RE: [Eigenbau] Industrielandschaft - 7

Hallo,

solche Zier-Giebel hatten oft mehrere Blindfenster, wie man sie beispielsweise an den Lübecker Handelshäusern und anderswo findet.

Schönen Gruß
Udo

Als ich gelesen habe, dass das Dach vom Torhaus, gleich wie bei der Mälzerei wird, wollte ich gleich schreiben, dass da ein Ziergiebel drauf sollte, dass das Ensemble nicht wie ein Treppchen wirkt. Aber auf die Idee bist du ja von selbst auch gekommen.

Bin im übrigen schwer beeindruckt von diesem Projekt, das ist schon grandios und wird sicher noch besser, wenn es fertig "lackirt" wurde

Bei viel älteren Häusern ist im Ziergiebel oft eine Umlenkrolle aufgehängt, um Waren hochzuziehen, aber das würde ich bei der Brauerei nicht machen, da gab es schon Aufzüge und Förderbänder und -schnecken. Ich würde im Ziergiebel eine runde glatte Fläche freilassen und die mit der Lackierung schmücken - mit einem Papierbild mit dem Logo der Brauerei Heinzeken, Heinzschlösschen oder Heinzbräu oder was auch immer es dann wird

Nicht "Heinzbräu", davon hatten wir in Deutschland schon 17 Brauereien. Alle hopps gegangen. Und mit der Bezeichnung "Heinzmann" gab es auch sechs Betriebe.
Auch den Bender vorzuschieben, ist nicht gut, schließlich gab es 21 Bender-Brauereien.

Hallo,

natürlich legt ein Braumeister Wert darauf, dass sein Bier und seine Brauerei unverkennbar ist. So finden sich auch in dieser Brauerei sein Zeichen.

Das scheint aber bislang nicht aufgefallen zu sein

Der Entwurf für den Ziergiebel steht soweit



und passt in die Backsteinreihen. Im Blindfenster könnte das Logo gezeigt werden. Doch das geht leider nicht...

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

nach dem Entwurf habe ich Draht gebogen und Kugelabschnitte geformt. Alles muss genau stimmen. Dazu später mehr.





Für das Blindfenster wurden anschließend einige Backsteine platt gedrückt.



Bei fünf Tonnen Druck auf den kleinen Stempel prägen sich die Sägespuren in das Blech, was hier nicht stört.

Alles Unnötige muss weg, dann sieht es so aus.



Planung bedeutet Zufall durch Irrtum ersetzen. Viel geplant hatte ich nicht und so war es hier mehr Zufall, dass die seitlichen Kugeln zu hoch emporragten. Sie mussten weichen, damit das Dach der Mälzerei aufgesetzt werden kann.

Das Torhaus kann sich nun zeigen lassen und ist bald bereit, Brauereikutschen zu empfangen.



Nun muss noch geklärt werden, wie die Ziergiebel gestützt werden.



Es gibt verschiedene Möglichkeiten. In Real hat man Maueranker gesetzt und auch Rundeisenstützen verlegt. Ich möchte möglichst in der antiken Blechwelt bleiben.

Wurde so ein Blechteil abgestürzt? Und wenn ja, wie?

Herzliche Grüße
Heinz

Sieht doch gut aus, abwechslungsreich und eben eindeutig Industrie.
Am meisten müsste ich mich an die Filmdosen-Blechdächer gewöhnen, aber die gibt es vielleicht mehr als man denkt, so als Zweifüßler. Vögel mögen das anders sehen.
Die Giebel abstützen? War da nicht irgendwas mit einer simplen Metallstange, schräg nach hinten? Andernfalls einfach lassen oder nur mit einem hintergelöteten Draht versteifen. Bing hat z.B die Ziergiebel an Bahnsteighallen auch nicht gestützt sondern nur stumpf gelötet, was sie gern mit Ablösung und Verschwinden quittieren.

Willst du die Gehäuseteile noch weiter zusammen löten? Ich meine die Ecken, wo jetzt Lücken sind.

Ja, Ypsilon,

ich müsste mal eine Drohne über die alte Brauerei in Bayreuth fliegen lassen, um zu sehen, wie die flachen Dächer geschaffen sind.

Die Vorteile flacher Dächer wurden bereits, wie hier bei der Brauerei, zu Beginn des 19. Jahrhunderts erkannt.

Ich habe versucht, die Technik eines Blechdaches nachzuahmen.

Was meinst du genau mit Ecken zusammen löten? Es sollen möglichst keine Lücken sein, wo sie nicht hingehören. Das Dach der Mälzerei soll mit Pfosten und Gusskugeln abgeschlossen werden. Nun bin ich am Überlegen, ob nicht auch diese Kugeln aus Blech geprägt werden sollten.

Herzliche Grüße
Heinz

Drohne gestartet...



...so sieht das Dach der Mälzerei von oben aus.

Überlegen, ob nicht auch diese Kugeln aus Blech geprägt werden sollten.



Plank hatte seinerzeit die Dampfmaschine 42512 mit Industriezaun umgeben. Die Zaunpfosten hatten Kugeln, d.h. flaches Blech, rund geschnitten. Die brachen beim Spielen leicht ab.
Mit einem Drahtstift rückseitig verstärkt, wäre das nicht passiert....



Die noch verbliebenen Kugeln wurden daraufhin entfernt um ein gleichmäßiges Bild zu erhalten.... Mein Einspruch war als Kind leider zwecklos.

Interessant sind die angedeuteten Lüfter am Kesselhaus. Die fehlen noch bei der Brauerei.

Viele Grüße
Heizer

Hallo, Heinz und Heizer,

ich habe hier noch etliche Hohl-Kugeln mit kleinem Loch aus Neusilber versilbert, 6 und 8 mm Durchmesser. Wenn ihr die brauchen könnt, bitte melden.

Schönen Gruß
Udo

Hallo Heizer, hallo Udo,

die Idee mit den geprägten Kugeln habe ich nach einem Versuch verworfen.

Ein Zaun muss natürlich auch her...

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

wesentliche Schritte sind getan. Das Mauerwerk und das Dachwerk ist vollbracht.



Nun geht es an die Grundplatte.

Sie soll Platz für einen gemütlichen Biergarten bieten. Eine Bank wird bereits gezimmert und es gilt, die Sitzhöhe zu bestimmen.





Der Biergarten soll vor oder hinter der Brauerei angebaut werden können.





Wenn Bierfässer abgeholt werden, wird im Biergarten das Bier im Maßkrug aber schon etwas nach Dampf schmecken. Wurde vielleicht deshalb Rauchbier gebraut?



Damit niemand ohne Acht in den Zug läuft und niemand ohne Acht auf die Zeche einfach so nach Hause geht, muss ein Zaun errichtet werden.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

ein Geländer muss also her.

Die Vorlage wurde auf der Drehmaschine hergestellt, die Löcher wurden mit der Fräsmaschine gebohrt.



Es wäre geschickter gewesen, die Löcher zuerst zu bohren, so sind sie etwas verlaufen.

Alles wird sorgfältig eingebettet und der zweite Teil der Gussform kann mit Silikon aufgefüllt werden.



So sieht der Zauberwürfel aus.



Nun wird es spannend. Den Trommelwirbel gab es schon vorher, denn die Luftbläschen sollen vom Gussteil weg treiben.



Soweit sieht es gut aus. Nun werden noch Eingießöffnungen geschnitten und dann kommt der Guss.

Vielleicht etwas zu viel Talkum,



doch schon der erste Guss kann sich sehen lassen.





Nun braucht es nur noch viele davon...

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

falls sich jemand fragt, wie der weitere Verlauf des Abends sich gestaltete?



Ganz gemütlich wurden über dem Werkstattofen die Gussformen schön warm gehalten.



Erst wenn die Form sehr warm ist, gelingen die Abgüsse.

Nun kann es mit der Grundplatte weiter gehen. 3 mm Löcher werden gestanzt, um die Zaunpfähle aufzunehmen. Das muss erfolgen, bevor die Kantungen erfolgen.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

den Zaun kann ich schlecht um die Ecke des Biergartens ziehen. Da würde es sich anbieten, zwei Lampen zu stellen. Auch wäre eine Beleuchtung des Sudhauses schön.

Was meint ihr, wären elektrische Lampen unpassend zur Zeit des Modells und ein Stilbruch?

Ich bin da her und hingerissen.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

elektrisches Licht gab es in Biergärten bereits vor 1900. Ich erinnere mich an einen Zeitungsbericht, demnach die Brauerei Giebichenstein in Halle auch in ihrem Biergarten elektrisches Licht verwendete, dessen Strahl "bis in die nächsten Dörfer" reichte.

Schönen Gruß
Udo

Man kann davon ausgehen, dass eine Brauerei, die eine Dampfmaschine hat, um 1900 auch einen Generator für Beleuchtung betrieb.

Die Umsetzung im Spielzeug hier bei der Brauerei wäre als Laterne im Stil der Gaslaternen sinnvoll. Bogenlampen waren eher groß und hoch wegen der Helligkeit des Lichtbogens.

Was sagen denn zeitgenössische Kataloge?

Hallo,

vielen Dank für eure Meinungen. Nun stellt sich also die Frage, wie sollen die Lampen aussehen? Ypsilon hat bereits angemerkt, dass die typischen Lampen, die als Eisenbahnzubehör geliefert wurden, oft imposante Bogenlampen waren. Die sind aber zu groß. Überdies sollten meine Lampen ohne Lampenglas auskommen.



Nachdem ich früher sehr viel am PC geplant habe, will ich in letzter Zeit versuchen, mit Handzeichnungen auszukommen. Also werde ich einen Lötkolben als Planungshilfsmittel benutzen und versuchen, den linken Entwurf umzusetzen.

Herzliche Grüße
Heinz

1. Biergärten
Eigentlich kamen die Biergärten mit Ausschank erst in zweiter Linie, in erster Linie war es wichtig, keine Sonneneinstrahlung auf den Dächern der Tiefkeller zu haben. Deshalb wurden sie mit Kastanienbäumen bepflanzt. Später stellte man fest, dass man da im Schatten der Bäume gemütlich sein Bier trinken kann.
2. Elektrizität und Beleuchtung
In meiner Heimatstadt Freiburg produzierte das Elektrizitätswerk erst Strom ab 1901. Außerhalb der Stadt gab es ein Ausflugslokal mit Tanzsaal und Gartenwirtschaft, das schon 1886 selbst erzeugten Strom hatte und damit eine elektrische Beleuchtung betrieb. Das war eine Sensation und lockte viele Besucher an. Siehe http://www.alt-freiburg.de/zorn_kyburg_01.htm

Fazit für Dich, Heinz: Eine elektrische Beleuchtung für einen Biergarten war durchaus üblich und das gab es schon Ende des 19. Jahrhunderts. Das mit den Bäumen wird Dir weniger Freude machen, würde doch sowohl die Szenerie mit den Bänken und Tischen als auch die Architektur zumindest teilweise verdeckt. Aber so 100% muss man auch nicht historisch korrekt sein. Vielleicht reicht auch ein einzelner Alibi-Baum.

Alles in allem gefällt mir das Projekt sehr gut. Viele Forumskollegen sehen das wohl auch so.

Viele Grüße
Karl

Heinz,
Als Bing-Fan müsstest Du eigentlich eine Leuchte von Bing nehmen. Es gab auch eine nach meiner Meinung passende, die 12/552, zweite von links. Oder ist sie mit 19 cm zu hoch?

Hallo,

bei der

Zitat von cmnhorsebreeder im Beitrag #170

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Flachrelief-Lampe von Charles Rossignol

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Zitat von kablech im Beitrag #171

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Das mit den Bäumen wird Dir weniger Freude machen, würde doch sowohl die Szenerie mit den Bänken und Tischen als auch die Architektur zumindest teilweise verdeckt.

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Ist schon ganz hübsch geworden.

Mach doch einfach eine halbrunde Kappe als Dach oben über die Lampe. Befestige das an Drähten nach unten. So wie bei Bing. Und statt der großen Mattlampe setzt du eine Zwerglampe ein. Schließlich willst Du eine Gartenbeleuchtung bauen und kein Himmelslicht.

Ganz typisch für alte Laternen war die Unterscheidung zwischen Fuß und Mast mit einem Absatz in Bauchhöhe.