Bevor der SBB Triebwagen weiterbearbeitet wird habe ich noch schnell ein kleines Projekt eingeschoben, ein Mitglied möchte gerne einen Wasserturm auf einer Grundplatte von 13 x 20 cm, da habe ich mir ein paar Gedanken gemacht, der Wassertank muss unbedingt aus Holz sein, die Leisten 8 x 8mm sind da und so habe ich 10 cm Stücke abgeschnitten und alle im Schraubstock "trapeziert", damit kann ich die runde Form erstellen und später gut verleimen, leider fehlen noch ein paar Stücke....
Der Tank wird dunkel lasiert, das Gerüst ebenfalls dunkelgrau, Leitern, Streben, Wasserleitungen, und sehr viel Technik werden eingebaut, oben Geländer, unten eine Pumpe, Handrad und ich weiss nicht was noch alles eingebaut werden kann, auf alle Fälle könnte es ein kleines schönes Projekt werden,
Es ist der Anfang des Projektes, mal sehen was zum Schluss dabei heraus kommt....
Moin. Spontan fällt mir da noch Schwimmer mit Seilzug zum Füllstandsanzeiger ein. Schwarz/weiße Skala und ein auffallend rotes Dreieck, das sich auf und nieder bewegt.
Oder so ein kleines 5l-Bierfaß unten drunter mit gut getarnten Auslauf oben? Stell ich mir lustig vor. Oder ist daß nur ne Wahnvorstellung von mir, wg. der Hitze heute?
"Trapeziert" ist gut. Hast du diese Form mit Druck vom Schraubstock erreicht ? Wie ist das später, wird das Holz in seine alte Form zurückkehren ? Dann hättest du kleine Spalten. Ich weiß von den Bugholzmöbeln, dass das Holz feucht gemacht und unter Hitze gebogen und dann getrocknet wird. Danach behält es seine Form. So etwas wie das "Trapezieren" habe ich noch nie ausprobiert. Aber interessant.
Was zum schmunzeln... ein kleines Modell habe ich mal aufgebaut, es wird vieles anders, aber die Grösse wird so in etwa übernommen, hinter den Holzleisten sind zwei Dosen Thunfisch, oben auf ist ein Zuckerdosendeckel, es geht jetzt nur um das Modell...
Habe selbst gelacht, aber so baue ich eben Modelle um zu sehen ob das funktioniert...
"trapezieren".... damit meinte ich dass ich jede Holzleiste mit der Feile behandelt habe, so dass ein Trapez geformt wird damit die Rundung entsteht, (neues Wort für den Duden....)
Zur Funktion... ich gehe mal davon aus dass unten ein Brunnen ist, das Wasser wird mit einer Pumpe in den Tank gepumpt, die Pumpe wird hier mit Benzin betrieben, deshalb der Tank, es fehlt der dicke Schlauch um die Loks zu befüllen, Überlauf fehlt auch, damit aber der Wasserstrahl für die Loks freigegeben wird ist ein Handrad notwendig, es wäre dann unten, verbunden mit dem dicken Schlauch oben, ist das so richtig...?
Soll auch nur ungefähr sein, der Rest wäre in die Kunst zu verschieben....
Das Ventil für den Auslauf ist ja oben, unter der Plattform, vor dem Auslauf. Du kannst das Handrad dann waagrecht oben stehend auf der Plattform befestigen, dann ist es eben direkt auf dem Ventil befestigt und die Bediener müssen über die Leiter hoch klettern. Das andere Handrad kannst du am Pumpenhaus befestigen, sozusagen als Bedienelement für die Pumpe.
Mit dem Holz hast du dir viel Arbeit gemacht, darauf wäre ich nicht gekommen. Dünne 1 mm Leisten reichen doch, sie verformen sich über das Spannband auch bogenförmig. Oder willst Du darin deinen Wisky lagern? Dann nimm Ponal wasserfest zum Verleimen!
Die Leisten trapezförmig abzufeilen war zwar Arbeit dafür hält der Wassertank in sich wenn er verleimt ist, ich kenne jemand der hat hunderte Zaunpfähle gesägt und oben auch noch die Pyramide hinbekommen, da sind meine Trapezleisten ein Klacks dagegen....
Handrad oben ist eine gute Idee sowie hinter der Pumpe unten, die lange Leiter wird direkt am Gerüst befestigt, dafür ist dann oben auf der Plattform eine viereckige Aussparung, Geländer oben aus dem Schiffsbau, schöne Messingstäbe mit drei Löcher für die Geländerstäbe, wird sowieso angepinselt, der Wasserstandsanzeiger war eine gute Idee, habe einen alten Thermometer gefunden, das Fähnchen wird rot....
...und es gibt noch dutzende Details über die ich mir noch Gedanken machen werde, die Tankstation wird richtig aufwendig...
Ich habe ausgerechnet dass in den Tank etwa 58 cbm hineinpassen, wenn der Spur 0 Massstab 1:43 wäre, in einer normalen Pacific passen etwa 30 cbm hinein, dann passt es doch ganz gut....
Ideen nehme ich noch gerne an, Danke und mit GRüssen Georg
Heinz, das waren noch harte Zeiten damals vor etwa 100 Jahren, verrusste Gesichter, Jacken und Hände, Kohlen schaufeln, ölen, Wasser tanken, dutzende Regler und Ventile betätigen, vielleicht auch während der Fahrt mal raus eine verstopfte Pumpe behämmern, der Russ aus dem Kamin weht ins Gesicht, und zum Wassertanken wurden auch ein paar Leitern bestiegen, alles um die Passagiere von A nach B zu fahren....
Heute ist es nicht mehr so, die Lokführerinnen sind geschminkt, der Lokführer ist frisch rasiert und duftet, angenehmes Fahrverhalten, ruhig und leise, hat alles vor sich im Führerhaus, Knöpfe und Schalter, kann die Strecke komplett überschauen, hat Telefon, ist verbunden mit allem Wichtigen, der Monitor sagt alles was fehlt, sagt auch die Ankunftzeit, auch alles um die Passagiere von C nach D zu fahren....
Den Wasserturm werde ich wie vor 100 Jahren bauen, genau wie du dein wunderschönes Boot, ich hoffe dass wir uns mal wiedersehen in Frankfurt wenn die Teile fertig sind, bin gespannt....
Der Wasserturm sieht für mich eher amerikanisch aus (oder mexikanisch, wenn wir nach der Aufschrift des Tanks gehen...). Dort funktionierten die Wassertürme ohne Handräder:
"Die Bedienung des Turms ist einfach. Die Lokomotive hält neben dem Turm, wobei das Rohr über der Wasserklappe oben auf dem Tender sein sollte. Der Heizer klettert auf den Tender und lässt das Rohr in die Luke des Tenders hinunter. Dann zieht er an einer Kette, die am Wasserventil im unteren Teil des Turms befestigt ist. Das Wasser fließt durch das Rohr in den Tender. Der Heizer muss darauf achten, das Ventil nicht zu schnell zu öffnen, da sonst die Kraft des Wassers das Rohr aus der Luke des Tenders herausdrücken kann. Wenn der Tender voll ist, wird das Ventil des Wasserturms durch Loslassen der Kette geschlossen. Der Auslauf wird dann wieder in seine aufrechte Position hoch gedrückt, und die Lokomotive kann weiterfahren. Der gesamte Vorgang dauert etwa fünf Minuten." (https://www.midcontinent.org/about-us/to...he-water-tower/; eigene Übersetzung; hat da auch ein paar nette Bilder)
Grüsse
Ursin
****** alle meine Bilder und Texte verfügbar nach cc-by-nc-sa
Zu den Holzleisten: Georg ist da auf der richtigen Spur, genau so haben die Küfer/Böttcher gearbeitet: "Sieht man sich einmal eine Fassdaube näher an, dann wird einem schnell klar, dass sie gar nicht so einfach herzustellen ist. Auf der inneren Seite ist sie gehöhlt, auf der äusseren Seite etwas gerundet, an den Enden verjüngt und an den Längsseiten völlig glatt gehobelt. Und wenn man sich die From eines Fasses vorstellt, dann wird einem klar, dass jede Daube sehr genau gearbeitet sein muss, damit alle Dauben aneinanderpassen, wenn die Fassreifen darübergetrieben werden, sonst hat das Fass irgendwo ein Leck. Ich weiss nicht, ob die ideale Form einer Daube irgendwann einmal von einem Mathematiker entworfen wurde (was ich bezweifle), aber ich weiss, dass ein Geselle solch eine Daube innerhalb weniger Minuten in neunundneunzig von hundert Fällen einwandfrei hinbekommt, und manche nur mit Augenmass. Wenn er dann die Reifen über das fertige Fass treibt, kommen die Dauben zusammen wie liebende Brüder." (Seymour, John: Vergessene Künste. Bilder vom alten Handwerk, S.89f)
Ein Fass wird übrigens nicht geleimt, sondern gedämpft und dann durch die Fassreifen zusammengehalten. Das reicht um ein Fass dicht zu kriegen, wenn die Dauben genügend exakt sind. Dampfbiegen ist für sich ein eigenes Fachgebiet...
Wenn der Tank Eisenreifen bekommen soll, dann sollten sie nicht regelmässig angeordnet werden: Gegen unten wird der Wasserdruck (das Gewicht) immer grösser, deswegen, nehmen die Abstände der Reifen immer mehr ab (auch schön zu sehen, auf der in meinem letzten Beitrag verlinkten Seite).
Grüsse
Ursin
****** alle meine Bilder und Texte verfügbar nach cc-by-nc-sa
mexikanisch deshalb weil der Gasolina Tank von Paya ist, ganz einfach, aber ich hätte auch nichts dagegen, sollte die Wassertankstelle auch mexikanischen Charakter haben, vielleicht ist die Idee mit der Kette auch nicht schlecht, wäre auch einfacher nachzuvollziehen, ich überlege noch, Danke...
Der Tank ist zusammengeleimt, nun, es ist ja alles auf Augenmass gefeilt worden, aber es passt einigermassen, die Nute für den Messinggürtel ist auch gemacht, und weil der Wasserdruck unten sehr hoch ist habe ich den Gürtel unten breiter gemacht, was noch schwierig ist.... die Kesselringe genau in die Nuten anzupassen, die Messingflachstäbe sind zäh aber doch federnd, Millimeterarbeit, dann einkleben, aber nach dem Anstrich...
doch, die Sache ist von Mathematikern nachgerechnet und beschrieben worden mit einem für Laien erstaunlichem Ergebnis: Seitlich gibt es keinen Wasserdruck. Das Wasser drückt nur nach unten. Erdanziehung. Allerdings: Wird das Wasser durch bedeutende Erschütterungen bewegt, entstehen auch Kräfte zur Seite.
Wir kennen das beispielsweise vom Rheinhochwasser: In Köln gibt es eine ganz zum Schluss montierte Hochwasserschutzmauer aus beweglichen Elementen, die zur trockenen Seite hin einfach mit schrägen Stützen gehalten wird. Sie ist etwa 1 m hoch, und hinter ihr befinden sich hunderttausende von Kubikmetern Wasser. Sieht unglaublich gewaltig aus. Diese Wassermasse kann die Hochwasserschutzmauer nicht erschüttern bzw. umlegen, es sei denn, ein gehirnamputierter Zuschauer hat mal versucht, solche Stützen wegzutreten, damit die Stadt überschwemmt wird. Jetzt gibt es einen riesigen Abstand und Wachdienst.
Vielleicht überlege ich wirklich ob das Wasser in dem Bottich ein Gag ist, dann könnte seitlich etwas Wasser abgelassen werden, in einem kleinen Fass zum Beispiel, ein Gag....
ZU Udo´s Chaoten an der Schutzmauer in Köln, es stimmt so, ich habe es auch gesehen, zum Glück sind einige eingesprungen und haben es verhindert, Chaoten die den Sinn des Lebens nicht kapieren, zerstören aber jammern wenn eine kleine Beule an deren Auto ist, merkwürdig und beängstigend....
Zitat von Udo im Beitrag #13... Seitlich gibt es keinen Wasserdruck. Das Wasser drückt nur nach unten. Erdanziehung. ...
Hallo Udo,
das ist nicht ganz richtig, es gibt sehr wohl einen seitlichen Druck auch des ruhenden Wasserkörpers, nur ist der nicht abhängig vom Volumen des zurück gehaltenen Wassers sondern von der Höhe der Wassersäule. Es handelt sich dabei um den sog. hydrostatischen Druck der in alle Richtungen gleichermaßen wirkt, nicht nur nach unten wie die Gewichtskraft. Bei einer Wassersäule von 1 m (um mal bei Deinem Beispiel der Hochwasserschutzelemente in Köln zu bleiben) ergäbe sich folgende Rechnung: 1.000 kg/m³(spezifisches Gewicht des Wassers bei 4 Grad C) x 9,81 m/s² (Anziehungskraft der Erde) x 1 m = 9.810 N/m² = 0,0981 bar am Boden wobei man noch den Luftdruck hinzuaddieren müsste. Nach oben nimmt der Wasserdruck kontinuierlich ab und beträgt z. B. bei 0,5 m nur noch die Hälfte. Wer's genauer wissen will schaut hier nach: https://www.tec-science.com/de/mechanik/gase-und-fluessigkeiten/druck-in-flussigkeiten-hydrostatischer-druck/#Wirkung_des_hydrostatischen_Drucks_im_Vergleich_zum_Auflagedruck
P. S. Ah, Ypsilon hat auch schon drauf hingewiesen.
als "Handwerker" möchte ich anmerken, das Fass hat einen Bauch. Andere Handwerker haben, wie ich, möglicherweise auch einen Bauch. Jedenfalls wurde erkannt, dass Fässer nach außen in der Mitte gewölbt sein müssen.
Damit kommt man dem Umstand nach, dass sich die Masse der Flüssigkeit in einer bestimmten Art verteilt. Wie, kann man sehen, wenn man sich ein Fass anschaut.
ich bin der Meinung, dass die Fässer auch gut ohne Krümmung halten würden - so wie die Wassertanks bei der Bahn oder auf den Dächern New Yorks. Ich gehe davon aus, dass die Form eher dem "Handling" dient, da so die Fässer einfach und mit wenig Kraft aufgestellt werden können (durch hin- und herwippen und hochkanten). Aber sicher bin ich nicht
Grüsse
Ursin
****** alle meine Bilder und Texte verfügbar nach cc-by-nc-sa
Zur "Inspiration", der Wasserturm auf meiner amerikanischen "G" - Anlage:
Im Wasserturm ist ein kleiner E-Motor zum Heben und Senken des Wasserrohrs sowie ein Geraeuschmodul, das nach dem Senken des Wasserrohrs hoerbar "Wasser" sprudeln laesst .
Im Gasbereich wirkt fast nur der Gasdruck. Anderes kann man vernachlässigen. Im Flüssigkeitsbereich wirkt der hydrostatische Druck der Flüssigkeit plus der Gasdruck.
Nur der Wassertank ist fertig, habe die Farbe sehr dünn aufgetragen, so sieht es etwas verwittert aus, ich musste neue Furnierleisten draufkleben, habe die Trapezstäbe verhunzt, aber mit Änderungen ergibt sich wieder ein anderes Bild, vielleicht sogar besser.....
Sehr schöne Weissblechdosen bekomme ich aus einer Pizzeria, die haben immer die grossen Dosen, 2 Liter etwa, je nachdem welche Marke, hat man die schönsten Wellbleche, bei manchen ist die Welle unterbrochen, bei anderen durchgängig, hier habe ich eine Dose Mais geklaut, leer natürlich, der Boden wurde bearbeitet und ist jetzt das Dach des Wassertanks, bereit zum lackieren, vorher aber noch die Luke aussägen....
...und oben möchte ich eine schöne alte Reklame befestigen, auf einer kleinen Stange, das hier ist nur ein Beispiel...
...von oben geht es langsam nach unten, ich suche noch Leitern und fand keine im Netz, für Spur 0, und lang muss sie sein, wer weiss eine Adresse...?
Die Plattform hat mich Zeit gekostet und Nerven, die Geländerpfosten sind aus dem Schiffsbau, Messing und haben ein Gewinde 2,5 mm, die Muttern passten aber nicht in die Ecke des Winkels, so habe ich ein Messingrohr genommen und ein Gewinde hineingebohrt, damit sieht es wesentlich besser aus als die Muttern....
... das einzige sichtbare Messing an dem Wasserturm werden die Tankringe sein, alles andere wird gepinselt, und zwar so, dass ich mit der Polierfeile die Farbe etwas anrauhe oder abnehme, der Charakter des Verwitterten sollte ruhig etwas zu sehen sein...