RE: Projekt: Kabeltrommeln aus Holz für die Spuren 0 und 1 mit Aufdruck - 2

Die ToDo-Liste in meiner Werkstatt wird wieder um eine Position länger! Kabeltrommeln! Im Kopf ist alles fertig. Meinetwegen kann Corona noch eine Weile anhalten.

Ich überlege wie ich einfach und ohne viel Maschinengesumms einen größeren Kreis aus einem Stück Holz schneiden kann. Wahrscheinlich ist die Dekupiersäge mit einem fixen Drehpunkt, auf den die Mitte des Holzes gesteckt wird, die beste Variante. So habe ich auch schon mal Bögen ausgesägt, aber noch keine Kreise. Den Trommelkern mache ich dann mit dem runden Sägeblatt zum Schneiden von Dübellöchern, denn beim Kern kommt es nicht auf Genauigkeit an.

Für mein Projekt Drehstrombahn werde ich als Seitenscheiben 4 mm massive Lindenholzbretter nehmen, diese mit den Y-typischen Rillen zur Bretterimitation versehen und alles zusammennageln mit einem rund ausgesägten Kern.
Die Beschriftung entweder als Papieretikett oder ich versuche eine Spritzschablone herzustellen. Das wäre zwar nicht Y-like, aber mal was anderes.

Vielleicht bin ich heute Abend schon fertig.

Hallo,

Zitat von ypsilon im Beitrag #26

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Ich überlege wie ich einfach und ohne viel Maschinengesumms einen größeren Kreis aus einem Stück Holz schneiden kann.

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Ja eben, und die Qualität beim Sägen ist oft nicht optimal. Zudem bei der notwendigen Größe in Spur 1 kommt die Bohrmaschine an die Leistungsgrenze. Ich werde es ausprobieren und wenn morgen meine Finger noch alle dran sind habe ich wenigstens ein Ergebnis.

Ja klar, ich muss sehen was da ist. Der Baumarkt ist momentan zu weit weg. Auto kaputt.

Das Ausreissen bei den Lochsägen kann umgangen werden, wenn ein weiteres Stück aufgespannt wird (zB eine 5mm HDF-Platte). Der Zentrierbohrer ist bei vielen Lochsägen mit einer Madenschraube gehalten und kann demontiert oder ausgetauscht werden. allerdings würde ich dann empfehlen ein dickeres Stück aufzuspannen, da die Lochsäge nicht mehr durch den Bohrer gehalten wird.

Im Vorbild wären die Kabeltrommeln sicher aus günstigem Holz - Tanne, Fichte oder Kiefer. Für Modelle eignet sich das selbe Holz nicht, da die Jahrringe viel zu gross werden, wenn das ein Thema ist, eignet sich Linde am besten, eventuell auch Pappel. Für Spielzeug würde ich aus dem selben Grund, wie beim Vorbild ebenfalls auf FI, TA oder KI zurückgreifen. Für den Kern kann auch Buche genommen werden.

Ich habe heute noch ein wenig rumgebastelt.
Grundlage waren wieder meine Rundholzrohlinge Ø 30 mm:



Links Trommel gewickelt / Mitte Trommel leer / Rechts Rohling



Bei der Bearbeitung hatte ich den Rohling zwischen zwei K-Scheiben fixiert.

Alles wurde nur mit Akkuschrauber/Schraubstock und diversen Bohrern/Sägen/Fräsern erledigt.
Mit den notwendigen Standgeräten, die ich nicht besitze, wäre sicher ein optisch besseres Ergebnis möglich.
Das Buchenholz ist sehr widerspenstig.
Es war ein erster Versuch von mir und mit dem Endprodukt bin ich nicht wirklich zufrieden.

Ich könnte mir vorstellen, mit weicherem Holz und einer Drechselbank bekommt man das besser hin.

Beste Grüße
Axel

Hallo,

bei Zugriff auf eine Standbohrmaschine kann man Kronbohrer auch ohne Zentrierbohrer verwenden. Das Werkstück muss dabei fest gespannt werden. Erst spannen. Dann das gewünschte Loch mittig bohren. Dann die Scheibe sägen.

Wie das Vorgehen ist, um ausrissfreie Schnitte zu erzielen, hat Ursin beschrieben.

Herzliche Grüße
Heinz

Die Finger sind noch dran. Morgen geht es weiter.

Ich stelle mir gerade die Frage nach dem passenden Unterwagen für einen Kabeltrommelwagen. Nachgestellt werden soll die Situation in meinem Drehstrombahnprojekt. D.h. die Kabeltrommeln waren für den Fahrdraht notwendig. Der Fahrdraht wird beim Verlegen direkt von der Kabeltrommel gezogen.

Es wird als Unterwagen damals ein normaler Niederbordwagen ohne Rungen verwendet worden sein.

Frage: Wie sah so ein Wagen farblich zur Zeit der KPEV um 1900 aus?

Meist werden solche Wagen mit einem schwarzen Fahrgestell und einer hellen (grau/beige) Bodenplatte gezeigt. Die Bodenplatte wird eine Holznachbildung sein. Diese ging aber nicht bis zum Rand, sondern am Rand war ein (schwarzer) Träger nachgebildet. Die Plattenwagen von Märklin waren so ähnlich, nur vereinfacht wurde die ganze Bodenplatte hell gehalten. Z.B. Unterwagen von Militär- oder Holzwagen.

War das in Preußen auch so?

Guten Morgen,

was die Lackierung solcher Wagen angeht: in der modernen Moba Welt gibt es den "Diener". Eine Buch Reihe von Wolfgang Diener die sich mit der Lackierung der einzelnen Länderbahn-Verwaltungen beschäftigt.
Habe ich derzeit nicht im Zugriff, sonst würde ich nach schauen.

Grüße

Jörg

Straßenbahn ist ein guter Hinweis. Das Kabelziehen war sicher schon üblich, wenn auch nicht bei der Eisenbahn, aber dann bei den Überlandleitungen. Um 1900 sicher noch mit einem Pferdewagen.
Was meinst Du, hat man die drei Drähte einzeln oder zeitgleich gezogen? D.h. brauche ich drei Rollen auf Wagen oder nur eine?

Ich tendiere dzu drei Rollen, denn das Montieren auf den bis zu 8 m hohen Masten war sicher aufwändig mit Gerüst oder Montagewagen. Dann wird man das wohl auf einmal für drei Drähte gemacht haben.

Es gibt da eine Seite, auf der man möglicherweise fündig werden könnte.

http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/113339/2/0/

Gruß Eberhard

Ja, mir auch sehr. Wir wissen dass die Drähte 1 km lang waren. Das heißt dass ohnehin 23 Fahrten notwendig gewesen wären, wenn man sagt, je Fahrt werden drei Drähte parallel gezogen. Wenn man das einzeln macht wären es 3x23 = 69 Fahrten. Das wäre sicher auszuschließen.

Zumal das Zeitfenster zum Spannen der Oberleitung begrenzt war, die Zahl der Monteure sicher nicht.

Ich würde davon ausgehen, dass an einem Tag, einer Schicht, ein Kilometer gespannt wurde. Dann passt das alles zum Konzept - drei Rollen auf einem Wagen und dann landet man automatisch bei einem Vierachser.

Und zwischen den Schichten - in der Nacht - wurde dieser Wagen ins Kabelwerk gefahren und wieder mit drei neuen Rollen beladen.

Ja das Bild habe ich in Erinnerung. Das läuft als Dauerschleife auf ebay. Nr. 361911125610



Gegen das Kabellager hatte ich mich entschieden weil es dazu einen Kran braucht. Andererseits kann man davon ausgehen, dass die preußischen Eisenbahnpioniere so einen Kran hatten, oder es als Aufgabe sahen, den mal schnell aus Baumstämmen zu bauen. Sie sollten ja was lernen. Auch der Bau des Holzschuppens dürfte einen Kran erfordert haben.

Zudem bleiben es ja mindestens 69 Rollen, die geliefert worden sind. Die werden mit Sicherheit nicht in einem Ganzzug vom Kabelwerk nach Marienfelde gefahren worden sein.

Auf jeden Fall: Wenn Lager, dann auch Kran.