wenn ich in den 60ern meine Märklin 00 Bahn fahren ließ, waren im Radio und auf demTV- Bildschirm Störungen. Vielleicht waren die grauen besser. Warum, weiß ich auch nicht.
Zu #1: M.E. original nie. Die hier gezeigten Kondensatoren wurden wohl aus dem von Fritz genannten Grund nachträglich angelötet. Auch den oberen Kondensator hätte Märklin nicht an diesen Punkten angelötet (ich übrigens auch nicht). Grüße. elaphos
Die Kondensatoren haben die gleichen Farbmarkierungen.
Dann gibt es noch einen weiteren Beitrag zu einem kränkelnden Krokodil, mit einem braunen und einem grauen Kondensator drin.
Entweder ist das jetzt alles Zufall, oder ein und dieselbe Person, die Loks von Märklin repariert oder neu aufgebaut hat?
Meine Lok in #1 ist eine 3000 (89028) aus den 60ern, da waren ja wohl schon von Beginn an Kond. drin, aber die müssten dann braun gewesen sein. Was macht das für einen Sinn, diese gegen graue Kond. auszutauschen? Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass einfach für eine ganz kurze Zeit welche eines anderen Herstellers rein kamen?
Im zarten Alter von 4 Jahren bekam ich meine erste Zugpackung 3200 mit dieser Lok drin:
Nun, dort sind sie an den gleichen Stellen angelötet wie bei der Lok in #1....
Ich könnte mir auch vorstellen, dass diese Loks mit den grauen Kond. nicht in Göppingen gebaut wurden, sondern z.B. in Nürnberg? Mitte der 60er Jahre hat Märklin doch HAMO übernommen und dort die Liebhabermodelle bauen lasssen. Wäre es nicht auch praktisch gewesen, dort auch Volumenmodelle fertigen zu lassen, um die zu produzierende Stückzahl zu erhöhen? Wenigsten für kurze Zeit? Klar, die Teile für die Montage wurden nach Nbg. geliefert, aber auch so Pillepalle wie Kondensatoren? Ausschließen möchte ich so etwas nicht.
Eine andere Möglichkeit wäre, dass die grauen Kond. nur in Modelle für ein bestimmtes Land rein kamen, z.B. weil dort andere Werte für eine bessere Funkentstörung vorgeschrieben waren. Ich weiß es nicht, wäre aber denkbar....
Aber die Kondensatoren da anzulöten, wo die Bürstenfedern ansetzen, ist technisch Unsinn, dafür gibt es an beiden Bürsten die größeren Lötflächen. Jeder, der etwas technisches Gefühl hat, würde die Kondensatoren da anlöten. M.E. ist auch die letzte Lok nicht original so verlötet, was soll außerdem der schwarze Draht an der linken Lötung des oberen Kondensators? Habe so etwas bei einer 3000er/CM800 noch nie gesehen. Grüße, elaphos
Ja, das obere Bild hat mich getäuscht. Trotzdem ist eine solche Kondensatorverlötung unfachmännisch, wofür auch die dicken Zinnklumpen an den anderen Lötstellen beider Loks sprechen. Nochmals Grüße von elaphos
Ist ja lustig, gleich drei Loks mit der gleichen untypischen Lötung. Kommen die alle aus einer Quelle? Habe selbst eine Vielzahl 3000er entweder selbst, begutachtet oder für Freunde repariert, habe solche Lötungen weder bei einer solchen noch bei einer anderen Märklin-Lok gesehen. Grüße, elaphos
Hat mich gepackt: Habe insgesamt zwölf CM/3000er aufgeschraubt und zwei hatten tatsächlich den oberen Kondensator wie bei der zweiten Lok auf #6 innen am oberen Bürstenhalter befestigt (verlötet? habe die Motorschilder nicht abgeschraubt), nicht wie bei den anderen außen, da wo die Federn aufliegen. Haben auch beide dieselben flachen hellbraunen Kondensatoren wie die zweite auf #6. Gab also offensichtlich auch diese Version. Bei allen anderen waren die dicken braunen Kondensatoren unten an den Bürstenröhrchen angelötet oder fehlten (bei den älteren CM mit Steckbirnen). Wir können also schlussfolgern, dass die flachen hellbraunen Kondensatoren auch oben, allerdings original nur innen, wobei die Befestigung von außen nicht sichtbar ist, an den Bürstenhalterungen angebracht sind. Wahrscheinlich wurden diese fertig konfektioniert komplett mit dem Motorschild geliefert. Wäre mal interessant ein eigenes Kapitel über die Kondensatoren an den verschiedenen Märklin-Loks zu erstellen. Erst ab dem Märklin-Katalog von 1958 wird im Vorwort darauf hingewiesen, dass alle Loks mit zwei Kondensatoren funkentstört sind. Ich kenne allerdings auch Loks mit nur einem Kondensator, wahrscheinlich aus der Übergangszeit. Wir können jedenfalls davon ausgehen, dass die Loks ohne Kondensator vor Baujahr 1958 sind. Grüße, elaphos
Wer mit der Bildersuche googled, wird schnell fündig. Das Netz ist voll mit Motorschildern und einem Kondensator zwischen den Motorbürsten. Freut mich, dass es jetzt geklärt ist.
Bleibt nur noch die Eingangsfrage, wann gab es eigentlich graue Kondensatoren?
Zitat von tischbahn im Beitrag #11Bleibt nur noch die Eingangsfrage, wann gab es eigentlich graue Kondensatoren?
Kondensatoren haben eine Kapazität. Sie sind Speichermedien. Die Kapazität wird in Farad angegeben und ist neben der Spannung üblicherweise aufgedruckt. Die äußere Farbe der elektronischen Baueinheiten spielt dabei keine Rolle.
Hier geht es um die so genannten Entstörkondensatoren. Motoren erzeugen mit unter mit ihrem Abreißfunken eine Hochspannung. Diese Hochspannung ist hochfrequent und stört, wie in #2 beschrieben, Funkempfänger.
Nachtrag: Entstörkondensatoren speichern die Hochspannung für eine kurze Zeit und geben sie dann wieder ab. Damit wird die Spannung "geglättet" Spannungsspitzen durch den Motor Abreißfunken, entstehen nicht.
Moin. Mit Fortschreiten des Digitalempfanges sollte sich das mit den Störungen durch Modellbahnmotoren aber erledigt haben. Ich würde die Kondensatoren aber auch dann drin lassen.
Heinz, gibt's die Störsendersucher noch? Wenn es früher im Fernsehen gestört hat, war immer der nächste erreichbare Funkamateur oder der nächstgelegene Modellbahner schuld. War ganz einfach - auch ohne Funkpeilung. Dann klingelten die Nachbarn und beschwerten sich, und die Eltern zogen mir den Stecker raus. Blöd nur, wenn es weiter störte. Dann wurde noch nach Mopedbastlern Ausschau gehalten ...
Zu #11: graue Kondensatoren gab es schon immer, seit sie nicht mehr gewickelt wurden, sondern keramisch waren - aber nicht original in Märklin-Loks, wie ich in #3 schon meinte, jedenfalls nicht in den älteren der 50er bis 70er Jahre. Ob später auch graue verbaut wurden, entzieht sich meiner Beobachtung. Grüße, elaphos
Zitat von elaphos im Beitrag #10 Wir können also schlussfolgern, dass die flachen hellbraunen Kondensatoren auch oben, allerdings original nur innen, wobei die Befestigung von außen nicht sichtbar ist, an den Bürstenhalterungen angebracht sind. Wahrscheinlich wurden diese fertig konfektioniert komplett mit dem Motorschild geliefert. Wäre mal interessant ein eigenes Kapitel über die Kondensatoren an den verschiedenen Märklin-Loks zu erstellen. Erst ab dem Märklin-Katalog von 1958 wird im Vorwort darauf hingewiesen, dass alle Loks mit zwei Kondensatoren funkentstört sind. Ich kenne allerdings auch Loks mit nur einem Kondensator, wahrscheinlich aus der Übergangszeit. Wir können jedenfalls davon ausgehen, dass die Loks ohne Kondensator vor Baujahr 1958 sind. Grüße, elaphos
Hallo elaphos und Horst, im FAM habe ich dazu aus grauer Vorzeit, 04/2011, einen alten Artikel gefunden, der die Motorschilder und Motore der DA 800/3005 von 1954 - 1962/63 behandelt und mit vielen Bildern aus jedem Baujahr bestückt ist. Dort werden auch die Kondensatoren aus dieser Zeit gezeigt. Den Verfasser dieses Artikels kennt man bestimmt noch, seit vier Jahren schreibt er nicht mehr. Er nach eigenen Angaben bei seiner Vorstellung im FAM preisgegeben, dass er ab 1954 bei Märklin eine Werkzeugmacher Lehre gemacht hat und danach noch lange Jahre dort tätig war.
Hier der link zum oben erwähnten Artikel der BR 23 von 1954 bis 1962/63
(Sollten die Bilder nicht mehr im Artikel zu sehen sein, sondern nur noch kleine Platzhalter, dann diese Platzhalter mit der rechten Maustaste anklicken und im dann erscheinenden Skroller "Bild im neuen Tab öffnen" anklicken, dann sieht man das Foto in einem neuen Tab, der oben am Bildschirmrand erscheint und angeklickt werden kann.)
Ja, sehr schön. Fazit: bis 1955 keine Kondensatoren 1956 ein Kondnsator ab 1957 2 Kondensatoren (ab 1958 im Katalog vermerkt)
Bis 1964 (soweit reicht die vorliegende Dokumentation) durchweg die dicken braunen Kondensatoren und alle so verlötet, wie ich es unter #10 beschrieben habe. Sind also die oben von innen an der Bürstenhalterung befestigten flacheren Kondensatoren aus einer Bauzeit später als 1964.
... hier wird aus berufener Quelle in einem Beitrag aus 09/2013 die genaue Einführung der 2 Kondensatoren an allen Märklin Maschinen mit Februar 1957 angegeben
Ein Nachrüsten der Lok in #1 war sicherlich nicht nötig, denn sie ist aus den 60er Jahren, da müssen bereits "ab Werk" Kondensatoren drin gewesen sein! Gruß, Horst