ich habe gerade im "Märlin Hauptkatalog 1904" (Quelle siehe unten) neben der von ypsilon in #20 gezeigten Abbildung folgende Artikelbeschreibungen gefunden:
Artikel 3431 M : Spur 1, Elektrische Schnellbahn, ..., Salonwagen, 4achsig, mit Elektromotor, vor- und rückwärtslaufend, für Unterleitung, Länge 35 cm
Artikel 3431 : Spur 1, Anhängewagen zur elektrischen Schnellbahn 3431, 4achsig, Länge 35 cm
Artikel 3431/2 : Spur 1, Elektrische Schnellbahn, ..., bestehend aus: 1 Motorwagen 3431, 4achsig, 8 Schienen A, 4 Schienen D für Figuren 1,2,3,4, für Unterleitung, ... Länge 35 cm
Artikel 3441/2 : Spur 1, Elektrische Schnellbahn, ..., bestehend aus: Salonwagen, 4achsig, mit Elektromotor, für Oberleitung, 8 Schienen A, 4 Schienen D für Figuren 1,2,3,4, 12 Leitungsständer, 12 Leitungsdrähte ... Länge 35 cm
Quelle: Claude Jeanmaire: Die großen Spurweiten The Railway Models of Märklin - Eine Zusammenstellung alter Kataloge für begeisterte Anhänger der Märklin-Spielzeugeisenbahn in den Spurweiten 0,1,2 und 3 aus dem Zeitraum 1891-1968. - Verlag Eisenbahn, Basel, 1969, S. 37.
Die Begriffe "Unterleitung", "Leitungsständer" und "Leitungsdrähte" finde ich großartig.
es stehen keine weiteren Angaben dazu, ob mit "Unterleitung" eine Mittelschiene oder eine Außenschiene gemeint ist. Ich denke aber, dass eine Mittelschiene gemeint ist.
Beim Durchblättern des o.g. Buches von Jeanmaire findet sich auf S. 17 eine Seite des "Kataloges 1903, englische Art". Da ist eine weitere Abbildung des Schnellbahn-Triebwagens und die folgende Artikelbeschreibung:
Artikel 3441/2 : Spur 1, Schnellbahn-Salonwagen, elektrisch, ..., System S.H., mit seitlicher Oberleitung, 8 Schienen A, 4 D = 12 Leitungsständern, samt Dräthen ...
in Bezug auf die Benennung der Stromversorgungsleitungen von Märklin habe ich Folgendes herausgefunden:
Zur Unterscheidung wird auf der gleichen Seite des Kataloges von 1909 bei der "Hoch- und Untergrundbahn" auf den Betrieb mittels "seitlicher Kontaktleitung" hingewiesen.
Bei der darunter angebotenen "elektrischen Schnellbahn" erfolgt die Stromversorgung durch "Schienen mit normaler (mittlerer) Unterleitung".
Im Katalog von 1904 wird die "elektrische Schnellbahn" auch mit "Oberleitung", wie zuvor von Christian beschrieben, angeboten. Hierzu gibt es zuerst einmal leider keine Abbildung, so dass man im Moment nicht weiß, wie die Stromabnehmer ausgesehen haben.
in der in #28 angegebenen Quelle sind der "Katalog 1903, englische Art" und der "Hauptkatalog 1904" enthalten. In beiden Katalogen wird die Abbildung von #20 gezeigt.
Ja, so etwas Blödes von mir. Natürlich, das ist die elektrische Schnellbahn mit der seitlichen Oberleitung. Die ist zu sehen. Da habe ich nicht aufgepasst.
Christian zeigt uns in Beitrag #14 einen Oberleitungsmast, wohl für Spur 1, von der er mehrere besitzt.
Hier noch jemand, der sich mit diesem Thema beschäftigt hat:
Im Cieslik erscheint ein Karl Lederer ohne Adressangabe (wohl Nürnberg), aber mit Patent DRP 654 744: "Oberhalb der Fahrzeuge angebrachte Fahrleitung für elektrisch betriebene Spielzeug- und Modelleisenbahnen".
Kann jemand mit Zugriff auf diverse Patente einmal nachschauen, um was es sich handelte ?
Ja, es ist nicht diese Oberleitung bzw. der Oberleitungsmast, den uns Christian gezeigt hat. Aber trotzdem ein interessanter Ansatz. Ich habe den Cieslik ja auch noch nicht ganz durchgelesen. Da findet sich bestimmt noch die eine oder andere Firma in diesem Bereich.
Übrigens, der Patentanmelder Lederer schreibt in der Patentanschreibung, dass es bereits vorher (1933) andere Hersteller von Oberleitungen gab, diese aber diverse Nachteile hatten, während seine Erfindung durch die Stanzung eines Fahrdrahtes als Fachwerk diese Mängel ausgleichen kann. Und: Augenscheinlich benutzte Lederer als Maste wegen der Isolierung runde Holzstäbe.
Es ist ja sowieso interessant, in welchen Mengen Firmen vor allem aus Nürnberg seinerzeit Eisenbahnen und Zubehör dazu gebaut haben, alle im Blick auf Märklin, um eventuell einen "großen Wurf" zu machen. Es wird bestimmt noch Überraschendes auftauchen. Beispiel Rissmann.
erinnert sei an den ausführlichen Vortrag "Oberleitungsbahnen" von 2004 und den Nachtrag von 2005, den Dr. Fritz Rinderknecht am Tinplate- Forum hielt.
in Beitrag #1 nenne ich Hermann Neumann, Leipzig. Und dann bin ich nicht darauf gekommen, im Cieslik nachzusehen. Das war wohl eine plötzliche vorübergehende Bewußtseinstrübung von mir. Bodo hat das in Beitrag #37 gemacht. Toll !
Zwar ist die Recherche mit diesem Allerweltsname, wie Ypsilon schrieb, schwierig, aber jetzt sieht es leicht besser aus. Jetzt braucht man nur noch den Inhalt von DRGM 1 272 466.
Wenn dies so wäre, dann hätte ich darauf hingewiesen.
Gehören diese Masten denn in den "Tinplate" Bereich? Sie machen einen massiven Eindruck und sollen ja anscheinend auf einer fest aufgebauten Anlage verschraubt werden.
Zu #39: Ich habe auch den Eindruck, dass diese Masten aus massiven Material bestehen. Da es also keine Isolierung gibt, konnten diese Masten nicht an den Gleisen befestigt werden, sondern mussten über die vier Löcher im Sockel auf einer Platte neben den Gleisen festgeschraubt werden.
Oder auf einer breiten Holzschwelle, die wiederum unter das Gleis geschoben und befestigt wurde - Befestigung z.B. wie Kraus Fandor. Bing hatte auch ein Gleissystem mit schwarzen Holzschwellen.