ich möchte für eine Spur 0-Anlage eine konkrete Örtlichkeit im Tinplate-Stil nachbauen. Auf dieser Anlage wird es zwei oder mehr Bahnübergänge geben, an denen die Bahn alte Chausseen kreuzt, die von Alleebäumen gesäumt wird.
Die Platte selber bekommt einen grünen Rasenteppich.
Die Bing-Bahnübergänge haben meist gelbe bzw. ockerfarbene Flächen, diese Farbe soll sich in der Chaussee-Fahrbahn fortsetzen. Hier könnte ich mir eine strukturierte Hartfaserplatte (Rückseite) für die gepflasterte Fahrbahn vorstellen, die in dieser Farbe bemalt wird.
Wie bekommt man am besten ca. 20 oder mehr Alleebäume gebaut oder gar fertig gekauft ? Irgendwas in Richtung Linde, ca. 10 bis 15 cm hoch, robust (gut und ohne Krümelei zu verpacken) und nicht zu teuer ?
Vom Grundsatz könnte der Alleebaum bestehen aus: - einer Fußscheibe aus Holz, - einem Rundholz für den Stamm und - einem Ei- oder Kugel-förmigen Körper für die Baumkrone. - Die Krone wird überzogen mit grünem Stoff und zugenäht.
Ich hatte mir mal vor ein paar Jahren aus Luffa, Bäume gebaut. Der Stamm ist einfaches Rundholz und die Füße sind aus Rundholz gedrechselt. Die getrockneten Luffakürbisgewächse hatte ich preiswert aus irgend einen Naturhobbyladen.
Jetzt suche ich nur noch eine Bezugsquelle für diese Luffakürbisse. Hast Du da ein Gewebe drübergezogen, oder kommt diese Struktur bereits vom Luffakürbis ?
Ich war mal in einem Floristenbedarfsladen vor Ort. Dort gab es Luffa in Gitterboxen. Damit konnte man sich die Größen heraussuchen. Da ich aber keinen Gewerbeschein hatte durfte ich nicht kaufen. Das Färben von Luffa geht mit verschiedenen Farben, allerdings muss es auch einen Trick geben, denn oft bleiben Blasen und die Farbe deckt nicht. Probiert habe ich mit Holzbeize auf Wasserbasis. Das Material ist glatt. Vielleicht hilft kochen. Das wollte ich mal probieren. Die grün gefärbten Packungen sehen ja perfekt aus. Ich hätte nicht die Erwartung dass das Material auch so ankommt. Aber wenn man es nass macht nimmt es wieder die glatte Gurkenform an. Die Füße solltest Du nicht zu leicht machen.
Re #7 "... Füße nicht zu leicht machen..." Da gibt es ganz dünne runde selbstklebende Neodym-Magneten mit ca 20mm Durchmesser, Materialstärke ca 1/2 mm. Falls die Bäume abnehmbar sein sollten, dann diese Magnete drunter. Unter den Belag der Platte dann etwas dünnes Blech - hält. Habe ich letztens in Schkeuditz ausprobiert, mit Lochstangen aus nem alten Stabilbaukasten unter dem Tischtuch. Hat prima funktioniert.
Würde für den Stamm kein Rundholz nehmen, sondern echte Äste, gegebenenfalls mit kleinen Knuppeln an den Seiten. Das wirkt wesentlich realistischer. Auch eine kleine Astgabel oben macht sich gut.
Der weiter oben verlinkte Online-Shop liefert leider erst ab 40 Euro Bestellwert. Deshalb hatte ich mit Axel gesprochen, er fährt demnächst dort mal vorbei und versucht, einige Beutel mit je 25 Luffagurken direkt zu kaufen. Dann können wir die gleich nach Größe sortieren und gezielt an Interessenten für 00, 0 und 1 verteilen.
Inzwischen gibt es weitere Ideen, wie man die Bäume selber bauen kann.
Wer öfter Tunnelportale baut oder andere größere Löcher mit der Topfsäge erstellt, der behält die Ausschnitte zurück. Wer diese runden Aussschnitte nicht wegwirft und in einer Kiste sammelt, hat bereits die Füße. Noch etwas die Kanten nachbearbeiten und Schleifen, schon ist der Fuß fertig.
Wer regelmäßig Obstbäume schneidet, kennt die sogenannten Wassertriebe, die senkrecht aus dem Baum schießenden Triebe, die man zurückschneiden muss. Sie wachsen relativ gerade und eignen sich gut als Stamm.
Hier im Bild müsste es sich um Triebe von Kirsche und Haselnuss handeln, beide sind ca. 20 cm hoch. Einfach mal schauen, was im Garten so wächst.
Die Triebe werden am Bandschleifer leicht konisch bearbeitet, dass sie in die 10er Bohrung des Fußes eingeleimt werden können. Am oberen Ende werden die Triebe spitz zugeschliffen, damit sie in das Luffamaterial geschoben werden können.
Ich möchte nicht geschmacklos sein, aber ich beziehe im Frühjahr meine Lufa gurken vom Friedhof von den weggeschmissenen Gestecke, da ist immer mal was dabei.
in #13 wurde erwähnt, das ich aus einem Floristikbedarf in meiner Nähe Material für Luffabäume besorge. Gesagt, getan mit ein bisschen Überredungskunst (habe keinen Gewerbeschein) und dem Segen der Hauptkassiererin erwarb ich mehrere Größen.
Vergangene Woche habe ich Dieter in Berlin besucht und geliefert. Eine Auswahl von Luffagurken hatte ich mir für mein neues Hornby-Dublo-Projekt einbehalten. Wir hatten einen kurzweiligen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen. Hauptthema war natürlich "Luffabäume".
Bei einem Rundgang durch Dieters Garten konnte ich verschieden Arten von Wassertriebe abstauben.
Gestern und heute startete ich meine ersten Versuche, Luffabäume in Eigenregie herzustellen.
Mein derzeitigen Stand möchte ich Euch vorstellen:
Die Wassertriebe habe ich auf beiden Seiten mit der guten alten Maschine angespitzt. Die Füße wurden aus 10 mm Sperrholz (Pappel/Kiefer) mit der Lochkreissäge ausgesägt, probehalber erstmal zwei verschiedene Durchmesser (42/48) . Das durch den Zentrierbohrer entstandene Loch (6mm) wurde mit Kegelsenkern konisch gebohrt, um eine optimale Aufnahme für den angespitzten Wassertrieb zu haben.
Der überstehende Teil des angespitzten Wassertriebes auf der Unterseite des Fußes wird weggeschnitten. Auf das andere Ende des individuell gekürzten Wassertriebes kommt der Luffakürbis.
Ich habe natürlich verschiedene Wassertriebe für das erste Mal ausgesucht. Die Scheiben sind aus Pappelholz. Halbfertig sehen meine Bäume dann so aus:
Sie müssen noch verleimt werden und über die Technik sowie farbliche Gestaltung des Ganzen muss ich nochmal in mich gehen und nehme gerne weitere Vorschläge/Ideen von Euch entgegen.
Noch einige Worte zum Sperrholz. Eine nette Nachfrage im Holzzuschnitt des örtlichen Baumarkt hilft, preiswert (Gratis?) in der Abfall-Box passendes Baumaterial zu finden. Buchensperrholz habe ich leider keins gefunden, wäre bestimmt auch interessant.
Beim Aussägen sollte man sich Zeit lassen. Mit zu schnellen Umdrehungen und zu viel Druck ist das Ergebnis nicht optimal. Eine feinzahnige Lochkreissäge für Kunststoff bzw. Weichholz war bei mir ideal. Das weiche Pappelholz lässt noch einiges zu, das Kiefernholz reißt trotz fester Fixierung mit Schraubzwingen brutal aus:
Im ersten Nachgang habe ich die Scheiben mit 100-er Schleifpapier "hübsch" gemacht. Hier noch 42-er und 48-er Füße aus Kiefernholz, wie ich es mir vorstelle:
Ich wollte ja auch noch berichten, wie es bei mir mit den Luffagurken weitergegangen ist. Zunächst haben meine ersten 8 Stämme nicht gereicht, es wurden noch 10 weitere Stämme gebaut. Da es bei mir um Spur 0 gehen soll, habe ich mich bei den Füßen für einen Scheibendurchmesser von 62 mm entschieden und habe sie mit der Lochsäge aus 10 mm Sperrholzresten ausgesägt. In der Standbohrmaschine wurden die Scheiben auf einen Bolzen gespannt und nachgearbeitet.
Die noch vorhandenen Zweige wurden ausgesucht und auf ca. 125 mm als Regellänge gekürzt. Spitze und Fußkegelstumpf wurden am Bandschleifer erstellt. Einzelne Stämme habe ich in größeren Längen belassen, um größere Einzelbäume zeigen zu können.
Anschließend wollte ich zwischen Fuß und Stamm einen Kegel mit altem Holzkitt anformen. Da der Kitt aber sehr trocken war, musste er mit Nitroverdünner wiederbelebt werden. Dadurch ergab es sich, dass ich den recht flüssigen Kitt auf die Scheiben träufeln konnte und Wurzeln ziehen konnte.
Zunächst wurden die Baumscheiben mit RAL 6002 Laubgrün angemalt. Später wollte ich die Wurzeln noch mit RAL 8028 Terrabraun nachziehen, das verschiebe ich aber aus Zeitgründen auf später.
Anschließend wurden die Luffagurken sortiert, die Größen und Formen schwanken sehr stark. Ich habe mir rund 30 Luffagurken in mittleren Größen ausgesucht, rd. 20 grün vorgefärbte und rd. 10 ungefärbte Stücke.
Die grünen Stücke wiesen öfter helle Leimflecken oder dunklere Stellen auf. Mit einer Nachfärbung wollte ich dies etwas übertönen. Ein erster Versuch mit Brennnesselsud brachte kein brauchbares Ergebnis. Im zweiten Anlauf habe ich es mit Ostereierfarbe probiert. Allerdings benötigt man für die rund 30 Luffagurken zwei grüne Blättchen, also zwei Tüten, dann ist der Farbsud ausgelutscht.
Vorn sehen wir die ungefärbt gelieferten Luffagurken, die nun mit dem frischen Grünton an Birken erinnern. Diese Bäume werden später noch einen weißen Stamm mit schwarzen Tupfen bekommen.
Hinten die grün gelieferten Luffagurken, die nun etwas gleichmäßiger gefärbt sind. Ich war erst etwas skeptisch, aber denke inzwischen, das man es so lassen kann.
Aus dieser Perspektive sieht es fast aus wie eine preußische Chaussee. Die Fahrbahn wurde mit Hartfaserstreifen 100 mm breit angedeutet, unbehandelt. Hier könnten natürlich noch viel mehr Bäume stehen, auch sollten die Bäume und die Laubfarbe gleichmäßiger sein, allerdings ist der Platz auf der Anlage auch begrenzt ... Links steht ein größerer Solitärbaum, der an einer markanten Stelle auf der Anlage platziert wird.
es ist fast schon zu spät, aber ich wollte daran erinnern, dass es sich im Frühjahr lohnt, auf den Friedhöfen in den Gitterkörben nach weggeworfenen Luffa-Gurken zu suchen.