eins möchte ich noch berichten. Der Bruno ist ein feiner Kerl. Schon über ein Jahr ging die Suche nach Kapitän und Mannschaft*. Da hab ich dem Bruno gesagt: Das kannst du doch! Lass dich anheuern!
Bruno war Beamter bei der Bahn. Das war schon was. Er musste mit "Herr" angesprochen werden und hatte Anrecht auf eine Pension.
Mit weißer Hose und weißen Handschuhen, ein wenig Gold an Uniform und Mütze war er gut aufgestellt und bekam daher die Verantwortung übertragen, Emily als Kapitän zu steuern.
Auf Matrosen und Passagiere warte ich noch. Tatsächlich ist der Markt für Zinnfiguren sehr auf Soldaten fixiert**. Ich habe meine Beziehungen spielen lassen, genetzwerkt, wie es nun heißt, und in 5-6 Wochen sind meine Figuren fertig.
Mal sehen.
*Heyde Replika Nachgüsse. Zivile Figuren sind selten und Auftragsarbeiten nicht einfach ausgeführt zu bekommen. Heyde arbeitete nach dem Baukastenprinzip. Aus verschiedenen Teilen, Oberkörper, Beine, Arme konnten verschiedene Figuren zusammengesetzt werden. Aus dem Feldherren konnte ebenso gut ein Kellner werden. Die Knopfreihen wurden einfach übermalt.
**Nun werden auch pornografische Figuren und Fantasiefiguren angeboten.
Doch nun zum eigentlichen Thema.
Die Verstrebung im vorderen Bereich der Halle ist gebaut. Hier möchte ich gerne zeigen, wie mit Schablonen gearbeitet wird.
Rechts ist zu sehen, wie die Blechkonstruktion aussieht, links, wie mit Hilfe von stabilem Karton eine Schablone für den Blechzuschnitt gefertigt wird. Ich benutzte Pizzakarton. Das Hersteller-Logo habe ich unkenntlich gemacht, da ich keine Werbung machen möchte. Die Form wird angenähert. Ein Stück Karton wird vorgehalten und die Form nachgezeichnet. Mit kleinen Schnipsel, die angeklebt werden, kann die Form perfekt nachgebildet werden. Die Schablone wird auf dem Blech nachgezeichnet und das Blech ausgeschnitten. Fälzen erhöhen die Stabilität. Das muss berücksichtigt werden.
Genial! ... Herstellerlogo unkenntlich gemacht - mit einem anderen Stück vom Herstellerlogo. Find ich cool.*grins* Ich hoffe, die Pizza hat wenigstens geschmeckt! Hättest ja auch drunter schreiben können, daß dieser Beitrag durch Produktplazierungen unterstützt wird, oder zum Ausgleich in der Kombüse künftig Wagner-Pizza zubereitet werden wird. *lach*
die Werfthalle nähert sich langsam der Fertigstellung. Es ist in Spur 0 ein recht imposantes Gebäude geworden.
Kapitän Karl-Friedrich Bruno Wilhelm von Bug führt durch die Baustelle.
Die Halle ist so groß, da kann es dem Kapitän zur See schon schummrig werden.
Entsprechend riesig sind auch die Tore. Hier bin ich noch nicht ganz glücklich und hoffe, dass Farbe es richten wird. Eine Galerie wurde auch eingebaut. Nun kommt man deutlich leichter an die Decksaufbauten. Danke, Georg, für den Vorschlag.
Die Tore werden wohl immer offen stehen.
Oder?
Halt!
Noch ist das Projekt nicht abgeschlossen. Neben einigen Kleinarbeiten fehlt noch die Beleuchtung. Natürlich soll die Halle beleuchtet werden.
Aber.
Mit einer fest eingebauten Beleuchtung verlasse ich unweigerlich den zitierten Zeitraum. Meine original Modelle beleuchte ich auch. Hier verwende ich elastische Knetmasse, um temporär die Lampenfassung anzubringen. Das ist im Moment auch hier meine Idee. Was meint ihr, liebes Forum?
Eine weitere Frage betrifft die Verlötung. Das Modell ist komplett mit Lötverbindungen hergestellt. Diese sind gepunktet. Ich kann nun versuchen, durchgängige Lötnähte zu erzeugen oder es dabei belassen.
Habe ich auch gerade hinter mir: Gepunktete Verbindung und dann durchgängig verlöten, und zwar so, dass es ordentlich aussieht.
Erster Versuch mit einem Lötkolben. Klappte nicht. Dann weiter mit dem Lötkolben, bis überall glatt bis buckelig Lötzinn lag, und danach mit Flamme und einem nachgezogenen Wattestäbchen, getränkt mit Lötwasser. Danach sieht das zwar nicht aus wie gemalt, aber richtig gut. Man kann anschließend auch noch mit Flamme und Wattestäbchen einige unschöne Stellen verbessern.
Das Wattestäbchen verträgt auch ab und zu die Flamme. Also mutig rangehen. Vllt vorher einen Versuch an einem Blechstück machen.
Die Halle ist reine Dekoration. Sie dient nur einem Zweck: Sie soll es ermöglichen, dem Nachbau Raddampfer Emily in eine Eisenbahnumgebung einzubinden.
Die Tore hätte ich gerne weg gelassen. Nur, eine Halle ohne Tore ist unstimmig.
Warum hast Du Löcher in die Träger gemacht? Löcher in flachen Teilen stellen Blechkonstruktionen dar. Die von Dir konstruierten Teile wären Schweißkonstruktionen aus Blech, erleichtert durch Löcher zur Materialeinsarung und für die Montage. Das ist in meinen Augen ein völliger Stilbruch. Wenn das so gewollt ist, dann habe ich dich bis jetzt falsch verstanden. Ich sehe in der gewählten Dachkonstruktion ein Fachwerk, das auf Matern aufliegt. Das Fachwerk kann man aus Holz oder Eisenprofil machen. Im Spielzeug wäre es in der Halle einfach weggelassen worden. Bestenfalls wäre ein Draht in Höhe der Dachstufen zur Verstärkung in Querrichtung eingelötet worden.
Und was ist mit den Toren passiert? Sind das Hohlprofile an den Rädern? Schienenprofil? Warum ist die Torfläche - ein Blech - ohne Unterbrechung? Historische große Blechtore bestanden aus einem Winkelprofilrahmen, auf das die Torbleche aufgenietet worden sind. Überall wären Sicken und Profile zu sehen gewesen. Oder es wären Holztore gewesen.
Ich muss sagen, dass ich regelrecht geschockt bin. Alles habe ich bei diesem schönen Bauprojekt erwartet, aber kein Lochblech und keine Wülste an Toren!
Fotos giptz mit Sicherheit, und wie die Führungen aussehen, weiß ich nicht. Ich war ganz weit weg und habe vor dem Rolltor einen Feuerwehrwagen gesehen. Sah zum Tor aus wie von Wiking.
Das mit dem Rolltor wollte ich nur erwähnen. Deine beiden Flügeltüren gefallen mir besser bis auf die fehlenden Verstärkungen. Aber das kann man ja noch machen.
Zitat von ypsilon im Beitrag #112Ich muss sagen, dass ich regelrecht geschockt bin. Alles habe ich bei diesem schönen Bauprojekt erwartet, aber kein Lochblech und keine Wülste an Toren! sad]
Ich hoffe, du wirst dein Lachen zurück gewinnen können. Grundsätzlich benötigen flache Bauteile dreidimensionale Verstärkungen. Hier sollte eine Stahlkonstruktion angedeutet werden, die die (aufgemalte) Holzbretter umfasst. Die Wülste sind wiederverwendete Schienen. Mit den Toren bin ich bislang sowieso nicht zufrieden.
Die "Lochbleche" sind komplexe Bauteile, die erheblichen Einfluss auf die Stabilität haben. Leider habe ich keine Fotos gemacht. Obgleich es mir bewusst war, dass in Wirklichkeit hier eine Schweißkonstruktion oder sogar eine genietete Konstruktion aus gewalzten Stahlprofilen verwenden geworden wäre, konnte ich dies nicht ausführen.
Die Löcher sind für die Stabilität ohne Bedeutung.
Ich könnte die Löcher verbinden. Komplexe Gitterkonstruktionen sehe ich mit meinen Mitteln nicht zu realisieren.
Moin Heinz. Bei den billigen Spielbahnen waren Gittermasten auch aus Blech ohne Durchbrüche, also hell grundiert und das Fachwerk dunkel aufgemalt. Vlt kannst Du ja noch ne glatte Fläche vor Deine "Lochbleche" setzen und so anmalen. Bei den Toren hätten es die Altvorderen vlt ähnlich gemacht, also Streben und Verstärkungen nur aufgemalt. Dabei hätten die bestimmt 3dimensional gemalt, also Licht und Schatten durch entsprechende helle bzw. dunkle Linien angedeutet. Dann würde die glatte Fläche der großen Tore nicht mehr so auffallen.
Heinz, ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Ideen nicht bei dir ankommen oder oft verfrüht sind. Gitterstrukturen baut man mit einfachen Streifen oder Profilen wie Winkel oder U. In deiner Werkstatt steht eine große Kantbank. Über das Schneiden von Streifen wurde auch schon mehrfach debattiert. Nimm doch einfach einen Katalog von Märklin, Bing oder Carette vor 1910. Dort gibt es genug Anregungen für große Gebäude. Und definitiv keine Blechträger mit Löchern.
bitte bleibe mal ruhig und nicht aufregen, hier werden dir Ratschläge gegeben, und es gibt immer eine Lösung, auch Ypsilon versucht es dir im Guten, wenn du meinst dass es nicht so machbar ist, dann suche eine andere Lösung, aber mit dieser Reaktion machst du etwas Unruhe, mich macht das sehr nachdenklich...
Ich habe dir eine Lösung zum Fachwerk via PN geschickt, diese ist machbar und ich weiss dass du es so bauen kannst, auch habe ich in der PN geschrieben dass wir alle versuchen dir zu helfen, der eine ist bestimmender der andere vorsichtig, aber Fazit ist dass wir alle deine beiden Projekte bestaunen wollen....
Also, mit Bitte, nicht sowas schreiben, hier hat sich schon Fred verabschiedet, das hat mich traurig gemacht und wenn wir diesen Ton wieterführen werde auch ich keine grosse Lust haben zu lesen....
OK...? Wir können gerne wieder telefonieren, was auch besser ist, bevor du solche Beiträge verfasst, ich denke wir sind ein Team....
Im Eifer des Gefechtes um statisch, historisch und funktionell richtige Lösungen haben wir - mich eingeschlossen! - etwas sehr Wichtiges völlig aus den Augen verloren: Es handelt sich hier um SPIELZEUG!!! Nicht um Modellbau....
Spielzeug muß einige wesentliche Kriterien erfüllen: Es muß mit Kinderaugen betrachtet werden. Es muß zum Bespielen verlocken. Es muß simpel funktionieren und robust sein. Es muß in der äußeren Gestaltung einen Wiedererkennungswert haben.
All diese Kriterien erfüllt die Halle, die Heinz gebaut hat! Die kleine Claudia möchte mit leuchtenden Augen den Raddampfer dort hineinschieben und wieder hervorholen. Und wenn der kleine Heinz dann auch noch den kleinen Georg mitspielen lässt, wird der lustige Mini-Kapitän aktiv und heuert vielleicht noch Matrosen für die erste Ausfahrt des dicken Dampfers an... Mir geht das Herz auf!!!!
Deshalb plädiere ich dafür, unseren Freund Heinz in Ruhe weiterbauen zu lassen. Wir haben nun alle unsere Klugscheißereien beigetragen. Was daraus wird, muß Heinz entscheiden. Und dann kommt ja noch Farbe auf das Bauwerk..... Ich bin gespannt und freue mich jetzt schon auf das Endergebnis!
ZitatEs handelt sich hier um SPIELZEUG!!! Nicht um Modellbau....
100%ige Zustimmung, nur bin ich mir leider seit einiger Zeit nicht mehr so sicher, ob das alle hier so sehen..., bestes Beispiel die alberne "Vorbild"-Diskussion um die JeP-SPIELZEUG-Lokomotive.