht auf dem Gleis schieben. Die Diskussion ist etwas wuselig und unpräzise, so dass eine Ferndiagnose schwer fällt.
Ich versuche es mal. 1. Schritt: Schieben des Lokchassis OHNE Kuppelstangen und ohne Motoren auf dem Gleis ......1a: geht leicht? ------> weiter , Kuppelstangen anbauen -------> zu 2. ......1b: geht schwer oder ungleichmäßig?--------> Getriebe hat ne Macke.----> kann man die Stelle für Ungleichmäßigkeit lokalisieren?
2. Schritt: Schieben des Lokchassis MIT Kuppelstangen und OHNE Motoren auf dem Gleis ......2a: geht leicht? ------> weiter , 1 Motor anbauen -------> zu 3. ......2b: geht schwer oder ungleichmäßig?-------> Kuppelstangen oder Steuerung hakt. -----> wo, wie, wann hakt es? --> siehe Bild 2 oben: der Voreilhebel scheint nach innen gedrückt - stößt er an? wenn ja: richten.-----nochmal 2b. bis es läuft.
3. Schritt: Schieben des Lokchassis MIT Kuppelstangen und mit 1 Motor auf dem Gleis ......3a: geht leicht? ------> weiter , 2 Motor anbauen -------> ......3b: geht schwer oder ungleichmäßig?------> Motor bremst , ---> gleichmäßig oder ungleichmäßig? -----> zu 4.
4. Schritt: beide Motoren prüfen, von Hand leicht am Ritzel durchdrehen, mit Schwung durchdrehen und vergleichen. ......4a: geht leicht? ------> hat Auslauf wie ein Märklin-Motor? ------->Spannung anlegen und Leerlaufstrom messen, Spannung und Strom notieren. ......4b: geht schwer oder ungleichmäßig?------> Motor bremst , kein Freilauf? Spannung anlegen und Leerlaufstrom messen, Spannung und Strom notieren. -----4c: sind beide Motoren gleich? wo ist der Unterschied? Stromaufnahme, Leichtgängigkeit?
5. Wenn beide Motoren gleiches Verhalten haben, sind sie wahrscheinlich O.K. Wenn nicht ist einer faul.
6. Schritt: Motoren einbauen und Lok auf dem Gleis schieben. ......6a: geht leicht? ------> dann haben sich beide Motoren nach 4.a verhalten, Untersuchung erfolgreich. ......6b: geht schwer oder gar nicht------> dann haben sich beide Motoren nach 4.b verhalten. ............Erklärung: Die Reibung / Schwergängigkeit der Motoren mulipliziert sich mit dem Faktor der Getriebeuntersetzung auf die Räder. ............Abhilfe: andere Motoren einbauen. Z. B. Gleichstommotoren mit eisenlosem Läufer (Anker) --- > Faulhaber o.ä. oder Motortyp wie Märklin - Allstrommotor mit elekrischer Erregung (Feldmagnet).
Warum?: Die verwendeten Motoren sind einfache Kollektormotoren mit Eisenläufer und Permanentmagneten. Durch die Bürstenreibung und durch das Clogging (Pulsation)des Läufers entsteht ein Bremsmoment, das sich über das Getriebe auf die Räder Überträgt. Messen kann man diese Reibleistung (in Watt) durch Multiplikation von Strom und Spannung im Versuch 4. Schritt. Da die Lok 2 Motoren hat verdoppelt sich dieser Effekt.
Als 7. Schritt könnte man die Lok auf die Seite legen und Strom und Spannung mit drehenden Rädern messen ( gleiche Spannung wählen wie bei Versuch 4). Die Differenz von dieser Messung zu der Summe der Motor-Leerlauf-Leistungen ist das, was an Reibung im Getriebe und Gestänge verloren geht. ----> aber Lampen, Rauchgenerator etc. abklemmen!
Übrigens: die Elektromotoren sind auch gleichzeitig Generatoren (wegen der Permanentmagnete) . Wenn die Lok geschoben wird, erzeugen sie Strom für die Lampen etc. und der bremst. Dieser Effekt ist besonders stark merkbar bei Verwendung von "Faulhaber " Motoren, die besonders leicht laufen und einen deutlich besseren Wirkungsgrad haben.
Nun bin ich mal gespannt, Gunter ob du das noch einmal durchspielen kannst. Ich fürchte, die Punkte 2b (Voreilhebel) und 6b sind die "Knackpunkte" Viel Erfolg wünscht Blechotto.
Sehr gut wenn man sich der Mühe macht, Struktur zu schaffen!
Unser Ex-Mitglied swfreund hätte bei dem Thema sicher mitgemischt. Ich denke auch, dass der Hauptgrund auf der elektrischen Seite zu suchen ist. Dafür gibt es Elektronik, die sw schon lange in petto hat. Vielleicht ist er gar der erwähnte Experte im Hintergrund.
Die Funktion der Elektronik ist schnell erklärt. Der Strom geht nicht mehr vom Schleifer zum Motor und zur Lampe, sondern vom Schleifer zur Lampe und zur Elektronik. Erst mit Anliegen einer Spannung stellt ein Leistungstransistor die Verbindung zum Motor her. Beim Abschalten unterbricht der Transistor natürlich die Verbindung zum Motor wieder. Der Motor funktioniert in dem Moment zwar auch als Generator, aber im Leerlauf, weil die Lampen nicht mehr als Verbraucher fungieren. Das Ganze ist natürlich richtungsabhängig und muß daher 2fach aufgebaut, gegenläufig angeschlossen und auch mit gegenläufigen Dioden gebrückt werden, damit man auch rückwärts fahren kann. Und es muß für jeden Motor einzeln so eingebaut werden. Könnte im vorliegenden Fall eng werden.
Ja, Steffen hat recht; diese Schaltung ist recht nützlich, wenn die Lok einen oder mehrere Motoren hat, die eine sehr guten Wirkungsgrad haben und wenig innere Reibung d.h. überwiegend bei den "Glockenanker-Motoren" mit eisenlosem Anker. Diese Loks lassen sich dann auch auf dem Gleis leicht schieben (solange sie kein Schneckengetriebe haben) und haben einen natürlichen Auslauf. Hier kann man dann beim Schieben mit und ohne Beleuchtung (Glühlampen) dann deutlich den Unterschied merken. Im vorliegenden Fall hat die Lok relativ einfache Motoren mit einem Wirkungsgrad , wo der Effekt der Rückspeisung gegenüber der Reibleistung nicht bedeutend ist. Aber: Versuch macht kluch. Grüße, Blechotto
die Lok ist heute wieder bei mir eingetroffen. Nach Rücksprache mit Bernd wurde an der Konstruktion nichts geändert. Im stromlosen Zustand kann die Lok nicht bewegt werden, da beide Motoren direkt auf das Stirnrad zugreifen. Aufwand und Nutzen stehen in keinem Verhältnis, zumal die Lok ja einwandfrei fährt. Mit dem kleinen Manko kann ich Leben.