schon lange dümpelt mein Dampfer herum, ohne ein Leuchtfeuer zusehen.
Das soll sich ändern.
Deshalb arbeite ich seit gut sechs Wochen an einem Leuchtturm.
Wie berichtet habe ich mir als Leuchtturm "Roter Sand" ausgesucht. Ein sicherlich anspruchsvolles Vorhaben. Und es gibt da ja auch ein überragendes historisches Modell. Doll!
Jetzt gibt es erste Bilder:
Nun geht es mit der Plattform weiter. Ich habe aber noch keinen Plan wie. Löten ergibt eine Oberfläche, die nicht so glatt ist.
Ich könnte vielleicht zapfen und die Plattform doppeln, damit man die Zapfen nicht sieht. Aber wie die beiden Teile verbinden?
vielen dank für den Tipp. Ich versuche gerne möglichst nahe an der alten Arbeitsweise zu bleiben.
Der Doll-Turm wurde, soweit ich das auf Fotos erkennen kann, zumindest teilweise gelötet.
Leider sind mir so gut wie keine Überlieferungen bekannt, wie das Blechspielzeug gefertigt wurde.
Ich habe zunächst viel gelötet, doch dann erkannt, dass das Zapfen viele Vorteile bringt.
Mit verschiedenen Klebern und 2K-Klebern arbeite ich auch, hauptsächlich bei Restaurationen im Holzbereich.
Es soll kein Replik werden. Ich sehe es als Handwerk und ein wenig als Kunst. Als Handwerker will ich mich auf bewerte Methoden stützen, wie ich sie aus der Blechbearbeitung kenne. Die Umsetzung des Originals zum Modell aus Blech wird dann vielleicht ein kleines Werk, woran sich in hundert Jahren die Leute freuen und fragen: wie haben sie das damals gemacht?
Und wenn es mir ganz gut gelingt, wird es vielleicht ein kleines Kunstwerk.
Hallo Heinz, dein Löt-Test sieht etwas merkwürdig aus, ist die untere Platte wirklich Weißblech? Alles andere lässt sich nicht so einfach löten. Bei meinen Großmodellen löte ich auch lange Nähte, dabei muss man aber erst ein paar Punkte setzen, damit das Blech sich nicht wellen kann. Und bei großen Teilen ist ausreichende Wärmeenergie wichtig, ich löte vieles dabei mit einem Gaslötkolben. Bei den ganz großen Teilen verwende ich dann einen Rothenberger Brenner mit Lötspitze, angeschlossen an 11 Kg Gasflasche. Damit bekomme ich die besten Ergebnisse. In Ausnahmefällen löte ich sogar mal direkt mit der Flamme, aber das ist bei den meisten Sachen ungeeignet.
In der Tat lässt sich das dünne Weißblech am besten löten. Für die Plattform benötige ich stärkeres Material, damit ich einen Rand bördeln kann. Ich habe auch mit 0,6 mm verzinntem Stahlblech Versuche durchgeführt.
Bleche von verschiedenen Stärken zu löten ist nicht ganz einfach. Ich musste das 0,6 mm Stahlblech zunächst mit Zinnpaste verzinnen, dann ging es ganz gut.
Es soll ein Geländer angebracht werden. Zuerst dachte ich an Zinn-Guss. Meine Erwartung, dass es beim Löten schnell wegschmilzt, wurden bestätigt. Auf dem Bild ist ein Versuch mit Titanzink-Guss zu sehen.
Ich denke, das Löten wird klappen. Das Geländer muss ich wohl aus Messing fertigen und hartlöten, um danach die Plattform auf dem Turm mit Weichlot anzubringen.
Hallo Heinz Ich bin der subjektiven Meinung, daß einige Teile auf Deinen Fotos kein Weißblech sind. Das ist meiner Meinung nach Zinkblech. Geht auch, aber lange nicht so gut!!!
Nicht besserwisserich sondern nur gut gemeint Wolfgang
das ist richtig beobachtet. Von links nach rechts: 1) Weißblech 0,29 mm auf verzinktem Stahlblech 0,7 mm. 2) Weißblech 0,29 mm auf Titanzinkblech 0,7 mm. 3) Weißblech 0,29 mm auf Weißblech 0,29 mm. 4) Weißblech 0,29 mm auf verzinktem Stahlblech 0,7 mm.
Wie beschrieben, konnte ich die unterschiedlich dicken Stahlbleche verlöten, nachdem ich das 0,7 mm Blech zuvor mit Zinn-Paste verzinnt hatte. Ich möchte die Plattform aus einem stabilen Blech herstellen, auch aus optischen Gründen.
Jetzt suche ich eine Möglichkeit, das Geländer herzustellen und zu löten.
Was ich nicht herausgefunden habe ist, wo der Unterschied zwischen Weißblech und verzinktem Stahlblech ist. Verzinktes Stahlblech hat die typische Kristallstruktur auf der Oberfläche. Weißblech ist vollkommen gleichmäßig.
Ganz einfach: Verzinktes Stahlblech, ist wie schon der Name sagt, normales Stahlblech, welches nur an der Oberfläche mehr oder minder dick verzinkt ist. Zink ist ein Metall was nicht rostet und wird somit als Rostschutz auf das Stahlblech aufgetragen. Nach meiner Erfahrung lassen sich diese Bleche nicht so besonders gut weich löten. Geht fast nur mit Lötwasser oder Lötpaste für Fittinglötungen. Weißblech ist verzinntes Stahlblech, das heißt es hat einen dünnen Überzug aus Zinn und das ist genau das Material womit wir "weichlöten". Dieses verzinnte Blech, Weißblech genannt eignet sich ganz hervorragend für unsere Arbeiten. Hartlöten,was Du an Deinen Geländer machen willst ist wieder was anderes. Das funktioniert nur mit einer etwas gehobenen Werkstattausrüstung, da hier hohe Temperaturen zum Schmelzen des Lötgutes (Silberlot oder Messinglot) notwendig sind. Die mech. Haltbarkeit der Hartlötung ist wesentlich höher wie die der Weichlötung.
Hallo Dieter das ist richtig und erklärt auch,daß geschnittes Stahlblech, was ja eine offene "Flanke" hat dort nicht rostet. Das elektrische Element, was sich bei Feuchtigkeit dort bildet,frißt den Zink,aber nicht den Stahl!! Zumindest eine Zeitlang
vielen Dank für die Erklärung. Bei meinen Arbeiten dient der Doll Leuchtturm als Anregung. Leider steht mir kein stärkeres Weißblech als das 0,29 mm zur Verfügung. Gerne hätte ich die Plattform aus zwei Lagen Blech hergestellt. Doch mir ist es nicht gelungen, sie zu verbinden. Ich dachte da an eine Art Stehfalz. Damit hätte ich auch eine kleine Brüstung geschaffen. Bislang bleibt mir nur das Bördeln. Im Versuch habe ich eine Unterlegscheibe benutzt. Wenn ich dabei bleibe, werde ich spezielle Scheiben zum Bördeln auf der Drehmaschine herstellen.
... die Position in der elektrischen Spannungsreihe erklärt auch, dass es keine gute Idee ist, alte teilweise angerostete Autotüren mit Zinn vor Korrosion zu schützen. Dies beschleunigt nur die Korrosion im verbliebenen Stahlblech.
Diesen Effekt macht man sich umgekehrt bei Schiffsrümpfen zu nutze. Dort werden Bleiplatten als Opfer-Anoden montiert, die den Stahlrumpf schützen. Zum Glück sind derartige Maßnahmen bei uns Tinplate-Sammlern üblicherweise nicht notwendig ...
Als ich anfing, zu schweißen, hat mich mein damaliger Ausbilder nachdrücklich darauf hingewiesen, daß Zinkdämpfe hochgiftig sind. Wird wohl beim Löten nicht anders sein, oder? Wollte ich nur mal so zur Arbeitssicherheit sagen...
für den Tipp. Ich will ja versuchen, soviel wie möglich selbst zu machen. Das mit den zugekauften Kugeln soll ein Versuch werden, das Geländer wie ein Gussgeländer aussehen zu lassen. Die Relings aus dem Modellbauladen sind mir zu perfekt.
Eine Möglichkeit wäre auch Bronzeguss. Doch das scheint sehr aufwendig zu sein.
Mal sehen. Die Kugeln fliegen um die halbe Welt. Für einen Zehner habe ich dann 300 Stück... Zukaufteile waren auch in der Zeit des Blechspielzeugs nichts ungewöhnliches. Ich will versuchen, die Kugeln zu bohren und mit Messingdraht zu verlöten. Ungenauigkeiten sind beabsichtigt.
heute bin ich mal rausgefahren, um zu schauen, wie es mit der Baustelle Leuchtturm weitergegangen ist. Die See war recht unruhig, doch ich konnte ein Foto aufnehmen.
Ich blieb, bis es dunkel wurde.
Nachdem die Kügelchen eingetroffen sind, konnte ich den Versuch fortsetzen, das Geländer zu bauen. Dann habe ich mich drangemacht, die Fenster zu prägen.
die kleinen Fenster habe ich mit einem Rand aus Draht versehen. Für die großen habe ich ein einfaches Werkzeug hergestellt. Der Stempel wurde aus Draht gebaut, den ich mit Sekundenkleber auf eine Stahlblechplatte geklebt habe. Die Matrize ist ein Stück Hartfaser.