Seit längerem plane ich eine Bing Anlage. Es soll dafür nur Material der letzten 5 Jahre verwendet werden, also nur aus dem Bereich 1928-32.
Dazu gehören dann auch die ganzen sehr schlicht gehaltenen Gebäude. Vieles ist schon da, aber einiges ist schon lange auf der Suchliste.
Das seltene Betriebsamt war schon lange auf der Liste, aber es ist ja fast nicht zu finden. Jetzt war bei Ebay ein Wrack zu finden, allerdings nur noch das nackte Gebäude.
Es fehlt sonst alles, beide Dächer vom Gebäude, der Kamin inclusive Sockel und das komplette Vordach. Zum Glück konnte ich viele Größenangaben dazu bekommen, meinen besten Dank an Karl dafür.
Heute wurde das erste Dach gebaut, das war aber nicht gerade einfach, da es eine Pyramidenform hat.
Es sollte aus einem Stück gebaut werden, allerdings stehen mir keine dafür geeigneten Pressen zur verfügung. Deshalb wurde es vor dem Kanten aufgeschnitten und ein Keil herausgeschnitten.
Wer so etwas machen möchte muss aber beim Anzeichnen darauf achten, das er den Ausschnitt mit berücksichtigt. Der benötigte Ausschnitt war 4 mm, deshalb wurde die Ecke unten rechts in beiden Richtungen 2 mm länger angezeichnet,
also ein spitzer Winkel.
Dann wurde gekantet und die Ecke mit dem Ausschnitt war dann zusammen.
Die Naht wurde dann verlötet und es wurden auch noch 2 Halter angelötet.
Heinz, das Dach entspricht dem Orginal, ist genau nach Maß und Foto gebaut. Bei Bing war es nur ohne Naht gepresst. Muss später noch grau lackiert werden. Für den genauen Farbton kann ich die Bing Güterhalle mit Kran Nr 10/6172 als Vorlage verwenden, die hat sehr ähnliche Dächer.
Heute war das Kaminrohr dran. Durchmesser 24 mm und gefalzt, das war echt ein Kampf. Abweichend vom Orginal wurde der Falz noch zusätzlich verlötet, da sich das Rohr immer wieder verschob.
Es fehlt noch der Kaminkopf, der wird aber wirklich schwierig.
die Abbildung ist ja schon recht genau. Wenn du dein Betriebsamt in der entsprechenden Perspektive aufstellst, kannst du die Maße ableiten. Bei dem Schornsteinabschluss gibt es quasi keine Verzerrung. Hier bietet sich an, ein Drehteil anzufertigen.
du hast zwar Armin geschrieben, aber ich nehme an du meinst mich
für den Schornsteinkopf habe ich gute Bilder, der soll aber aus Blech gemacht werden, ein Drehteil möchte ich da nicht und es wäre warscheinlich auch zu schwer. das Kaminrohr ist doch nur aufgesteckt und würde bei einem schweren Kopf kippen.
Das Vordach kann man natürlich auch nach dem Katalogbild bauen, aber Fotos wären besser. Ich kenne nicht die Farben und es ist nicht zu erkennen ob das Dach und die Säulen Einzelteile sind oder ob es eine Einheit ist.
Für das Wellblech laufen gerade Experiment, die sind aber noch nicht spruchreif.
Bei meiner Plank Dampfmaschine steht der Schornstein ebenfalls auf einem „Sockel" wie hier abgebildet. Allerdings hat er eine Öffnung, wie eine Tür mit Rundbogen. Hier lässt sich eine Räucherkerze platzieren. Nur als kleine Anregung.
Hallo Arne! Betreffend dem Wellblech: Frag mal bei Deiner Bäckerei nach, mein Bäcker hat grosse Wellblechdosen mit Sauerkirschen. Er sammelt sie für mich und ich verteile sie unter den Tinplate-Blechner... Gruß Harry
Heute ging es mit dem Vordach weiter. Die auf dem Katalogbild nicht erkennbare Länge war in einem Video vom Bing Museum zu sehen, es hört genau mit dem Gebäude auf. Die Breite wurde von einem anderen Bing Dach abgeleitet.
Für das Dach kam das neue Werkzeug für Wellblech zum Einsatz. So konnte die Kante auch vorher umgefalzt werden.
Hallo Heinz, stimmt, die Wölbung ist wirklich zu stark. Das war das Minimum mit der Rundbiegemaschine. Aber es wieder flacher zu machen ist kein Problem, das ist einfacher als es rund zu machen.
Was mir heute noch so durch den Kopf ging: was ist eigentlich der genaue Zweck dieses Gebäudes ? Ich dachte erst, es wäre eine Werkstatt für Wartungen, aber ohne Kran und mit einer relativ kleinen Tür ?
bei der Eisenbahn müssen die Fahrzeuge engmaschig kontrolliert werden, dass die sicherheitsrelevanten Bauteile zuverlässig funktionieren. Dazu gehören u.a. die Fahrwerksteile inkl. der Bremsanlage. Das ist ähnlich wie beim Auto, dafür gibt es nach Kilometern und Betriebszeiten gestaffelte Fristuntersuchungen. Dazu ist ein wettergeschütztes Gleis mit Grube hilfreich. Ein Kran wird erst bei den größeren Friststufen benötigt, wenn die Fahrzeuge fast vollständig zerlegt und mit neuen Teilen wieder aufgebaut werden. Vielleicht ist die Durchführung der kleineren Fristuntersuchungen die Aufgabe dieses Betriebsamtes.
soweit ich das nachvollziehen konnte, waren die Betriebsämter nicht für die Fahrzeuge zuständig sondern für die Gleisanlagen und Betriebsgebäude (z. B. hier -Klick). Ich würde mal davon ausgehen, dass es sich bei dem höheren Teil von Arnes Gebäude um den Verwaltungsteil handelt und beim niedrigeren mit Schornstein um eine Werkstatt für Signale, Gleiszubehör oder ähnliches. Die Überdachung diente wohl der trockenen Anlieferung oder Abholung von Materialien oder fertigen Gegenständen für den Einbau innerhalb der Betriebsanlagen.
Weiter gehts. Es wurden zwei Sockelplatte für das Dach tiefgezogen.
Auf diese Sockel kamen die Stützen.
Gelötet mit einem neuen Gaslötkolben, ein Ersa Independent 75. Dieser Lötkolben ist spitze, das beste was ich je zum Blech löten benutzt habe.
Unter die erste Welle vom Dach wurden noch Drähte eingelötet und am Ende zu Haken gebogen. Damit hängt das Dach sicher am Gebäude. Die Stützen müssen jetzt noch angepasst werden, sind hinterher aber eigentlich nur Verzierung.
Das ist bisher sehr gut geworden! Jetzt bin ich auf die Farbgebung gespannt! Entweder alles neu, nur Neuteile neu oder Neuteile gealtert und der originalen Substanz angepasst?
Zum 100 jährigen Jubiläum des Bauhauses hatten wir beim Bing-Museumsfest 2019 unsere Anlage in Spur 0 nur mit solchen Gebäuden gestaltet. Auch mit dem Betriebsamt! War der Schornstein und der Anbau evtl. ein Heizhaus?