RE: [Eigenbau] Emily - Nachbau Märklin Raddampfer 1061 - 6

Hallo,

heute gab es wieder Schwimmversuche. Zunächst mit Gewichten, um die Lötnaht zu überprüfen. Alles dicht?



Ahoi! Alles dicht!

Nun zeigt sich Emily erstmals ohne Rand.



Jetzt geht es um die Trimmung. Wie liegt sie im Wasser?





Es ist keine Trimmung nötig. Sie liegt gut im Wasser. Nur, vielleicht liegt sie ein wenig tief.

Der Motor hat nun ein schönes Gewand. Hier muss jedoch noch ein wenig nachgearbeitet werden. Der Einbau des Motors ist Millimeterarbeit. Ich habe den Vorschlag von Ypsilon umgesetzt und die Bodenplatine auf das Notwendige begrenzt.



Das Deckhaus ist sehr flach. Um einen Vergleich mit den Fotos in https://www.historytoy.com/maerklin-1061...fer-mit-uhrwerk zu ermöglichen, habe ich den Aufbau in Foto 2 angehoben.

Die Schaufelradkästen wirken im Moment sehr breit. Georg, was meinst Du dazu?


Herzliche Grüße
Heinz

Ich empfinde die Schaufelradkästen auch als zu breit und im Durchmesser etwas zu groß. Die Seitenwände wirken massiver als im Vorbild.

Die Sicken an den Rädern wirken auch sehr stark. Man hat den Eindruck, du hättest einfach Tunfischdosen halbiert. Im Original sehe ich keine Sicken in den Radkästen, bestenfalls leicht abgerundete Außenränder, wenn überhaupt.

Ich habe Sorge, dass sie bei weiteren Aufbauten noch tiefer im Wasser liegt. Und vllt auch noch schräg, je nachdem, wo die Aufbauten stehen. Das ist ein reines Abenteuer, das hier genau hinzubekommen. Da wirst du vllt noch Manches ändern müssen. Aber egal, jemand hat sich an das Werk herangetraut.

Wie stark ist das Blech des Bootkörpers und wie stark die sonstigen Bleche?

Thunfischdosen? Gibt es so große überhaupt? Für mich sehen die aus wie die Rindfleischdosen aus der EU-Vorratshaltung für Notzeiten.

Schönen Gruß
Udo

Hallo Ypsilon,

vielen Dank für Deine Einschätzung.

Der Durchmesser ist verifiziert. Er entspricht genau der Länge des Deckhauses. Das Schiff ist sehr symmetrisch gebaut. Genau in der Mitte befinden sich Antrieb, Schaufelräder und Salon. Schaufelradkasten und Deckhaus entsprechen einem Drittel der Rumpflänge.

Ein Foto, welches das Modell genau von oben zeigt, ist nicht veröffentlicht.

Schaufelraddampfer können durchaus sehr breite Schaufelräder haben.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo Udo,

mit Rindfleischdosen kenne ich mich nicht gut aus. Bei dem Projekt handelt es sich um einen Nachbau. Auch Details, die ich anders machen würde, will ich getreu abbilden.

Die Frage nach den Blechstärken, kann ich morgen beantworten. Da muss ich in die Werkstatt.

Mit Millimeterangaben wäre mir geholfen. Was meinst Du, wie breit müssen sie sein?

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo Heinz,

auch ich finde die Radkästen 7 mm zu breit, wenn es machbar wäre kürzen, sonst super deine Arbeit,
sieht alles sauber aus, die Aufbauten berücksichtigen, hatte ich schon geschrieben, dafür, wenn sie noch fehlen,
extra Gewichte einsetzen um zu sehen wie tief das Boot liegt....

mit GRüssen Georg

Hier ein Bild von Schaufelräder, ab 7:05

https://www.youtube.com/watch?v=HDik00C-UwQ

Hallo,

beim Überprüfen der Breite der Radkästen bin ich auf einen Filmbeitrag gestoßen.

Offenbar war es um 1890 gar nicht unüblich, kleine Schiffe schwimmen zu lassen.

https://youtu.be/fo_eZuOTBNc?t=247

Zumindest in Paris. Das ist sehr schön zu erkennen. Wenn keiner im Bild steht. Doch den kann man ja wegschubsen.

Herzliche Grüße
Heinz

Um 1900 war es auch in Deutschland ein Volkssport, Schiffe auf Teichen schwimmen zu lassen. Ich habe dazu schon jede Menge Ansichtskarten aus der Zeit gesehen.

Interessant ist der Pariser Film auch für den Feuerwehrsammler: Ab 3:33 rast eine Feuerwehr-Kolonne im Einsatz an der Kamera vorbei, und der Dampfkessel ist schon voll unter Druck. Da bekommen die Feuerwehrsammler Herzklopfen.

Schönen Gruß
Udo

Leute,
wenn es hier um die Blechschiff-Geschichte geht, dann habe ich eine schöne Empfehlung,
die ich auch mehrfach in meinen Büchern erwähnt habe, weil immer wieder erheiternd
-und "treffend" ist sie im wahrsten Sinn dieses Wortes auch noch:
Denn da wird das teure Blechschiff eines Urlauberjungen aus der Stadt in einem Dorfteich versenkt.
Es ist dies die Story "Der vornehme Knabe" von Ludwig Thoma aus seinen "Lausbubengeschichten",
erzählt im bayerischen Stil -einfach köstlich!
Beste Grüße aus Südhessen
Botho

Ja, und dann noch ein Geständnis:
Wenn wir in Spanien sind, schwimmt mit mir immer ein hölzernes Segelschiff im Pool.
Als ich dieses aus Deutschland im Flieger mitgenommen habe, musste ich es bei der Gepäckkontrolle auspacken.
Man wollte nicht glauben, dass ein erwachsener Mann ein Kinder-Segelboot mitnimmt. Da. muss doch was drin sein...
War nicht, aber das verständnislose Kopfschütteln der Kontrolleurin sagte alles.
bgw

Bei dem Rheingold-Schiff im Video wird gezeigt, dass das Uhrwerk eine Bremse hat. Hast Du die vorgesehen? Der Knirps müßte ja eine besitzen.

Hallo Ypsilon,

ja, eine Bremse ist, genau wie im Original, vorgesehen. Dabei handelt es sich um eine quadratische Blechscheibe, die auf der Welle sitzt. Über einen Hebel wird die Welle blockiert.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

ich habe versucht, einen Größenvergleich herzustellen.



Dazu benutze ich ein Standbild aus dem veröffentlichten Video (Quelle: https://youtu.be/xNUWuIL1wk4?t=38)

Im Vergleich wirken die Schaufelradkästen ähnlich breit. Zum Nachmessen habe ich ein Raster darüber gelegt. Die Radkästen sind im Nachbau 34 mm, der Rumpf 113 mm breit. Auffallend ist auch hier die Symmetrie. Die Breite der Schaufelradkästen entspricht jeweils ein Viertel der Rumpfbreite.

Durch verschiedene Kamera-Linsen wirken die Aufnahmen etwas unterschiedlich. Die Breite sollte jedoch eine verlässliche Projektion darstellen.

Herzliche Grüße
Heinz

Heinz -
Ja, das mag ja wirklich getäuscht haben.
So ist aber aus meiner Sicht alles okay.
Eine erstklassische Arbeit!
Schöne Grüße mit den besten Wünschen
Botho

Botho, das im Dorfteich untergegangene Kriegsschiff hat Arne bereits in #116 erwähnt. Ich sehe, dir fehlt mutmaßlich die Zeit, alles durchzulesen.

Udo, stimmt!
Sorry, am 14. August war ich mit der Zeit arg knapp dran
und so ist mir das entgangen.
Aber jetzt habe ich das alles nachgelesen. Danke!
Beste Grüße aus Südhessen
Botho

Hallo Udo,

der Schiffsrumpf besteht aus 0,5 mm Weißblech, die Stärke hat sich durch die Bearbeitung auf 0,4 mm reduziert. Das Ruderblatt möchte ich auch aus 0,5er Blech herstellen. Stärkeres Material steht mir als Weißblech nicht zur Verfügung.

Alles andere wird aus Weißblech in einer Stärke von 0,3 mm gefertigt.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo Heinz,
du hast ja jetzt nachgemessen und es scheint zu stimmen - herzlichen Glückwunsch! Ich finde dein Projekt eh grossartig und es macht mir Spass den Fortschritt mitzuverfolgen.

Ich wollte schon schreiben und sagen, dass mit der Bemalung das Ganze wohl noch etwas weniger "dick" aufträgt. Und im Vergleich mit einem (US-)Vorbild Schiff, scheint es auch zu stimmen:

Heinz, ich finde, dass die von dir gewählten Blechstärken richtig sind. Sei froh, dass du kein stärkeres Blech gehabt hast - das Schiff wäre ordentlich schwerer geworden.

Zur Blechstärke von 0,3 mm hast du sicher gemerkt, dass das zuerst labrige Blech durch das Formen enorm stabil wird, stabiler, als man es erwarten könnte. Ich habe zwar kein Blech in der Stärke von 0,2 mm, aber damit würde ich gerne einmal experementieren, wie stabil dieses Blech nach der Verarbeitung wird.

Schönen Gruß
Udo

Hallo Heinz,

mache einfach weiter, das sieht alles gut aus, auch wenn ich dazu stehe dass die Radkästen zu
breit sind, irgendwas stimmt nicht überein mit dem Original, Länge oder Höhe oder Abschnitt
für das Schaufelrad, egal, es ist dein Projekt, ich würde es durchziehen, selbst wenn einige
Massunterschiede da sind, was soll´s, deine Idee, dein Werk und du wirst Applaus ernten....

... natürlich auch von mir, mit GRüssen Georg

Das Vergleichsbild ist super. Ich empfehle aber nochmal eine neue Aufnahme von deinem Schiff aus größerer Entfernung. Also mit Tele fotografieren. Damit du eine vergleichbare Verzerrung erhältst wie beim Original. Und einen neutralen Hintergrund verwenden. Lieber jetzt nochmal 15 min investieren....

Hallo Ypsilon,

die Radkästen sind aufgesetzt. Sie können jederzeit neu angefertigt werden. Das mit dem Tele werde ich versuchen, hab allerdings nur ein Handy.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

wie haben sie das damals gemacht? Die Frage hat mich verfolgt, als ich das erste mal ein Blechspielzeug in den Händen gehalten habe.

Es ist eine bestimmte Schwelle zu unterscheiden. Vor 1900 und nach 1900. Im 20ten Jahrhundert stand die Industrialisierung schon auf ihrem Höhepunkt. Bis dahin wurden Dinge, wie auch Spielzeug, handwerklich hergestellt.

Emily ist vor 1900, also handwerklich, entstanden.

Ich möchte nun eine Technik zeigen, die Bleche verbindet: Das Bördeln.

Dabei werden die Bleche formschlüssig verbunden. Bei meinem Modell wird die Halterung des Deckaufbaus mit dem Deck verbunden. Die Sicke als Gegenhalter ist bereits eingebracht. Durch die Öffnung wird das Blech geführt, das gebördelt werden soll.



Mit dem Schweifhammer wird das Blech nun um die Kante gelegt. Der Schweifhammer schlägt dabei nicht unvermittelt auf das Blech. Mit jedem Schlag wird das Blech in die gewünschte Richtung gelenkt. Sobald der Schweifhammer das Blech berührt, wird er im Schlag verzogen. Daher der Name.



Nun wird mit dem Sickenhammer das gebördelte Blech rund geformt.



Es klemmt nun spielfrei zwischen Sicke und Bördelrand.

Herzliche Grüße
Heinz

Zitat von HeinzMan im Beitrag #148

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Es ist eine bestimmte Schwelle zu unterscheiden. Vor 1900 und nach 1900. Im 20ten Jahrhundert stand die Industrialisierung schon auf ihrem Höhepunkt. Bis dahin wurden Dinge, wie auch Spielzeug, handwerklich hergestellt.

Emily ist vor 1900, also handwerklich, entstanden.

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Hallo Frank,

mit Märklin kenne ich mich nicht gut aus und mit Schiffen schon gar nicht. Das Gesagte bezog sich auf Blechspielzeug allgemein.

Ich würde es sehr begrüßen, wenn weitere Beiträge über Schiffe im Forum entstünden, so wie auch Dampfmaschinen und Autos vorgestellt werden.

Eine Frage an Dich und natürlich auch die anderen Fachleute habe ich nun. Wurde die Welle gelagert oder ging sie einfach nur durch den Rumpf?



Ich tendiere dazu, eine Buchse einzubauen. Für die Hauptwelle ist ein Messing-Rohr vorgesehen.

Herzliche Grüße
Heinz