RE: [Eigenbau] Industrielandschaft in Spur 0 - 11

Hallo,

es ging weiter mit Übungen.



Das "eine" Pigment konnte ich nicht finden und so musste eine Mischung her und nahezu alle Pigmente wurden ausprobiert.



Die 2-Funktions-Sprühspistole sprühte keine Farbe mehr, filigrane Teile verstreuten sich in der Werkstatt und wurden gesammelt, um das Problem später zu ergründen.



Die kleine Schraubmutter, die mit einem winzigen Klack herunter fiel, habe ich nach gefühlt zwei Stunden Suchen wieder gefunden. Morgen will ich versuchen, das alles zusammen zu fügen. Was ich sagen will: es muss unkomplizierter gehen.

@Udo hat berichtet wie er mit einer Schaumstoffwalze Oberflächen erhabene Strukturen lackiert hat. So ähnlich habe ich das auch probiert.

Viele Experimente und Versuche sind vergangen.



Ich hoffe Bender macht keinen Unsinn.

Herzliche Grüße
Heinz

Ja, das mit dem Noch-Roller war hier beim Bau der großen Carette-Brücke:

große Bogenbrücke von Carette um 1910, Restaurierung (update 17.5.2021)

ab Beitrag #9

Schönen Gruß
Udo

Hallo Heinz,

für diese Methode kann ich einen Stoffballen, z.B. aus einem alten Leintuch empfehlen:



etwas Farbe auf eine glatte Fläche geben mit dem Stoffballen etwas Farbe auftupfen und dann zuers auf eienm Stück papier wieder etwas abtupfen bis ein leicht trockener Farbauftrag entsteht, erst dann an Objekt gehen und vorsichtig herantasten, die Farbe kann durch mehrmaliges eher trockenes aufragen immer mehr deckend erzielt werden ohne daß die Fugen voll laufen.

Mit verschiedenen feinen Farbabstufungen lassen sich so auch schöne Übergänge gestalten.

Viel Erfolg!

Michael

Autsch!

jeder kennt es. Ein kleiner Ritz und Pflaster drauf. Auch hier begegnet uns Kopal. Das ist der Klebstoff, der das Pflaster hält bis es wieder gut ist. Bereits seit 1882 klebt es sehr gut und Mama muss nicht mehr so lange pusten.

Ich finde, es ist ganz gut getroffen.



Die Brauerei soll nach dem Farbschema des Bing Bahnhofes lackiert werden. Vielleicht will ich noch versuchen, die Fugen des Mauerwerks zu betonen.

Sehr exakt wurde der Sockel bei Bing begrenzt.



Das grüne Band war noch nicht im Handel, doch abkleben konnten sie offensichtlich schon.

Der Bahnhof [Bing] [Spur 0] [5.1.1. Bahnhof] 10/618 erschien in verschiedener Farbgebung.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

kennt ihr das? Immer diese Werbung? Insbesondere Helfer der Schönheit, Schminkmittel-Empfehlungen, scheinen mich heimzusuchen. Hätte ich nur hingesehen, mir ein Tutorial, eine 2 Minuten Make-up - Schminkanleitung angesehen...



Der Sockel ist lackiert und Problemstellen sind zum Übertünchen vorbereitet.

Nun wird das Rouge vorbereitet.





OK. Da ist sicherlich noch mehr drin, sieht vielleicht noch etwas nach erstem Schulball aus. Doch die Prinzipien sind die gleichen. Manche Regionen werden betont, andre nicht.

...Sorry, muss ins YouTube... Make up für Eisenbahn-Modelle... da muss es doch was geben...

Herzliche Grüße
Heinz

Moin Heinz,

schon nicht schlecht, jedoch würde ich die einzelnen Baukörper abkleben wenn die beige Grundierung aufgetragen ist,
die orangene Farbe muss von der Seite her besprüht werden, Baukörper für Baukörper, damit die Steine erhaben wirken,
auch die Fenster und Türen werden beinhaltet, von der Seite her meine ich dass die Sprührichtung fast gleicher Winkel
wie das zu besprühende Teil, das muss sehr schnell gehen, abschliessend werden die Stossfugen mit der Hand gemalt,
immer die gleiche Schattenseite, eigentlich wäre das alles...

mit GRüssen Georg

... etwa so in dieser Art meine ich müsste es gehen....



mit GRüssen Georg

Hallo,

für mich ist es interessant auf den Pfaden der Altvorderen zu wandeln. Zunächst lief auch alles wie geplant.



Die Übergänge sind nun weicher und das Rot eher zum Rot-Braun geworden, die Mauerstruktur wurde betont. Leider kann es die Kamera nicht sehr gut einfangen.



Weiter ging es mit den Farben, die die Dächer zieren sollen. Meine Schwägerin wünscht sich echtes Indigo, worin das Stahlblau laufen soll. Nach gut vier Stunden habe ich das Vorhaben ohne brauchbares Ergebnis vertagt.

Nicht nur, dass es aufwändig ist, die Farben herzustellen, nicht alle Farben lassen sich auch zu Lack weiter verarbeiten. Es kommt vor, dass die Farbpigmente ausflocken.

Macht aber nix. Ich habe je noch Zeit, bis mein Modell 100 Jahre alt ist.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

ja, alles was Spaß macht, macht entweder dick oder ist verboten. Cadmiumfarben gehören glücklicherweise nicht dazu. Die heutigen Cadmiumpigmente sind nach dem GHS-System der EU nicht als Gefahrstoff eingeordnet. Wikipedia Sie werden schädlich beim Verbrennen. Daher ist die Anwendung eingeschränkt. Als Wandfarbe dürfen sie zum Beispiel nicht eingesetzt werden.

Herzliche Grüße
Heinz

Nachsatz: Der große Dichter Schiller starb einen frühen Tod. Neuerdings geht man davon aus, dass auch die Wandfarben mit dazu beigetragen haben. Zitat: Im Fall von Friedrich Schiller soll das »Schweinfurter Grün« dagegen sehr wohl mitursächlich für dessen Tod gewesen sein. Das habe ich erfahren, als ich in Weimar war. Der Dichter hatte die Monate vor seinem Tod fast ausschließlich in seinem grüntapezierten Arbeits- und Schlafzimmer verbracht, wobei der Arsengehalt der Tapeten erst vor einigen Jahren bei Renovierungsarbeiten bestätigt wurde. Quelle

Hallo,

Farbe und Farbwirkung. Meine Schwägerin wünscht sich Indigo.



Das Feuerhaus hat ein Dach in Graphit-Farbe. Das stiehlt dem bunten Indigo-Dach die Schau. Alles ist zu bunt. (Für meinen Geschmack sowieso) Doch das ist Teil der Übung. Wie hat sich unser Farbempfinden geändert? >Spielzeug Farbe< Die Suche im Internet liefert erwartungsgemäß bunte Ergebnisse.

Das original Dach mit den Ziergiebeln verändert sofort den Eindruck.



Noch immer sind die Graufarben in Konkurrenz. Man sagt, sie beißen sich. Nun kommt das Wellblechdach.



Zusammen mit Grundplatte und Dächer



ist das Blau gar nicht mehr so schlimm.

Das kleine Wellblechdach wurde in mehreren Schichten lackiert. Zunächst in Cremeweiß (auch das habe ich mir von Bing abgeguckt) dann in Graphit und nass-in-nass mit Klarlack und Indigo.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

Farbe erreicht meine Sinne und füllt mein Herz. Heute war ein schöner Tag für mich in der Werkstatt.

Viele Farbdöschen sprühten bunte Farben.



Die Komposition fügt sich.



Nun kann der Sockel überarbeitet werden.



Ob die Überstrahlung noch zur arg ist, wird sich später zeigen.



Grau mit leichtem Blau sollen die Blechdächer werden. Und viel Gold soll Kugeln und Kanten zieren.

Mal sehen, wie das wird.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

ich bin eher schreibfaul. Seit längerem denke ich, ich sollte mir aufschreiben wie ich die Farben anrühre. Ich hatte noch vor wenigen Jahren ein ausgezeichnetes Gedächtnis. Ihr hättet ein Telefonbuch aufschlagen können und mich nach einem x-beliebigen Eintrag fragen können. Ich hätte die Antwort sofort gewusst: Es ist ein Telefonbuch. Nun aber gerät das Wort Telefonbuch allmählich, wie allgemein, in Vergessenheit.



So fasse ich nun mit der Kamera die Bestandteile meiner Farben und gebe ihnen Nummern GR 01. Bestehend aus Eisenoxid und Titanoxid. Ich werde das später genau aufschreiben. Versprochen.

Die Farbkombination ergibt ein sehr schönes Blau-Grau, welches oft bei meinen Projekten zu sehen ist, wie auch bei den zwei großen Dächern.





Jetzt geht es um die Feinheiten.



Dazu werde ich mir einen Arbeitsplatz mit Sitz einrichten. So etwas gibt es nicht in meiner Werkstatt, wohl aber in Feinwerkstätten.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

in nur wenigen Schritten ist der digitale Arbeitsplatz in ein analoges Atelier verwandelt.



Mein digitales Handy wehrt sich natürlich mit allen Mitteln und trotz Nachbesserung sind die Farben nicht so toll wiedergegeben.

Zu sehen ist ein Malplatz für Ölfarbe und für Öl-Kopal-Lackfarbe. Verschiedene Farbpulver, Malmittel, Pinsel, Spachteln und Glasplatten sind die Werkzeuge und Materialien.



Ein tief sattes Grün soll der Übergang zur Sockelplatte sein.



Ultramarinblau soll die Basis der Fenster bilden. Das Farbpigment wird mit frisch geschliffenen Stuckspachteln angerieben.

Die Fenster werden bemalt, und werden wenn es gelingt, Sonnenlicht spiegeln.

Nachdem die Ölfarbe getrocknet ist, geht es weiter.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

es gibt gar nicht so wenige uralte Märklin Bahnhöfe mit grünen Torbögen.

Viele Grüße
Christian

Hier ein Beispiel eines alten Bahnhofs mit Grüntönen und beißen tun sie sich auch noch.

https://marketplace.marklinstop.com/wp-c...0/10/57-110.jpg

Stephan

In der Soester Börde gibt es grünen Sandstein. Alle Kirchen, Rathäuser usw. sieht man grünlich.

Hallo,

der Lack ist ab.



Erstaunlich, wie sich Meinungen über die Farbgebung entwickeln. Selbst Emotionen kochen hoch. Viele Diskussionen werden geführt. Heute verbrachte ich um die sechst Stunden, passende, gar perfekte Farben zu finden. Dies Teils mit lieber Unterstützung meiner Schwägerin.

Mit dem Grün des Tores war ich eigentlich zufrieden. Doch mit der Farbtextur weniger. Daher muss alles runter.

Zunächst ging es mit den Fernstern weiter.



Im Grunde sind Fenster Löcher in Gebäuden. In den Glasscheiben spiegeln sich Himmel und Wolken. Das versuche ich nachzuahmen.



(Bei diesem Foto sind die Probleme mit der Oberfläche des Tores zusehen.)

Das Entfernen der Farbe bietet natürlich auch die Möglichkeit, ungeniert Farbversuche zu unternehmen.

Doch zunächst muss die Seele Trost finden.

Gold.

Klassisch bearbeitet mit Kreidegrund glänzt das Gold am schönsten. Auch der tiefrote Untergrund der Kugeln ist perfekt. Nur unglaublich wenig Goldfarbe wurde aufgebracht. So wie auch beim original Vergolden mit dünn gehauenen Gold-Blättchen.



Gold soll es richten. Auch die Umrandungen des Torweges sollen goldgefasst werden. Viele Versuche erfolgten.





Selbst Gelsenkirchener Barock, weiß mit goldner Umfassung, wurde probiert.



Mehr als 150 reine Farbpigmente stehen alleine hier zur Auswahl. Das Grün des Torbogens hatte ich aus drei Pigmente zusammen gemischt. (Mischen müssen.) Es gibt nur wenige Farben, die wir definieren können. Doch daraus lässt sich für uns eine fast unendliche Farbvielfalt erstellen.

Ich bevorzuge mit reinen Pigmenten zu arbeiten. Ich befolge den Grundsatz, möglichst niemals mehr als drei Farben zu mischen.

@bulli66 danke für das Foto. Ja, da beißt sich in unserem Auge so einiges. Von solch einer Fähigkeit, Blech zu bemalen, träume ich.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

viele Tränen, viel Leidenschaft, viele Schnulzen liefen im Hintergrund.

Um es vorweg zu nehmen. Es hat dazu geführt, dass meine Hand zunehmend ruhiger wird. Es ist wie bei der Musik. Du musst etwas in die Zukunft schauen. Was ist der nächste Ton, der gut klingt. Wo trägt sich die Farbe des Pinsels auf, um den perfekten Strich zu erzeugen.

Doch zurück zu den Schnulzen.



Denkt euch alles zitronengelbes weg. In Wirklichkeit ist die Farbe in etwa wie Abdeckband.

Es ging mit Mühe, aber es ging. Die Torbogen glänzen wieder in Metall, ein weiterer Torbogen wurde gefertigt und soll nun das Labor für Farbversuche sein.



Alles soll schön werden.



Herzliche Grüße
Heinz

Hallo, Heinz,

beim Vergolden der Kugeln hast du unbewusst das Richtige gemacht: Wenn man Gold auftragen will, ob als Farbe oder Goldblättchen,
muss man immer erst alles mit einem dunkleren Rot streichen.

Schönen Gruß
Udo