die Firma Gewis hatte neben Triebwagen auch eine Drehgestelllok hergestellt und sich dabei sehr stark am Trix-Express-Triebwagen 20/58 orientiert. Drehgestelle und Motorblock sind fast identisch. Da aber kein Schaltwerk in die Lok eingebaut wurde, fährt die Lok nur in eine Richtung.
Nun möchte ich ein solches Gewis-Fahrwerk mit einem Schaltwerk ausstatten. Da die Haltenasen am Fahrwerksrahmen serienmäßig fehlen, habe ich eine Brücke gebaut und die vordere Abstützung erfolgt durch eine Hülse. Das Schaltwerk passt ganz gut auch ohne Kürzen (@ Dieter: Du erinnerst dich sicherlich an meine Fragen diesbezüglich.). Bezüglich der Verdrahtung benötige ich aber Hilfe. Ich habe zwar im Heft "Trix Express - Die Vorkriegszeit 1935 - 1940" von Peter Berg das betreffende Kapitel "Restaurierung des 20/58" gelesen und bei einer 20/54 nachgeschaut, aber so richtig verstehe ich die Trix-Schaltungstechnik nicht.
1 = Mittelschleifer unter dem linken Drehgestell
2 = Außenschleifer unter dem rechten Drehgestell
3 = linke Rotor-Buchse (derzeit bei der Gewis-Lok mit Kontakt Nr. 6 "linker Anschluss der Feldspule" verbunden)
4 = rechte Rotor-Buchse (derzeit bei der Gewis-Lok mit Kontakt Nr. 7 "Kontaktblech am Motorblock" über das gelbe Kabel verbunden)
5 = rechter Anschluss der Feldspule (ist bei der Gewis-Lok mit Nr. 1 "Mittelschleifer" verbunden)
6 = linker Anschluss der Feldspule (ist bei der Gewis-Lok mit Nr. 3 "linke Rotor-Buchse" verbunden)
7 = Kontaktblech; ist mit dem Gewicht des Motorblocks verschraubt
8 = rechter Kontakt am Schaltwerk (laut Peter Berg ist dies der Anschluss zur schwarzen Steckdose am Zugfahrzeug; dies dürfte wohl der "schwarze Lichtkreis" sein)
9 = mitte-rechter Kontakt am Schaltwerk (soll laut Peter Berg zum Anker gehen; aber welcher Kontakt?)
10 = mittlerer Kontakt am Schaltwerk (geht laut Peter Berg zur Feldspule des Motors; aber welcher Kontakt?)
11 = mitte-linker Kontakt am Schaltwerk (geht laut Peter Berg zum Anker; aber wieder die Frage zu welchem Kontakt?)
12 = linker Kontakt am Schaltwerk (hier geht es laut Peter Berg zur roten Steckdose am Zugfahrzeug; dies ist wohl der "rote Lichtkreis")
13 = Kontakt der Umschalterspule auf der Seite der Schaltwalze (dieser ist im Moment über den Fahrwerksrahmen mit Kontakt Nr. 2 "Außenschleifer" verbunden; ist das so richtig?)
14 = Kontakt der Umschalterspule auf der Seite des Schaltmagnetankers (Wie/womit ist dieser Anschlussdraht verbunden?)
Kann mir hier jemand weiterhelfen, wie ich die einzelnen Kontakt-Nummern verbinden muss?
Hallo Christian Ich versuche mal dir zu helfen. Also 3 und 4 gehen auf 9 und 11, deine 14 geht auf den Kontakt Mittelschleifer der an der Feldspule links heraus schaut, an den geht auch der unter dem Gewicht versteckten Draht der Feldspule. Bei mir am 20/58 ist ein Draht auf das Feldspulenblech gelötet und geht an 10. Die 8 und 12 sind jeweils die Beleuchtung rot und weiss. Deine 13 ist richtig und du musst noch ein Kabelvom linken Drehgestell zum Rahmen machen(siehe 2.Bild unten das Stoffkabel)
vielen Dank für deine Hilfe! So ganz habe ich die Verdrahtung aber leider noch nicht verstanden. Der Mittelschleifer ist bei Trix doch die Masse und der Außenschleifer der andere Pol. Welcher der beiden Schleifer ist vom Drehgestell bzw. Fahrwerk elektrisch isoliert? Bei meiner Gewis-Lok ist das der Mittelleiter/Masse. Der Außenschleifer ist nicht isoliert vom Drehgestell, so dass das gesamte Fahrwerk der Spannungspol ist. Ist das so richtig? Die Schleifstücke können ja leicht getauscht werden.
Der Mittelschleifer ist bei Trix doch die Masse und der Außenschleifer der andere Pol. Welcher der beiden Schleifer ist vom Drehgestell bzw. Fahrwerk elektrisch isoliert? Bei meiner Gewis-Lok ist das der Mittelleiter/Masse. Der Außenschleifer ist nicht isoliert vom Drehgestell, so dass das gesamte Fahrwerk der Spannungspol ist. Ist das so richtig? Die Schleifstücke können ja leicht getauscht werden.
Viele Grüße Christian
Hallo Christian,
ich bin der Meinung, optisch schaut das Gewis Zeugs zwar verdammt dem TE ähnlich, aber alles muss ja nun nicht gleich sein. Nachdem ja die beiden Außenschienen am Gewis Gleis elektr. verbunden sind, gleicht das doch eher schon dem System Mä-Gleis.
Was spricht dann dagegen, dass Gewis den Mittelleiter als "Spannung" gesehen hat und die beiden Außenleiter als "Masse". Also genau anders rum wie TE? Hatte Gewis überhaupt vor, 2 Loks unabhängig voneinander fahren zu lassen? Ich denke nicht!
Dieter, vielen Dank für deine erfolgreiche Suche nach dem Schaltplan des 20/58! Mit Guidos Kurzbeschreibung und seinen Fotos habe ich in den letzten Tagen den Schaltplan selber in CorelDraw gezeichnet. Dein gezeigter Plan bestätigt meine Überlegungen :-) Ich habe es zwar leicht anders dargestellt, aber die beiden Pläne stimmen überein.
Horst, wie du schon sagst war es bei Gewis anders herum. Das war es auch, warum ich mit der elektrischen Integration des TE-Schaltwerkes in die Gewis-Lok nicht voran kam. Ich dachte immer, dass die Welle vom TE-Schaltwerk von den Rundkontakten elektrisch isoliert ist. Tja, ist sie aber nicht. Damit passte die Isolation der Gewis-Schleifer unter den Drehgestellen nicht. Jetzt habe ich die Schleifstücke getauscht und alles müsste elektrisch funktionieren. Wie du schon schriebst, sind bei Gewis die Außenschienen elektrisch verbunden. Das sieht man schon an den Außenschleifern - einer links, einer rechts. Ich werde die Außenschleifer noch gegen welche von Trix tauschen, so dass nur noch von einer Außenschiene der Pol abgegriffen wird. Dann habe ich die zweite Außenschiene frei - für eine zweite Lok, eine Innenbeleuchtung ... mal schauen.
danke für die Blumen! Mit dieser Art der Darstellung kann ich den Stromlauf bei unterschiedlicher Stellung der Schaltwalze gut nachvollzielen.
Um die Trix-Wechselstrom-Technik in Aktion besser zu verstehen, habe ich mal einen Testbetrieb mit einer 20/54 durchgeführt - meine Jungfernfahrt mit Trix Express Wechselstrom. Resümee: robust und simpel, hoher Fahrspaß. :-)
im Hintergrund hier gab es von mehreren Foristen einige Fragen, Hinweise und Anregungen zum von mir gezeichneten Schaltplan. Danke dafür! Der Schaltplan ist speziell ausgerichtet auf das Gewis-Fahrwerk. Bezüglich der Schaltung des Trix-Triebwagens 20/58 gibt es ein paar feine Unterschiede. Ich werde meine Zeichnung diesbezüglich in den nächsten Tagen nochmal anpassen.
ein paar Drähte habe ich bereits angelötet, ein paar provisorisch lose verschraubt oder miteinander verknotet um zu testen, ob die ganze Schalterei auch wirklich in der Praxis funktioniert. Und es klappt alles ganz gut.
Natürlich hat wieder mal Murphys Gesetz zugeschlagen: Die Verdrahtung des Lichtwechsels im oben gezeigten Schaltplan ist natürlich anders herum. Der rote Draht vom Schaltmagnet-Kontakt 1 wird schwarz und der schwarze Draht vom Schaltmagnet-Kontakt 5 wird rot. Dann klappt es auch mit dem Lichtwechsel entsprechend der Fahrtrichtung.
Jetzt muss der ganze Kabelsalat noch übersichtlich reduziert werden. Bei den Fahreigenschaften hapert es noch. Hier müssen die Gewis-Schleifer verbessert (ein typisches Problem bei Gewis-Loks) und die Pertinax-Isolierung bei der Bürstenbrücke repariert werden.