RE: [Eigenbau] Emily - Nachbau Märklin Raddampfer 1061 - 17

Claudia, das war mir noch gar nicht aufgefallen.

Leider ist das Bild von schlechter Qualität, und eine Vergrößerung bringt nichts. Ohne diese Behauptung von Väterlein, alles sei mit der Hand gemalt, würde ich sagen: Die Buchstaben sind gedruckt und der Schatten ist mit der Hand aufgetragen, denn ich habe gerade gesehen, dass der Schatten unterschiedliche Breiten an den Stellen hat, wo die Breite gleich sein muss. Wenn jemand in der Lage ist, Buchstaben wie hier perfekt mit der Hand zu malen, dann sind auch die Schatten perfekt und vor allem an den richtigen Stellen (siehe beispielsweise das "E").

Claudia hat absolut Recht - alles ist schoen. Es ist nur spass...

Weitere Beweise dafür, dass fast alles in den ersten Jahren von Marklin handgemalt wurde.



Jedes "a" ist anders! Diese Station ist aus dem Jahre 1895 - die erste Marklin Bahnhof: https://www.liveauctioneers.com/item/595...overed-platform

Auch Spater, das Fenster - mit beide Stempel und Handlackierung:



MfG

Paul

Hallo Paul,

vielen Dank für den Versuch.

Zitat von marklin1942j im Beitrag #395

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alles "by hand" !

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Hallo,

endlich habe ich mir über's Wochenende frei genommen und an Emily weiter gearbeitet. Bei uns finden heftige Renovierungsarbeiten statt.

Es ging um die Deckaufbauten. Zuerst der Kamin.



Auch hier habe ich mich an an Form und Abmessungen herangetastet. Nein, keine Sorge, ich habe mir dabei die Finger nicht verknotet.

Mit Hilfe von passenden Rohrabschnitten wurde gebördelt



und gelötet.



Beim Oberlicht bin ich mir nicht sicher, ob die Proportionen stimmen.



Hier werde ich Varianten herstellen.

Emily wurde wohl nur als "Sonderausstattung" mit aufgesetztem Kamin ausgeliefert.



Das Grundmodell verfügte über einen "Stummelkamin". Raddampfer schipperten als Fähr- und Vergnügungsdampfer über Flüsse und Seen. Je geringer die Decksaufbauten eines Schiffes waren, desto leichter war es für das Schiff, unter Brücken durchzufahren. Hohe Kamine waren hier eher hinderlich und wurden zum Teil mit einem Klappmechanismus versehen. Möglicherweise gab es tatsächlich Raddampfer mit so kurzen Kaminen.

Hier nochmals der Kamin und seine Abwicklung.



Herzliche Grüße
Heinz

Hallo, Heinz,

das "Grundmodell" verfügte schon über einen langen Kamin. Der Aufsatz des Kamins bei der Emily von David Pressland ist verlorengegangen, würde ich sagen. Schiffe mit kurzen Kamin gab es nicht.

Somit machst du alles richtig.

Schönen Gruß
Udo

Hallo Udo,

zunächst muss ich meine Worte ins Verhältnis setzen. Emily verfügt über einen verspannten Vormast. Somit könnte sie nur sehr hohe Brücken passieren. Doch, es ist Spielzeug. Da ist alles möglich.

Im Märklin Katalog ist Emily ohne Kamin gezeichnet. Es gibt einen Schraubdampfer 1062, der womöglich mit dem gleichen Rumpf gefertigt wurde, und über einen Kamin verfügt. Leider kenne ich die Märklin Kataloge vom 1898 nicht. Es wäre spannend, herauszufinden, ob der Kamin separat angeboten wurde.

Technisch gesehen machen lange Kamine Sinn, die Zug erzeugen und das Feuer anfachen.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo Heinz,

der Rumpf vom Schraubendampfer 1062 ist nicht identisch mit dem vom Raddampfer 1061.Im Band 1 Märklin Technisches Spielzeug im Wandel der Zeit wird die Emily unter den Namen Blitz gezeigt,diese Abbildung sieht so aus wie die Pressland Buch also sehr kurzer Kamin.

Viele Grüße
Frank

Hallo,

endlich verfüge ich über das erwähnte Buch

Zitat von Lorbass im Beitrag #408

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Band 1 Märklin Technisches Spielzeug im Wandel der Zeit

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Hallo nochmal,

heute ging es an den Schriftzug "Emily". Eigentlich sollten mich die Versuche, den Schriftzug einigermaßen hinzubekommen, über die Feiertage retten. In der Werkstatt blechbatschen geht ja schlecht.

Edit: Hier sind die Pinsel, die ich gekauft habe. Davon habe ich nur die zwei kleinsten aus der Schachtel benutzt.



Zunächst stellte ich mir acht aufgehellte Vorlagen her, um darauf die Schrift nachzumalen. Das hat zum meiner Überraschung schon beim ersten Versuch geklappt.



Ich benutzte spezielle Kalligraphie Farbe, die wasserlöslich ist. Der Raddampfer soll jedoch mit Spirituslack lackiert werden und die Gouache findet schlecht Halt auf der Oberfläche (nächstes Bild links). Daher versuchte ich, die Schrift mit selbstgemachter Spiritus Lack-Farbe auf eine Blechtafel zu bringen.



Hier sind noch weitere Versuche nötig, um eine Farbe zu erzeugen, die gleichmäßig vom Pinsel läuft.

Außerdem möchte ich als Nächstes Versuche anstellen, um die Holzmaserung der Schiffsplanken zu malen. Das wird bestimmt auch spannend.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

Lust auf ein Schwimmchen? Also mir war das zu kalt. Der Schnee, der bei uns liegt, hätte mich ja weiter nicht gestört...

Heute ging es also ins Wasser, an die Ballastierung. Nahezu alle Teile sind fertig gestellt. Wie macht sich der Dampfer in den Fluten?

Fixierst du die Massen mit Permanetmagneten ?

Ja, Udo,

es ist nur wenig Ausgleich nötig. Zunächst dachte ich, es müssten Bleigewichte im Kiel eingebracht werden. Doch wenige Magnete als Ausgleichsmasse genügen, um das Schiff im Wasser liegen zu lassen.

Bei meiner Emily handelt es sich um einen Nachbau, vergleichbar mit einem Musterstück. Ich werde die Ausgleichsmasse veränderlich anbringen.

Interessant im historischen Sinn ist, wie genau das Modell austariert werden musste.

Wie in #409 gezeigt, wurde das Modell, oder vielleicht genauer, ähnliche Märklin Schiffe, über eine sehr lange Zeit hergestellt. Es darf nicht erwartet werden, dass alle Schiffe identisch hergestellt wurden.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

nahezu alle Blecharbeiten sind abgeschlossen. Manches war schon recht fizzelich. Im (original) Modell wurden Drehteile verbaut.



Erstaunlich viele Teile werden zusammengelötet und zusammengebaut.



Links unten im Bild ist die Markung HeinzMan (HM) erkennbar. Dazu später mehr.

Nun geht es an die Endmontage. Der Rumpf innen wird zunächst lackiert. Das erfolgt mit Spirituslack. Danach wird das Deck gelötet. Es gibt keine Probleme "durch" Spirituslack zu löten. Naturharze werden als Flussmittel eingesetzt.

Herzliche Grüße
Heinz

Das alles ist aufregend interessant !

Hallo,

heute war Werkstatt aufräumen angesagt. Die Lackierecke musste hergerichtet werden.



Es sind einige Zutaten und Utensilien gefragt.



Der Schiffsrumpf innen soll lackiert werden. Es soll Spirituslack im Airbrush-Verfahren aufgetragen werden. Emily wird mit selbstgemachtem Öllack und Spirituslack ein schickes Kleid bekommen. Spirituslack selbst herstellen und lackieren Dabei werde ich versuchen, mich möglichst genau ans Original zu halten.

Der Schiffsrumpf innen soll vor allem vor Rost geschützt werden. Zunächst wird die Grundierung aufgebracht. Spirituslack ohne Farb-Pigmente als Grundierung. Mehrere Schichten werden aufgetragen.



Die Farbe wurde in dunkelgrau gewählt. Deutlich sind die Pigmente, die nicht fein verrieben sind, zu sehen.

Auch das Deck wurde auf der Innenseite lackiert.



Nach dem Auftragen ist der Lack trübe, milchig.

Auf dem Werkstattofen trocknet der Lack bald transparent.



Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

heute möchte ich eine Frage stellen. Es geht um die Sperre des Ruderrades. An der Unterseite des Steuerrades befinden sich Kerben. Hier rastet die Raste der Sperre ein. Die Sperre ist mit einem Knopf versehen. Wenn man den Knopf herunter drückt, kann das Steuerrad gedreht werden.

Ich taste mich zunächst an die Form mit Weißblech heran.

Meine Frage ist nun, ob um 1900 bereits Federbleche benutzt wurden, um sicher zu stellen, dass die Federwirkung erhalten bleibt.

Mit dem Weißblech, jedenfalls, scheint es auch zu gehen. Bronze- Federblech, CuSn6 hätte ich im Bestand.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo Heinz,

Federstahlblech und Phosphorbronze waren um 1900 Standard.

Würde aus Korrosionsgründen Federbronze verwenden.

Gruß
Harry

PS: Auktionshaus Hohenstaufen - hast Du die Emily gesehen?

Hallo Harry,

das Federblech habe ich aus Bronze gefertigt. Heute benutzen wir immer beste Materialien. Meine Frage zielte darauf hin ab, ob womöglich damals gespart wurde.

Ja, die Veröffentlichung des Auktionshaus Hohenstaufen sind mir bekannt. Nur durch diese Veröffentlichung ist mein privater Nachbau erst möglich.

Herzliche Grüße
Heinz

Natürlich hat man seinerzeit Federblech aus Stahl benutzt, aber mit einem höheren Kohlenstoffgehalt und zusätzlicher Legierung, weil das Federblech zwar auch lackiert wurde, aber an den Stellen, an denen das Blech einrastete, der Lack durch den Druck gelöst wurde. Bedingt durch die Legierung rostete das Blech wegen der Feuchtigkeit an dieser Stelle nicht.

Heinz, ich habe hier Blech, Edelstahl, 0,15 mm stark, 18 Cr 9 Ni. Federt wunderbar, und ich kann dir ein Stück im Briefumschlag (0,80 EUR) zuschicken, wenn du willst.

Und überhaupt: Ich habe hier normales Blech in 0,15 mm und 0,2 mm als auch dieses Edelstahlblech liegen. Gibt es bei tooler-de auf eBay, beispielsweise 0,15 mm, 150 mm breit, 25 Meter lang, auf kleiner Rolle aufgewickelt und nicht teuer.

https://www.ebay.de/itm/RECORD-Metall-Fo...872.m2749.l2649

Läßt sich wunderbar löten. Edelstahl auch, aber schwieriger. Im Hinblick darauf, dass hier immer wieder nach dünnem Blech gesucht wurde, braucht man nun nicht mehr Blecheimer aufzuschneiden, sondern man bekommt für wenig Geld 25 m Blech. Das reicht für jede Menge Personen- oder Güterwaggons und für Lokbauten usw. Kann man mit der Schere schneiden.

Der einzige Nachteil, der aber beherrschbar ist, ist die Rostanfälligkeit, wenn man das Blech mit den Fingern angefasst hat. Man muss nach der Verarbeitung ordentlich mit Spülmittel oder Verdünnung alles reinigen.

Wieso gibt es dieses dünne Blech, das auch noch dünner und dicker angeboten wird ? Im Maschinenbau, vor allem aber in der Forschung, müssen Anlagen manchmal absolut perfekt waagerecht aufgestellt werden. Je nach Größe helfen da nur diese dünnen Bleche.

Schönen Gruß
Udo

Hallo Udo,

vielen Dank für deine Antwort und für dein Angebot, vielleicht komme ich darauf zurück. Oft ist es so, dass man die Bleche nur in Mengen bestellen kann, die man selbst nicht aufbrauchen kann. So geschehen mit Federstahl 0,2mm, rostfrei. Das habe ich benötigt, um unsere Hausklingel Baujahr um 1900 zu reparieren.

Auch hier mein Angebot, wenn jemand ein Stücklein braucht...

Herzliche Grüße
Heinz

Das Steuerrad hat Stellkerben unten, ich glaube die musst du noch einfeilen...

https://www.ebay.de/itm/M%C3%A4rklin-Ste...353.m1438.l2649

mit GRüssen Georg

Hallo Georg,

danke für den Tipp. Emily ist ein sehr kleines Schiff. Das Ruderrad hat einen Durchmesser von 30 mm.

Mittlerweile ist es fertiggestellt.



Im eingebauten Zustand sind die Kerben kaum zu sehen.



Im Augenblick versuche ich mich an der Galionsfigur. Aus Holz schnitzen kriege ich bislang nicht hin. Ich habe daher Versuche unternommen, die Form grob aus FIMO zu formen und nach der Wärmebehandlung zu schnitzen. Das Schnitzen funktioniert sehr gut. Nur leider habe ich nur überlagertes Material und die Geschäfte haben wegen Corona geschlossen.

Ich möchte morgen versuchen aus Ton die Figur herzustellen.

Die Galionsfigur ist schon recht klein. Die beste Abbildung, die ich habe, ist eine Vergrößerung, die Udo gemacht hat.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo, Heinz,

hier noch mehr Bilder von der Bugfigur.

















Schönen Gruß
Udo

Vielen Dank Udo,

manchmal hilft eine neue Perspektive.

Ich denke nun, die Figur ist aus mehreren Teilen zusammengesetzt.

Was genau abgebildet ist, kann ich noch nicht sicher erkennen. Möglicherweise werden Öffnungen (Ankerklüsen) für nicht vorhandene Ankerketten angedeutet.

Herzliche Grüße
Heinz