diese von Butler Brother angebotenen Züge dürften alle von der Fabrik her einen Umkarton gehabt haben, denn es ist schwer vorstellbar, dass der Händler selbst dafür gesorgt hatte.
Wenn aber alle Züge einen Umkarton hatten, dann gehört zum Zug von Rissmann auch die Bahnhofshalle und das Signal mit dem einstellbaren Auslöser für einen Zugstopp. Wenn also solche Teile einmal auftauchen sollten (beide Teile dürften in Sammlungen unter "ferner liefen" im Nirwana vorhanden sein), weiß man anhand des Bildes, ob das Rissmann ist.
Der Bahnübergang rechts unten ist bei mir vorhanden, sowohl von BUB (Katalog ca. 1902) als auch Carette (Schiffmann-Katalog) angeboten. Viele Grüße Wolfgang
Habe noch ein Katalogbild von Rißmann gefunden, aus dem Katalog 1914 des Händler Wilhelm Jonas aus Berlin. Ist leider nicht besonders gut, aber der halb sichtbare Wagen scheint der mit den ungleichmäßigen Fenstern zu sein.
Interessant ist auch das Gebäude, ob es wohl auch von Rißmann ist ?
In den Händlerkatalogen tauchen die verschiedensten Hersteller meist bunt gemischt auf. Wenn ein bestimmtes Teil neben einem anderen steht, läßt das daher im Allgemeinen keine Rückschlüsse auf den Hersteller zu. Meistens wird man nur in die Irre geführt: Bub steht neben Issmayer. Issmayer neben Schuhmann usw. Ohne weitere Anhaltspunkte ist das meistens reines Rätselraten.
Im Fall von diesem Häuschen würde ich aber zustimmen, denn es gibt zusätzliche Anhaltspunkte: die Gittermaststrebe und die Signalform ist auffällig und kommt genau so auch im FAO Schwartz Katalog bei der Wartehalle vor. Insofern kann man so eine Gittermaststrebe bzw. Signalform als Identifikationsmerkmal für Rissmann ansehen.
Auch Bub verwendet Gittermaststreben bei Wartehallen, aber die sehen anders aus. Auch die von Bing. Und auch sonst ist mir kein anderer Hersteller aus der Zeit 1907-14 bekannt, der solche einfachen im Zickzack gestanzten Streben für Signale verwendet hätte. Also: mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ist dieses Häuschen mit der Zickzack-Signalstrebe von Rissmann. Das ist ja schon mal eine sehr hilfreiche Erkenntnis - Danke für das Katalogbild!
In #56 hatte ich die obere Lok in der rechten Spalte Bub zugeordnet. Dies basierte auf der Annahme, das dort die folgende Lok von Bub abgebildet ist:
Die Loks sind sehr ähnlich, aber leider doch verschieden, so dass ich bei der Zuordnung nicht mehr von Bub ausgehen möchte. Der Tender schaut bei näherer Betrachtung irgendwie nach Fandor aus, aber who knows? Hat jemand diese frühe Lok?
Auch die in #56 abgebildete Lok in der ersten Spalte zweite Reihe, könnte nach den neuesten Erkenntnissen von Arne wahrscheinlich eher H. Fischer zugeschrieben werden als Schuhmann. Nachdem ich diese 1B Lok aber noch nie in Echt gesehen habe in den letzten Jahrzehnten, ist eine korrekte Zuordnung eigentlich nur anhand des Fahrgestells möglich und das läßt sich laut Arne nun eher H. Fischer zuordnen. Ohne ein konkretes Belegexemplar wirds aber wirklich schwierig. Also auch hier: Hat jemand diese Lok im Fundus?
Zitat von ypsilon im Beitrag #62 Und recht sicher ist doch dass Links 2 und Rechts 1 zum gleichen Hersteller gehören - aufgrund der gleichen Gleiszeichnung. Also beides Fischer?
Könnte man schlussfolgern, ja. Aber die Klischees wurden in diesem Fall vom Grosshändler und nicht vom Hersteller gemacht und dann könnte man auch verschiedene Loks aufs selbe Gleis gestellt haben. Das Gleis hat leider wenig Aussagekraft.
Nein, das ist nicht Kraus. Der Tender wurde von einem Hersteller produziert, der die seitlichen Wände des Tenders ausgeprägt hatte. Bei Kraus gibt es so etwas nicht, zumindest nicht bei den Tendern.
Dann hat sich der Tender tatsächlich dazugeschmuggelt. Ok, der Tender ist von Schuhmann, aber dann lassen wir ihn jetzt beiseite und kommen zurück zur eigentlichen Frage:
Wenn rechts oben nicht wie ursprünglich vermutet Bub ist. Was ist es dann? Bleibt Kraus übrig. Oder?
Kraus-Loks sind anders: Nie geprägte Kesselringe, Farbe der rechteckigen Verzierung unter den Fenstern immer außen orange, innen rot, bei den alten Loks war das Fahrgestell immer schwarz und nicht rot und zudem hatte Kraus keine Verzierung des Fahrgestells oberhalb der Zylinder.
Udo, wir reden von dem Katalogbild in Posting 51, oben rechts der Zug.
Kraus wäre möglich. Die Wagen scheinen einen Schriftzug über den Fenstern zu haben, es gibt Wagen mit den abgebildeten 7 Fenstern als NY Central und als Pennsylvania Lines. Auch der Tender mit dem Rundbogen vorne gab es von Kraus.
Die Bogenkupplung des Tenders und der Anhänger gab es bei Kraus ab 1910 bis etwa 1935. Schuhmann hatte auch so etwas, allerdings waren die Bögen durch Prägung verstärkt.
Meines Wissens gab es von Kraus nie solche seitlich ausgeprägten Fahrgestelle. Das Gezeigte ist von einem anderen Hersteller.
Zitat von ypsilon im Beitrag #62 Und recht sicher ist doch dass Links 2 und Rechts 1 zum gleichen Hersteller gehören - aufgrund der gleichen Gleiszeichnung. Also beides Fischer?
Könnte man schlussfolgern, ja. Aber die Klischees wurden in diesem Fall vom Grosshändler und nicht vom Hersteller gemacht und dann könnte man auch verschiedene Loks aufs selbe Gleis gestellt haben. Das Gleis hat leider wenig Aussagekraft.
Wir reden hier von einem Katalog aus den USA, in dem auf einer Seite von eindeutig Nürnberger Herstellern verschiedene Züge abgebildet sind. Alle diese Waren wurden über Großhändler vertrieben, dennoch sind die Klischees sehr verschieden. Warum soll der Händler für die Klischees sorgen? Die Antwort oben stellt mich nicht zufrieden.