Aus Soest kommend habe ich wertvolle Tipps, Ersatzteile und gute Laune nach Hause bekommen, die Eindrücke eines Tin- Plate Meisters samt seinen Werkstätten bleiben in beeindruckender Erinnerung, mein kleines Räumchen mit ein paar Werkzeugen ist dagegen ein Sandkorn in der Sahara...
... das Gestänge muss angefertigt werden, ich kann es machen lassen, oder auch selber bauen was mir natürlich mehr zusagt, aber es ist viel Arbeit, so dass einige gekaufte Teile Verwendung finden, andere wollte ich unbedingt selbst basteln, der Ehrgeiz eben...
...damit das Gestänge gut passt habe ich ein Modell gebaut, damit kann ich alles genau plazieren und auch sehen wie lang einige Stangen sein müssen, ehe sie richtig geschnitten werden, das Modell zeigt die linke Seite, das Gestänge ist aber von rechts, verkehrt eingebaut, musste sein sonst bekomme ich den Voreilhebel nicht über den Kreuzkopf, die Nieten werden dann richtig eingebaut...
Kuppelstange ist ja vorhanden, die Schwinge, Schieberschub, Voreilhebel und Lenker nehme ich aus dem Gestänge heraus, alles andere muss ich selbst zurechtschneiden, die Gegenkurbel mit Zapfen bekomme ich aus Soest...
... damit rückt die Fertigstellung meiner Eigenbaulok zügig näher, ich freue mich sehr eine wertvolle Soester Bekanntschaft gemacht zu haben...
... alles habe ich neu gemacht, nur die Teile die ich übernommen habe sind geblieben, weil viel Arbeit, Schwinge, Schieberschub, Voreil und Lenker, sowie Kreuzkopf....
die Zylinder sind innen hohl und ich habe je zwei Messingrohre eingelötet, der obere Kolbenschieber ist aus einem Nagel, passt genau, Schwingenaufhängung und Kreuzkopfführung aus 0,7 mm Messingblech und aus einem U- Profil Messing 8 x 8 und 1,2 mm Dicke habe ich die Treibstange und die Gegenkurbel ausgefeilt, wobei die Gegenkurbel wahrscheinlich nicht halten wird, sie ist eingepresst und geklebt, auf einem 3 mm Messinggewindestab, dennoch habe ich meine Zweifel, aber es hat mir unglaublichen Spass bereitet, ich konnte einfach nicht aufhören...
...die Schwingenstange wird zum Schluss gefertigt wenn das Gestänge anmontiert ist, sie muss genau passen...
... daran habe ich jetzt sehr lange gearbeitet weil ich unbedingt wissen wollte ob es auch funktioniert, sowas macht einen stolz und ich hoffe das versteht jemand....
... warum habe ich nicht schon vor 30 Jahren damit angefangen...?
...und auch die Kuppelstange musste ich neu basteln, die alte war mit 2 mm zu dick ausserdem passte sie nicht mehr nachdem die Gegenkurbel eingesetzt ist, denn das Gewinde zum Rad braucht eine Kontermutter, darüber kommt dann die Kuppelstange, die Neue musste ich etwas abbiegen, etwas zu stark abgebogen, aber die Feinheiten kommen jetzt, denn.... alles passte gut, eine Runde ist gedreht, alles hat gutes Spiel und ich kann so weitermachen....
... das erste und letzte Gestänge in meinem Leben, die andere Seite muss noch, aber das schaffe ich nicht mehr obwohl ich gerne weiterbasteln würde, ein paar Wochen muss ich weg...
... die Lok ist nicht perfekt, sie war nur für mich eine Herausforderung, sie soll gut laufen und ein bisschen chic aussehen, auch wenn diese Lok eine Fantasielok ist bin ich bis dato zufrieden, und das wollte ich hier mitteilen...
...schöne Zeit, Daumen drücken und mit GRüssen Georg
... wenn die Schwingenaufhängung nicht unter sondern auf dem Rahmen befestigt werden kann, dann ist die Schieberschubstange waagerecht, das dürfte auch besser funktionieren, und das versuche ich natürlich auch....
...und so bleibt es auch, das sieht meiner Meinung nach besser aus....
das rechte Rad kann ich nicht verstellen, alles fest, aber es läuft so sehr gut, das linke.... da kann ich noch verstellen, weil da keine Zahnräder sind....
Heute möchte ich mal wissen ob die Bastelei zur Sucht werden könnte...
ich würde gerne erfahren ob ihr ebenfalls bei Projekten einfach kein Ende findet, obwohl andere Dinge auf der Agenda stehen, alles wird aufgeschoben, schnell "nur" noch das Eine machen, aber es wird nicht das "nur", ich will weiter...
...vergessen das Umfeld, besessen von der Bastelei, ich weiss nicht wie ich aufhören soll oder kann, letztendlich muss ich es ja wohl...
...wieder den ganzen Tag damit verbracht beide Gestänge anzubringen, gefeilt, gebohrt und U- Scheiben selbst gemacht, passend, damit das Gestänge von selbst rollt wenn man das Fahrwerk dreht...
... wird es tatsächlich zur Sucht, oder bin ich nicht ganz alleine...?
Es ist wohl keine Sucht, wenn einen der Ehrgeiz packt und man etwas unbedingt zu Ende bringen möchte. Hinterher darf man ja auch stolz darauf sein. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, daß jemand etwas halbfertig aus der Hand legt - reicht jetzt. Vlt. reicht für heute, weil morgen der Wecker wieder klingelt oder weil keine der Ideen richtig funktioniert hat und man manchmal auch etwas Abstand braucht, um dann den Fehler zu finden. Aber als Sucht würde ich das nicht bezeichnen.
Und weil der Wecker morgen früh wieder bimmelt, mach ich jetzt Schluß Guuds Nächdle wünscht Steffen
klar kann so eine Bastelarbeit zur Sucht werden. Bei mir war das beispielweise bei der Hochbahn so. Nicht einfach ein Oval wie seinerzeit um 1910 bei BING, sondern alles viel größer, verschiedene Brückenlängen, zwei verschiedene Weichenbrücken usw. usw. Inzwischen weiß ich schon gar nicht mehr, wieviele Meter ich hergestellt habe, jedenfalls hatte ich in Gaggenau noch etliches übrig. Alle Brücken und Brückenteile auf Trapezmasten mit doppelter Kreuz-Versteifung. Dann natürlich alle Brückenteile mit Gitter rechts und links, mit Kügelchen-Stäbe zum Abschluss - und dann die gesamte Anlage auch noch mit Oberleitung versehen. War eine Höllenarbeit, hat aber Spaß gemacht.
Vor allem hat es Spaß gemacht, dass alles passte, so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Und die Oberleitung aus Schweißdraht-Stücken passte in alle Halterungen so gut rein, so "saugend", dass ich in Gaggenau nur eine einzige Stromeinspeisung hatte. Das ist doch wohl mal eine Ansage.
Nun ja, in Berlin wird die Sache in den Herbstferien aufgebaut, und auf Wunsch von Manfred Dietz vorher mal etliches kleiner auf den Fahrtagen in Grefrath Ende August. Da freut man sich auch, dass man das, was man gebaut hat, auch als Anlage nutzen kann.
Das ist jetzt nur ein Beispiel. Ich habe ja noch viel mehr gebaut; ich habe das drüben auf den "anderen Seiten" gezeigt, wie ich was mache, aber da hat man mich jetzt rausgeschmissen. Ich war ja fast der Letzte, der dort immer wieder Beiträge zu den großen Spuren usw. veröffentlicht hat, sowohl im Bereich Bauen als auch im Bereich der Geschichte des Spielzeugs, über die Büchner-Züge von 1836, über den Zarenzug usw. usw.
Ja, die ganze Eisenbahn-Sache ist schon eine Sucht, allerdings habe ich festgestellt, dass man so eine Sucht auch beenden kann. Früher hatte ich in Jahrzehnten eine Bierdeckelsammlung Deutschland aufgebaut mit über 80.000 Untersetzern, davon über 15.000 von vor dem Krieg bis zurück etwa um 1875. Das war auch eine Sucht, aber ich habe damals beschlossen, sie nach und nach aufzugeben, und das ist hervorragend gelungen.
Ich kann mich auch noch genau erinnern, wie das war, das Ende der Sucht. Ein Bekannter wollte aus meiner Sammlung einige Brauereikrüge kaufen und bot für die damalige Zeit einen wirklich guten Preis. Ich habe aber "Nein" gesagt; er ließ nicht locker, und nach Mitternacht habe ich dann zugestimmt. Ich habe mir gesagt, die Krüge siehst du dann bei ihm in seiner Sammlung, und mit dem Geld kannst du weitere Brauereiwerbung kaufen. So fing das nach und nach an.
Bei den Eisenbahnen muss das auch so gehen. Aber ich weiß, das können nicht alle. In Neuwied war mal eine Spielzeug-Ausstellung, und der Sammler, dem die meisten Spielzeuge gehörten, sagte mir, dass er sich wegen seines Alters Sorgen mache. Es wird immer mehr, er hat Angst vor Einbrechern und sowieso frage er sich dauernd, was aus seiner Sammlung wird. Ich habe gesagt, er solle immer wieder etwas verkaufen, so nach und nach. "Nein, das kann ich nicht. Nie in meinem Leben". Man sieht, es geht so oder so, und im Übrigen ist man sowieso eines Tages weg vom Fenster. Ich auch.
Aber jetzt bin ich noch gut drauf und hoffe, dass das anhält.
du gehörst doch schon lange zu den Extremsportlern die auf dem Mont Everest rumkraxeln während ich stolz bin den Herkulesberg in Köln von oben zu kennen...
... und das ist es ja auch, der Kopf ist voller Ideen, wie Y schreibt, man ist total besessen und wenn die Zeit da ist dann lässt sich ein Projekt auch irgendwann fertigstellen, aber es gibt auch Familie und Kinder, Freunde, Beruf die so eine "Sucht" wegdrücken können...
... ich habe letzten Sonntag auf dem Flohmarkt ein 3000er Puzzle verkauft, die Frau musste das Teil haben, ich habe sie gefragt wie lange sie daran sitzen will, zweidrei Wochen, und sie hätte noch dutzende zu Hause, alle angefangen, alleinstehend...
...vielleicht ist das Wort Ehrgeiz tatsächlich angewandter wenn ich von meinem Hobby rede, dann muss ich mir keine Sorgen machen, denn das Wort Sucht ist, was das Hobby angeht, ein ganz anderes als das Wort Ehrgeiz, und das gefällt mir schon besser....
"Sucht" hat ja in unserer Sprache so einen negativen Anstrich, daß man sich gleich in eine Ecke gestellt fühlt mit Psychopathen.... Ich sage deshalb immer, daß ich einer ganz alten Kulturstufe angehöre - die der "Jäger und Sammler"! Das klingt doch viel netter.
nun, ob das eine "Sucht" ist kann ich nicht beurteilen. Es ist allerdings schon häufiger passiert das ich Abends mich in meine kleine Werkstatt verzogen habe und mich dann gewundert habe das es schon wieder hell ist.... Dann waren mal eben wie im Fluge 8 oder 9 Stunden vergangen.....
Schöne Grüße
Knolle
Spur 0 von DOLL und Fleischmann Einige Angebote findet Ihr auch bei Hood.de .
Moin. Knolle, das geschilderte war "nur" Begeisterung oder Enthusiasmus. Das ist, wenn Du nicht mehr ohne willst. Sucht ist, wenn Du nicht mehr ohne kannst. Mir ist noch kein Fall bekannt, wo jemandem vom Rettungsdienst geholfen werden mußte und die Symptome der Entzugserscheinung nach Gabe einer Dosis alten Blechs wieder verschwanden. LG Steffen
als ich in deinem #185 gelesen habe, daß du früher mal Bierdeckel und Brauereiartikel gesammelt hast, freut es mich sehr, daß du diese Sammel-Lust beenden konntest. Um so mehr freut mich dein Wechsel zur "Sucht" Blechbahnhobby gewechselt zu haben.
In Gaggenau konnte ich deine superschöne Hochbahnanlage mit Oberleitungs- betrieb bewundern. Nicht jeder unter uns Liebhabern von Blechbahnen ist in der Lage, solche tollen Bauten oder Lokomotiven zu bauen. Dazu gehören vor allem Ideen sowie technisches Wissen und Kreativität. Man kann also sagen, es ist für alle hier "Balsam für die Seele"!
Hier bist du weiterhin ein willkommener Sammlerfreund, der mit Leib und Seele hinter unserem Hobby steht.
"Weiter so, Udo!" sagt der Printenbaron aus Aachen
Fritz, ich bin über das Sammeln von Brauerei-Werbeartikel zur Eisenbahn gekommen, weil ich angefangen hatte, Waggons mit Brauereiwerbung zu sammeln. Das wurde dann immer mehr. Dann wurde mir mal die Sammlung geklaut, aber zwei Jahre später fing ich wieder an und habe viel mehr schöne Objekte als ich zuvor hatte bekommen können.
Was mir aber beim Selbermachen so wichtig ist, ist die schwierige Arbeit mit dem Blech. Dieses Schneiden, Biegen, Hämmern, Bohren, das hält mich fit. Wird natürlich jedes Jahr etwas schwieriger; der Rücken schmerzt schon früher und man ist eher ermattet. Dann ruhe ich mich eine halbe Stunde aus, aber dann stehe ich meistens wieder am Werktisch.
Zitat von Udo im Beitrag #192 Was mir aber beim Selbermachen so wichtig ist, ist die schwierige Arbeit mit dem Blech. Dieses Schneiden, Biegen, Hämmern, Bohren, das hält mich fit.
von meinen Bauten gibt es ganz viele Berichte, aber leider alle "drüben". Da musst du nachschauen (wenn man es dir erlaubt als Gast; ich darf da noch nicht mal als "Gast" reinschauen. Alles habe ich nun auch nicht dokumentiert, aber vieles.
ich finde es gut, in die Zukunft zu schauen und freue mich auf viele weitere Beiträge von Dir.
Ich selbst verfolge das genannte Forum nicht und kann nicht sagen, was ich sehen kann und was nicht.
In persönlichen Gesprächen und Beiträgen von Dir in maetrix.net, also hier, konnte ich schon viel lernen. Ich freue mich immer, an Deiner Erfahrung teilhaben zu können.
Wie bereits geschrieben, bin ich ein Freund des freien Wissens. Wir sehen, es ist nicht unbedingt einfach, das in der Welt zu halten.
Heinz, du must ja nicht schon wieder Mitglied im FAM sein. Es genügt, als Gast dort reinzusehen, weil da früher wirklich bemerkenswerte Beiträge veröffentlicht worden sind, nicht nur von mir, sondern auch beispielsweise von riera, sammelwahn usw. usw. Das ist ja nun Geschichte, aber die alten Sachen sind schon lesenswert. Und die Geschichte zur Blecheisenbahn als solche solltest du auch lesen "Spielzeug-Eisenbahn und Dampfmaschine vor 1869". Sehr umfangreich, aber es lohnt sich, weil da auf Entwicklungen usw. hingewiesen wird, von denen man bisher nichts oder nichts genaues wusste. Oder wer hat gewusst, dass Büchner Anfang 1836 die erste Spielzeugeisenbahn mit Uhrwerk auf den Markt gebracht hat ? Katalogblatt und Original wird abgebildet. Wie gesagt, es lohnt sich.
Es ist leider so, daß im FAM viele alte Berichte und Bilder verschwunden sind! Wieso, warum - keine Ahnung.... Ich halte noch persönlichen Kontakt zu einigen FAMlern, weil ich die nett finde. Ansonsten bin ich da nur noch sehr, sehr selten aktiv. Die Schwerpunkte der Themen haben sich doch sehr weit von historischen und alten Modelbahnen entfernt.
Also, verschwunden ? Bilder ja, aber Berichte? Nach 6 Wochen sind die Beiträge im FAM blockiert, man kann sie nicht mehr verändern und damit also auch nicht mehr löschen, aber die Bilder könnte man über seinen Bilderanbieter auch nach Jahren löschen. Allerdings weiß ich nicht, warum HDP und andere das mit den Bilderlöschen machen, was das soll.
Egal, welches Forum es ist: Solche Foren sind dafür da, anderen Sammlern zu helfen und zu informieren. Und deshalb sollten diese Beiträge auch nach Jahren immer wieder abrufbar sein.
Dass im FAM nach sechs Wochen Beiträge blockiert sind, hat mich schon immer dort gestört. Wenn ich alte Berichte las, fand ich doch immer mal wieder einen Flüchtigkeitsfehler, den ich gerne berichtigt hätte. Und wenn man die vielen Rechtschreibfehler schon im Bereich der Anleitungen dort sieht, wünscht man sich, dass da mal einer drüber schaut und berichtigt. Grüße von elaphos
Diese Rechtschreibefehler, also keine Flüchtigkeitsfehler, in den Anleitungen und Forenregeln usw. gehen mir auch auf den Keks. Es ist doch überhaupt kein Problem, jemanden zu bitten, Korrektur zu lesen.
Das Stärkste ist ja das Verbot der Nutzung von roter Schrift für andere als den Administrator. Wenn man aber im FAQ (Frequently Asked Questions / Häufig gestellte Fragen) nachschaut, wird die rote Farbe, sogar in fett, empfohlen. Wie sagt man so schön: Aus den Augen, aus dem Sinn.
Schaut schnell nach (findet ihr unter FAQ, schließlich ist man modern, auch wenn man kein Englisch spricht), denn: Gleich ist das rote Farbbeispiel gelöscht, denke ich.