Für Raddampfer Emily ist das kein geeigneter Stapellauf. Ein überdachtes Trockendock sollte es schon sein. Außerdem lässt es sich viel besser in eine Eisenbahnlandschaft einbauen.
Die Auftragslage in der Schiffswerft HM ist gut. Es wurde mit der Planung begonnen. Ein erstes Modell gibt es schon.
Es soll eine Wellblechkonstruktion auf Steinsockel werden.
ich habe in Wismar so eine Werft gesehen. Die war so riesig, man konnte es kaum glauben, vor allem, als unten ein Feuerwehrwagen vorbeifuhr. Sah aus wie ein Wikinger-Fahrzeug im Vergleich zu dem riesigen Rolltor. Wie Spielzeug.
Damals gab es allerdings kein so großes Rolltor, aber zwei Türen. Die jedoch wurden seitlich rausgerollt also nicht aufgeklappt.
die Werft soll in eine Eisenbahnlandschaft passen. Türen, die mit Hafenschlepper geöffnet werden, gehen da nicht. Im Grunde stören sie nur. Mal sehen, vielleicht werden sie nur angedeutet, also unten breiter als oben.
Das Schiff soll auch teilweise außerhalb der Halle platziert werden.
Vor der Halle soll ein kleines (Hafen) Becken mit Positionslichter und Poller sein.
Außerdem habe ich noch immer einen zweiten Leuchtturm mit langer Kaimauer im Projekt. Das könnte ich dann verbinden.
heute ging es weiter. Ich habe mir einen Tag frei genommen und in der Blechwerkstatt gearbeitet.
Zunächst wurde das Fundament gemauert. Hierzu wurde das bekannte Mauerblech von Wilesco benutzt. Es sollte eine Wellblechhalle werden. Doch daraus wird nichts. Die Wellblechmaschine kann das Weißblech nicht in der benötigten Breite verarbeiten. Die Wellen geben nach und in der Mitte formen sie keine Rillen mehr.
Es muss also improvisiert werden.
Ich taste mich an die maximale Arbeitsbreite heran. Für das Dach wird es reichen.
Die Kanten wurden mit dem Handabkanter umgelegt.
Das Wellblech wird ziemlich schief und ungleichmäßig. Dadurch wird die Halle ihren eigenen Charme erhalten.
Für die Ausführung der Mauern muss ich mir was überlegen.
ich wünsche mir auch größere Wellen. Doch Maschinen, die so etwas können, sind mir einfach zu teuer.
Es gibt zwar einige Objekte, an denen ein Wellblechdach fehlt, doch ein Ersatzteil, dessen Herstellung die Anschaffung einer Maschine nötig macht, die mehr als 3.000 Euro kostet? Ist das angemessen?
Wenn wir uns Thinplate von 1910 ansehen, sehen wir, dass die Wellen deutlich größer sind. Für die Halle aber sind die Wellen durchaus im Maßstab.
Überall. Feines Wellblech ist doch eher nur typisch für Märklin ab Ende der 1920er Jahre. Feines Wellblech wurde um die Jahrhundertwende doch kaum verwendet. Man kann mich gern korrigieren.
Es geht ja nicht um Maßstabstreue, sondern um Rekonstruktion eines Spielzeuges der Jahrhundertwende.
eine Werfthalle ist als Eisenbahnzubehör nie gebaut worden. Es geht um eine Spiellandschaft im Stil der 1910er Jahren.
Die Zubehörteile um 1900 zur Eisenbahnlandschaft waren sehr begrenzt und bezogen sich streng auf die Eisenbahnwelt. Bahnwärterhäuser und Bahnhöfe möchte ich als Beispiel nennen. Wohnhäuser, Bauernhöfe und, ganz wichtig, Industrie, Fabriken, fehlten völlig.
Mein Eigenbau soll nur den Stil um 1910 wiedergeben, damit Emily, Nachbau Märklin Raddampfer 1061, würdevoll in See stechen kann.
Für Zeppeline gab es große Hallen, sogar schwimmbare. Oder große Lokschuppen. Es gab Fabriken in Hallen und Kräne mit großen Dächern. Es gab eschon einiges, man darf auch nicht nur einen Hersteller betrachten. Im Bezug auf "zivile" Gebäude hast Du recht.
Ich kann Dir leider nicht meine ganze Literatur ausbreiten. Ist doch OK was du machst, alles bestens, wirklich! Mir ging es nur um das leidige, weil für mich auch nicht gelöste Problem von Wellblech mit Bergabstand 4 mm. Der Bing-Norm.
ich habe mittlerweile Kontakt aufgenommen mit einem Werkzeugmacherbetrieb in Oberfranken. Es geht um die Erstellung der Formwalzen. Es ist eine reizvolle Idee, doch, wie ich fürchte unrealistisch.
Aber wie geht es weiter mit der Schiffswerft? Das Dach ist klar. Industriefenster krieg ich auch hin. Nur, wie kann ich die großen Wandflächen gestalten?
Mauern. Entweder Ziegelsteinblech von Wilesco mit optischen Abständen oder selber hämmern.
Beispiele von solchen Hallen, Fabriken usw. findet man manchmal beim Cieslik. Oder Schiphorst usw. Aber selten. Ypsilon hat viel mehr Literatur. Soll er mal suchen.
Bei der Ausstellung Alte Spielzeugeisenbahnen in Betrieb 2019 in Stuttgart hat ein Spielerfreund einen selbstgebauten Zeppelin samt Halle gezeigt, leider habe ich die Halle nur zu einem kleinen Teil auf dem Foto. Irgendwo habe ich noch ein besseres, ich finde es gerade nicht. Gruß Karl
Jetzt das Bild von der Halle über Umwege: Max Stahel aus der Schweiz, der ein alljährlicher treuer Besucher unserer Ausstellung und zudem ein allseits bekannter Eisenbahnfotograf ist, hat mir sein Foto mit der kompletten Halle zur Verfügung gestellt. Danke, Max! Viele Grüße Karl
Ich hätte auch eine Holzhalle vorgeschlagen, das war zu dieser Zeit für Grossausstellungen (z.B. hier und hier und hier noch vom Abbruch) und Industriehallen - und auch für frühe Luftschiffhallen durchaus normal - und die Gestaltung in Tinplate geht auch gut
Grüsse
Ursin
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eine große Halle braucht große Stützen und ein breites Fundament.
Die Stützen sollen bis unters Dach reichen und sind sehr einfach über ein Bandstahl zu biegen.
Ich möchte versuchen, die Halle möglichst einfach herzustellen. An den Stützen sind Vertiefungen zu sehen. Ich habe das Blech zusammen mit dem Bandstahl im Schraubstock eingespannt und mit den Fingern gebogen. Mit einem Karosseriehammer wurde das Blech geschweift. Daher die Dellen.
Bei der Blech(Wand)Gestaltung möchte ich mich am Foto orientieren, das Karl eingestellt hat.
um meinen Raddampfer aufzunehmen, muss die Halle bestimmte Abmessungen und Proportionen aufweisen. Jetzt ist erst mal Pause. Ich habe dünnes Weißblech bestellt, in der Hoffnung, damit das Dach fertigen zu können.
Offenbar wird in Corona-Zeiten viel gebastelt. Der Laden kann erst in einer Woche liefern.
Zwischenzeitlich hat mir ein Forist Bilder zukommen lassen, die leider aufgrund von Bildrechten nicht veröffentlicht werden können. Es ist durchaus möglich, mit glattem, bemaltem Blech eine große Halle zu bauen.
Ich bin aber ein ausgesprochener Freund von geprägtem Blech. Und so schnell gebe ich nicht auf...
das dünne, etwa 0,2 mm starke Weißblech, ist überraschend schnell eingetroffen.
Mein bisheriges Fazit, ich habe eine kleine nicht ganz billige Schrottpresse gekauft.
Das dünne Blech hat sich sogar noch mehr verformt, als das 0,39 mm starke Weißblech.
Erst als ich das 0,39 mm Blech erhitzte, kamen wieder brauchbare Ergebnisse. Allerdings muss ich anmerken, dass meine Werkstatt zur Zeit nur 10 Grad "warm" ist.