Uwe Groll (Bing-Museum) war mit seinen Neuerwerbungen bei mir.
Eine Lok wirft Fragen auf, da bis dato keine Lok in die Öffentlickeit gelangt ist oder eine Fotografie bekannt ist. Ich hatte mit unserem geschätzten Rainer Riedel selig über diese außergewöhnliche Lok diskutiert. Von der Form mit den Windschneideführerhaus exotisch, fast schon futuristisch. Katalogabbildungen existieren für den französischen Markt.
Von dem oberen Modell gibt es immer wieder Loks in Spur 0 und 1. Nur von dieser eben nicht mal eine Fotografie oder ein Hinweis das dieses Modell jemals von Bing auch realisiert wurde. Das macht die Einschätzung schwer ob es um einen sehr gelungenen Nachbau oder ein bisher einzig bekanntes Exemplar handelt.
Der Antrieb macht etwas Sorgen. Da ist wohl etwas gebastelt geworden. Vermutlich wurde ein Umschalter von MÄ eingebaut.
Vielleicht kann ein Alt-Bing-Sammler etwas dazu sagen?
Gruß Harry
Caepsele †
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Harry, wie schätzt Du das ein? Ein Umbau kann es wohl nicht sein, entweder ist es ein Original oder ein Neubau (der ja auch 100 Jahre alt sein kann)? Der Aufbau ist gelötet, nicht gelascht, schätze ich mal. Der Lack sieht auch alt aus, obwohl rechts unterhalb der Leuchte anscheinend retuschiert worden ist. Aber das sagt ja nichts darüber aus, ob es ein Original oder ein Neubau ist. Für Uwe würde ich mich freuen, wenn er mit dem Teil ein sehr seltenes originales Stück bekommen hätte.
Manno, wann ist mal wieder ein Spielertreffen? Ich könnt's gebrauchen. Viele Grüße nach Monnem, Karl
Hallo Harry, sag dem Uwe einen schönen Gruß - die Lok ist natürlich kein Nachbau eines antiken Spielzeuges, sondern eine verkappte Virenschleuder aus Wuhan! Getarnt als Sammlerstück! Das alles ist schon von langer Hand eingefädelt worden und begann bereits mit dem Katalogdruck. Man sieht die Gefährlichkeit schon an der grünen Wendel links im Bild. Das ist der Zünder!
POEI bedeutet nichts als die Abkürzung von "Pass Off, Eine Infektion" und ist der dazugehörige Warnhinweis. Der wurde im Katalog natürlich nicht gedruckt, sonst wäre das ja schon aufgeflogen.
Ich bin gern bereit, mich um die Entsorgung des gefährlichen Sondermülls gegen eine entsprechende Sondergebühr zu kümmern! Uwe soll das Ding bloß nicht in sein Cafe mitnehmen, sondern er soll mir das umgehend zuschicken. Bevor Schlimmeres passiert!
Moin. Nur das kleine Vorschaubildchen steht bei mir Kopf. Groß geöffnet dreht es sich richtig rum.
Nachtrag: Daheim auf dem Rechner stehen alle Bilder auf dem Kopf. Nehme ich das Wishiphone, dann drehen sich alle, bis auf eines, richtig herum. Interessant!
Danke für den Hinweis. Wir hatten auch schon in Richtung Ungarn geschielt...
Warum er aber einen Stromabnehmer aufs Dach macht?! Naja, jedem wies ihm gefällt.
Und ja, das ist die von der Selzer-Auktion.
Lack ist Spiritus und UV, kann man aber auch auf alt machen. Die Federpuffer kommen mir zu neu vor. Nickel altert. Drehgestellblenden sind Messing/Bronzeguss.
Und warum hat Selzer sie als PO "Experiment" genannt? Da steht weder was im Katalog noch ist es französisch.
Drehgestellblenden aus Messing machen mich stutzig. Das hatte Bing nicht nötig, so viel wie sie in Stahl gegossen haben. Aber abgesehen von meinem Scherz ist das eine traumhafte Lok. Selbst wenn sie nachgebaut wäre - das ist perfekt gemacht. Mehr kann man anhand der wenigen Bilder im Grunde nicht sagen.
Harry, Grauguss natürlich. Messingguss ist natürlich auch möglich, völlig klar. Ich meine nur dass Bing das nicht unbedingt nötig hatte, denn es gab eine eingeübte Praxis des Graugusses mit eigener Gießerei. Das schließt nicht aus, dass im Musterbau ein Muffelofen stand in dem Messing für Musterstücke mal nebenbei geschmolzen wurde.
Die Lok ist ein Traum, egel mit welcher Geschichte. Aber gab es dazu passende französische Wagen von Bing? Mir will nichts einfallen.
Freitag haben wir im Museum mal die andere PO gegenüber gestellt. Fahrzeugbreite ist identisch, allerdings sonst keine Gleichteile. Uwe meinte erst, dass die Drehgestelle identisch seien. Ist aber länger bei der "Experiment"
Was aber nun klar ist: der Umschalter ist doch Bing und nicht MÄ!
Gruß Harry
PS: gerade hat Uwe die Nachricht verschickt: das Bing-Museumsfest findet statt. 24/25. Oktober. Also freut euch drauf, bleibt artig und gesund!
Caepsele †
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Nun möchte ich doch nachfragen, warum haben sie denn keine Stromabnehmer?
Ist schon klar, es ist Spielzeug. Nur wichtige Merkmale, die das technische Spielzeug ausmachen und Begeisterung wecken, wurden doch üblicherweise ausgebildet.
die Frage ist ganz einfach: Wir sprechen hier um die ersten E-Loks im Großbetrieb. Die Loks wurden über Stromschienen versorgt. Bei manchen S- und U-Bahnen noch heute so.
Oder über kleine Scherenstromabnehmer, da für größere das Lichtraumprofil der Tunnels nicht ausreichte. Oft wurde nur mit wenigen Hundertvolt gespeißt, da ging es ohne Funkenüberschlag.
Interessantes Modellbaubuch aus den Anfängen von Henry Greenly "The Electric Model Locomotiv"
Zu der oben abgebildeten Lok von Uwe kann ich Neues beitragen. Die dort verbauten Drehgestellblenden halte ich inzwischen für Nachbauten.
Die Originale sehen so aus wie in den Bildern. Gemarkt als "G.B. 1651". Sie sind exakt 148,5 mm lang, gemessen am unteren Ende. Material Grauguß.
Ich denke die Blenden aus Messing bei Uwes Lok wurden von einem Original nachgegossen. Dabei wurde vergessen (oder nicht gewußt), dass die Blenden an den Enden jeweils noch mit Hülsen untereinander verbunden sind. Dazu gehören die Schraublöcher, einmal unten, einmal oben in der Ecke. Bei den Nachgüssen sieht man noch die Ansätze der Löcher vom Abformen. Also, Uwe, für mehr Originalität einfach die Blenden dort durchbohren, zwei Hülsen mit Durchmesser 6mm, Messing, schwarz brüniert, und kleine schwarze Schlitzschrauben mit eckigem Kopf, Gewindedurchmesser ca. 2 mm, einsetzen.
Man sieht an den mit Hand angerissenen Gewindelöchern im Drehgestell, dass diese Lok nicht in Großserie gefertigt worden sein kann. Das Gewinde ist innen auch nicht verputzt, dort gibt es üble Grate. Auch nichts für die Großserie.