RE: Gussklumpen aus Amerika NYC Tunnellok - 2

Re #21
Moin. Bub hat bei Spur S teilweise Plastekappen verbaut. Für den Stromfluß reicht der Kontakt zwischen Kohlebürste und Führungsrohr vollkommen aus. Ich habe für Bub-Motoren bei Spur S schon mit Erfolg die Zündsicherungen von Feuerwerkskörpern verwendet. Passend abgelängt, M3 Gewinde rein geschnitten und fertig. Und sollte das normale M3-Gewinde nicht ganz passend gewesen sein, so hat sich das Führungsrohr halt eingeschnitten in die weichere Plastekappe. Müßte ich mal eine runter nehmen und angucken. Die entstehende Wärme der Bürsten haben die Kappen bislang ausgehalten.

Und bitte nicht meckern, daß ich das erst nach Neujahr schreibe. Ich hatte das an anderer Stelle schon mal erwähnt.

Hallo Stefan!
Ich hatte Deinen Tipp ausprobiert. Die Bürsten werden aber sehr schnell heiß!
Die Plastikkappe hat nicht lange gehalten.

Rotorwicklungen sind ok, habe ich durchgemessen.

Wenn ich die Gewindetabelle durchschaue, dann könnte es M4,5 Feingewinde sein.

Komisch, dass Bing hier noch ein weiteres Gewinde für 3mm Bürsten produziert hat.

Gruß
Harry

Hallo zusammen!

Kurzer Zwischenbericht:
Toll wenn man (Sammler)Freunde hat! Speziell wenn man die quasi nicht vorhandene Ersatzteilversorgung zu kämpfen hat, die eigentlich alle Fabrikate die nicht Märklin sind, betrifft.


Nun fehlt noch die blöde Bürstenkappe!
Immerhin konnte ich mit einer geliehenen Kappe Testfahrten machen. Maschine läuft überraschend gut und der FRU funktioniert auch (fast immer).
Die Kappe stammte von einer baugleichen Schwestermaschine. Scheint dieses komische Gewinde original zu sein und kein späterer amerikanischer Umbau mit irgendwas zölligem Gewinde.

Gruß
Harry

Ja, Harry,

sicherlich gibt es viele Möglichkeiten, diesen Missstand zu überbrücken. Zum Beispiel auch mit einem mehrfach geschlitzten (2-4), mit Deckel versehenen Messingrohr. Leicht schräg geschnitten und die Kanten nach innen geformt, geht es vielleicht sogar als Gewinde-Ersatz durch und bietet Halt.

Herzliche Grüße
Heinz

Andere Frage: Welche Artikelnummer hatte die Lok mit dem 18V Motor?
Könnte bei Herrn Bachor mal fragen...

Die Nummer der Lok ist 523/540. Frag Bernhard aber lieber nach einer Bürstenkappe für den großen Bing Motor mit waagerechter Bürstenanordnung. Das sollte zur Identifizierung reichen.

Hallo Harry,

besteht das Problem mit der Bürstenkappe noch? Wenn ja - das müsste doch die Lok mit grünem Pfeil sein. Wenn die 4,5 bzw. 4,3mm Innendurchmesser stimmen
könnte ich mal schauen ob ich das Teil nachgebaut bekomme - hätte ja was zum Maß nehmen. Bin nur gerade unterwegs weshalb ich nicht gleich messen kann.



Grüße
Rüdiger

Hallo nochmal!

Habe mir heute meine Tunnellok angeschaut - die hat keine Löcher im Rahmen für die (extrem kurzen) Bürstenkappen und offensichtlich einen anderen Motor:

[[File:20230416_071539 Tunnellok-Guss_keine sichtbaren Bürstenkappen - keine Löcher im Gehäuse_tn - Kopie.jpg|none|fullsize]]

Hier sieht man nur die von einem Vorbesitzer nachgerüstete "Führerstandsbeleuchtung" - nicht gerade professionell aber im Tunnel ganz nett. Muss ich mal besser
befestigen damit sie weniger das Gleis beleuchtet.



Am Rahmen keinerlei Durchbruch - zum Nachbau braucht es also genaue Masse. Es nutzt ja nix wenn ich für meine Lok ein Reserve-Teil baue...
Gewinde in 4,5mm Durchmesser gibt's auch mehrere - das Regelgewinde hätte 0,75mm Steigung (Kernloch Innengewinde 3,69mm - fällt schonmal weg).
Feingewinde gibt es noch mit 0,35mm Steigung (Kernloch 4,12 - eher noch zu grob), 0,25mm Steigung (Kernloch 4,23mm) oder 0,20 Steigung (Kernloch 4,28 -
das kommt den beschriebenen Werten am nächsten ist aber wirklich sehr fein und empfindlich).

Grüße
Rüdiger

Hallo Rüdiger,
Die Steigung ist sehr gering und 0,35 ist es schon mal nicht. Da hatte ein Spielerfreund eine Hülse gemacht und die hat leider nicht gepasst.
Herr Bachor hatte auch nix in seinem Fundus.
Grüße
Harry

Hallo Rüdiger,

sicher, dass das eine Bing Lok und nicht die sehr ähnliche Fandor Gusslok ist?

Die Bing Loks haben nämlich normalerweise kein Blitzsymbol in der Türöffnung. Es gab die Bing Loks zwar auch als Schwachstromvariante und mit anderen frühen Motoren mit Rollenschleifer, dieser Motor sieht aber leicht anders aus - die Platinen sind insbesondere nicht unten abgeschrägt wie bei Deiner Lok.

Daher ist meine Vermutung, dass du da eine Fandor Gusslok hast. Bitte mehr Bilder davon - insbesondere bitte vom Motor, da mir von Fandor bisher noch kein solcher funktionierender Motor untergekommen ist.

Falls das wirklich eine Fandor Lok ist, hier schon mal Gratulation zu dem seltenen und vor allem selten gut erhaltenen Stück.

Hallo snroettg,

da bin ich mir garnicht sicher auch wenn mir vieles doch sehr Bing-ähnlich vorkommt. Ich mache mal noch Detailbilder vom Innenleben der als Bing-Lok gekauften eisernen Lady.

Zunächst aber zurück zum Gewinde der Bing Bürstenkappen: habe anhand der Fotos versucht die Steigung zu bestimmen - der Wert ist wenig erfreulich: 0,4mm müssten es sein.

[[File:Bing-Guss-Tunnellok_Spur_0_Bürstenkappe_4komma5-Feingewinde_Mutter_Bohrung_4komma3_Höhe_gesamte_Kappe_Ausmessen_02 - Kopie.jpg|none|fullsize]]

Anhand einer Märklin-00-Bürstenkappe die ebenfalls ein M4,5-Gewinde nutzt habe ich das Bestimmen der Steigung nach Foto überprüft - es kam der richtige Wert heraus:

[[File:20230417_162928 Märklin Bürstenkappe aufgedreht auf 4,5 x 0,75 Normalgewindebohrer_tn - Kopie.jpg|none|fullsize]]

Märklin hat das Standardgewinde benutzt mit 0,75mm Steigung - sehr grob und es sind keine ganzen 2 Umdrehungen bis die Kappe fest sitzt. Im Foto sitzt ein historischer
Gewindebohrer in der Bürstenkappe.
Nur zum Überprüfen der Rechnung habe ich ein nicht passendes 4,5er Feingewinde in die Märklin-Bürstenkappe eingedreht (natürlich nur leicht angesetzt):



Auch da hat die Dreisatzrechnung auf knapp 1 Hundertel Millimeter genau die 0,5mm Steigung ergeben - ein eher historisches Vergaser-Düsengewinde. Es ist also zu befürchten dass die
originalen Bing-Kappen tatsächlich 0,4mm Steigung haben was bedeutet dass kein mir bekannter Gewindebohrer passt sondern individuell per Drehmeissel und Vorschub gearbeitet werden
muss. Irgendwo habe ich einen Miniatur-Drehstahl für Innengewinde den ich aber erst noch suchen muss... Wenn der tatsächlich reinpasst und ich die 0,4mm Vorschub eingestellt bekomme
steht der Herstellung einer originalnahen Bürstenkappe kaum noch was entgegen. Einen passenden Rändel müsste ich mir ausleihen - ich habe nur andere Rändelmuster.

Bin gespannt ob die Bilder an den jeweils richtigen Stellen eingefügt werden - bei der letzten Vorschau hat es nicht mehr funktioniert.

Viele Grüße
Rüdiger

p.s.: wie befürchtet hat es die Bilder umsortiert - sie waren wie oben erkennbar richtig im Text einsortiert gewesen. Die Zuordnung sollte aber nicht zu schwierig sein.

Hallo Rüdiger,

Bing hatte in die Tunnelloks auch Motoren mit Trommelkollektoren und Schleiffedern gebaut. Deshalb auch keine Bürstenkappen. Bau mal den Motor aus, das könnte auch ein 4V-Motor sein.
Gruß
Harry

Danke! Werde ab sofort auf Umlaute verzichten - dummerweise war bis zur vorletzten Vorschau vor dem finalen Hochladen alles o.k. - drum bin ich nicht eher darüber gestolpert.

Hallo,

ich habe nochmal das Archiv gesichtet:

Es gibt keine Bing Gusslok mit rotem Blitz auf der Türe. Anstelle dessen hatten die Gussloks NYC und 3238 aufgedruckt. Daneben gibt es auch noch CMStP und CR Aufdrucke, evtl. noch weitere. Bei Fandor gab es Gehäuse ganz ohne Aufdruck, mit 4V Stempel, NYC&HRR und mit rotem Blitz.

Das Gehäuse ist daher wahrscheinlich von Fandor.

Ob der Motor von Bing oder Fandor ist kann man auf den Bildern nicht gut ausmachen. Der Motor hat aber einen Rollenschleifer und einen Scheibenkollektor. Bei Bing haben die frühen Motoren mit Rollenschleifer in der Regel einen Trommelkollektor mit Bürstenzungen.

Bitte ein paar mehr Fotos von der Lok zeigen.

Hallo Stefan,

wenn das Gussgehäuse mit einem Kraus-Fandor-Motor das Licht der Welt erblickt haben sollte würde mich das sehr freuen! Der Guss selbst scheint mir fremdvergeben zu sein
(siehe Beitrag über die Eisenhütte Mägdesprung und die grosse Bing-Spur-I-Gusslok im Spielzeugmuseum Quedlinburg). In ein paar Tagen werde ich die Möglichkeit haben meine
Gusslok mit einer Bing zu vergleichen.

Jetzt erstmal meine Lok:



Interessant finde ich die 4 Befestigungspunkte zum Gehäuse: 2 Schlitze wo das Fahrwerk unter den Schrauben eingeschoben wird die später nur noch etwas festgedreht werden
(die Schrauben sind weitgehend verdeckt durch die Räder weshalb das die Montage sehr erleichtert). Auf der anderen Seite sind ganz normal 2 Durchgangsschrauben einzudrehen
(M2,6). Im Gehäuse sind fest eingeschraubt und original überlackiert zwei gewinkelte Bleche die die Verbindung zum Gussgehäuse herstellen - das ist offensichtlich original:



Allem Anschein nach sind auch die Cowcatcher und Kupplungen original - der Lack überzieht noch die Befestigungsschrauben.



Hier eine Bing-Batterie-Dampflok zwecks Gegenüberstellung: der Motor der Tunnellok hat schon ein paar Eigenheiten: Federzungen auf einem Scheibenkollektor (leider sind die eingenieteten
Kontakte inzwischen so weit abgebrannt dass Handlungsbedarf besteht). Der Batteriemotor dagegen hat den bekannten Trommelkollektor. Die Tunnel-Gusslok habe ich immer mit 12-18 Volt AC
betrieben. Im Lererlauf startet der Motor bei gut 8 Volt:



Da hat der Moter aber noch praktisch kein Drehmoment - man muss die Lok anschubsen damit sie etwas fährt. Erst bei höherer Spannung (ab etwa 12 Volt) zieht sie ordentlich. Die Glühbirnen
waren laut Aufschrift auch nur für 16 Volt ausgelegt (nicht wie jetzt 18 Volt). Da die Lok jahrelang lief hatte ich sie zuvor nicht geöffnet - insofern halten Lämpchen und Motor die 18 Volt schon
ein paar Jahre aus. Bei Betrieb mit Glühlampen-Vorwiderstand wären die Birnchen wohl nicht mehr am Leben...

Zum Thema Guss: viele Eisengiessereien haben auch Spielzeug hergestellt. Insbesondere in den USA gab es Gusseisenspielzeug (aber auch in Italien und Schweden). Ich denke mal dass auch
Bing deshalb für US-Modelle Guss gewählt hat (es gibt ja auch eine Gussklotz-Dampflok - Bild folgt). Als Beispiel erstmal ein Guss-Bus von SetO (bzw. S&O) also der schwedischen Giesserei
Skoglund und Olsen aus Gefle. Die Firma bewarb ihr Spielzeug als "Spielzeug das hält"...



Ich möchte nicht wissen wie viele eingeschlagene Schädel es mit diesen Autos gab.

Viele Grüße
Rüdiger

Hallo zusammen,

hier in diesem Beitrag gibt es den direkten Vergleich der Spur0 Lokgehäuse von Bing und Fandor

[Bing] Gehäuse für die US Tunnelloks im Harz bei der Mägdesprunger Eisenhüttenwerk AG gegossen ? (2)

Grüße Michael

Danke für die Bilder. Ob Bing oder Fandor ist anhand der Bilder schwer zu sagen, da sowohl das Gehäuse mit dem Blitz als auch der Motor sehr ungewöhnlich sind und ein echtes Vergleichsstück fehlt.

Der Motor hat durch den Scheibenkollektor mit Schleiferblechen aber eine sehr niedrige Bauhöhe bzw. Breite. Das deutet evtl. auf Fandor hin, denn ein eindeutiges Identifizierungsmerkmal ist die lichte Breite des Gehäuses an der Unterseite. Fandor ist sehr viel schmaler. Hier beide Gussklumpen von Fandor und Bing nebeneinander im Vergleich:



Die Fandor Lok hat 44mm lichte Breite und Bing 53mm. Das ist fast 1cm Unterschied. In das Fandor Gehäuse passt daher kein normaler Bing Motor hinein.

Bitte mal messen, das verschafft Klarheit!

Hallo,
ich bin auf dem Gebiet völlig ahnungslos, habe jedoch mal ein Gehäuse bekommen, dass wegen des Doppelpfeils, der nur auf einer Seite vorhanden ist und im Schiffmann so gezeigt wird hier schon Fandor zugeschrieben wurde.
Grüße Eberhard

Ja, das ist eine Fandor Gusslok. Ist da noch der originale Motor drin? Ich vermute wegen den neuen Schrauben, dass da auch bereits ein Ersatzmotor drinsteckt.

das Gehäuse war unmotorisiert und die Löcher schon vorhanden.

Interessant, dass so gut wie keine originalen Motoren auftauchen. Viele 4V Maschinen dürften gegen 18V Motoren ausgetauscht worden sein und der Rest scheint nicht besonders haltbar gewesen zu sein.

das Gehäuse ist an der"Pufferbohle" 52 mm breit und 190 mm lang..

Grüße Eberhard

Sehr schmal im Vergleich zu Bing.