Ja, das war eine wirklich ekelhafte Angelegenheit, Schmodder, Fett, Öl und Haare der letzten 80/90 Jahre. Aber der Aufwand hat sich gelohnt, siehe Bild von #50 und aktuelle Bilder. Die Lok hatte nur im vorderen Bereich bei den Windleitblechen noch Farbe, der Rest war blankes Blech, ebenso der Tender. Auch leicht angerostet.
Viele Grüße Olaf
OlafT
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Ich habe zwei E-Loks RS 12880 von Märklin, über deren Aufarbeitung ich jetzt bin.
Die erste Lok zerlegt, alles mit SR24 ins Ultraschallbad und auch über Nacht einweichen lassen und dann die Teile (außer Spulenwicklung natürlich) nochmal händisch mit Isopropanol gesäubert. Kollektor zusätzlich noch mit feinem Schleifpapier leicht abgezogen Die Zeit zum Einlaufen der Reibungselemente (wie beim Bremsscheibenwechsel am Auto) habe ich der Lok gegeben.
Nach dem Zusammenbau das gleiche Spiel: - Die Kombination Kohle/Kupfergaze wird richtig heiß, - Gaze/Gaze wird nur leicht warm. - Die Kohle-Seite wird schneller warm und auch heißer; - der Tausch Kohle/Gaze in Gaze/Kohle bringt nichts, außer dass die andere Seite nun heißer wird. - Allerdings bei Gleichstrom, ein Versuch mit Wechselstrom steht noch aus.
Die beiden Loks ziehen auch sehr viel Strom; bis zu 1,8 A.
Das kuriose an der Sache ist, dass die noch nicht zerlegte und ungereingte Lok genauso reagiert; auch ein Tausch von Kohle/Gaze/Federn unter den Loks verändert nichts am Ergebnis. Kohlen und Federn sind originale Märklin-Teile.
Nebenbei habe ich noch eine E66 12920 zerlegt und gereinigt; diese wird kaum warm und zieht auf dem Rollenprüfstand auch nur die 0,6 A.
Lösung? Habe ich momentan keine parat...
Gruß Rico.
Mod-Edit: Umbrüche und Leerzeilen eingefügt, um die Beobachtungen nachvollziehbarer zu machen.
Mit 2x Kupfergaze bleiben die Bürstedeckel kalt; leider erwärmt sich dann der Anker bis zum Geruch, wonach ich den Versuch natürlich abgebrochen habe.
Wieder Kohle/Gaze und der Anker bleibt kalt.
Wechselstrom hat eine geringe Erleichterung gebracht, aber heiß wurde es trotzdem.
Ich habe für den Versuch ein nagelneues Kohle/Gaze - Set samt Federn original Märklin genommen. Die Kohle ist separat von der Feder (ohne den dünneren Teil) und glänzt metallisch.
Ergebnis wie gehabt. Zu erwähnen wäre lediglich, dass ich eine Lage der Gazerolle abschneiden musste, da diese zu straff im Röhrchen gesessen hat und der Federdruck nicht mehr ausreichte, die Gaze an den Kollektor zu drücken.
Im übrigen habe ich sämtliche Kombinationen auch in der E66 getestet und warm wurde da nichts.
Nun etwas Merkwürdiges :
Ich habe ein Gleisoval aufgebaut, um die E66 nochmal unter realen Bedingungen mit 4-Wagen-Zug auf Herz und Nieren zu testen; Bürstendeckel und Anker auch nach x Runden kalt.
Dann habe ich neugierhalber mal den 12880er Motorblock auf die Schienen gestellt, aber mehr wie 10 Volt waren nicht drin, sonst wäre der kleine Parkettfloh durch den Raum gesegelt.
Fazit: Etliche Runden mit 0,5 bis 0,7 A und erst ganz spät warm geworden, heiß überhaupt nicht.
Die Teile der zweiten RS 12880 kommen dann aus dem Ultraschallbad und ich bin mal gespannt, wie sich dieser Motor nun im sauberen Zustand verhält.
Auch werde ich die beiden Loks mal mit Zug testen - ich bin gespannt
Gruß Rico.
Mod-Edit: Auch hier Umbrüche und Leerzeilen eingefügt, um die Beobachtungen nachvollziehbarer zu machen.
Bist du dir sicher, dass der Anker für 20 V gewickelt ist?
Insgesamt fließt ein zu hoher Strom. Über den jeweils höheren Widerstand fällt die meiste Spannung ab und dort entsteht die höchste Leistung, also Wärme in der Kohle einerseits, oder hohes Magnetfeld im Anker andererseits. Wenn die Ankerwicklung schon "riecht", dann roch sie auch schon vor Dir bei Leuten ohne Meßgerät und damit kann man wohl schnell sagen: Die Ankerwicklung hat einen Windungsschluss. Abwickeln, nachsehen, neu wickeln. Am Ende ist das schneller gemacht als gedacht.