RE: [Eigenbau] Emily - Nachbau Märklin Raddampfer 1061 - 16

Hallo,

vielen Dank für die Info. Da bleibt nur üben, üben, üben...

Wenn es mir nicht gelingt die Schrift zu malen, werde ich es mit Abziehbildern versuchen. Das wäre in diesem Fall nicht schlimm, da es sich um einen Nachbau handelt.

Herzliche Grüße
Heinz

Ich bin felsenfast davon überzeugt, dass die schwarze Schrift und die Dreiecke als sog. Trockentransfers aufgebracht worden sind. Das Blau ist dann mit der Hand beigemalt.
Trockentransfers waren sozusagen umgekehrte Abziehbilder ohne Trägermedium. Ob die dinger so hießen weiß ich nicht. Die Herstellerfirmen hießen einfach Schilderfabrik oder Druckanstalt usw. Das Trägermedium wurde beim Aufbringen entfernt, es blieb nur die Farbe auf dem Grundlack haften. Diese "Schilder" wurden auch mehrfarbig und mit starken Pigmentfarben (Silber, Gold) angefertigt. Die ganze Fahrradindustrie verwendete diese Schilder bei der Rahmendekoration oder die Motorräder bei Tanks, Schreibmaschinenbeschriftungen usw. usf.. Es gab spezialisierte Firmen dafür. Das Verfahren wurde beis weit in die 50/60er Jagre verwendet. Die heute bekannten "Wasserschiebebilder" sind nur ein billiger Abklatsch.
Wer jemals ein solches altes Original (ein unverwendetes Bild) in den Händen hatte versteht, warum diese Bilder in der bekannten brillianten Form aufgebracht werden konnten. Das ist einfach etwas völlig anderes als die Stammbuchbildchen auf vergilbender Folie.

Hier ein Beispiel so einer Beschriftung in Gold auf Schwarz bei einer Schreibmaschine.

Hallo,

die blaugraue Farbe für die Buchstabenschatten könnte, wie Ypsilon das schreibt, mit der Hand aufgetragen worden sein. Denke ich aber nicht. Die eigentliche schwarze Farbe ist ein Abziehbild. Vergrößert man die Buchstaben ins Extreme. stimmt die Strichstärke bei allen Buchstaben bis auf 1/100 mm. Der Schriftenmaler bzw. die Schriftenmalerin sind zwar richtige Könner, aber so etwas mit der absolut gleichen Strichstärke bekommt man mit der Hand nicht hin.

Märklin hat durchaus Abziehbilder für die Beschriftung und auch für bestimmte Bemalung (Verzierungen, Fensterinhalte usw.) verwendet. Es kam auf die Auflage der Spielzeuge an.

Schönen Gruß
Udo

Hallo Udo,

so eine hochauflösende Kamera, wie deine, steht mir nichts zur Verfügung. Ich glaube allerdings Abweichungen zu erkennen, wenn ich mir die beiden Radkästen ansehe. Insbesondere unterscheiden sich die Serifen. Die Zierstreifen unterscheiden sich noch stärker.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo Udo,

erzähl doch nicht so ein Unfug,Name und Fenster sind handgemalt.

Grüße
Frank

Ok, ich habe mir die Fensterchen angeschaut. Die sind handgemalt. Ich hatte mich bei der Vergrößerung nur auf die Buchstaben konzentriert.

Hallo,

es gibt sehr schöne Videos vom Schriftenmalen, die habe ich studiert und werde sie mir noch weitere 100 mal ansehen. https://www.youtube.com/watch?v=d7yKe5pgARo

Kalligrafie Pinsel sind bestellt und über die Feiertage wird geübt.

Wenn der Dampfer erst fertig ist, bin ich sicherlich sehr ungeduldig und möchte ihn lackieren.

Herzliche Grüße
Heinz

Das Schwarze im Namen auf den Radkästen ist nicht handgemalt. Niemals. Das Hellblau ist handgemalt. Man sieht das auf den Bildern in der Vergrößerung sehr gut. Wer was anderes behauptet ist blind.

Die damaligen Transfers - bitte vergesst doch endlich das Unwort Abziehbild, die klebt man ins Poesiealbum! - waren auch auf flexiblen Trägern aufgebracht. Eine Verschiebung der Buchstaben ist damit möglich. Ein Abrutschen der Ecken ohnehin. Die Trägerfolien waren auch nicht transparent, so dass die Bilder im Grunde blind aufgetragen werden mussten. Die Trägerfolien hatten zur Orientierung auf der Rückseite Linien aufgedruckt, damit konnte man sich orientieren, sonst kaum. Aber eine Mittellinie war nicht zwangsweise auf der Mitte des Motivs usw.. Wie soll man das noch besser erklären?


So, nun habe ich auch mal starke Worte gebraucht.

Hallo Ypsilon,

schau dir bitte mal die beiden E im Vergleich an. Die Serifen, unten links. Steuerbord ist sie länger als die Serife oben, backbords schließen die obere und untere Serife ab.

Hier drei verschiedene Radkästen von anderen Schiffen:







Einzig bei der Donau könnte ich mir vorstellen, dass die Schrift aufgedruckt wurde. Die Buchstaben sind sehr genau und dünn ausgeführt.

Emily ist älter, die Buchstaben sind nicht sehr präzise ausgeführt. (Gut für mich.)

Boston, Made in Germany. Sollte das eine mehrfach verwendete Druckfolie sein, hätte ich das so nicht von der Druckerei akzeptiert. Die Schrift ist nicht akkurat ausgerichtet. Die e im Schriftzug "Made in Germany" unterscheiden sich, wie die Buchstaben a.

Beim Lord könnte man meinen, er hätte etwas im Tee gehabt, der Schriftenmaler.

Herzliche Grüße
Heinz

Wir sprachen von "Donau". Von nichts anderem. Die beiden anderen Bilder sehe ich zum ersten Mal im Leben.

Ich lasse es mit der Diskussion.

Hallo Ypsilon,

das war wohl ein Missverständnis. Mir geht es hier um die Hintergründe zu Emily und die Schiffe vor 1900.

Herzliche Grüße
Heinz

Ach. Das war mir bisher völlig entgangen.

Sorry, mein Fehler,

ich habe mir Beitrag #370 noch mal angesehen. Ich hätte deutlich machen sollen, dass es als Beispiel in Bezug zu Emily gemeint war.

Über die Antworten habe ich mich gefreut.

Möglicherweise handelt es sich bei Donau tatsächlich um einen Abziehbild-Druck. Hier speziell ist mir aufgefallen, dass das Krakele sich nicht durch die Schrift zieht.

Herzliche Grüße
Heinz

Bei "Boston" ist der obere Teil des Buchstaben "S" falsch gemalt, das erste "O" hat rechts einen dickeren Strich und der Querstrich vom "N" ist zu dünn. Also handmade. Und bei "Lord Kitchener" braucht man gar nicht erst diskutieren.

Hallo, Heinz,

zu #382 und dem dort angeführten link ist zu sagen: Um so schreiben zu können, braucht man jahrelang tägliches Training. So viele Feiertage gibt es gar nicht, um zu üben.

Aber gut: Üben kannst du schon, denn du wirst sehen, es gibt immer wieder einmal Stellen in der Schrift oder auch so zum Ausbessern. Und dann kann man auch eine senkrechte Linie ziehen, beispielsweise.
Je besser der Pinsel, desto besser ist das Ergebnis. Für so kleine Sachen nehme ich immer einen Pinsel von DaVinci, Kunststoff oder Dachshaar. Ich komme mit der Kunstfaser besser zurecht.

Bei einem Stammtisch in Frankfurt hat mal ein Sammler gesagt, für so winzige Sachen nehme ich einen Pinsel mit einem Haar. Nein, habe ich gesagt, es sind drei Haare.

Schönen Gruß
Udo

Hallo Udo,

der Schriftenmaler, der wirklich Beeindruckendes zeigt, ist auch Werbeträger. Die empfohlenen und von ihm mitentwickelten Pinsel habe ich gekauft. Ich habe eine Auswahl von sieben Pinsel erworben. Sie haben mich 35 Euros gekostet.

Ich bin gespannt und zuversichtlich. Eine junge Frau, die ich kenne, ist Porzellan-Malerin. Da war die Versuchung, sie zu fragen, ob sie die Bemalung durchführt.

Ich bin fasziniert, welche Facetten sich auftun, im Projekt.

Und

Zitat von Udo im Beitrag #390

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So viele Feiertage gibt es gar nicht, um zu üben.

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Mit der Porzellanmalerin hast du einen guten Fang gemacht. Jetzt gibt es keine Probleme mehr.

Udo,

die junge Frau ist mit einem guten Freund von mir, zusammen mit zwei Kindern, eine Famile.

Wenn ich bei deinem Bild bleiben darf, habe ich mit meiner Frau Sabine einen guten Fang gemacht.

Jetzt aber Ernst beiseite. Natürlich will ich mich in Schriftenmalerei versuchen. Es ist nicht der erste Versuch. Ich habe schon TFT-Computer-Schriften gestaltet und freihand Schriften gezeichnet.

Für mich fesselnd, habe ich mich beruflich nie an Malerei herangetraut. Nun im Blechbau male ich.

Herzliche Grüße
Heinz

Nachtrag: Der junge Mann ist Künstler und die junge Frau studiert im Bayreuth Kunststoffverarbeitung (Masterstudiengang Polymer Science).

Kunststoff: Du kannst ihr sagen, dass ich Schüler bei Prof. Wilhelm Domke war. In den 60-er Jahren der Kunststoffpapst.

Ansonsten: Mit "Fang" meinte ich natürlich die Malerei.

Hallo Leute

Sehr interesantes Diskussion. Zum Bespeil ich haben eine Arbeite gemacht ... alles "by hand" !



Erst mit ein Stift, dann mit Farbe. Es war schnell und mit Fehlern. Es ist nur ein Beispiel. 10 Minuten Arbeit.

Bei Marklin ist die Arbeit von Tausenden von Buchstaben und es ist perfekt.

Ein kleiner Hinweis: Ich denke, die EMILY wurde restauriert und die Radkappen (paddle wheel covers) war Replika. Ich habe es im meine Hand gesehen.

MfG

Paul

Paul kannst du diesen sehr schwerwiegenden Einwurf belegen?

Hallo,

hier ein weiteres Beispiel,ist zwar kein Märklin aber von ähnlicher Güte.Alles handgemalt.In dem Film 140 Jahre Märklin erklärt Christian Väterlein das die Maler so perfekt waren das es aussieht wie gedruckt.Und meistens waren es Frauen die es gemacht haben.



Die Emily ist soweit ich weiß unrestauriert.

Viele Grüße
Frank

Wenn das "Le Rhone" handgemalt ist, dann ist das voll perfekt gemalt worden. Die gegensätzlichen Schrägen des Buchstabens "E" sind dem Verzerren durch das Objektiv der Kamera geschuldet.

Väterlein wusste eben wie man Legenden schafft. Vielleicht gar im Dienste des Brotgebers? Bei Märklin alles handgemalt? Ich weiß. Die Erde ist eine Scheibe. Und Schwaben können nicht rechnen. Alles die pure Wahrheit.