Hallo zusammen, habe aus der Bucht einen sehr ramponierten und zerfledderten Neuheitenkatalog 1937 gefischt. Es handelt sich um die holländische Ausführung (Preise in Gulden) A537r. Wie sich zeigte ist es ein Fehldruck mit falscher Paginierung. Die Seitenfolge ist: 1, 2, 3, 6, 5, 4!
Was noch interessanter ist: es gibt alte handschriftliche Anmerkungen an der HR700 und der HS700 zum Fertigungs- und Lieferzeitraum: Da Sütterlin nicht mehr allgemein bekannt ist hier mit Transkription: HR 700: 15.7. (?37)Motoren, Spritzgussformen fertig Anfang September Körper, Rahmen, Stuhl (?Synonym für Fahrgestell) bis Ende August Tender Werkzeug fertig bis 15.9. ? ... Lieferung bis Anfang Oktober
HS700: 15.7. (?37) Rahmen 30.8. Aufbau mit Dach 30.8. Lieferung Anfang Oktober
Und zwei Jahre später wurde die Produktion der HR700 und HS700 beendet:
Ergänzung: an etlichen der weiteren Neuheiten in diesem Katalog sind auch die Angaben zu Werkzeugfertigung und Lieferterminen geschrieben. ... wenn es von Interesse ist bitte fragen..... Stefan
Das ist keine Sütterlin-Schrift, es ist ganz normale lateinische Schreibschrift mit ein paar wenigen Anleihen bei Sütterlin, z.B der Aufstrich beim großen E oder das kleine z. Viele Grüße Karl
Wie sind diese Notizen entstanden? Gab es Präsentationen vor Händlern? Oder vor Journalisten? Warum wird deutsch in niederländischen Katalogen geschrieben? War ein niederländischer, falsch paginierter und wohl inhaltlich schon überholter Katalog nie im Umlauf sondern diente hier sozusagen als Notizzettel zum Mitschreiben aktueller Informtionen?
Das sind so Gedanken, die mir als Nicht-00-Märklinist in den Kopf kommen.
ist in deinen neuheits papier auch die 406 abgebildet ? jemand, der 2 stück davon hat , erzählte mir , dass einmal die 406 fahne drin ist , beim anderen papier nicht ? Komisch
so ist es. In der deutschen Ausgabe wird der Artikel 406 1937 vorgestellt, in der niederländischen nicht.
In den intern benutzten niederländischen Ausgaben ist der Artikel 406 per Hand nachgetragen.
Verkauft worden ist die Standarte in den Niederlanden (wie auch in der Schweiz) dann aber doch. Die letzte Nennung erfolgt noch in der im August 1939 gedruckten Gesamtpreisliste "1939/40 Holland" auf der Seite 4. Der Artikel 406 ist hier mit einem Preis von -,50 fl. verzeichnet.
Märklin hat alle Standarten (auch in Spur 0) schon 1937 aus dem normalen Katalogprogramm genommen und nur noch in den Zusatzkatalogen der Händler geführt.
Hallo zusammen, in der Schweizer Neuheitenliste 1937 ist die Standarte auch nicht abgebildet (Seite 3) zusätzlich sind dort andere Transformatoren 13 471 ZG bzw. AG genannt.
Bzgl der handschriftliche Notierungen, denkbar ist doch auch, dass diese bei Verkaufsgesprächen in Göppingen oder Messen wie Leipzig vom Vertretter an die Händler gegeben wurden der doch bitte bestellen soll, aber noch nicht jetzt weil ist noch nicht fertig. Das mache ich genauso, Notizen immer am besten in die Listen vom Lieferanten, dann weiß man immer welche Info wohin gehört.
Ich gebe zu die Infos sind schon sehr detailiert, das wußte vermutlich nicht jeder Vertreter, andererseits war das genau die neue Technologie mit der man sich als innovativ darstellen konnnte.
Auch sehr spannend und meistens überlesen der "Untertitel" auf der ersten Seite: "Prospekt über die pfeifende Eisenbahn Spur 00 folgt nach". Hat irgend jemand schon einmal diesen Prospekt gesehen?
der Artikel 406 wurde auch in der Schweiz angeboten und kostete dort 1,- sfrs..
Es geht um Spielzeug. Ich kann mir vorstellen, dass sich die Mehrheit der Händler nicht so sehr dafür interessiert, wann die Formen und Werkzeuge fertig sind oder ob die Fertigung in Gang ist. Der Spielwarenhandel wird wohl eher wissen wollen, ob der Artikel lieferbar ist und wann er kommt. Meiner Meinung nach sind die Notizen werksintern.
Ein Prospekt über "Die pfeifende Eisenbahn Spur 00" folgte nicht nach. Wie schon gesagt (#3), kam es nicht zu einer Serienfertigung. Vielleicht bekommen wir eines Tages die Prototypen/Vorserienstücke zu sehen. Denkbar, dass diese auf Basis des Gepäckwagens 344 entstanden sein könnten.
Hallo, wegen einer Nachfrage hier noch die Seite 3 des Neuheitenkataloges: an der elektrischen Miniatur-Autobahn sind keine leserlichen Vermerke. In der Mitte ein für mich unleserliches Gekrakel. Interessant vielleicht, dass für den großen Tunnel 453 explizit vermerkt ist: keine Werkzeuge. Das scheint eine echte Handarbeit gewesen zu sein! Und diese Anmerkung macht doch ziemlich klar, dass es sich um Märklin-interne Anmerkungen handelt, denn dem Händler wird das wohl ziemlich schnuppe gewesen sein wie der Tunnel gebaut wird. Stefan
Körper, Rahmen, Stufe bis Ende August darunter: Liste Lieferungen bis Anfang Oktober.
Beitrag #15:
Trafo 13470 ZG Werkzeug fertig/ Fabrikation kommt in Gang/ Lieferung Mitte August Trafo 13470 AG Werkzeuge fertig Ende Juli --- Anfang September Trafo 13470 BG Werkzeug fertig Ende Juli --- Anfang September Trafo 13470 CG Werkzeuge .... bis Mitte Juli (Pünktchen sollen zwei Wörter sein: ansp. aber Gleis 3600 DA in Gang Weiche 13600 EM WB Werkzeug fertig bis 10.8. /Herzenstück Ende August/ Lieferung Ende September Telegrafenmast 430 in Fabrikation 15.7. Tunnel 453 keine Werkzeuge (Tunnel ist aus Holz und Masse)
Hallo zusammen, um die Sache hier vllt. noch etwas runderzu machen.
Der Katalog wurde aus Hattenhofen verkauft. Hattenhofen liegt ca. 30 km westlich von Göppingen und es gibt dort mit der Schweitzer Group einen sehr großen metallverarbeitenden Betrieb, der auch Werkzeugbau betreibt.
Es ist also denke ich naheliegend, dass es sich hier um Notizen in Bezug auf die Abstimmung mit dem Werkzeugbau handelt.
Genau wie das ST 800 gehäuse , auch dies würde als erst version von einer fremd Firma gemacht , keine zinkpest und risse vorhanden .die späteren hatten immer zinkpest .
406 war als erste ausführung mit weissen mast , später immer vernickelt
interessant finde ich auch den Trafo 13470 CG. Laut der Artikelbeschreibung ist er ja auch geeignet für Miniaturbahnen- also demnach auch der 00 ? 75 V Leistung sind ja schon enorm ! Gesehen habe ich aber so ein (ähnliches?) Teil aber nur einmal - in Gaggenau 2020. Lt. Aussage eines dortigen Anlagenbetreibers sollen diese Geräte auch , weil nur wenig nachgefragt/gebaut, sehr selten sein! Auf alle Fälle ein Schmuckstück für jede Nostalgie-Anlage, das ich auch nur zu gerne hätte ...
Hallo Bernd Du meinst sicher 75 VA (Voltampere ) Dieser Trafo war für die 00 Bahn mit einem Knopf umstellbar. Diese sogen. Voltmetertrafos waren teuer und somit selten. Sie waren für die 66er Schaltung konzipiert und die Regelung ging nicht von der kleinsten Spannungsstufe los,sondern es wurde beim Einschalten (drehen des Fahrregelknopfes von 0 weg) sofort die Maximalspannung aufgeschaltet und die Lok sauste los. Das wurde deshalb so gemacht,daß die 66er Schaltung auch bei schlecht gewarteter 66er Schaltung sicher ansprach. Diese Trafos erreichen heute immer noch einen hohen Preis. Ich kenne in der ganzen Tinplateszene aber aktuell niemand,der ausschließlich mit 66er Schaltung fährt. Mit etwas Übung kann damit leidlich im Kreis rum fahren. Langsames Rangieren ist so gut wie unmöglich.
Zitat von Eugen & Karl im Beitrag #14Ein Prospekt über "Die pfeifende Eisenbahn Spur 00" folgte nicht nach. Wie schon gesagt (#3), kam es nicht zu einer Serienfertigung. Vielleicht bekommen wir eines Tages die Prototypen/Vorserienstücke zu sehen. Denkbar, dass diese auf Basis des Gepäckwagens 344 entstanden sein könnten.
Hallo,
angedacht waren die Wagen:
328 S 344 S 344 BS 344 JS 344 JBS
Das "S" in der Artikelnummer steht für "Summer".
Denkbar, dass man sich hierunter einen Konstruktion ähnlich der im Spur 0 Bahnwärterhaus 13761 vorzustellen hat.
Es gibt manche Drucksachen von Märklin in deutscher Sprache, aber mit ausländischen Preisangaben. Für Niederlande z.B. die Händler-Preisliste (das Heft mit Papp-Umschlag, rosa oder beige); für Ungarn z.B. die Preisliste 1942 zum Hauptkatalog. Dieses Neuheiten-Blatt kannte ich noch nicht.
Ich merke in dem Neuheitenkatalog jetzt erst dass die HS 700 (wohl Handmuster) auf dem Dach 2 große Isolatoren hat. Meine hat das nicht, ebensowenig wie die im Koll Spezialkatalog 1989, wo noch Protoypen gezeigt wurden. Die Dachleitung wird von flachen Lötstellen gehalten.
die Klischees entstanden damals auf Basis von Fotografien von Handmustern.
Bei einem großen Teil der 00 Neuheiten des Jahres 1937 sind diese Fotografien noch vorhanden. Die HS hat die großen Isolatoren. Weiter trägt die HS 700 hier noch starre (Blech-) Stromabnehmer des ersten Typs.