Natürlich nicht. Das sind so Informationen, die sich im Gehirn als eine Art Sumpf ansammeln und man weiß nicht mehr woher sie kam. 10 oder 15 Jahre Auktionskataloge ansehen, da sammelt sich schon was an im Kopf.
die Größe stimmt. Nur es sieht nicht nach Lampe aus.
Rechts der neue Versuch. Aus Versehen das falsche Stangenmaterial gegriffen. Jetzt sieht es aus wie eine Lampe.
Nur leider zu klein. Ich könnte jetzt ausmessen, welchen Kugelfräser ich benötige. Nur, das wird sehr teuer. Der größte Kugelfräser, den ich bisher entdeckte, war 12 mm im Durchmesser. Der kam hier zum Einsatz. Ich kann nun versuchen, den Fräser in den Support zu spannen und die Öffnung größer zu drehen.
Leider ist es so, dass die Zeichnung #98 nicht funktioniert, da kein Boden vorhanden ist.
Anmerkung: Deutlich zu sehen ist, wie das Modell von den Lampen lebt. Sie müssen unbedingt hergestellt werden.
Was genau meinst Du mit "es ist kein Boden vorhanden"? Nur ein Loch oben? Das ist bei meinem Exemplar nicht gut zu erkennen, weil da die Lampen von Rainer drin stecken. Er hat dafür eine Ersatzhalterung mit Podest gebaut.
Aber das Prinzip müsste trotzdem funktionieren. Kannst Du bitte ein Foto von dem Schlitz ohne Lampen einstellen - einmal von unten und von oben. Ich mach dann eine bessere Zeichnung.
Von der Größe passt es schon sehr gut. Wenn ich die Größe jetzt auf Deinem Bild rausmesse, komme ich auf 18.5mm. Die Hutze steht noch ca. 1mm zu weit über und sie könnte auch noch ca. 1mm breiter werden (gemessene Breite 7.75mm) - siehe Überlagerungsbild:
Der Abstand der beiden Ringe an der Hutze ist am Umfang ca. 3 - 3.5mm.
ich möchte nochmal auf das Wort "regulirt" im 1898er Bing Katalog zurückkommen:
Einigkeit besteht darin, dass das erste wirklich als reguliert zu bezeichnende Uhrwerk mit der Fliehkraftbügelbremse von Bing erstmals 1901 als Patent auftaucht. Das hatte Rainer schon ausführlich dokumentiert und dieses patentierte Uhrwerk wird auch im Jahre 1902 an allen möglichen Stellen als überragende Neuheit und Verkaufsargument erwähnt.
Worauf bezieht sich aber das Wort "regulirt"? Im 1898er Katalog des Archiv Verlags taucht das Wort nur einmal auf, so dass man denken könnte, dass es ein Schreibfehler ist. Ich hatte ja schon gesagt, dass ich einen so kapitalen Schreibfehler aber eigentlich ausschließen möchte. Im Buch "The 1898 Bing Toy Catalogue" vom New Cavendish Verlags habe ich nun drei weitere Erwähnungen des Wortes entdeckt, so dass ein Schreibfehler auszuschließen ist. Das Wort taucht auch nur bei Spur 1 und nicht bei Spur 0 auf.
Das Wort muss sich daher auf eine andere Eigenschaft der damaligen Spur 1 Uhrwerke beziehen und nicht auf den Patentregler, d.h. nicht reguliert im späteren patentierten Sinne, sondern reguliert im Sinne von regelbar. Die Uhrwerke gab es in verschiedenen Ausführungen: Nur mit Bremse, mit Bremse und vorwärts/rückwärts und mit Bremse, vorwärts/rückwarts und schnell/langsam. Ich vermute, dass man die Geschwindigkeitsumschaltung auf Langsamfahrt als erste Methode angesehen hatte, um das Losschießen der Lok ohne angehängte Wagen zu vermeiden. Eine hohe Übersetzung reduziert die Geschwindigkeit aber nicht so effektiv wie die spätere Patentregulierung, aber im damaligen Kontext, dass es noch nichts Besseres gab, macht das Wort dann trotzdem Sinn. Das ist natürlich nur eine Vermutung, aber ein Schreibfehler ist es mit ziemlicher Sicherheit nicht.
Ich seh grad, dass auf dem zweiten Bild das Wort "reguliert" auch bei den Versionen ohne schnell/langsam steht. Letzteres ist dann wohl nicht die regulirte Eigenschaft. Aber irgendetwas muss an dem Laufwerk regulirt sein. Ich werd meine Lok demnächst mal aufschrauben und mir die Innereien etwas genauer anschauen. Vielleicht findet sich da ein Hinweis. Es wäre auch toll, wenn jemand mit einer anderen Version des Laufwerks ein paar Bilder vom Getriebe posten könnte. Meine Version hat nur eine Bremse und die zwei schnell mitlaufenden Achsen ohne weitere ersichtliche Funktion.
ein besseres, als das bereits eingestellte Foto vom Uhrwerk, kann ich leider nicht aufnehmen.
Mittlerweile habe ich schon ein wenig versucht, mich in Uhrwerke einzuarbeiten. Leider bin ich nicht weit gekommen und kann nur eine vage Vermutung äußern. Möglicherweise wurde das Uhrwerk dahingehend optimiert, dass das Drehmoment im Abtrieb recht gering eingestellt wurde. Damit wäre es möglich, mit definierten Anhängelasten, die Geschwindigkeit zu begrenzen.
Ich bin sehr gespannt, die genaue Übersetzung zu erfahren, wenn du das Triebwerk ausbaust ;O)
Das Projekt Lampe ist nicht vergessen. Um den Lampenlüfter (ich kenne das Wort nicht) zu erstellen, braucht es einen neuen Ansatz. Ich denke, mit der Drehmaschine komme ich nicht weiter. Ich habe keine Möglichkeit, so feine Werkzeuge einzuspannen und verfüge nicht über die Werkzeuge, die so feine Rundungen und Einstiche erzeugen können. Ich denke, ich muss sie modellieren.
das könnte in die richtige Richtung zielen. Das patent-regulierte Uhrwerk wird auch gleichzeitig als Uhrwerk mit Überkraft bezeichnet. Durch die Regulierung können höhere Federspannungen und Anhängelasten realisiert werden, ohne dass die Lok aus der Kurve fliegt. Die alten Loks müssen also im Umkehrschluss vor der Einführung der Überkraft mit Unterkraft gelaufen sein. Könnte es sein, dass sich das Wort "regulirt" dann darauf bezieht, dass die Lok mit den im Katalog abgebildeten 3 Wagen genau richtig läuft? Dass das Uhrwerk also so regulirt ist, dass man auf jeden Fall 3 Wagen oder mehr anhängen kann?
Auf den ersten Blick schaut die Feder in meiner Nr. 8388 seeehr kräftig aus, ich könnte mir aber vorstellen, dass sie im Vergleich zu den patent-regulierten Loks ab 1901 aus dünnerem Federstahl ist. Mal sehen, wann ich dazu komme, sie aufzuschrauben...
PS: Wegen der Ablufthutze: vielleicht findet sich ja jemand mit einer Drehbank, in der man so ein kleines Teil gedreht bekommt?
um mal einen Eindruck zu vermitteln, wie um vor 1900 Drehteile hergestellt wurden, bietet sich dieses Video an. Ich möchte es vorweg nehmen. Das Drehfutter ist sehr genau, nur falsch montiert. An meiner 3-fach-Schreinerei-Maschine findet sich genau so ein Futter.
Bei den Uhrmachern bezeichnet der Begriff der Regulierung einen Mechanismus, mit dem man die Geschwindigkeit genau einstellen kann. D.h. damit die Zeit möglichst genau angezeigt wird, sind über die Jahrhunderte verschiedenste Mechanismen erfunden worden, um die Abflaufgeschwindigkeit genau einjustieren zu können.
Meine Vermutung ist nun, dass sich das Wort "regulirt" bei den allerersten Laufwerksversionen von Bing genau an diesem Uhrmacherbegriff orientiert. Das würde bedeuten, dass das Zusammenspiel aus Federstärke, Federlänge, Übersetzungsverhältnis, Reibungsverlusten und resultierender Zugkraft so eingestellt ist, dass das Uhrwerk eine möglichst lange Zeit mit einer Geschwindigkeit fährt, die weder zu schnell noch zu langsam ist.
Das bedeutet nicht, dass das Uhrwerk dieselbe Geschwindigkeit behält, wenn man weitere Wagen anhängt oder abkoppelt. Die Regulirung ist also wahrscheinlich für eine durchschnittliche Anzahl von Wagen ausgelegt, wie sie z.B. in den Zugpackungen enthalten waren - also in der Regel wohl 3.
Die zusätzliche Regulirung der Ablaufgeschwindigkeit bei unterschiedlicher Wagenzahl wurde dann erst 1901 mit dem Patentregulator erreicht. Dadurch waren dann auch Uhrwerke mit Überkraft möglich, was natürlich eine solche Verbesserung darstellte, dass es patentierungswürdig war und als große Neuheit im 1902er Katalog angepriesen wurde.
Das erklärt also, wieso im 1898er Katalog die Uhrwerke als regulirt beschrieben sind, aber trotzdem noch aus der Kurve rasen, weil zu diesem Zeitpunkt noch der Uhrmacherbegriff gemeint war.
In 1902 wurde dann die Fliehkraftbremse zusätzlich zur Regulirung eingesetzt und ab dem Zeitpunkt meinte man dann mit dem Wort die Patent-Regulirung, was eher einer Drosselung entspricht.
Also zweimal dasselbe Wort, aber mit unterschiedlicher Bedeutung. Einmal ist die Geschwindigkeitseinstellung gemeint, das andere Mal das Geschwindigkeitsdrosseln.
Ich denke, das löst den Widerspruch auf, wieso schon 1898 die Uhrwerke als regulirt bezeichnet werden, aber trotzdem noch aus der Kurve fallen, weil sie zwar nach Uhrmachersitte bereits geschwindigkeits-regulirt sind, aber noch nicht patent-regulirt sind im Sinne einer Geschwindigkeitsdrosselung.
Felix, der Uhrmacher-Dozent aus Unterstbayern ist ja hier Mitleser, aber, um sich nicht zu erkennen geben müssen, schreibt er nicht. Dabei wissen wir schon längst, wie sein user-name ist.
Auf jeden Fall: Die Leute bei BING und Märklin und Carette usw., die zu dieser Zeit, also vor 1900, diese Spielzeuguhrwerke für die Loks entwickelt haben, waren Spitzenleute, die wirklich etwas konnten.
Das Uhrwerk selber wurde ab 1810 in Blechspielzeug eingebaut, erstmals von Markus Büchner aus Nürnberg, der die Uhrwerke aus Paris bezog. Seit wann die Pariser solche Uhrwerke in Spielzeug einbauten, ist mir noch nicht bekannt. Der erste, der zum Bewegen von Spielzeug ein Uhrwerk einsetzte, war Hanz Hautsch aus Nürnberg (1595 bis 1670). Er baute 1649 nicht nur das erste Auto mit Uhrwerkantrieb für einen Gichtkranken, sondern 1664 für den dänischen König ein großes Puppenhaus mit vielen kleinen Personen, die zentral durch ein Uhrwerk angetrieben wurden. Heute noch in Dänemark erhalten.
Eric "HAND TOOL RESCUE" gehört zu meinen Favoriten auf YouTube! Ich habe den Kanal abonniert und freue mich immer über seinen Witz und seine interessanten Restaurierungen.
das wird schon, mit den passenden Laternen 8388. Vielleicht ist es die auf 15 Uhr, Bild 1, 1 Uhr letztes Bild. Hier scheint auf der Rückseite etwas abgebrochen.
Die passenden Laternen für die Nr. 8388 sind diese hier:
Auf der Rückseite ist ein Metallstreifen eingegossen, der den Clip darstellt. Auf dem Bild ist der Clip an der unteren Laterne abgebrochen, der andere ist noch dran.
PS: Es sieht so aus, als wären die Lampen vernickelt und dann bis auf den Reflektor schwarz lackiert. Dieselbe Methode scheint auch bei anderen frühen Lampen verwendet worden zu sein (macht irgendwie Sinn) - weiß jemand genaueres zum Herstellungsprozess dieser frühen Lampen?
heute ist Muttertag und Vatertag zusammen: Die Lampen waren in der Post und ich hab sie vorhin ausgepackt.
Zuerst einmal: Unsere letzte Durchmesserbestimmung hat ins Schwarze getroffen. Der Außendurchmesser beträgt wie vermutet 18.5 mm.
Bei der Fertigungsweise bin ich mir noch nicht endgültig sicher, aber das Lampengehäuse und die Ablufthutze wurden getrennt gefertig und zusammengesteckt. Das Lampengehäuse ist entweder vollvernickelt oder nur die Reflektorfront ist vernickelt. Das Ganze ist bis auf den Reflektor dick schwarz lackiert.
Das passt alles zum Bild von Wolfgang in Post #26, wo der Lack schon teilweise abgeplatzt ist. Dieselben Abplatzungen gibt es auch bei meinen Lampen. Diese schwarze Überlackierung gibt es außerdem bei allen frühen Lampen - das würde passen.
Das Bild aus Post #28 passt aber nicht dazu. Da kann ich mir noch keinen Reim darauf machen. Entweder hat jemand den Lack entfernt und das ganze poliert oder es ist eine andere unlackierte Version oder es ist ein guter Nachbau. Da möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt nichts ausschließen, ich tippe aber auf ersteres.