Hallo, eine (fast) unbekannte Tischbahn - von Issmayer: Der Schienenkreis aus 8 gebogenen Schienen (gerade habe ich nicht, falls es diese überhaupt gibt).
Die Lok mit Tender, nur vorwärts fahrend, mit Hebel für die Bremse im Führerhaus:
Die Wagen, im Gegensatz zu Distler mit geschlossenem Boden, welcher im Gegensatz zu Bing und die spätere Bub-Bahn eine separate Einheit - vom Wagenkasten getrennt - darstellt. Die Kupplungen sind - anders als bei den anderen Tischbahn - fester Teil des Wagenbodens:
Die Schienen sind im Aufbau aus einem Blechstück geprägt wie bei den anderen Tischbahnen, aber die Stifte paarweise angeordnet (bei den anderen alternierend, daher ist eine Kombination der Schienen nicht möglich) und nur 8 Gleise bilden einen Kreis (sonst 12):
Und der Nachbau von Paya: Die Kombination der Issmayer (Außenhalbkreis) Schienen mit den Geraden von PAYA (Innenkreis) geht: nicht jedoch der gebogenen untereinander, da bei PAYA nicht nur der Radius kleiner ist, sondern auch die Stifte auf der anderen Seite: die Wagen mit offenem Boden ähneln in der Bauart denen von Distler, während die Lithographie mit dem Vorbau offensichtlich an Bub angelehnt ist:
Die Lok ist wiederum der von Distler ähnlich, das Zubehör ist ziemlich baugleich mit den Teilen von Bing. Offensichtlich hat die ganze Vorkriegssammlung der verschiedenen Tischbahnen als Vorbild gedient. Möglicherweise wollte man bei PAYA nicht auf ein einziges Plagiat festgelegt werden.
Auch hier sind die Issmayer-Gleise hart am Plagiat; allerdings hat man die Ausstanzung wesentlich geschickter gemacht so daß das hässliche Loch in den Gleisen fehlt.
Paya hatte bisher noch nie Angst vor dem Plagiatsvorwurf, die haben eher schlecht kopiert. Obwohl zumindest die Wagen in Spur 0 so gut kopiert wurden daß auch die Plagiate unter der Zinkpest leiden .
Daniel, Paya, Spur 0 -Wagen sind "Plagiate"? Welche und Plagiate nach wessen Modellen? Ich kenne Paya recht gut und war auch schon mehrmals in der Fabrik. Die Stadt Ibi liegt im Hinterland von Alicante. Richtig, das Blechspielzeug-Sortiment besteht fast nur aus Plagiaten oder Abwandlungen...nur eigentlich die 0-Loks und Wagen nicht, die sind eigenständig. Im Spielzeugmuseum Ibi -muss man gesehen haben!- zeigt man auch die Vorbilder, die meist aus Nürnberg stammen. Trotzdem, der Bugatti ist wunderbar und eigenständig und der Tutut im Seitenwagen doch auch -und es gibt noch einige witzige Dinge -aber sonst... Genau neben Paya befindet sich die ehemalige Spielzeugfabrik von Rico. In Spanien bekommt man übrigens gute Guss-Replikate für die brüchigen Paya-Originalteile. Übrigens haben wir früher für die Payakupplung, Nachbau der Märklin-Fixkupplung, -,50 Pfennig bezahlt. Und wer vielleicht 50 Stück genommen hat, der bekam noch zehn obendrauf. Es gab vor einigen Jahren einen Paya-Luxuskatalog mit Siegel (A4/quer), wer ihn findet, sollte ihn erwerben -einfach schön. Auch das war ein Replikat. Die heutigen Paya-Blechsachen sind keine Replikate! Sie wurden nach den Originalen und deren Replikate verkleinert und kommen aus China. Und sind meist potthässlich. Und was machen die lieben Spanier? Sie trimmen die Dinger auf rostig alt mit viel (Tauben-)Dreck dran und verkaufen sie auf dem Flohmarkt (=Rastro) an die Touristen...funktioniert prima, wie ich schon oft erleben konnte. So, jetzt ist das schon eine Story geworden, obwohl es eigentlich nur eine Frage werden sollte. Schöne Grüße aus Hessen Botho
Nun der 'Seitenhieb' sollte vor allem darauf zeigen, daß man bei Paya die Zinkpest kopiert hat . Ich habe 2 Rheingoldwagen von Paya in Spur 0 und die Ähnlichkeit zu Märklin-Wagen ist schon sehr groß; auch wenn die Lackierung abweicht. Die Progress-Schienen sind imho auch kopiert; aber so ganz sicher bin ich bei Spur 0 naturgemäß nicht.
Gruss Daniel
PS: Storys sind hier immer wilkommen - Bitte mehr davon
Hallo, Botho! Deine Erzählung war mal wieder interessant!
Bei Ebay sind im Moment einige Paya Spur 00 Sachen eingestellt. Die meisten sind aber nicht mit PAYA benannt. Alles Remakes aus den 1990er (?) Jahren. Bespielbar sind sie aber nur sehr schlecht. Das Schienematerial ist "labberig", die Blechlok samt Anhängern viel zu leicht, um flott zu fahren. Entgleisungen sind häufig :( Den von Dir erwähnten Katalog habe ich mir auch bei einem Sammlerkollegen ergattert. Du hast recht - wirklich schön!
Rico hat doch in den 1930er Jahren auch schon Tischbahnen hergestellt, oder? Wie lange gibt es denn die Fabrik nicht mehr? Und gibt es auf den spanischen Flohmärkten auch von Rico "gealterte" Remakes?
Ja, Claudia, ich kenne die Angebote von Opas Dachboden...da sucht jemand Dumme. Aber das schon länger. Ich habe mir diesen Replika-Karton (ist eigentlich eine Mischung verschiedener Hersteller) für 50 Euro in Gaggenau gekauft -da konnte ich nicht widerstehen. In Spanien kostet das immer über 120 Euro, wenn überhaupt mal verfügbar. Richtig ist Deine Bemerkung "schlabbrig", also weiß ich gar nicht so recht, was ich mit dem Set machen soll... steht halt jetzt auf Halde, wie so vieles. Unser Freund aus Portugal hat ja schon einiges dazu in FAM geschrieben. Rico -kenne ich nur Autos. Ab und zu findet man mal was auf dem Rastro. Aber das ist nicht unbedingt mein Gebiet. Im Gegensatz zum Paya-"Werk" (habe dazu mal ausführlich bei Altem Spielzeug geschrieben) ist das Rico-Gelände bestens gepflegt. Heute sind dort verschiedene Firmen tätig, die aber nichts in unserer Richtung anbieten. In Ibi gab (gibt?) es auch verschiedene Puppenhersteller. Es war so etwas wie das spanische Nürnberg/Fürth früher. Auch das war ein Erlebnis: Als wir mal von Alicante nach Ibi über die Berge gefahren sind, hat mich ein Motorradfahrer überholt -und hinten saß ein Indianer in voller Kriegsbemalung! Später hat man mir gesagt, dass dort in den kargen Bergen immer noch Western gedreht werden und das war ein Komparse auf dem Weg zur Arbeit... Also das ist ein Muss: Wer in die Region kommt, muss in Ibi ins Spielzeugmuseum -da steht alles aus Nürnberg.Das sind die Vorlagen von Paya... Einfach toll. Da sind die Originale, daneben das zerlegte Original und die Paya-Nachkommen, oft mit Zeichnungen. Beeindruckend. Schöne Grüße aus Hessen Botho
Vielen Dank für das zweite Kapitel Deiner Erzählung zu PAYA und RICO. War wiederum erbaulich! Den beschriebenen PAYA-Tischbahn Karton habe ich auch vor etlicher Zeit preiswert erworben und stellte mir "Wunder 'was" darunter vor....bis er dann kam. Hübsch gemacht, das muß ich sagen! Aber spieltechnisch eine volle Niete . Die RICO Tischbahn kenne ich nur als Abbildung in dem Buch von Jeff Carpenter. Da ich aber mit Jeff in Kontakt stehe, werde ich ihn mal nach Details fragen.
Freundliche Grüße aus dem Norden an Dich und Alice von Claudia
ich kann jetzt (endlich) auch etwas zu diesem Thread beitragen.
Diese rote Issmayer Loko kam heute aus USA bei mir an.
Die beiden Güterwagen und diverse Gleise hatte ich schon etwas länger:
Ebenso den Haltepunkt, bei der Lok war ein 8er Kreis dabei, sowie die Reste der Originalschachtel:
Die Schachtel werde ich nachbauen - mal sehen, ob ich das mit dem Deckelbild hinbekomme...Im Issmayer-Buch von Michael Bowes ist ja auf Seite 140 ein komplettes abgebildet.
Hello Patrick, Another nice find, congratulations! About the picture fro the box, I can help, I have the set with complete picture. I can scan it and send it to you, but only in September, I am now on vacations away from home. I tried to include the picture here, but I didn't succeed, sorry. Regards Manuel
Dank Manuels Hilfe konnte ich das Deckelbild komplettieren und die Schachtel unter Erhalt der Rest-Originalzubstanz des Deckels nachbauen.
Hier nun das Resultat
Beim Innenleben bin ich dazu übergegangen, die Einsätze mit Makulatur zu bekleben, um das strahlende Weiß des neuwertigen Kartons zu verdecken. Die Falten gehen nach Trocknung des Leims hoffentlich noch raus.
Schließlich die gefüllte Schachtel. In Ermangelung eines Issmayer Personewagens, ersatzweise mit offenem Güterwagen und Paya Lokomotive, da die kleine rote Issmayer Lok gerade auf dem Weg zur Uhrwerkreparatur ist.
Hello, Have a look at my two Issmayer sets, the one with the signals and halt was my last find. Note the difference in the lid illustration. I also have a box with four Issmayer wagons, I believe it is originalp pobably a dealers box to sell the wagons separate? Regards, Manuel|addpics|odx-1-749a.jpg-invaddpicsinvv,odx-2-9490.jpg-invaddpicsinvv,odx-3-4e49.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|
nach den beiden gefundenen Kreuzungen, kann ich heute das Set zeigen in das diese gehören. Es ist meines Wissens das erste dokumentierte Set, welches im Universal-Spielwaren Katalog 1924/26 unter 2005/49 abgebildet ist (s. #17 in diesem Thread)
Das Deckelbild zeigt die bekannte Szenerie, es ist jedoch nur schwarz/weiß und gelblichgrün eingefärbt.
Auf der Deckelinnenseite ist die Gleisfigur abgebildet, allerdings vermutlich in Spur 0. Auf der Packung selbst sind sonst keine weiteren Etiketten oder Stempelungen.
Das Set stammt aus England, daher die englische Ausführung der Waggons. Erstaunlich aber, dass beide Waggons 'brake coaches' sind, normalerweise hätte man einen brake und einen normalen Abteilwagen erwartet. Die Lok fehlte leider und ich habe für den Fototermin die Lok von dem kleinen Set aus # 12 entliehen. Die Signale haben leider auch ihre Flügel eingebüßt und der Tunnel fehlt. Ich greife daher nochmals Claudias Anmerkung aus #18 auf und frage ob sie diesne schon einmal gesehen hat. Es muss sich um einen Klapptunnel handeln, da die Höhe der Schachtel sonst nicht ausreichend wäre.
den Bahnsteig der Issmayer Tischbahn gibt es wohl in 2 Varianten (mit und ohne Bank).
Anbei ein Bild des Bahnsteiges ohne Bank.
Interessant finde ich dass die Konstruktuion des Daches und der Dachstützen identisch mit der von Bing ist.
Allerdings ist die Stanzung und Prägung anders. Mein Issmayer Bahnsteig hat geringfügig größere Abmessungen als der von Bing. Und natürlich wie bekannt hat die Issmayer Version keine Clips für die Schienen
Von den Bahnsteigen gibt es mindestens diese drei Farbvarianten
Formvarianten scheint es auch drei zu geben: ohne Bank, mit Bank und mit ohne Bank (von dieser hab ich kein Foto gemacht). Bei der dritten Variante ist mir aber nicht klar, ob sie durch Bespielen aus Variante Zwei hervorgegangen ist - und damit keine eigenständige Variante ist - oder ob im Werk die Bänke ausgegangen waren und man die bereits geschlitzten Bahnsteige dann so, wie sie waren, verkauft hat. Bei anderen Tischbahnen scheint es das wohl gegeben zu haben, siehe beispielsweise Bing Lokschuppen oder Distler Bahnhof.
Beim Tunnel kann ich ein Stück weiterhelfen.
... und damit es in die Schachtel passt, konnte man es zusammenklappen.
Es ist schon unglaublich, mit was man damals als Mama/Papa nach Hause kommen musste ...