da ich noch nicht so lange, etwa 2-3 Monate, Mäklin Spur 0 angefangen habe zu sammeln, kenne ich mich auf diesem Fachgebiet noch nicht so wirklich aus. Ich habe zwar grundsätzlich viele Fragen, aber die Unterschiede in der Ausführung der 40cm-Serie interessiern mich doch sehr; zumal diese Wagen ja nicht gerade billig sind. Standardliteratur wie Schiffman sagt dazu leider auch nicht viel. Zunächst ist da die Rahmenbeschriftung; ich habe mal mit, mal ohne, aber immer mit DRG-Adler. Schiffman spricht von einer "Nachkriegsserie" der 40er Wagen ohne Rahmenbeschriftung, aber auch ohne DRG-Adler. Mein einziger Wagen ohne Adler ist ein 24,5er Packwagen 1754.
Mehr interessiert mich aber der Unterschied der Dächer, wann gab es Klappdach, wann gab es ein aufgestecktes Dach? Hierzu mal der Vergleich zwischen zwei Mitropa-Speisewagen:
Bis auf die Dachform sind auch die Stirnseiten identisch.
Auch den Steg in der Mitte des Wagens gibt es bei der Version "Aufsteckdach" nicht.
Ebenfalls interessant ist die "Märklin"-Prägung; der blaue CIWL-Wagen hat sie (und ein aufsteckbares, leider nachlackiertes, Dach), der Mitropa mit dem Aufsteckdach nicht.
Ansonsten sind die Wagen identisch...
Kann mir hier jemand weiterhelfen..? Vielen Dank schonmal im Voraus,
Waren die Fenster (Küche und WC) von Haus aus gelb, oder war es weiß, was im Laufe der Jahrzehnte vergilbt ist? Ich tendiere eher auf gelb, da die Farbe auch auf der Innenseite sehr homogen ist und das Gelb irgendwie bei allen Wagen gleich aussieht. Im Katalog, in dem Falle von 1937, erscheinen sie bei den roten wagen gelb, bei grün und blau allerdings weiß...
Die Küchenfenster sind gelb, die vom WC weiß, manchmal etwas vergilbt. Meine Wagen haben alle Klappdächer, andere habe ich noch nicht gesehen. Grüße von elaphos
weisst Du, aus welchem Herstellungszeitraum Deine Wagen sind?
Die aufgesteckten Dächer habe ich auch nur bei den beiden Speisewagen; meine Sitz-, Gepäck- und Schlafwagen haben auch aufklappbare Dächer. Leider habe ich nicht die geringste Ahnung, wann genau meine Wagen gebaut worden sind - ich glaube nicht, dass die Angaben bei einem gewerblichen Verkäufer oder bei einem Auktionshaus immer 100%ig stimmen müssen...
Die Wagen waren nach den Katalogen von 1934 (D11 !934/35) bis 1949 (erster Spur 0 Nachkriegskatalog) im Programmn. Im 2. 0-Nachkriegskatalog von 1950 waren sie nicht mehr aufgeführt. Ich denke, dass die meisten Wagen aus der Zeit 1935-39 stammen. Bei den kleinen Personen- und einigen Güterwage gibt es das Kriterium Einfach- und Doppelsicke am Fahrgestell als Unterscheidungsmerkmal Vor-/Nachkriegszeit (doppelt vor, einfach nach). Das fehlt meines Wissens bei den 40cm-Wagen, die haben alle nur eine Sicke. Die Vorgängerwagen der 34,5cm-Serie (194..) hatten aufgesteckte Dächer, bei ab 1931 angebotenen 29cm-Wagen (184..), die länger als die 40cm-Wagen angeboten wurden, habe ich bisher nur Klappdächer gesehen. Vielleicht waren die ersten 40er Wagen mit aufgesteckten Dächern ausgerüstet, was dann wie bei den 29ern auf Klappmechanismus umgestellt wurde. Dass die Umstellung nach dem Krieg erfolgte, als wohl mehr alte Bestände aufgebraucht wurden, halte ich eher für unwahrscheinlich. Aber das sind nur Spekulationen von mir. Vielleicht weiß jemand diesbezüglich genaueres. Grüße von elaphos
das Alter der Wagen kann man anhand der Stempel auf dem Karton feststellen. Leider sind die Originalkartons oft nicht vorhanden oder wurden vertauscht.
"Abnehmbare Dächer" werden schon im Neuheitenblatt 1934 erwähnt (im Gegensatz zu dem "Scharnierdach" der damals ebenfalls neuen 24,5 cm Serie). Allerdings bleibt dies in den Märklin Katalogen (absichtlich oder unabsichtlich) unverändert. Die Katalogangabe ist also nicht hilfreich.
Wenn also der Karton als Datenträger nur bedingt zuverlässig ist und der Katalogtext nicht zutrifft, dann müssen wir uns die Wagen selbst anschauen.
Sie erscheinen nicht alle schon im Jahre 1934. Aber auch hier gibt es Angaben zu überprüfen:
Anders als in Sammlerkatalogen angegeben, erscheinen der blaue Gepäckwagen 1944 J erst 1935 (nicht 1934) und der Postwagen 1945 N erst 1936 (nicht 1935). Ich habe dies nie gezielt beobachtet, meine aber dass diese Wagen immer ein Scharnierdach haben.
Die ("Vorkriegs-") Wagen finden wir bis 1942 in den Preislisten für den Katalog von 1939.
Nach dem Krieg gibt es im dritten Quartal 1945 eine kleine Serie aus Restbeständen, nicht zu verwechseln mit den Wagen der eigentlichen Nachkriegsserien. Ab jetzt fehlt die Rahmenbeschriftung.
1947 ist für das Spur 0 Programm noch immer der Katalog von 1939 das Referenzdokument. In der Preisliste von 1947 für den Katalog von 1939 fehlen allerdings einige Artikel. Von den internationalen Wagen ist 1947 nur der Speisewagen 1942 J im Programm, die Wagen 1941 J, 1943 J und 1944 J sind dagegen nicht aufgeführt. Diese finden wir erst wieder im Jahre 1948 im neuen Katalog D 47 und den entsprechenden Preislisten ab Februar 1948.
Die Wagen der 40 cm Serie sind zuletzt in der ab dem 1. Juli 1950 gültigen Preisliste aufgeführt.
Zitat von elaphos im Beitrag #5Die Vorgängerwagen der 34,5cm-Serie (194..) hatten aufgesteckte Dächer, bei ab 1931 angebotenen 29cm-Wagen (184..), die länger als die 40cm-Wagen angeboten wurden, habe ich bisher nur Klappdächer gesehen. Vielleicht waren die ersten 40er Wagen mit aufgesteckten Dächern ausgerüstet, was dann wie bei den 29ern auf Klappmechanismus umgestellt wurde.
Das klingt sehr schlüssig, würde dann heißen, dass die aufgesteckten Dächer quasi nur so eine Art "Übergangsversion" waren. Das Hauptproblem ist, dass die Wagenkästen konstruktiv anders sind; der Mittelsteg wird ja von zwei Blechen gehalten, die zur Seitenwand gehören und so komplett ausgestanzt wurden. Des weiteren sind die Schlitze, in denen die Scharniere ruhen, auch so ausgestanzt worden. Aufgrund daher erforderlicher unterschiedlicher Werkzeuge halte ich eine parallele Produktion für nicht wahrscheinlich, wozu auch..? Also erst Version "A" und dann umgestellt auf Version "B" - und zwar wie von Dir oben vermutet erst Steck- dann Klappdach.
Zitat von elaphos im Beitrag #5Vielleicht weiß jemand diesbezüglich genaueres.
Ja, das bleibt zu hoffen - es ist zwar kein existentielles Problem, aber ursprünglich wollte ich einen der beiden roten Speisewagen verkaufen und nur den selteneren behalten. Nun trage ich mich mit dem Gedanken, doch beide zu behalten... Eigentlich habe ich mir den Wagen mit Klappdach (natürlich noch ohne das zu wissen) nur wegen der Inneneinrichtung gekauft - den anderen hatte ich bereits vorher. Das mit den Dächern wäre mir nie aufgefallen, ich wollte nur schauen, ob man die Inneneinrichtung ohne Weiteres wechseln kann. Kann man nicht, da hierfür der Steg entfernt werden müsste und ich an die Blechlaschen nicht ran gehe (Habe das mal bei einem kleinen O-Wagen probiert und habe von 4 versuchten Laschen 4 gleich abgebrochen). Und da ist mir erst so richtig aufgefallen, dass der andere Wagen gar keinen solchen Steg hat.
Zitat von Eugen & Karl im Beitrag #6das Alter der Wagen kann man anhand der Stempel auf dem Karton feststellen.
Habe ich leider nicht dazu...
Zitat von Eugen & Karl im Beitrag #6"Abnehmbare Dächer" werden schon im Neuheitenblatt 1934 erwähnt (im Gegensatz zu dem "Scharnierdach" der damals ebenfalls neuen 24,5 cm Serie). Allerdings bleibt dies in den Märklin Katalogen (absichtlich oder unabsichtlich) unverändert.
Stimmt - habe ich (im 1937er Katalog) noch gar nicht gelesen. Also wieder mal: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Auf der anderen Seite würde das aber die Theorie von elaphos und mir bestätigen - zuerst abnehmbare Dächer, dann Klappdächer und dann im Katalog einfach vergessen, das zu ändern.
Zitat von Eugen & Karl im Beitrag #6Nach dem Krieg gibt es im dritten Quartal 1945 eine kleine Serie aus Restbeständen, nicht zu verwechseln mit den Wagen der eigentlichen Nachkriegsserien. Ab jetzt fehlt die Rahmenbeschriftung.
Hat zwar jetzt nichts mit den Dächern zu tun, aber ich entnehme daraus, dass fehlende Rahmenbeschriftung und vorhandener DRG-Adler die "Restbestands-Serie" nach 1945 ist und der Wegfall von Rahmenbeschriftung und Adler die eigentliche Nachkriegsserie ist.
es ist richtig, dass Reinhard Schiffmann den Wegfall des Adlers bei den Wagen im Text beschreibt, zeigt selbst aber einen Nachkriegs- Gepäckwagen mit dem Emblem.
Die Deutsche Bundesbahn gab es offiziell ab dem 07. September 1949. Die Wagen haben die Umsetzung ins Modell nicht mehr erlebt.
Wagen ohne Reichsbahn- Adler können z.B. Wagen 1941 J mit einem getauschten Dach sein, oder aber Wagen für den Export mit übermalten Emblemen.