RE: [Eigenbau] Industrielandschaft - 6

Lieber Heinz

Eine fantastische Brauerei, mit so vielen schönen Details, welche Deine Anlage bereichern wird, wahrlich traumhaft.

Grossartige Arbeit, freue mich auf weitere Bilder und der Fertigstellung.

Herzlichst, Christian

Hallo Christian,

dein Lob beflügelt mich. Vielen Dank.

Es gibt noch einiges zu tun. Auch ein Biergarten soll zur Verköstigung einladen.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

das Dach der Mälzerei wurde heute gebaut.



Es ist immer wieder erstaunlich, welche Stabilität Wülste und Fälze dem dünnen Blech verleihen.



Mit den Ecken bin ich noch nicht ganz zufrieden. Zumal eine Ecke nicht schließt. Mal sehen...







Der Dörrkamin wird wohl etwas kleiner im Durchmesser werden.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo Heinz,

ja, ein etwas kleinerer Durchmesser wäre warscheinlich "gefälliger", mach doch mal eine Probe aus Pappe.

Ich hatte mir vor kurzem einen kleinen Turm für ein Landschaftsteil gebaut, blöderweise auch gleich aus Blech.... den hab ich jetzt für "die Tonne", weil er mir zu groß geraten ist, nächstes mal bin ich schlauer -:)

Grüße Michael

Hallo,

im Moment stecke ich fest. Der Kaminabschluss der Mälzerei will nicht so wirklich gut gelingen.



Metall- Präge- und Drückarbeiten wurden durchgeführt. Hierbei wurden auch durchaus große Scheiben verformt.

Der Kaminabschluss will kunstvoll ausgeführt sein.



So große Dörrkamine können nicht unbedeckt bleiben und wurden oft mit mehreren Hauben versehen, durch die der Wind gut durchziehen kann.

Nun fehlt die kleine Abschlusshaube. Rechts unten, das war mal eine Kegelhaube, die mit Wellenmuster versehen werden sollte. Nun ist sie platt.

Hat jemand eine Idee?

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

zu #118

Diese Dachaufsätze sind Entlüftungshauben. Sie drehen sich im Wind. Man findet sie auf den unterschiedlichsten Industriebauten, z.B. bei uns in Guben auf dem Dach der alten Färberei, einer ehem. Hutfabrik. Sie sind kein Alleinstellungsmerkmal für eine Brauerei.

MfG Lastra

Zu #130
Zeig mal was du als Vorbild im Kopf hast.

Hallo,

ich dachte an eine stufigen, kegelförmigen Kaminhaube,



wie ich sie auch sehe, wenn ich aus dem Fenster schau.



Herzliche Grüße
Heinz

Googel einfach nach Abwicklung Kegel oder Kegel Mantelfläche.

Hallo Ypsilon,

danke für den Tipp. Bei einem Durchmesser von ca. 20 mm komme ich mit Blech an meine Grenze. Bereits die Überlappung, die beim Löten entsteht, sieht unschön aus. Das Teil müsste tiefgezogen werden.

Ich habe allerdings noch kein passendes Formstück gefunden. Runde Hauben sind deutlich einfacher herzustellen.

Herzliche Grüße
Heinz

Dann löte stumpf, von innen, nur einen Streifen eingelegt. Der muss ja nicht bis zum Rand gehen.
Oder der Draht zur Befestigung ist gleich die Verstärkung an der Naht.

Das "Wellenmuster" malst du einfach auf.

Hallo,

langsam verstehe ich, wie man gegen Nüsse allergisch werden kann. Das Dach ist für mich eine harte Nuss. Es birgt die Gefahr, aus der Blechwelt in die Modellwelt zu rutschen.

Wie hätte sie das damals gemacht?

Ganz klar, ein einfaches kegelförmiges Dach mit einer Zierkugel.



So versuchte ich mich mal wieder im Metalldrücken.



Leider gibt es aufgrund von etlichen Starkregen Rostbefall an manchen Werkzeugen.

Hier Ergebnisse.



Die zwei Dächer würden mit Abstand auf den Kamin gesetzt. Doch so gut wie die Vorlage kann ich Blech nicht drücken. Also versuchte ich mich an einem Kegel mit Sicken. Hierbei schnitt ich einen Kreis ein und formte mit den Fingern einen Kegel.

.



Der Bördelrand ist eine Herausforderung für mich. So entstand die recht komplexe Form. Vielleicht versuche ich morgen, eine Prägeform mit Abschluss zu erstellen.

Herzliche Grüße
Heinz

Heinz, iwie sieht das schön und fertig aus. Was willst du mehr ?

Hallo,

heute wird es ein recht langer Bericht werden. Doch zunächst

@Udo: Es ist schön, dass du mich bestärkst. Doch für mich war es handwerklich deutlich unterelaboriert.

Daher begann ich Draht rund zu biegen.



Es soll eine Prägeform entstehen. Aufgrund einer Anfrage möchte ich dies ausführlich zeigen. Der Federdraht ist Fluch und Segen zugleich. Einerseits bildet er sehr schön weiche Formen. Andererseits ist er recht widerspenstig und ich musste die Enden verpressen.

Zuvor jedoch zeichnete ich die gewünschte Form exakt auf.



Ich begann mit einem Kreis und einem Schnitt bis zur Mitte. Wie zu erkennen, tat ich mir ein wenig schwer mit der Anordnung der Sicken. Später erkannte ich, dass ich das ohnehin konstruktiv lösen muss.

Mit dem Schnitt kann das Blech sehr gut in die gewünschte Kegelform gebracht werden.



Bei diesem kleinen Kegel kann die geringe Verzerrung des Kreis-Durchmessers vernachlässigt werden.



Der äußere Kreis ist bestimmt und der ermittelte Ausschnitt aufgezeichnet (X), so kann die Lage der Sicken durch Teilung des Umfangs bestimmt werden.



Die einzelnen Elemente sind mit Paketband fixiert. Das hält für einige Prägungen, aber nicht für viele :O(

So kommt der Pressling aus der Presse.



Das Rohstück wird gereinigt, in mehreren Durchgängen auf Form geschnitten und verlötet.

Ich habe leider versäumt Fotos zu erstellen, wie der Pressling per Hand zum Kegel geformt wurde.

Nachtrag: Auf Bild 4 sind kleine Markierungen zu erkennen. Sie wurden vom Zuschnitt Bild 2 übernommen. Die Abweichungen sind gering. Es geht also auch ohne mathematische Berechnungen, nach Augenmaß ;O)

Daher

Ende Teil 1

Teil 2

Draht wurde bei altem Blechspielzeug nur spärlich eingesetzt und er passt auch nicht gut zum Blech. Blech passt gut zu Blech.

Ich habe also einige Blechröhrchen hergestellt.



Sie sollen das Blechdach fassen.

Doch zuvor habe ich die Abschluss-Kamineinfassung aus Blech gefertigt. Industriell hätte man es anders gemacht, ich habe ein kleines Profil erstellt.



Damit sieht der Kamin schon viel besser aus.



Die einzelne Elementen werden später noch farblich abgesetzt.

Gut ist es, wenn man einen Kalibrator zur Hand hat, womit die Blechform zurecht gerückt werden kann.



Das Blechdach ist fertig und die "geschmiedeten" Blech-Halterungen vorbereitet.



Das Dach kann montiert werden.



Nach meinem Empfinden stimmen nun die Details.









Form und Größe der Kugel, und ob ein Fähnchen weht, wird im Gesamtbild entschieden.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo, Heinz,

das hier könnte deine Arbeit etwas erleichtern:

https://crottendorfer-raeucherkerzen.de/...aeuchergefaesse

Seite 2, Braukessel mit Geruch wie beim Bamberger Schenkerla Rauchbier der Brauerei Heller in Bamberg

Schönen Gruß
Udo

Hallo,

die Feiertage sind 'rum und nun muss die verbambelte Arbeit aufgeholt werden ;O)

Es geht ums Dach des Sudhauses.



Wellblech ist gefertigt



und die genaue Form will bestimmt sein.





Das Torhaus ist leider nicht ganz rechtwinklig. Das ist nun eine Herausforderung für den Dachdecker.



Ein kleines Geländer auf dem Torhaus würde vielleicht schön aussehen?

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo Heinz,

es ist eine wahre Freude, die Fortschritte zu sehen!

Ein Geländer auf dem Torhaus finde ich etwas"zuviel", evtl wäre mittig eine Wetterfahne oder eine Flagge der Brauerei ganz hübsch?
Und: ja ich weiß eine Wetterfahne gehört eigentlich auf den höchsten Punkt einer Brauerei, aber es ist Tinplate -:)

Grüße Michael

@ Michael :

Wetterfahne ist mir auch in den Sinn gekommen. Erinnert mich an der Ulmer Brauerei die der von Bing ähnelt. Würde ich auf das mittlere Dach setzen.

Gruß
Harry

Hallo,

heute gibt es nur technisches. Das Welldach über dem Sudhaus wurde fertig gestellt. Ein kleiner Dachabschluss wurde gebogen und die Dachhälften an das Mittelteil geheftet.

Mit der Kraft von Magneten, die übrigens sehr nahe dem Licht steht, wurde die Giebelwand fixiert, um die Formen des Hauses übernehmen zu können.



Die Magnetische Kraft, die Elektromagnetische Kraft, strahlt eine unwiderstehliche Anziehung aus. Ich empfehle die Dokumentation ZDF Kosmische Kräfte - Eine Reise durch Raum und Zeit

Doch ich musste auf andere Kräfte zurückgreifen, um die Giebelwand zu formen.



Mit Deckzangen bog ich sie, mit der nicht wegzudenkenden Lüftungsöffnung, in Zickzack-Form.



Im Hintergrund ist der obligatorische Scherenschnitt aus Papier zu erkennen.



Passt! Oder passt scho, wie der Franke sagt :O)

Die Regeln der Blechverarbeitung wurden eingehalten. Keine scharfe Kanten. Alle Kanten wurden gekantet, umgebogen.



Nun muss noch das Dach des Torhauses entstehen.





Soll es genau so aussehen, wie das Dach der Mälzerei?

Meinungen und Vorschläge wie immer willkommen.

Herzliche Grüße
Heinz

Re #146
In diesem Land mußte bereits mehrmals "Flickschusterei" betrieben werden, damit es wieder weiter ging. Von daher wären verschiedene Dächer also durchaus authentisch. Kommt immer darauf an, welchen Zeitabschnitt man darstellen will. Und selbst ohne politische Umbrüche, welche mit Zerstörungen und Neuanfängen einher gingen, gab es Umbauten und Veränderungen durch Erweiterungen, technologische Umstellungen etc. Deshalb ist eigtl fast alles möglich, solange es im darzustellenden Zeitabschnitt technisch machbar bzw auch gerade in Mode war.

Hallo,

und vielen Dank für die vielen Meinungen. Die Richtung ist gegeben.

Insgeheim hatte ich gehofft, es kommt DER Entwurf, der die Lösung der Probleme bringt, die sich eingestellt haben.

@B12: Es hat mich gefreut, dass der Bezug zur handwerklichen oder industriellen Fertigung von Blechspielzeug hergestellt wurde.

@cmnhorsebreeder: Ja, auch ein Haus als Modell braucht möglichst die Erfahrung und das Wissen eines Architektens.

@ Es(s)bahner: Ich möchte der Aufzählung hinzufügen, es gibt noch weitere Gründe, warum im einem Ensemble verschiedene Dachformen vorkommen können. Etwa, weil die Funktion eines Gebäudes ein anderes Dach erfordert, oder weil so viel Bier getrunken wird, dass auf die Schnelle ein Anbau erforderlich wird.

Ich denke nun, dass nicht nur ein "Handmodell" nötig war, um ein Vorhaben in die Herstellung gehen zu lassen. Bei mir sind einige Stellen aufgetaucht, die ich zuvor nicht gesehen hatte. Das Dach der Brauerei überragt das Turmhaus das sollte nicht sein. Wenn wir uns nun nochmals die historische Brauerei in Bayreuth ansehen,



ist erkennbar, wie ein Anbau, rechsts als Sudhaus angefügt wurde. Neben dem Dörrhaus, der Mälzerei hat der Architekt den oberen Bereich des Bauwerkes mit einem Zierwerk versehen (wenn ich den genauen Begriff erfahre, werde ich in einsetzen). Edit: Ziergiebel oder Scheingiebel. (Danke, Udo) Hier sind die Initialen der Gründer eingelassen.

Nun zum Fortschritt.

Ich mag Einstell-Blöcke (Set-up Blocks). Sie sind recht vielseitig zu gebrauchen und man kann gewünschte Maße sehr exakt einstellen. Das Dach des Torhauses ist nicht rechtwinklig und so kann ich keinen Kombinationswinkel benutzen.



Die Tafelschere habe ich mir vor langer Zeit von meinem Lehrlingslohn gekauft und nun das erforderliche Stück Blech herausgeschnitten.



Der nötige Überstand wird bestimmt,



die Ecken werden frei geschnitten



und mit einer Werkstattpresse geglättet.



Das Prägeteil ist fertig gestellt.



Irgendwas muss mit dem Dach des Torhauses geschehen,



es muss eindrucksvoller werden.



Es war damals nicht unüblich, die Fassade hoch zu ziehen um so das Gebäude eindrucksvoller erscheinen zu lassen.



Nun muss die passende Verzierung gefunden werden, die ich auch in Blech umsetzen kann.



Herzliche Grüße
Heinz