Zitat Sinnvoller ist eine Kategorisierung nach Funktion. Räder sind Räder, Kupplungen sind Kupplungen. Markennamen sind hingegen nur Attribute, keine Kriterien.
Beides ist wichtig: für den Spieler ist es wurscht zu welchem Hersteller das Ersatzteil gehört, für den Sammler sind Originalteile wichtig. Noch, so hoffe ich, sind beide Spielarten unseres schönen Hobbys hier vertreten.
ich fürchte dein Ansatz ist viel zu aufwendig und niemand wird die Last auf sich nehmen, jedes Ersatzteil zu bestimmen, katalogisieren und zu vermessen.
So wird wohl auch weiterhin der Glücksfund glücklich machen
Das sehe ich auch so, der Aufwand wäre enorm. Das Problem dabei ist, kein Hersteller hat sich an irgendwelche durchgängigen Größen und Formen gehalten. Die billigen Fahrzeuge hatten meistens kleinere Räder und dünne Achsen, die besseren dann dickere Achsen und größere Räder. Das stimmt aber auch nur bedingt, es gibt auch billigere Modelle mit sehr großen Rädern und bessere Modelle mit sehr kleinen Rädern.
Zusätzlich haben sich die Räder auch noch im Lauf der Jahrzehnte teilweise leicht verändert. Normalerweise muss man zu jedem Modell das Ganze einzeln bewerten.
Dazu kommt noch, dass Achsen und Räder oft getauscht wurden. Bei den großen Herstellern hat man genug Vergleichsmodelle um Räder und Achsen sicher zuzuordnen, bei kleineren muss man erst mal genug Fahrzeuge zum vergleichen finden.
ich fürchte dein Ansatz ist viel zu aufwendig und niemand wird die Last auf sich nehmen, jedes Ersatzteil zu bestimmen, katalogisieren und zu vermessen. Heinz
Hallo Heinz,
der Fehler liegt in den Begriffen „niemand“ und „jedes“. Denn das soll ja niemand alleine machen, sondern eine Gemeinschaft von Beitragenden, die über die alltäglichen Hürden laufend einfach die Dinge mitschreibt, die hier ohnehin diskutiert und herausgefunden werden.
Unser Fehler ist nur, das ständig nur in Prosa zu tun und in keiner systematischen Weise. Wer sich da eine private Excel-Liste aufbaut, vergeudet in der Tat sehr viel Zeit, denn gemeinsam ginge das erheblich schneller. Es erfordert nur die Überwindung der Angst, dass die eigenen Erkenntnisse unzulänglich sein könnten, was sie natürlich immer sind, sobald ein anderer über mehr Erfahrung verfügt. In einem gedeihlichen Miteinander können in kurzer Zeit recht brauchbare Nachschlagewerke entstehen, wie nicht nur Wikipedia eindrucksvoll aufzeigt.
Dagegen sind immer neu angefangene Fäden mit den immer gleichen Fragen reine Zeitverschwendung. Sich auf eine Systematik zu einigen, ist natürlich ein Kraftakt. Hat aber eine kritische Masse von Nutzern erst einmal begriffen, wie praktisch es sein kann, solches, geteiltes Wissen äußerst rationell nutzen zu können, steigt vielleicht auch die Bereitschaft, sich daran zu beteiligen.
Wir benutzen nahezu täglich Google oder befragen den Wetterbericht. Irgendwer hat diese Daten bereitgestellt. Es ist leicht, von einem Datenkraken zu sprechen und solches Teufelszeug zu verunglimpfen. Wirklich sinnvoll ist es aber nur, den Nutzen anzuerkennen und sich ihm nicht zu verweigern. Das bedeutet Digitalisierung in Wahrheit: kluger Gebrauch von Computern. Wenn Menschen das nicht mögen, macht es eben die künstliche Intelligenz über kurz oder lang. Gedeihlich ist das Zauberwort, das vielleicht bald schon den Begriff der Nachhaltigkeit ablösen wird.
Zitat von sammelwahn im Beitrag #28Das sehe ich auch so, der Aufwand wäre enorm. Das Problem dabei ist, kein Hersteller hat sich an irgendwelche durchgängigen Größen und Formen gehalten. mit bestem Gruß Arne
Völlig richtig, Arne. Deshalb ist es auch eine typisch menschliche Leistung, aus Beobachtungen Folgerungen zu ziehen. Sobald sich hier eine Systematik ergibt, sind uns Computer um Größenordnungen überlegen, diese zu erkennen. Das heißt nicht, dass Computer in diesem Moment die Herrschaft über das Wissen übernehmen, sondern Rat liefern, der für weitere Erkenntnisse und Fragestellungen hilfreich sein kann. Rat, den niemand auch nur annähernd so schnell bereitstellen könnte.
Wir können das an der Arbeitsweise von Google sehr leicht nachvollziehen: Wenn jemand Spur 0 Räder verticken möchte, wird er Rede und Antwort stehen müssen, was das für Zeug ist. Fehlt eine wichtige Angabe, erlischt das Interesse der potentiellen Käufer schnell. Kaum jemand wird sich die Mühe machen, Rückfragen zu stellen, sondern einfach zum nächsten Angebot wechseln, das besser beschrieben ist. Genau das bemerkt Google und listet den Treffer, der weiter führte, künftig weiter oben. Der ungeschickte Anbieter hat das Nachsehen.
Machen wir das nicht alle so bei Anbietern, die keine gescheiten Fotos bereitstellen oder offenkundig keine Ahnung vom Thema haben? Wie sieht dagegen der Katalog eines Anbieters aus, bei dem wir gerne wieder kaufen?
Was wir in Foren leisten sind nicht immer gleich Käufe, sondern oft ist es eher Beratung. Die kann für sich schon von unterschiedlicher Qualität sein. Das geht durchaus auch im persönlichen Miteinander so weit, dass ich ggfs. erst eine Einzelperson mit richtig viel Ahnung frage, bevor ich mich überhaupt der Blöße eines Forenbeitrags hingebe. Das „Mitlernen“ der anderen kann dadurch beeinträchtigt werden.
Nur durch die Einsicht und Bereitschaft, etwas mehr Aufwand reinzustecken, ermögliche ich es anderen, durch Mitlesen zu lernen. Nichts anderes ist es, wenn ich „meinen Katalog“ öffentlich pflege und für Ergänzungen anderer öffne. Da mögen schnell Dinge im Katalog erscheinen, die mir nicht so irre wichtig sind, anderen hingegen sehr. Das Problem wird durch eine Verschlagwortung gelöst.
Hier kommt die multidimensionale Sicht ins Spiel, die Patrick angesprochen hat. Er mag sich tatsächlich auf eine Marke fokussieren. Das bedeutet aber nicht, dass der Dreh- und Angelpunkt bestimmter Glühlampen die Marke eines Herstellers ist, der nur unter etlichen anderen vom gleichen Artikel Gebrauch gemacht hat.
Natürlich kann Märklin diese spezielle Glühlampe unter einer ganz speziellen Ersatzteilnummer im Sortiment (gehabt) haben. Sie ist nur nie und nimmer von Märklin gebaut worden. Statt dessen kommt exakt die gleiche Glühlampe hundertfach bei Produkten anderer Hersteller vor. Die Spezifikation einer solchen Lampe ist als allerletzte Priorität die Märklin Ersatzteilnummer. Wer das Pferd richtig aufzäumt, beginnt bei den funktionalen Merkmalen und vergibt am Ende als Alias sämtliche Namen, unter denen solche Lampen noch bekannt sind. Darüberhinaus kann dann noch ein Gleichteile-Verwendungsnachweis erfahrungswissenschaftlich gepflegt werden, der immer auf den nur einmal gepflegten Datensatz der funktionalen Spezifikation zurückgreift.
Ich sehe immer wieder äußerst laienhaft aufgesetzte Listen, die viel zu aufwändig betrieben werden. Solcher Blödsinn muss nur erkannt und unterlassen werden. Dann schrumpft der Aufwand auf eine übersichtliche Zahl tatsächlich notwendiger Aktionen.
In der heutigen Zeit kann man von fotografischen Messmethoden Gebrauch machen, um 200 gesammelte Räder in einem Arbeitsgang zu vermessen. Die Kunst ist also nicht, 200x fünf spezifische Messungen an unterschiedlichen Radsätzen vorzunehmen, sondern alle gleichzeitig einem einzigen Messvorgang zu unterziehen. Georg hat mit seinem Brettchen mit den unterschiedlichen Rädern schon genau den richtigen Weg eingeschlagen. Ihm die restlichen 189 unterschiedlichen Radtypen zur Verfügung zu stellen, wäre uns allen ein Leichtes. Wir brauchen nur den Fortschritt seiner Sammlung zu verfolgen und Verdachtsfälle von Unterschieden zu sammeln.
Wenn wir uns einig sind, dass keiner von uns noch eine neue Variante kennt, finde ich eine Firma, die das Brett scant und kann den Katalog sämtlicher Abmessungen erzeugen. Eine KI kann den Verwandschaftsgrad der Räder analysieren und vorschlagen, welche wohl aus ähnlicher Quelle entstammen. Das ist nur ein Nachmittag intensiver Arbeit, wenn man es nicht zu doof anstellt.
Das nur als Beispiel, dass wir oft nur falsch herum auf dem Pferd sitzen, wenn wir glauben, dass die Reise zu anstrengend wird.
in der Intension hast du natürlich völlig Recht. Ich sehe eine riesige Schublade voll Kleinkram. Da mal eine Schraube, hier ein Rad, irgendwas, was nicht so schnell erkennbar ist... Wir kennen das vom Flohmarkt.
Nur mit der KI finde ich einen persönlichen Eckpunkt. Da wird ein neues Fass aufgemacht. Warum soll sich eine Superintelligenz um rostige Räder kümmern? Ich sehe die Frage so: KI: katalogisiere den Inhalt der Schublade. KI: Ich habe den Inhalt erfasst: 0,00013 msec. Rechendauer. Kann ich sonst noch was für dich tun? (Operator: Für die Rechenzeit wird von deinem Konto 1.296,975 Euronens abgebucht.)
Kleiner Spaß. Ich denke für mich, altes Spielzeug sollte immer ein Hobby bleiben.
Jemanden zwingen zu wollen funktioniert natürlich überhaupt nicht. Sammlertreffen könnten aber durchaus genutzt werden, um Material zu tauschen, von dem man weder weiß, was es ist und auch keine direkte Verwendung dafür hat. Würden wir unsere Expertise aufteilen und einen Räderspezialisten nebst einem Kupplungsprofi und einem Chassisgutachter ernennen, hätten wir jeweils eine konkrete Anlaufstelle für Fragen, Vergleiche und Erfassungen.
Mir ist das ganz aus Versehen passiert. Ich werde ständig gefragt, was das für Zinnfiguren sein könnten, wenn jemand rare Teile gefunden hat. Dabei habe ich nur 2x die Sammlungen anderer Leute ausgestellt. So schnell wird man Ansprechpartner und vermeintlicher Profi. Weder ist meine eigene Sammlung nennenswert, noch habe ich sehr viel Erfahrung mit diesem Sammelgebiet. Aber ich kenne einschlägige Sammler und lese mit, wenn sie sich austauschen. Daraus ist bereits ein Katalog für Sima-Figuren entstanden, den ich gerne zum allgemeinen Editieren und für weitere Figuren öffnen möchte. Das ist nur ein Beispiel, das sogar komplizierter zu erfassen ist, als einfache Ersatzteile.
In gleicher Weise lässt sich das für jede Menge anderer Spezialgebiete mitsamt Paten einrichten. Ich bin überzeugt, dass das Spaß bringt, sobald nicht mehr jeder nur über den eigenen Schubladen grübelt. Als Markenbotschafter haben wir uns ohnehin schon aufgeteilt. Jeder weiß, wer hier der Kibri-Spezialist ist. Udo und Georg haben schon lange genug über Rädern gebrütet, um in gleicher Weise als Fachleute gelten zu können.
Wichtig wäre ein Datenmodell, in das jeder von uns Evaluierungsvorgänge einreichen kann, die dann gemeinschaftlich verifiziert werden. Im Ergebnis sollte ein Datensatz entstanden sein, der sich in vielerlei Hinsicht verlinken lässt. Das HTS könnte der Hort der Wahrheit sein und über solche Datenbestände wachen. Ich bin dabei, wenn es um den Aufbau eines geeigneten Portals geht.