Im Gespräch mit einem Sammlerkollegen meiner Coleur ging es um die eventuelle Fertigung einer Spur 0 Drehscheibe. Er orientierte sich dabei an einem Produkt der Firma Bing. Bei dem Gedanken winkte ich gleich ab und signalisierte meine Überforderung ihm zu folgen. Mein Gegenvorschlag war der Bau einer Drehscheibe nach dem Vorbild wie sie Georg hier gezeigt hatte. Ein präsentiertes Bild von dieser überzeugte dann.
Ich kontaktierte Georg darauf hin um einige Informationen zu erhalten, für die ich ihm hier nochmals ausdrücklich danken möchte.
Bedingt dadurch, dass ich zugriff auf andere Materialien und Techniken hab, war zu erwarten, dass die jetzt entstehende Drehscheibe Änderungen erfahren wird. Ausschlaggebend war der Umstand, dass die längste zur Verfügung stehende Lok, eine Stadtilm 01, überstandslos die Bühne befahren kann.
Somit mußte die Bühne 560 mm lang sein, was nach sich zog , dass die Drehscheibenplatte 600 mm sein mußte. Diese Ronde wurde aus 0,5 mm Stahlblech gelasert. Die Bühne dazu aus 1 mm Stahlblech. Der Laufkranz sollte aus 8mm Vierkantstahl gerundet, auf die Ronde aufgelötet und von hinten mit M2 Senkschrauben verschraubt werden. Der Dreh-und Lagerzapfen wurde aus Messing gefertigt und entsprechend eingelötet.
Eine Herausforderung war die Stromabnahme und -zuführung. Dazu hab ich die Schleifringe aus 0,2 mm Weißblech geschnitten und die auf 0,5 mm Pertinax mit 2K Kleber fixiert. Damit die Anschlußleitungen beim befestigen der Schleiferplatte auf die Ronde nicht auftragen, mußte die Platte rückseitig geschlitzt und konnte so ebenfalls aufgeklebt werden. Die Schleifer unter der Brücke bestehen aus 0,25 mm Federstahl auf 0,5 mm Pertinax aufgenietet.
Für den Antrieb hab ich den gleichen Getriebemotor benutzt, der wie bei Georg in einem eigens gefertigten Wärterhaus steckt. Die Schienen sind von Zeuke. Um eine entsprechend niedrige Höhe zu erreichen wurden die Schwellen bis auf das Trägerblech gekürzt und diese dann, der Isolierung wegen, ebenfalls auf 0,5 mm Pertinax fixiert. Für die Justierung der Bühne über dem Laufkranz kamen drei Kugellager mit Bund in Halterungen ähnlich der von Georg verwendeten zum Einsatz und um einen guten Leichtlauf zu erreichen dreht sich die Bühne auf einem über den Lagerzapfen positioniertes Drucklager. Umlaufend wurden 21 Profile verschraubt, auf die je nach Bedarf die Gleiszuführungen zu setzen sind.
Bei der Farbgebung bin ich den im Netz gezeigten Drehscheiben gefolgt und hab alles in verschiedenen Grautönen gehalten. Einziger Kontrast sind die Schienen und das Geländer der Bühne.
Das ganze Konstrukt schlägt mit 3025 Gramm zu Buche und ist recht verwindungssteif und funktioniert problemlos.
wie schon mehrmals geschrieben bin ich begeistert, schon deine Mails mit dem Baufortschritt haben mich sehr gefreut, das ist genau die Botschaft die ich sende wenn ich ein Projekt abgeschlossen habe, probieren und probieren, ein Stück Blech kaufen und herumbiegen, und wenn man Leute hat die einem dabei helfen können, der Wille zählt, ich will das haben, nur der Wille...
Die Scheibe ist klasse geworden, erstklassig, Respekt...!!!!
Es war einer der schönsten Kontakte die ich je hatte, inklusive Telefonate, dafür danke ich....!
Deinen Sätzen kann ich mich grundsätzlich anschließen. Leider gibt es von den blechverbiegenden Leuten nicht mehr so viele. Die Zeiten verlangen es nicht mehr. Das Streben danach, Dinge zu fertigen die nicht jedem zugänglich sind und somit auch nicht jeder hat, zieht sich durch mein ganzes Leben. Wichtig war immer das breite Grinsen im Gesicht, wenn wieder etwas entstanden und erfolgreich beendet werden konnte. Ich denke diesen Level teilen wir.
Hallo Eberhard, solltest du noch den Wunsch haben ein Signal vorzusetzten, das rot aufleuchtet wenn die Scheibe in Betrieb ist, kann ich dir das gleiche Signal schicken, du musst nur das Kreuz oben abflexen....